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BeitragVerfasst: Mo Apr 21, 2014 21:53 
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Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hi all, :-)

nach jahrelangen Warten kann ich mittlerweile dem Saba Freiburg W4 meiner Großeltern einen Ehrenplatz in meinem Wohnzimmer einräumen. Scheint alles prima zu laufen, aber die Berichte hier im Forum über Saba Kondensatoren haben mich doch aufgeschreckt. Da ich als Informatiker von Elektronik aber viel zu wenig Ahnung habe, um selbst zu löten, brauche ich eure Hilfe für die Kontrolle/Revision und einige "Updates".

1) Kontrolle/Revision
Ich wohne in Utrecht (ja, bei den befreundeten kaskoppen :-)). Wohnt zufälligerweise jemand in Grenznähe (Emmerich, Goch oder Duisburg etc. oder andere Ecke Rheine)?
Das Gerät könnte ich dann vorbeibringen und wieder abholen. Wenn's nicht stört, würde ich gerne ein bißchen zuschauen und evtl. mitlöten.

2) UKW Bereich
Wenn möglich, würde ich gerne den UKW-Bereich ausbreiten (hat einen UKW-S Super eingebaut).

3) Magisches Auge
Das funktioniert nicht mehr. Ich haber diese Idee (http://hse-radio.privat.t-online.de/magische.htm) und das "Übertakten" (http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren ... egener.htm) als Lösung gefunden. Was ist davon zu halten?

4) 5V Ausgang
Um das W4 ins 21. Jahrhundert einzubinden, möchte ich an den TA-Anschluss einen Raspberry o.ä. anschließen (via http://hse-radio.privat.t-online.de/z4.jpg). Der soll aber nur laufen wenn auch das Radio läuft. Um nicht noch ein Extra-Netzteil laufen zu lassen, dachte ich mit, dass die nötige Spannung eventuell im W4 abgegriffen werden und nach außen geleitet werden kann? Laut Schaltplan sind 4V und 6,3V verfügbar, da sollten 5V doch möglich sein?


Schon einmal vielen, vielen Dank für eure Hilfe und viele Grüße

Knut


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BeitragVerfasst: Mo Apr 21, 2014 22:17 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 2078
Moin,
versuche es mal bei den Sabaleuten:
http://saba.magnetofon.de/

Zumindest aus der Gegend Rheine ist jemand dabei, vielleicht kann er helfen.

Einige Antworten habe ich aber schon:
Zu 2) Der UKW-Bereich laesst sich ohne Weiteres nicht erweitern, dazu ist eine Neuauslegung von Zwischenkreis und Oszillator notwendig. Allenfalls ist eine geringfuegige Verschiebung des Empfangsbereiches moeglich, was aber schon mit einer Empfindlichkeitseinbusse einhergehen kann.
Zu 3) Es wird womoeglich wieder leuchten, wie gut und vor allem, wie lange, sei dahingestellt. Mit einer Erhoehung der Beschleunigungsspannung erhoeht man auch die Energie, mit der die Elektronen in die Leuchtschicht einschlagen. Ausserdem wird der Elektronenstrahl "steifer", die Ablenkempfindlichkeit wird geringer und das Auge schliesst spaeter.
Zu 4) Ein MP3-/CD- oder anderer Hochpegelspieler laesst sich erfahrungsgemaess problemlos anschliessen. Was ich noch nicht ausprobiert habe, ist die Versorgung dieser Geraete aus der Heizwicklung (die 4V-Wicklung kommt nicht infrage, die liegt auf Anodenspannungsniveau (250-300V), weil Heizung der Gleichrichterroehre). Erschwerend kommt bei der 6,3V-Wicklung hinzu, dass sie nicht massefrei ist, also nicht mit einem Brueckengleichricher eine massebezogene Gleichspannung liefern kann. Einweggleichrichtung ist wegen der geringen erreichbaren Rohspannung fuer stab. 5V schlecht geeignet. Und dann weiss man auch nicht, ob das Quellgeraet damit zufrieden ist, Speisung und Signalanschluss auf dem gleichen Massepotential zu haben. Es wurde jedenfalls nur selten dafuer ausgelegt. Es kann funktionieren, muss aber nicht. Bei separater Versorgung sehe ich kaum Probleme.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Di Apr 22, 2014 5:43 
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Beiträge: 7434
Und zu 1) wäre zu sagen, daß das Forum recht gut bestückt ist mit Leuten aus/in Grenznähe.
Melden sollten die sich aber selber (will ja hier keinen nötigen :mrgreen: ).

paulchen


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BeitragVerfasst: Di Apr 22, 2014 5:51 
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Hallo,

zu 2 wäre noch zu sagen, das man vom UKW S keine Wunder erwarten sollte. Der geht klanglich ganz gut, braucht allerdings ne gute Antenne bzw. einen starken Sender.

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Di Apr 22, 2014 6:47 
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Das stimmt, vor allem kann man ihn mit dem üblichen Abgleichwerkzeug nicht nachgleichen. Da braucht es Saba-Spezialschlüssel, die ich nicht habe, daher hatte ich mich auch (noch) nicht auf die Anfrage gemeldet. Ansonsten könnte ich mir das Gerät sicher mal ansehen.

H.

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BeitragVerfasst: Fr Apr 25, 2014 19:50 
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Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Vielen, vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!

UKW: OK, dann lasse ich den Bereich einfach mal so. Gibt ja auch noch UKW-Module für den Raspberry etc. und auch DAB+ (falls das irgendwann mal aktuell wird). Und sowieso ist langfristig NAS/Internetanbindung wichtiger.

Spannungsversorgung: hmm, dann scheint es wohl sinnvoller um ein separates Netzteil einzubauen und das hinter'm Schalter "anzulöten".

Nochmals vielen Dank, ich werde mich gleich mal bei Holger melden.


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BeitragVerfasst: Fr Mai 09, 2014 18:56 
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Knut hat mir das Gerät heute vorgestellt. Ich mußte 3 Röhren im UKW-S und einige Kondis tauschen, die AZ11 war noch akzeptabel. Danach spielte das Radio befriedigend. Die restlichen Kondis sollen nun in Eigenregie getauscht werden.

Schönes und solides Radio mit einem beeindruckenden Lautsprecher. Der schreit eigentich nach einer EL12.

H.

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BeitragVerfasst: Fr Mai 09, 2014 20:18 
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Hallo,

zu den Kondensatoren im Ukw S noch - da drin sind noch Papier C's und die Keramik C sollten geprüft werden. Die sind mit einer Art Kunststoff überzogen der rissig ist. Sofern die Kondensatoren ok sind, kann das mit etwas Wärme korrigiert werden. (Vorsichtig)

Gruß
Oliver

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BeitragVerfasst: Sa Mai 10, 2014 17:20 
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Moin,

Holger, nochmals vielen, vielen Dank für Deine Hilfe und Erklärungen!!! Super, um so unterstützt zu werden.

Gestern habe ich auch noch ein wenig gebastelt, aber in mir vertrauteren Gefilden: der Raspberry Pi mit HifiBerry läuft (unter Raspian) und kann als UPnP Renderer angesprochen werden. Beim Frühstück habe ich also gleich einmal NDR2 gehört... :-)
Irgendwo sitzt da noch ein Brummschleife (auch ohne angeschlossene Geräte oder Antennen), aber die fällt im Betrieb nicht allzu sehr auf.

Werde mich gleich einmal wieder an den Wellenschalter (genauer gesagt: die Anzeige des Wellenbereiches) machen. Da wurde mal (relativ dilletantisch) das Seil getauscht, so dass die Anzeige nicht mehr mit der Schalterstellung überein kommt.

Dann werde ich mich auch noch um die Kondensatorenbestellung kümmern, nach ein wenig Schmökern hier im Forum (z.B. viewtopic.php?f=24&t=2700). Kann sein dass ich mich dazu noch einmal melde, was genau für Typen nötig sind etc.

Groeten uit Utrecht,

Knut


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BeitragVerfasst: Sa Mai 10, 2014 18:35 
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Knut, wenn Du magst, gib mir mal per PN Deine Mailadresse, dann setze ich Dich auf den Einladungsverteiler für die Stammtische. Die nächste Veranstaltung ist Anfang September in Würselen bei AC, die übernächste Anfang Dezember in Viersen.

H.

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BeitragVerfasst: So Mai 11, 2014 23:25 
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Registriert: Mo Apr 21, 2014 21:02
Beiträge: 5
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Moin,

habe heute das Schätzchen näher untersucht und bin ein wenig schlauer... aber auch wieder nicht. :-)

Also: wenn ich es richtig verstehe, sind die Papierkondensatoren und einige Elkos die bösen Jungs. Die habe ich markiert (siehe Bild).
Dateianhang:
image001.jpg


1) Wie schaut es aber mit den Siemens Elkos aus?
Dateianhang:
image004.jpg


2) Dann sind noch andere Kondensatoren (?), ich vermute es sind die Keramik/Trolitul-Kondensatoren, laut Ersatzteilliste. Die sind aber alle so galant eingebaut und beschriftet, dass ich das nicht kontrollieren kann. Müssen die getauscht werden?
Dateianhang:
tauschen nötig.JPG


3) In der Stückliste werden auch noch Glimmer-Kondensatoren erwähnt. Im Schaltschema https://secure.flickr.com/photos/673010 ... 140788306/ zwischen Masse und der ECH42.

4) Vom UKW-S habe ich auch zwei Fotos hinzugefügt. Ein Elko ist schon gequollen, die müssen sowieso getauscht werden. Aber wie schaut das mit den Keramikkondensatoren aus? Wenn ich viewtopic.php?f=24&t=2700 richtig verstehe, nicht tauschen?
Dateianhang:
image002.jpg

Dateianhang:
image003.jpg


5) Qua Neuanschaffungen: ist für einen Papierkondensator 0,01microF 500V so etwas ein würdiger Nachfolger?
MKP-Folienkondensator 0.01 µF 630 V/DC 20 % Rastermaß 10 mm (L x B x H) 13 x 4 x 9 mm Wima 1 St.
http://www.conrad.de/ce/de/product/4597 ... t?ref=list

Wenn ich viewtopic.php?f=24&t=147 so lese, schon, aber lieber mal fragen.

Klar, für die (wenigen) Elko muss wieder ein Elko her.


6) Dann hatte ich auch gelesen dass Widerstände auch mal ihren Ohmwert ändern. Bevor ich alle auslöte und messe, kann ich das auch pragmatisch angehen: wenn Klang bei UKW und TA OK ist, nichts machen?


So, mal wieder viel zu spät geworden. Aber ich will meinen Küchentisch wieder freikriegen... :-)

Vielen Dank für Eure Hilfe und Gruß

Knut


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BeitragVerfasst: Mo Mai 12, 2014 0:10 
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Beiträge: 1291
Wohnort: Frankreich ca. 30 Km westl. v. KA
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo Knut,

natürlich sollten die markierten bösen Buben getauscht werden.

1) Der Elko muss nicht zwangsweise getauscht werden, liegt die Kapazität innerhalb der 20%- Toleranz ohne Brumm lass ich sie grundsätzlich im Gerät.

2) Der abgebildete C ist ein Styroflexkondensator, weitgehend unverdächtig, gehört zu den guten Buben.

3) Glimmerkondensatoren messen, keine grundsätzlichen Tauschkandidaten.

4) Keramikkondensatoren, ähnlich wie Styroflex, nur bei begründetem Verdacht prüfen bzw. tauschen.

5) Kann man machen, jedoch schon aus optischen Gründen gehören in ein Röhrenradio axiale Kondensatoren.
Hier gibt es welche : http://antikradio-restored.de/

6) Zunächst ist ein Widerstand ein unverdächtiges Bauteil. Mit Ausnahme dieser widerlichen Kohlemassewiderstände empfielt
sich ein prophylaktischer Tausch nicht.

Freundliche Grüße Otto


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BeitragVerfasst: Mo Mai 12, 2014 7:49 
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Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
Beiträge: 5838
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Moin,

zu Punkt 3) des Eingangspostings ("Übertakten" des MA):

Ich sage noch einmal klipp und klar: CONTRA! Warum? Ganz einfach. Es werden die zulässigen Grenzwerte des MA bei weitem überschritten. Besonders im Kaltzustand, wenn also noch kein Anodenstrom fließt, kann die Anoden(-leerlauf-)spannung gefährlich hohe Werte von weit über 600Volt erreichen. In Anwesenheit von etwas Staub, Feuchte und anderer Ablagerungen können in der Fassung Kriechstrecken entstehen, die eine ernst zu nehmende Brandgefahr darstellen, Spannungsüberschläge innerhalb des Systems sind möglich!

Es ist mir schleierhaft, wie man solche verantwortungslosen "Tipps" verbreiten kann - und unausrottbar sind sie scheinbar auch noch. :angry: Aber das ist nur meine persönliche Meinung als Rundfunk- und Fernsehtechniker mit Berufsabschluss.


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BeitragVerfasst: Mo Mai 12, 2014 10:00 
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Registriert: Sa Mär 16, 2013 22:03
Beiträge: 382
Wohnort: Weserbergland
Guten morgen liebe Dampffreunde
Es ist mir immer ein Rätsel, warum gerade bei den magischen Augen versucht wird, immer zu Sparen. Ist es ein liebgewordenes Radio denn nicht Wert, das man mal in die Tasche greift und ihm ein neues mag. :mauge: spendiert?

Die Bucht ist voll mit seriösen Angeboten, erst kürlich habe ich wieder eine EM 4 für unter 30 EUR bekommen. Auch die obligatorischen Russenröhren sind doch geeignet, die evtl. Suchzeit nach einer guten Röhre zu überbrücken. So ein Russenumbau muß ja auch kein Dauerzustand sein.

Von den Spielerein mit Kaskaden und CO halte ich nichts. Das ist grober Unfug in meinen Augen, damit hat Herbert Recht :super:

Eine schöne Woche
und Radiogrüße :hello:

Hans Detlef


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