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 Betreff des Beitrags: Telefunken Markstein mit Problemen
BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2014 18:21 
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Ich habe ein paar Probleme mit meinem Telefunken Markstein. Nach der Grund Kur spielte er recht zufriedenstellend, nur nach dem Betätigen der Klangblende ( eine verschiebbare Spule im Bechergehäuse, mit 2 Schaltern) blieb der Ton weg. Berührte ich jedoch die Gitterkappe von der AF3 mit dem Schraubenzieher war er sofort wieder da. Ich folgerte daraus das was mit dem beiden 190pf, gekennzeichnet durch die Ellipse, nicht stimmen würde. Im Becher fand ich dann 2 200pf Rohrkondis, die ich mangels geeigneter Werte durch 2 270pf Folienkondis ersetzte. Nun ist der Empfang extrem leise, fast nichts mehr zu hören. Auch das laute Geräusch was ich sonst bei dem Berühren der beiden Gitterkappen von der ACH1 und der AF3 vorher hatte ist fast weg. Mit eine paar Meter Draht direkt an der Gitterkappe der ACH1 ist verbrummter, abstimmbarer Empfang möglich. Sollte es wirklich an den veränderten Werten der beiden Kondensatoren liegen, also 70pf mehr? Oder hat sich noch ein anderer Fehler derweil eingeschlichen. Die alten Kondis waren so extrem kurz verlötet, ich musste sie abknipsen und kann sie nicht wieder einlöten. Die Spannungen an den Röhren stimmen weitgehend überein.
Einen schönen Fussi-Abend wünscht Torsten.
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BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2014 18:29 
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Rohrkondensatoren (Keramik) in der HF sollten nur durch Bauartgleiche ersetzt werden, Folien C's haben bei HF größere Verluste.

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harry

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BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2014 18:32 
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Du meinst es könnte schon daran liegen? Gingen dann die Keramischen ( die kleinen in Perlenform) ggf. besser?

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BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2014 18:34 
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Das wollen wir doch bestimmt gemeinsam Hoffen :mrgreen:

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BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2014 18:47 
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Dann werde ich mir wohl mal die Entsprechenden besorgen müßen und mal probieren :D

Gruss Torsten

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BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2014 18:49 
Hallo,

ich hab ein Schlachtgerät da, sicher meinst du diese hier:
Bild

Wenn du willst, schick ich dir die 2 Stück zu.
Oder du nimmst den ganzen verstellbaren Filter, wenn du willst.

Gruß, David


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BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2014 19:05 
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Hallo David,

genau das Teil meine ich, bei Dir sind dort Heschokondis drinnen, die aus Hermsdorf/Thüringen. Sollen ja unkaputtbar sein :D. Mehr per PN

Gruss Torsten

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BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2014 20:28 
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tornadofilm hat geschrieben:
Berührte ich jedoch die Gitterkappe von der AF3 mit dem Schraubenzieher war er sofort wieder da. .....


Mal ab von den falschen oder defekten Kondensatoren:
Geräte dieser Jahre haben zu mindestens 30% folgendes Problem: die Gitterkappen, vornehmlich von AF3 und AF7, haben eine kalte Lötstelle. Das weiß ich aus mehr als 30jähriger Radioreparaturpraxis, insbesondere auch mit Vorkriegsgeräten.

Abhilfe:
Den Lötklumpen in der Gitterkappe oben mittels Lötkolben heißmachen und wegschnippen. Oft sieht man nun einen oxydierten Anschlussdraht, der aus dem Röhrenkolben seine Verbindung zur Gitterblechkappe nicht fand. Diesen also mittels Messer (o.ä.) freikratzen und das Ganze neu verlöten.
Diese Fehlersuche lohnt sich bei bestimmt jeder 3. bis 4. A-Röhre (und C-Röhre) mit obenliegendem Gitteranschluss.

Was die Kondensatoren anbelangt:
1.) die runden Keramikscheibenkondensatoren sind fast zu 100% nicht mehr wertehaltig (Vergussmasse gerissen und in Folge Dielektrikum oxydiert).
2.) Wenn Du in einem Bandfilter einen Kondensator ersetzt, insbesondere durch einen anderen als den Originalwert, dann MUSS dieses Filter nachgeglichen werden.

k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2014 20:46 
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Hallo,

Zitat:
Sollte es wirklich an den veränderten Werten der beiden Kondensatoren liegen, also 70pf mehr? Oder hat sich noch ein anderer Fehler derweil eingeschlichen.


Ja, es liegt daran, Du hast die ZF-Bandfilter total verstimmt. Als Ersatz solltest Du Styroflexkondensatoren 200pF oder 2*100pF parallel oder 120pF+68pF parallel nehmen. Nennspannung >=160V, Toleranz 2,5%. Wahrscheinlich ist auch noch ein Abgleich des Oszillators erforderlich. Ein anderer Fehler war schon vorhanden, das aussetzen des Empfangs beim betätigen der Klangregelung (Bandbreite). Das wird ein mechanisches Problem sein, z.B. Kurzschluß durch bewegte Teile, loser Draht o.ä.

MfG
Volker


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BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2014 22:09 
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Hallo,

wenn du noch solche originalen Hescho-Kondensatoren aus den Filtern hast oder du welche bekommst, die brauchst du gar nicht erst einzubauen, die sind sowieso alle durch Alterung kaputt und müssen durch andere hochwertige Kondensatoren mit gleicher Kapazität ersetzt werden.
Diese Hescho-Kondensatoren kommen in fast allen Siemens-, AEG- und Telefunken-Geräten aus dieser Zeit vor und sind immer kaputt, daher sind diese Radios total unempfindlich und spielen höchstens den starken Ortssender, die anderen kommen gar nicht durch wegen starker Verstimmung der Zf-Filter.
Tausch von 190 pF gegen 270 pF in Zf-Filtern geht gar nicht, das kann niemals funktionieren.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Sa Jun 21, 2014 22:35 
Roland hat absolut recht!

Ich hab die beiden aus meinem Schlachtgerät mal einseitig abgelötet.
Einer ist geplatzt und ist lt. Multimeter völlig daneben.
Der andere liegt bei 120 pF lt. Multimeter.

Bild

Bild

Das hat wohl keinen Sinn, wenn ich dir die schicke.
Offenbar liegt der Schwachpunkt in der Vergußmasse dieser Kondensatoren. Diese zerstört das Innenleben.

Mein Markstein ist inzwischen auch fertig.
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=32&t=17726
Muß bloß irgendwann den Beitrag noch fertig schreiben. Leider keine Zeit im Moment.
Die Hartöl Methode hat auf jeden Fall nicht funktioniert, näheres wie gesagt später.

David

edit: Bei den neuen Kondensatoren auf ausreichend Spannungsfestigkeit achten!!


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BeitragVerfasst: So Jun 22, 2014 8:02 
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Zum Sachverhalt selber ist eigentlich alles gesagt. So man auf diese Glimmerkondensatoren trifft sollte man sehr argwöhnische sein. Ich hatte allerdings schon welche, die noch sehr gut in Schuß waren. Das hatte man dem entsprechenden Geräten allerdings auch von außen schon angesehen.
Hier noch ein paar Beiträge zur Thematik aus der Praxis.
Wenn man es perfekt machen will, kann man auch noch auf den TK-Wert der neuen Kondensatoren schauen (siehe hierzu der erste Beitrag von diru).

http://www.radiomuseum.org/forum/saba_4 ... ilter.html
http://www.radiomuseum.org/forum/saba_p ... 52_wk.html
http://www.radiomuseum.org/forum/telefu ... leich.html

paulchen


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BeitragVerfasst: So Jun 22, 2014 17:58 
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Erstmal vielen Dank für die vielen Hinweise! Als erstes werde ich die passenden Kondensatoren besorgen, ohne die ist das Ganze nur ein orakeln. Wenn sie drinn sind versuche und berichte ich weiter. Die Gitterkappen kann ich ausschließen, die waren locker und ich hatte sie neu verlötet. Da ich HF Mäßig nicht so gut "zu fuss" bin, seit ihr mir eine große Hilfe.

Danke Torsten

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BeitragVerfasst: So Jun 22, 2014 18:08 
Zitat:
Als erstes werde ich die passenden Kondensatoren besorgen


Das wird bestimmt nicht leicht. 190pf ist ein heute unüblicher Wert und wohl kaum neu aufzutreiben.
Eine Möglichkeit wäre ein 470pf + ein 330pf in Reihe. Das sind übliche Werte.
Auf ausreichend Spannungsfestigkeit und niedrige Toleranz achten!

Gruß, David


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BeitragVerfasst: So Jun 22, 2014 18:56 
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Ich werde 2mal 280pf in Reihe und einen 47pf drüber nehmen. Da komm ich dann ziemlich nah an die 190pf ran. Laut Schalte sollten dort 190pf drinn sein. Real waren aber auch 200pf drinn.

Gruß Torsten

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