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 Betreff des Beitrags: Braun SK 61: Stumm wie das Grab...
BeitragVerfasst: Sa Jun 14, 2014 22:43 
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Guten Tag!

Nun hab ich mir doch so einen Schneewitchensarg angelacht...
Leider bisher noch in mangelhaftem Zustand, offenbar hat es feucht gestanden.
Ausserdem wurde der originale Plattenspieler durch einen PE ersetzt, dem wiederum das System fehlt (hat noch jemand eins für mich?)

Hauptproblem ist aber erstmal, daß der Verstärker leider gar nichts mehr sagt, und das, obwohl Anodenstrom vorhanden ist und die Röhren auch heizen.
Da würde ich doch wenigstens mal ein Netzbrummen erwarten.
Nun war aber das Lautsprecherkabel nicht angeschlossen und der Vorbesitzer hat das Radio zumindestens einmal ohne Lautsprecher laufen lassen, was ja laut Anleitung schädlich sein soll.

Kann sowas dazu führen, daß gar nichts mehr zu hören ist? Kann ein Schaden in der Endstufenröhre zu absolutem Ausfall führen?
Ich kann so auf dem ersten Blick kein loses Kabel finden, habe allerdings auch noch keinen einzigen Kondensator gewechselt.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr ein paar Vorschläge hättet, auch wenn meine Hinweise noch sehr vage sind.

Danke und schönen Sonntag!

Viele Grüsse, Harm.

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"Daß die wichtigsten Dinge durch Röhren getan werden..."
Georg Christoph Lichtenberg, 1742 - 1799


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BeitragVerfasst: Sa Jun 14, 2014 23:05 
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Wohnort: Geilenkirchen
Hallo

(Nun war aber das Lautsprecherkabel nicht angeschlossen und der Vorbesitzer hat das Radio zumindestens einmal ohne Lautsprecher laufen lassen, was ja laut Anleitung schädlich sein soll.)

Ich habe mir mal sagen lassen das so etwas nicht gut für den Übertrager sein soll

_________________
Gruß Helmut
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. -Sokrates-


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BeitragVerfasst: So Jun 15, 2014 6:27 
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Hallo Harm,
deine Feststellung eine NF-Endstufe nicht ohne Lautsprecher zu betreiben ist, ist vollkommen richtig, da es im AÜ zu Spannungsüberschlägen und damit zum Windungsschluß bei anliegendem Signal und aufgedrehtem Lautstärkeregler kommen kann.
In deinem Fall wäre nun zu prüfen ob die Endröhren EL84 und EL95 auch einen Kathodenstrom ziehen, der durch das messen des Spannungsabfalls am jeweiligen Kathoden Widerstand R53 und R532 nachgewiesen werden kann, hier am Pin 3 der EL84 und am Pin 2 der EL95 sollten bei intakter Stufe, ca. 6 VDC anliegen.
Ein weiterer Spannungsmesspunkt wären der R29 mit 1,5 K/2 W einer Siebwiderstände im Netzteil zwischen den Siebelkos. dieser R ist gerne unterbrochen, also hier die Spannung vor und hinter dem R messen, zu erwarten sind dort ca. 200 VDC.
Nach diesen Prüfungen sehen wir dann weiter.

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M.f.G.
harry

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BeitragVerfasst: So Jun 15, 2014 9:56 
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Ich würde außerdem die Schaltkontakte der Lautsprecherbuchsen überprüfen, diese haben gerne Unterbrechung.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jun 15, 2014 12:41 
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Diese Geräte sind auch voll von den netten,Störanfälligen Widerständen da Vithrom,oder wie die nochmal heißen :wut: . Diese werden sehr gerne Hochohmig,gibt die *nettesten* Fehlerursachen. In diesen Kisten sind fast nur solche verbaut :roll: .

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: So Jun 15, 2014 21:16 
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Guten Tag!

Vielen Dank für Eure Anregungen.
Ich habe heute abend gemessen und finde bei Pinn 3 der EL 84 3,7V gegen Masse,
bei der EL 95 Pinn 2 sind es 4,1V
Am R 29 messe ich 270V gegen Masse.

Also nicht ganz tot aber auch nicht richtig?!

Das Gerät hat ja etliche Kondensatoren, die auf alle Fälle ausgetauscht gehören. Aber eigentlich hätte ich gerne vorher eine gewisse Grundfunktion hergestellt, damit ich zwischendurch den Fortschritt meiner Arbeit überprüfen kann.
Das Lautsprecherkabel habe ich jetzt erstmal von hinten angelötet.
Bisher habe ich aber ein rauschfreies Radio...

Gruss und eine erträgliche Woche allen Röhrenfans!

Harm.

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Georg Christoph Lichtenberg, 1742 - 1799


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BeitragVerfasst: Mo Jun 16, 2014 6:40 
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Moin moin Harm,
die Werte der beiden Kathodenspannungen sind recht niedrig, daraus kann u.a. abgeleitet werden, das diese Röhren schon recht schwach sind, das aber nicht der Grund für das "Schweigen im Wald" ist.
Da es ja zwei unabhängige NF-Stufen sind, ist nun jeder Stufe einzeln weiter zu prüfen.
Zunächst einmal löte/ziehe die Lautsprecherleitung vom Ausgangsübertrager ab und tippe die beiden Strippen ganz kurz an eine R 6 oder R 3 (1,5 V Batteriezelle) bei funktionsfähigem Lautsprecher wird ein Knacks im Lsp. zu hören sein, falls ja wiederhole diese Prüfung auch am anderen Lsp. und löte Sie dann wieder an die richtigen Stellen am AÜ.
Als nächste Prüfung wäre die Brummprobe an den Steuergittern der NF-Endröhren durchzuführen, dazu bitte bei Betriebsbereitem Gerät mittels Fingerberührung auf der metallischen Schraubenzieherklinge den Pin 2 der EL84 berühren, hier sollte es laut aus dem Lsp. brummen, falls ja gehts am Pin 1 der EL95 weiter. Wenn auch hier ein Brummen hörbar ist, gehts mit der Brummprobe an den NF-Vorstufen weiter, dazu dienen die Pin 2 + 7 der ECC83, ab hier ist die Brummlautstärke mittels Lautstärkeregler regelbar.
Zuvor aber prüfe bitte ob alle von mir genannten Pins auch Gleichspannungsfrei sind, lt. Schaltplan aber sollten Sie das sein.
Bevor es weitergeht, warten wir auf deine Antwort.

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M.f.G.
harry

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BeitragVerfasst: Mo Jun 16, 2014 21:01 
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Moin moin!

Also...

Pinn 2 EL 84 leises Brummen auf beiden Lautsprechern.
Pinn 1 EL 95 recht leises Brummen (nur rechts?) Im Gegensatz zum Plan ist der Pinn bei meiner Röhre nicht belegt?!
Pinn 2 ECC83 nichts
Pinn 7 regelbares Brummen

Immerhin...

Der Widerstand an Pinn 2 der ECC 83, der an Masse geht, sieht ziemlich angekohlt aus.

- Aha, der ist hochohmig - hier gehts dann morgen weiter.

Gruß, Harm.

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BeitragVerfasst: Mo Jun 16, 2014 21:23 
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@.... Der Widerstand an Pinn 2 der ECC 83, der an Masse geht, sieht ziemlich angekohlt aus.

Das ist schon etwas eigenartig, da dieser Widerstand keinerlei Strombelastung ausgesetzt ist.

Zur Vervollständigung der DC Spannungen fehlen nun noch die Anodenspannungen der EL84 Pin 7; EL95 Pin 5 sowie an den Anoden der ECC83 Pin 1 + 6
Weiterhin wichtig die Schirmgitterspannungen (G2) der EL84 Pin 9 und der EL95 Pin 6.

Die (Nicht) Belegung des Pin 1 der EL95 wäre auch noch einmal zu prüfen da Pin 1das Steuergitter der EL95 ist

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BeitragVerfasst: Mo Jun 16, 2014 22:12 
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eabc hat geschrieben:
Die (Nicht) Belegung des Pin 1 der EL95 wäre auch noch einmal zu prüfen da Pin 1das Steuergitter der EL95 ist

Bei der EL95 sind die Stifte 1 und 7 mit dem Steuergitter verbunden. Also ist wohl statt des im Schaltplans angegebenen Stiftes 1 der Stift 7 benutzt worden.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 5:39 
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Damit wäre ein Problem gelöst, danke Lutz

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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 19:32 
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Guten Abend!

Ich könnte mir denken, daß der Widerstand von anliegenden Drähten erhitzt wurde. Da führen zwei dickere Kabel eng daran vorbei, die auf die Mitte des Röhrensockels gehen.

Ich habe mal wieder gemessen und hoffe, daß Du aus den Fieberkurven etwas lesen kannst...
EL 84 Pin 7: 301V
EL 95Pin 5: 300V
ECC 83 Pin 1: -0,46 schwankend
Pin 6: 15 - 19V
EL 84 Pin 9: -7,5
EL 95 Pin 6: 7,5

Wenn Du das Gerät auf dem Tisch hättest, wäre es vermutlich in ein paar Minuten wieder bei Bewußtsein, schade, daß wir nicht alle um die Ecke wohnen...

Viele Grüsse erstmal aus der nördlichen Ecke!

Harm.

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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 19:50 
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Hallo Harm,
da haben wir ja den Salat :mrgreen:

Fehlende Spannungen sind nun der Grund für den Ausfall.

Der ECC83 fehlt eine Anodenspannung gänzlich und am zweiten Triodensystem ist die Anodenspannung zu niedrig, im ersten Fall könnte es der fehlender Wellenschalterkontakt H1;2;3 oder in beiden Fallen auch hochohmige Widerstände sein, diese wären R45 und R542 beiden haben 220 K und sind auf Werterhalt zu prüfen.
Weil auch die G2 Spannungen der EL84 und der EL95 fehlen, käme der evtl. unterbrochener Widerstand R29 = 1,5 K /2 W (Siebwiderstand) zwischen den beiden Netz Elkos als Verursacher in Frage.
Da die fehlenden Spannungen alle über diesen R29 laufen, Ist dieser evtl. der Verursacher aller dieser Spannungsprobleme.

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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 20:57 
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Hallo Harry!

Der R29 ist tatsächlich hin. Nachdem ich ihn ausgetauscht habe gibt es immerhin wieder Schalterkrachen und Brummen, wenn ich die Anschlußkontakte für den Plattenspieler berühre (Schalter auf TA).
Also nicht mehr ganz tot, das ganze, wenn auch noch kein Radioempfang, natürlich.
R 45 und R452 untersuche ich dann auch noch. Offensichtlich sind Widerstände das Thema dieses Radios (wie Amiga 3000 schon sagte).

Leider habe ich nicht viele Widerstände hier. Gibt es gute Pauschalsets, die ich kaufen kann, oder muß ich den Schaltplan durchsehen und mir eine Liste machen?

Erstmal schonmal danke für Deine Fernlenkung!

Harm.

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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 21:06 
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Hallo Harm,
bevor wir die anderen Widerstände pauschal gerne als defekt abzeichnen, warten wir doch das Messergebnis ab.
Der defekte R29 ist Leistungsmäßig gefordert und oft ein Ausfallkandidat.
Dann bitte nach dem erneuern der / des R's auch eine erneute Messung an den gefragten Röhrenelektroden durch führen.

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