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 Betreff des Beitrags: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: Fr Jun 08, 2012 17:46 
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Hallo,

das o.g. Gerät geriet durch einen glücklichen Treffer für kleines Geld in meinen Besitz.
Ein Kellergerät aus Berlin, verschmutzt und zerkratzt. Auf der Sitzbank meiner BMW festgeschnallt, habe ich das Gerät nach Hause gebracht.
Im Modelljahr 56 muß das wohl das Flaggschiff der Bremer Firma gewesen sein.

Ich kannte das Gerät vorher nicht, war und ist es doch hier im Beitrittsgebiet eher eine Seltenheit.
Von der äußeren Erscheinung bin ich nicht ganz so begeistert. Die seitlich in das Gehäuse integrierten Lautsprechergitter lassen den ganzen Kasten ein wenig wie einen Nachtspeicherofen aussehen.
So wollte ich das Gerät nur weiterveräußern und dafür etwas herrichten.

Nachdem ich das Radio gründlicher untersuchte, die Funktionen des Gerätes durchspielte, beschloß ich, eine Aufarbeitung für den Eigenbedarf durchzuführen.
Überrrascht hat mich der gute UKW- Empfang, der eigene Ortssender- Tuner und der bombastische Klang, der mit den Klangstellern gut durchregelbar ist. Sehr empfindlich auf LW, wo hier leider nur ein Sender gut kommt. Die EM 34 ist noch etwa 60% hell, eine ULTRON, nachträglich ersetzt. Sonst scheinbar Originalröhren, alle VALVO.
Wenn ich an das Gewicht meines zeitgleich hergestellten Staßfurt "Admiral" denke, der schon kräftig klingt, so empfand ich den "Tannhäuser 56" als kein Schwergewicht.
Die Chassisdemontage ist auch einfach zu erledigen. Einfach die Lautsprecherleitungen am AÜ und die Netzschalterleitung am Netzteil ablöten, die beiden Steckverbindungen (Spannungsversorgung und Klangregister) lösen, Schrauben raus und hinaus.

Unter dem Chassis mir unbekannte Kondensatorbauformen in weißer Plastikhülle.
Bild

Die "Kleine Kondensatorkunde" gibt keine Info dazu her. Sonst die üblichen Papier-, Styroflex- und Kermikkondensatoren.

Der Elektrostat- Schallgeber ist ohne Funktion. Vom AÜ kommen separate Leitungen hierzu an.
Bild
Hat jemand eine verläßliche Prüfmethode oder Sollwerte für diese flachen Schallteller?

Ansonsten sind viele Reinigungsarbeiten auszuführen. Viel Flockenstaub. Klebriger Raucherbelag. Allein die Skalenscheibe war sehr vererdreckt. Ein vormaliger Reparateur hat nicht mit Schmiermittel für die Mechanik gespart. Dies hat allerdings den Wellenschalter und die Potis funktionell über die Zeit gerettet.
Das Gerät hat in den letzten 20 Jahren eine lieblose Zeit hinter sich, das soll sich nun ändern.

Leider ist eine Taste im "Frontgebiß" gebrochen.
Bild

Hier benötige ich Ersatz, falls jemand mit solch einem Teil helfen könnte.

Sicher gibt es im süddeutschen Raum genug Radiobastler, denen das Gerät geläufig ist. Ich würde mich daher über kleine Restaurationshinweise freuen.

Grüße drahtfunk

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Zuletzt geändert von drahtfunk am Fr Jun 08, 2012 18:46, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: Fr Jun 08, 2012 18:06 
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Hallo drahtfunk!

Ich denke mal, in dem Keller war ich auch schon :mrgreen: . Kommt mir sehr bekannt vor die Beschreibung.

Zu Deinen Fragen.
Die weißen Kondensatoren ohne nachdenken raus! Sind ganz üble Kandidaten.
Den Lautsprecher kannst Du so testen

http://www.radiomuseum.org/forum/markt_ ... sucht.html

Ansonsten ein sehr schönes Gerät. Hatte ich auch mal hier vorgestellt.

Viele Grüße
paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: Fr Jun 08, 2012 20:53 
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Ich prüfe diese Drissdinger immer mit dem Kapazitätsmeßgerät. Im Bereich 20nF ergibt sich ein ziemlich gut hörbarer Pfeifton, sollte so ein Elektrostat mal zufällig noch intakt sein. Meistens sind die allerdings im Eimer, was den Einbau eines kleinen Permanentdynamikers zur Folge hat.

Taste habe ich leider keine von Nordmende aus der Zeit, sorry.

H.

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: Fr Jun 08, 2012 21:18 
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Hallo zusammen,

man kann den Elektrostaten evtl. auch reparieren....Schon mal versucht? Ich habe damals einige Elektrostaten einer Blaupunkttruhe ans laufen gebracht.

Das Teil vorsichtig öffnen und meist ist das ne Kupferfolie dort drin. Diese Folie hat einen Anschluss dieser ist meist eine Feder. Diese Feder hat eigendlich immer das Problem das sich der Kontakt zwischen Folie und Feder korrodiert. Einfach den Gamel vorsichtig entfernen und die Feder evtl. nachbiegen. Den Kontakt kann man voher auch mit dem ganze normalen Multimeter nachmessen. Wichtig ist nur das die Folie nicht beschädigt wird oder sich ablöst. Manchmal ist auch ein Schaumstoffring im Hochtöner der sich aufgelöst hat. Dieser Schaumstoff zentriert die Folie und drückt damit auf die Kontaktfeder. Da auch noch mal nachsehen da dieser Ring meist zerfallen ist. Einfach nachbauen und es funzt wieder. Viel Spass dabei, vorallem schöner und originaler als nen Magnetischer Hochtöner :mrgreen:

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: Fr Jun 08, 2012 22:42 
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Hallo,

und erstmal danke für die Rückmeldungen.
Ich habe bis in die Dämmerung draußen gesessen und mit der Restauration weitergemacht. Das war beim Entstauben sehr vorteilhaft.
Bei den Kondensatoren sind ja gängige Werte verbaut, die mein Bestand hergibt. Ich muß nochmal nachsehen, welchen Wert der Ratio- Elko hat. Der soll auch erstzt werden.

Den Link zum DRM konnte ich nicht öffnen, da ich dort keinen Zugang habe. Trotzdem danke paulchen.

Der Tip von Holger mit dem Kapazitätsmeßgerät klingt interessant. Das mache ich mal. Darüber hinaus habe ich auch schon an eine vorsichtige Demontage des Elektrostaten gedacht. Mal sehen, wie das gelingt und was sich dann zeigt.

Diese Art Schallwandler kenne ich bisher nur von EAW- Geräten, hier "Undine".

Ansonsten kann die Geschichte kurz erzählt werden, wie ich zu dem Gerät kam.
Beim Durchstölbern der "Ebay- Kleinanzeigen" unter "altes Radio" tauchte ein Verkaufsangebot mit diesem Gerät auf. Am gleichen Tage eingestellt. Drei unscharfe Bilder ohne Typangabe. 45 Euro. Dennoch habe ich den Tannhäuser- Schriftzug lesen können. Nach kurzer Recherche im Netz war klar: Holen!
Ich war ohnehin gerade in der Stadt, die PLZ gleich in der Nähe. Also angerufen. Am anderen Ende ein Türke- ja, in einer Stunde bei ihm wäre in Ordnung.
Bei meinem Eintreffen erwartete er mich bereits auf dem Hof einer schönen denkmalgeschützten Wohnsiedlung aus den späten 20er Jahren.
Gleich in den (trockenen) Keller, wo er mir das Gerät auch vorführte. Die EM 34 erstaunlich hell.
Ein schmutziges Gerät, mit zerbrochener Taste, ohne Skalenlicht. Empfang war da.
Da fiel mir wieder ein, was immer wieder abläuft, wenn Türken etwas von einem selbst kaufen wollen. So fragte ich: "Sagen sie mal Herr xxüxxüx, was ist der letzte Preis?"
Als Antwort kam dann: "Für Sie 40 Euro".
Ich erwiderte: "Sind Sie mit 30 Euro einverstanden?"
Und das war er. So trug ich das Gerät ins Freie und verstaute es auf meiner Maschine.
So war's.

drahtfunk

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: Sa Jun 09, 2012 5:10 
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Hallo Drahtfunk!

Ich habe die kleine Schaltung mal raus gezeichnet.

Bild

Der AÜ oben im Bild ist relativ unkritisch. Der Rest erklärt sich selbst. Die Spannung kann man aus dem jeweiligem Radio beziehen.

Wenn ich Dir sage, was der Kleine am Anfang haben wollte :mrgreen: . Mach ich lieber nicht. Sollst Dich ja freuen über das Radio :wink: .
Hast Du das mit Motorrad geholt? Respekt!

Taste habe ich so aus dem Ärmel geleiert nicht. Aber wenn Du bei Gelegenheit mal ein Foto einstellst mit Maßangaben suche ich mal. Da sollte sich dann was finden. Zur Not tauche ich auch mal nach so einem E-Staten ab. Habe hier eine große Kiste mit den Dingern drin.

Viele Grüße vom anderen Ende
paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: Sa Jun 09, 2012 15:52 
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drahtfunk hat geschrieben:
Hat jemand eine verläßliche Prüfmethode oder Sollwerte für diese flachen Schallteller?

Ich weiß jetzt nicht, ob es sich um einen elektrostatischen oder einen Piezo-Hochtöner handelt. Bei Nordmende gab es in dieser Zeit beides.

Wenn ein NF-Signal anliegt (Oszilloskop) und beim elektrostatischen außerdem eine Gleichspannung von etwa 200 bis 250 V, und trotzdem nichts zu hören ist, ist er (wie häufig) defekt.

Die elektrostatischen Hochtöner kann man meist zerlegen. In der Regel liegt ein Kontaktproblem zur Folie vor, das leicht zu beseitigen ist. Die Piezo-Hochtöner kann man meines Wissens nicht reparieren.

drahtfunk hat geschrieben:
Leider ist eine Taste im "Frontgebiß" gebrochen...Hier benötige ich Ersatz, falls jemand mit solch einem Teil helfen könnte.

Ist es die Taste auf dem Bild? Breite 21,5 mm, Höhe 20 mm, Tiefe unten 15,3 mm, Tiefe gesamt 21,8 mm. Wenn das passt, kannst Du eine von mir bekommen.

Lutz


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: Sa Jun 09, 2012 19:32 
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Der dort verbaute Hochtöner ist eindeutig ein E-Stat. Die keramischen waren kleiner und anders in der äußeren Optik.

Ich fürchte fast, das die Tasten nicht die richtigen sind. Aber da sollte Drahtfunk mal eine hier genauer zeigen. Das findet sich schon.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: So Jun 10, 2012 10:04 
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Stimmt, ein Elektrostat. Den Piezo-Hochtöner gab es ein Modelljahr vorher.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: So Jun 10, 2012 12:59 
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Hallo,

die notwendigen elektrischen Restaurationsarbeiten sind inzwischen durch. Ein sehr einfach zu machendes Chassis. Hatte allerdings keinen Schaltplan zum Gerät. Innen war keiner und in meinen Archiven fand sich auch nichts. Einzig vom 58er "Tannhäuser".
Mit dem Elektrostaten habe ich mich nochmal beschäftigt, die Schallwand ist ja ohnehin draußen.

Bild

Es ist definitiv kein Piezo- Schallwandler, wie man im Innern deutlich sehen kann.

Bild

Eine zwischen Kunststofffolie geführte Silbermembran, die der Wind beim Öffnen des Gehäuses gleich wegtragen wollte. Der Außenflansch der als Innenring weiterläuft und der Innenkorb sind aus verkupfertem Stahlblech und bilden die elektrischen Pole. Vom Innenring kommt eine, an einigen Stellen durchscheinende, hauchdünne Silberfahne, wie ein Etikett, auf die runde Membran zu liegen.
Alles sieht sehr sauber aus, kein Rost oder anderweitiges Oxid.

Eine sehr interessante Prüfschaltung, die das paulchen da übermittelt hat.

Zur Taste.
Die oft benutzten Tasten ließen sich mit geringer Kraft abziehen, sodaß ein Einzelbild möglich ist. Sie entspricht dem Teil auf dem Bild von Lutz.

Bild

Die Maße sind: Breite 21,2mm; Höhe gesamt 20,3mm; Tiefe (über den Bogen) 22,5mm; Tiefe unten 15,5mm.

Bild

Die einzigen Tasten des Fabrikats NORDMENDE, die ich hier habe, stammen von einem Elektra 56. Den habe ich vor zwei Jahren völlig zertrümmert gefunden und alles verwertbare geborgen. Sie sind in der Tiefe zu kurz.

Jetzt muß ich noch den Rest des schönen Tages für die Gehäuseaufarbeitung nutzen.

Falls mir jemand eine PDF- Datei mit dem Stromlaufplan hier reinhängen könnte, wäre ich dankbar.

Grüße
drahtfunk

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: So Jun 10, 2012 13:17 
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Nochmal paulchen!

drahtfunk hat geschrieben:
Wenn ich Dir sage, was der Kleine am Anfang haben wollte :mrgreen: . Mach ich lieber nicht.


Wie jetze? Kennste den?

Schreib mir mal eine PN!

drahtfunk

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: So Jun 10, 2012 15:24 
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Hier gibts den Schaltplan nebst Abgleichanleitung und Seillaufplan, so wie er sicher im Boden des Radios lag, bevor ihn jemand herausgenommen und vergessen hat, ihn wieder hineinzutun:
http://83.117.57.34/nvhr/Nordmende_Tannhauser56.pdf

Wenn Du Dir die Oberflächen der Kontaktfolien in dem elektrostatischen Hochtöner genau ansiehst, wirst Du im Bereich der Stelle, wo die Zuleitungsfolie auf der Membrane aufliegt, eine Verfärbung erkennen. Das ist eine hauchdünne Oxidschicht, die die Kontaktgabe verhindert und so den Lautsprecher zum Schweigen bringt.

Einmal vorsichtig mit einem weichen Tuch trocken darüberwischen und die Lage der Zuleitungsfolie auf der Membrane verändern, z.B. indem man die Membrane verdreht einbaut oder die Zuleitungfolie faltet, und schon geht er wieder.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: So Jun 10, 2012 16:25 
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Hallo Lutz,

röhrenradiofreak hat geschrieben:
Einmal vorsichtig mit einem weichen Tuch trocken darüberwischen und die Lage der Zuleitungsfolie auf der Membrane verändern
danke für die Hinweise.

Bringt es was, mit Silikonöl einer erneuten Oxidation entgegenzuwirken?

Grüße drahtfunk

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: So Jun 10, 2012 17:13 
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drahtfunk hat geschrieben:
Hallo Lutz,

röhrenradiofreak hat geschrieben:
Einmal vorsichtig mit einem weichen Tuch trocken darüberwischen und die Lage der Zuleitungsfolie auf der Membrane verändern
danke für die Hinweise.

Bringt es was, mit Silikonöl einer erneuten Oxidation entgegenzuwirken?

Grüße drahtfunk


Hallo,
nichts auftragen,nur vorsichtig abwischen.
Ich falte das Stückchen Folie etwas,um den Kontakt durch höheren Andruck zu verbessern.

Claus

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Tannhäuser 56
BeitragVerfasst: Sa Jun 16, 2012 13:36 
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Hallo,

inzwischen ist das Gerät wieder funktionstüchtig, so weit erforderlich techisch und optisch restauriert. Dank eines hilfsbereiten und sachkundigen Forums- Mitglieds auch mit vollständig intakten Tasten vorn.

Bild

So steht denn das Gerät nun im Wohnzimmer und spielt mit überwältigend kräftigem Klang.

Der elektrostatische Lautsprecher geht auch wieder, obschon ich mir diese Wiedergabe deutlicher erwartet hätte.
Die ECC85 habe ich mal gegen eine E88CC getauscht, was die Empfangsqulität auf UKW deutlich verbessert hat. Verblüffend gut ist auch der Empfang auf MW und LW. Laut, deutlich und ohne jegliche Störgeräusche. Sogar die EM34 ist kreisrund grün. Auch der Ortssendertuner für MW arbeitet tadellos.
Dieses Radio habe ich völlig unterschätzt. Optisch eigenwillig mit hohem Wiedererkennungswert. Technisch ein Spitzenprodukt seiner Zeit. Besonders, wenn man bedenkt, was die "volkseigene Industrie" der (auch nicht) "Demokratischen Republik" im selben Zeitraum herstellte. Frühestens da ging die technologische Schere langsam auf.

Im Vergleich zu meinem 125er Freiburg ist der 56er Tannhäuser klanglich nicht schlechter.

Bild

In der Rückwand die Auslässe für externen Lautsprecheranschluß. Mich wundert nur, daß selbst bei dem hochohmigen Ausgang kein Berührungsschutz vor den Buchsen ist, obwohl da die volle "Puste" anliegt.
Der alleinige Hinweis auf die gefällige Benutzung DIN- gerechter Lautsprecher scheint mir zumindest hier völlig unzureichend.

Insgesamt muß ich sagen, daß ich nicht gedacht hätte, aus diesem verdreckten und geschundenen Kasten wieder so ein ansehnliches und wohlklinges Radio zu machen. Jetzt muß ich nur noch einen exponierten Platz für das Gerät finden.

Grüße drahtfunk

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