Hallo nochmal!
Wie Lutz schreibt, ist die Fehlersuche schwierig. Es stellt sich der typische Vorführeffekt ein.
Im Keller wird extra noch mal der Arbeitstisch aufgeräumt, eine kleine Decke hingelegt. Radio rauf, Rückwand ab, Bodenplatte weg, Stecker rein.
Und das liebe Gerät spielt fehlerfrei. Durch das Umlegen des Gerätes, Gewichtsverlagerung der Bauteile tritt unser Fehler nicht mehr auf.
Das kennen wir doch alle.
Nun, da die Kiste schon mal offen vor uns liegt, fangen wir mit den Arbeiten an.
Bei den offenen Kontakten ziehe ich gern ein Stückchen 1000er Schleifband durch, ansonten mit dem Holzstäbchen an allen Röhrensockellötstellen wackeln, mit dem Pinsel Schmutz und Staub entfernen. Später spannungslos alles ausblasen oder absaugen. So manche Spinne oder Assel findet bei der Gelenheit ihre endültige Bestattung im Staubsaugerbeutel.
Manchmal findet sich so doch noch die kalte Lötstelle, die gebrochene Widerstandskappe oder nach Messung der defekte Kondensator.
Bei den 30er Jahre Geräten sind meist die Lautsprechgeranschlüsse nach einer früheren Laienreparatur grauenhaft wieder angelötet worden. Dort auch die Lötstellen der Röhren kontrollieren (Topfsockel oder Europasockel).
Im Gehäuse findet sich manchmal unleserliches Krikelkrakel eines früheren Radio- Reparateurs oder ein Datumsstempel der Tischlerei.
Zum Schluß verwende ich für die Kontakte und Röhren'füße' das überaus hilfreiche rote Wellenschalteröl.
@Heiner , das Öl wirst Du auch kennen.
Hoffentlich geht es Dir langsam besser und Du bist auch mit der Fehlersuche in Plusrichtung unterwegs.
Grüße drahtfunk
