Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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 Betreff des Beitrags: Nordmende Parsifal
BeitragVerfasst: Do Jan 22, 2009 20:33 
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Hallo!

als erstes : Ich bin neu hier und habe von Röhrenradios so gut wie fast keine Ahnung!

Habe heute im Keller das alte Radio meiner Oma entdeckt, das dort gut und gerne an die 20 Jahre verbracht hat. Ich weiß allerdings sehr genau, dass es bei Oma noch gespielt hat, es also nicht wegen defekt ausrangiert wurde.

Beim Ausprobieren stellte ich fest, dass es eben nicht mehr funktioniert. Wenn man einschaltet, geht "das Licht an" und die LAutsprecher knacken, es lässt sich allerdings in keinem Frequenzbereich ein Sender einstellen, auch kein Rauschen o.Ä. ist zu hören.

Also hab ich hinten den Deckel geöffnet und festgestellt, dass von den 5 Röhren 4 schön vor sich hinglühen und (oh Wunder) auch richtig heiss werden. Nur eine Röhre nicht. Bei ihr ist kein Glühen zu sehen, sie wird aber warm (allerdings nicht richtig heiss!).
Meine Vermutung ist, das diese Röhre defekt ist. Es handelt sich hierbei um "die Mittlere" der fünf Röhren. Zu allem Überfluss kann ich auf dem Deckel die Beschriftung nicht mehr entziffern, um welchen Typ es sich hierbei handelt. Was ich noch erkennen kann, ist die Zahl "89" und dass vorangestellt zwei Buchstaben evtl. "EF" oder "EB" oder "EE" oder sowas stehen.

Meine zwei Fragen: Kann meine Vermutung richtig sein, dass die Röhre defekt ist? Wenn nicht, woran könnte es sonst noch liegen?

Weiß jemand die genaue Bezeichnung der Röhre?

Vielen Dank für eure Hilfe!


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BeitragVerfasst: Do Jan 22, 2009 21:03 
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Hallo!

Erstmal willkommen hier! :bier:

Die Röhre dürfte eine EF89 sein. Aber daran dürfte es mit 90%iger Sicherheit nicht liegen. Wenn die Röhre heiß wird heizt sie auch, sie glüht nur recht dunkel.
Wenn so ein Radio 20 Jahre steht kann einiges kaputt gehen. Leider geht das meiste davon bei ersten Wiedereinschalten kaputt. Aufgrund deines Fehlerbildes würde sich vermuten, dass keine Anodenspannung mehr vorhanden ist oder irgendwo ein Kondensator durchgeschlagen hat.

Wie sieht es bei dir mit entsprechendem Werkzeug (Multimeter, Lötkolben) und elektrotechnischen Erfahrungen aus?
Zur Fehlersuche muss man jetzt nämlich in den Keller des Radios.

Gruß Christopher :)
Edit: PL war schneller.

_________________
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Zuletzt geändert von Christopher am Do Jan 22, 2009 21:04, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do Jan 22, 2009 21:04 
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oh. sorry, hätte ich nochmal dazu sagen sollen:
Nordmende Parsifal. Genaueres kann ich nicht sagen.
Schade, ich hatte gehofft, dass ich einfach nur die Röhre tauschen müßte... :-(


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BeitragVerfasst: Do Jan 22, 2009 21:06 
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Naja, so mittlere elektrotechnische Kenntnisse sind schon da, Werkzeug und so auch... es fehlt eher an der Zeit...
Also ihr meint, stumpf alle Kondensatoren tauschen?
Keine Anodenspannung? wie kann ich das feststellen?

Verzeiht meine Radiotechnische Unkenntnis, aber bis vor 4 Stunden wußte ich noch nichtmal, dass sich da drinne Röhren befinden, wollte mir das Ding eigentlich "nur" als Erinnerung ins Büro stellen..
Meine Elektrokenntnisse habe ich mit reichlich jüngeren Gerätschaften gesammelt, die aber allesamt nichts mit Radio- oder Fernsehtechnik zu tun haben...


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BeitragVerfasst: Do Jan 22, 2009 21:40 
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uiui, das riecht nach arbeit... mist...
kann ich da zum tauschen "modernes" material nehmen oder muss ich mich nach antiken Papierrollenkondensatoren und
dergleichen umkucken?


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BeitragVerfasst: Fr Jan 23, 2009 0:18 
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† Siemens D-Zug
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Hallo,

naja, - wie schon richtig erkannt wurde, - das Auswechseln von Kondensatoren kann in handfeste Arbeit ausarten.
Ich will ja nicht unken, aber gerade Nordmende hatte ein ganz besonderes Talent, die Bauteile gewissermaßen "schichtweise" einzubauen und zu verdrahten. Das bedeutet dann in der Praxis, daß man den Lötkolben an mehreren Drähten und Bauteilen vorbeijonglieren muß um an die Lötstellen des zu wechselnden Kondensators zu kommen.

Wie schon erwähnt wurde, gehen Kondensatoren von damals auch unbenutzt nur durch herumliegen kaputt. Ich habe das mal mit Autoreifen verglichen. Nach spätestens 20 Jahren ist die Gummimischung hart. Dann ist der Reifen hin ohne einen einzigen Kilometer gelaufen zu sein.

Den Thread mit den Kondensatorbildern finde ich momentan selbst nicht mehr. Das heißt, ich habe in sehr vielen Threads irgendwelche Bilder von Kondensatoren eingestellt. Da ist es einfacher, die Bilder nochmals rauszusuchen.

Das hier sind verschiedene ERO Kondensatoren.
Alle die so aussehen, sollten ausgetauscht werden.
Der seitliche Abschluß kann auch schwarz sein, - dann ist es Teer.
Hier ist es ein gelbliches, schellackähnliches Material.

Bild

Dies ist ein WIMA "Bonbon". Jene mit mehr als 1000pF sind natürlich voluminöser. Im Prinzip sehen sie aber gleich aus. Die sollten ebenfalls raus.

Bild

Hier ist noch ein "Niwatrop". Solche sollen auch getauscht werden.

Bild

Sollten sich welche finden auf denen "Neokon" steht (kein Bild verfügbar), dann gilt hier dasselbe.

Hier noch ein Tarnungsbeispiel. Diese Kondensatoren sind neu.

Bild

Viel Erfolg.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Fr Jan 23, 2009 9:38 
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Vielen Dank euch allen für die wertvollen Hinweise!

Ein Schaltplan wäre dabei sicherlich äußerst hilfreich. Hat jemand sowas?
Im Radio selber (hab hier gelesen, das wäre bei Nordmende fast üblich) habe ich nix gefunden.

Gibts bei den Kondenstaoren "Erfahrungswerte" über Anzahl und Art? Nach dem Motto "Kauf mal davon 10 Stück und davon 5 und von denen 20!"


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BeitragVerfasst: Fr Jan 23, 2009 11:57 
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so, also einen Schaltplan habe ich hoffentlich gefunden... Im Momement versuche ich noch Gemeinsamkeiten zwischen meinem Radio und dem Papier zu entdecken...

Dank einem Link hier im Forum auf http://wegavision.pytalhost.com/nordmende.html


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BeitragVerfasst: Fr Jan 23, 2009 15:39 
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† Siemens D-Zug
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Hallo,
Zitat:
Gibt's bei den Kondenstaoren "Erfahrungswerte" über Anzahl und Art?

Ich habe seinerzeit zum Einstieg ein Sortiment gekauft.
Später sieht man dann, welche Typen besonders häufig gebraucht werden und kann diese dann gezielt nachbestellen.
Auch kann man dann im Sortiment fehlende Kapazitätswerte ergänzen.
Hier:

http://shop.antikradio-restored.de/


Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Sa Feb 21, 2009 0:48 
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Hallo Oeck,

wie sieht denn das Modell aus? Hat es ein Schild mit dem hinweis auf Stereo?

Hat es im inneren 2 Größere Röhren mit der Aufschrift EL84 (Endstufenröhren)

Oder sind die folgenden Röhren verbaut: ECC85 (UKW Tuner) ECH81, EF89, EABC 80, EL84 und das magische Band EM84

Hat es an der Front mehre Schalter beim Stoff mit der Bezeichnung Bass, Jazz usw. oder sind es Schalter unten wo auch die Tasten für TA, UKW, Mw usw. sind

Falls es nur eine EL84 gibt und die Schalter beim lautsprecherstoff sind, sollte es das Modell 59 sein.

_________________
--->lg Basti

--->Freund der glühenden Glasrollen<---
--->Schönste Geräte aus der Sammlung:
--->Lorenz Konzertmeister GW Bj.35<---
--->AEG Magnetophon 85 Bj. 58 <---


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BeitragVerfasst: Di Nov 03, 2009 14:46 
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So... lange hats gedauert, aber jetzt habe ich mich endlich mal dran gemacht...

Leider hat das tauschen der Kondenstaoren keine Veränderung bewirkt... :-(

Allerdings habe ich auf der Unterseite der großen Platine ein loses Teil gefunden, eine Seite ist noch fest, die ander hing eben lose rum... Leider kann ich nicht erkennen, wo es hingehört. Hat jemand von euch eine Idee?
Und was kann denn noch kaputt sein?

Vielen dank für eure Hilfe!


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BeitragVerfasst: Di Nov 03, 2009 16:00 
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† Siemens D-Zug
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Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo,

das könnte eine Diode sein.
Steht da irgendwas mit OA... drauf?

Wenn es nach dem Schaltplan in dem Link weiter oben geht (2/616 Parsifal, Fideio, Phonosuper, Caruso, Cosima), dann gehört in das Radio keine Halbleiterdiode rein. Möglich, daß da mal jemand Experimente angestellt hat.

Zitat:
Und was kann denn noch kaputt sein?

Stehen Dir Meßinstrumente zur Verfügung? Falls ja, - welche?

Gruß

Rocco11

_________________
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di Nov 03, 2009 16:29 
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Wohnort: Schorndorf
Hallo!

da steht RA 100 drauf...

also "Experimente" hat damit keiner angestellt... Das Radio wurde von meine Großeltern gekauft und die waren keine Bastler...

An Messgeräten hab ich ein 08/15-Multimeter...


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BeitragVerfasst: Di Nov 03, 2009 16:33 
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Danke für den Hinweis... Ja, es ist eine Diode... hätte ich auch selber drauf kommen können... schwarzes Gehäuse mit weißem Ring an einer Seite... und das Messgerät sagts auch...

und laut Schaltplan gehört da keine rein... merkwürdig...


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 Betreff des Beitrags: Diode wozu?
BeitragVerfasst: Di Nov 03, 2009 16:50 
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Beiträge: 1142
Wohnort: Nordbayern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo Freunde.

Ich habe mir das mal am Bild und der Printzeichnung angesehen.
Der Kontakt ist das g1 der EABC80 (NF)

Es ist Usus, wenn man von unten einen Generator anschliessen will, dass man irgendwas dort anloetet um das Messkabel anzuklemmen.

Dass es eine BA100 ist, ist eben der Griff in die Schachtel.
Daher: es ist nichts dahinter, lediglich ein Messpunkt Handmade.


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