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 Betreff des Beitrags: SABA Freiburg 125 Automatik
BeitragVerfasst: Do Feb 05, 2009 12:46 
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Hallo in die Runde!

Vor einiger Zeit kam dieses äußerst gut erhaltene Gerät in meinen Besitz.
Nachdem es dann sporadisch benutzt wurde, habe ich mich nun entschieden, mit der detaillierten Überprüfung zu beginnen. Anlaß war die Stille auf einem Kanal bei Zweikanalbetrieb (Stereo). Die entsprechende EL 84 zeigte ihr Schirmgitter in derselben Farbe wie die geheizte Katode.
Daraufhin nahm ich das Chassis auf den Tisch und tauschte alle Papierkondensatoren aus. Einzig der dicke ovale 0,3 Mikrofarad-C war i.O und verblieb am Platz. Auch zwei 100er Elkos im NF- Teil mußten raus, der Rest war i.O..
Der Klang war nun wieder hervorragend schön. Nur die Automatik läuft bedingt gut.
Da mir hier die nötige Kenntnis und Erfahrung fehlt, möchte ich die Erfahrenen auf diesem Gebiet um Rat bitten. Darüber hinaus fehlt mir ein Schaltplan zum Gerät.

Zwei Probleme:

1. Bei Automatiksuchlauf im AM- Bereich gibt es keine Endabschaltung. Die Welle wird weitergedreht, während sich der Zeiger am Skalenende befindet. Dies führt zu einem Seilüberschlag auf der Welle beim nächsten Rücklauf, da dieses kleine Wickelpaket (4 Windungen) bei Skalenanschlag links auf der (weiterdrehenden) Welle nach unten rutscht und beim Rücklauf an der Skalenmitte überwickelt wird. Daraufhin kommt es dann zu einer Schwergängigkeit. Das 'Seil' ist hier übrigens eine Sehne.
Endabschaltungskontakte sind vorhanden, ebenso wie für UKW. Jedoch fehlt bei AM hierfür eine mechanische Auslösung. Nur ein Lagerzapfen ist zu sehen. Spuren eines Ausbaus sind nicht erkennbar.
Welche Abhilfe gibt es?

2. Obwohl sich die Sender mit der Automatik gut finden und scharf stellen lassen, macht sich der Suchlauf nach kurzer Zeit unvermittelt 'auf den Weg', und läuft ohne Halt über die gesamte Skala. Bremsen läßt sich der Vorgang nur mit Betätiging einer der Schnellvorlauftasten. Dann sucht sich das Gerät den nächsten Sender und regelt sich ein.
Reproduzierbar wird dieser Effekt, wenn während der Wiedergabe die Taste 'Automatik' auf 'Aus' und dann wieder 'Ein' geschaltet wird. Sofort läuft der Zeiger ohne Halt über alle Sender auf den Endpunkt. Bei UKW funktioniert hier ja die Abschaltung.
Was läßt sich hier unternehmen, um die Automatik wieder zuverlässig zu machen?
Meine Maßnahmen bisher: Tausch der ECL 80 gegen ein Neuexemplar, leichtgängige Tasten und saubere Kontakte.

Über umsetzbare Hinweise wäre ich sehr dankbar.

Gruß drahtfunk

:danke:

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Do Feb 05, 2009 13:16 
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Hallo drahtfunk,

bei Eike Grund gibt es eine sehr gute Beschreibung über das prinzipielle Wirken dieser Motorsteuerung auf den Seiten 160 - 166, Buchausgabe 2003/04. Da könnte ich über pn oder mail auch mit einem Scan dienen.

Was die Endabschaltung auf AM angeht: Kann es sein, daß die Getriebetrommel am Seilantrieb nicht mehr sicher schaltet und einrastet? In der Trommel befinden sich zwei Federn, die, mit Madenschrauben eingestellt, den richtigen Schaltdruck besorgen beim Umschalten zwischen AM und UKW. Den Schaltdruck bewirkt nämlich nicht der kleine, klöppelförmige Schalter, der auf die Trommel wirkt. Wenn hier die Federvorspannung nicht stimmt, dann wird beim Umschalten nicht richtig eingerastet, was durchaus auch zu Problemen mit dem Skalenantrieb führen kann.

Gruß Ralph

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 Betreff des Beitrags: SABA Freiburg 125 Automatik
BeitragVerfasst: Do Feb 05, 2009 14:49 
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Hallo Ralf,

danke für die Antwort.

Das Buch von Eike Grund habe ich; die besagte Textpassage habe ich mir gestern abend zu Gemüte geführt.
Das muß man wohl zweimal lesen, um sich das logisch zu verinnerlichen.

Die Umschaltung AM/FM scheint zu funktionieren.
Wie gesagt, für beide Bereiche gibt es Endabschaltkontakte. Diese sind dem jeweils eingestellten und -gekuppelten Bereich aktiv.
Wird der vorhandene Kontakt für AM bei Motorlauf (mit dem Schraubenzieher) betätigt, hält der Suchlauf sofort an.
Nach meinem Verständnis müßte bei einem Kupplungsdefekt der vorige Bereich (UKW) weiter angetrieben werden und AM nicht.

Gruß drahtfunk
:?:

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 Betreff des Beitrags: SABA Freiburg 125 Automatik
BeitragVerfasst: Do Feb 05, 2009 22:44 
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Hallo,

nochmal im Nachgang.

Ich war gerade unten im Keller am Chassis wegen der Trommelumschaltung.
Die Trommel wandert beim Umschalten AM-FM-AM wirklich mit dem von Grund beschrieben 'plop' hin und her. Ein eigenes Geräusch.
Das funktioniert also.

Das ansonsten beschriebene Fehlerbild ist unverändert.

Gruß drahtfunk :?:

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Fr Feb 06, 2009 8:30 
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Hallo drahtfunk,

bin ich leider überfragt, zumal ich zumindest ein ähliches Gerät jetzt brauchte, um mir die Mimik auch einmal am "lebenden" Objekt ansehen zu können.

Aber, vielleicht kann hier Christopher weiterhelfen. Der hat sich bei einem Meersburg einmal intensiv mit dem Motorantrieb beschäftig. Schau mal:

hier

Vielleicht hat er, weil er sich so intensiv damit beschäftigt hat, bessere Ideen.

Gruß Ralph

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 Betreff des Beitrags: SABA Freiburg 125 Automatik
BeitragVerfasst: Fr Feb 06, 2009 15:40 
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Ja, Ralf.
Soeben habe ich mir die von Dir markierte Seite angesehen.

Auf diese Weise habe ich den Weg zum Saba-Forum gefunden.
Dort fand sich auch der bisher fehlende Schaltplan sowie eine Abgleichanleitung (--> Daunloht).
Mal sehen, ob sich damit ein Hinweis finden läßt.
Der Antriebsmotor läuft soweit scheinbar gut, zeigt kein verdächtiges Betragen.

Ansonsten besitzt der Freiburg 125 einen zweiten Motor. Nur für die motorische Lautstärkestellung. Der ist, obwohl stets eingekuppelt, nicht in Funktion. Der Freiburg 100 hat den auch.
Erst mit Anschluß der optionalen Fernbedienung geht er in Betrieb.

Der Motor (Eisenkern) für die Abstimmung wird im Regelbetrieb deutlich mehr als handwarm. Schätzungsweise 60- 70 °C. Mir fehlt leider ein IR-Thermometer für die genaue Temperaturbestimmung.
Hier im Forum gab es bereits mal eine Diskussion über dieses Motortemperatur-Thema. Ich würde gern Erfahrungswerte anderer 125er bzw. SABA-Automatik- Besitzer erfahren, wie sich die Motortemperatur dort verhält.
Einfach, um dem Risiko vorzubeugen, daß sich hier der Antrieb thermisch verabschiedet.

Gruß drahtfunk :?:

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Fr Feb 06, 2009 16:42 
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Hallo!

Also ehrlich gesagt bin ich dort auch überfragt. Eigentlich dürften der Suchlauf nicht von alleine losrasen, da die Kontakte bei nicht betätigten Tastern ja offen sind. Während des Suchlaufs werden diese von einem Elektromagneten gehalten. Hast du mal nach verbogenen Kontakten gesucht? Fällt der Magnet ab, wenn das Radio einen Sender gefunden hat?

Mein Meersburg 9 hat leider keine Endlagenabschaltung, so kann ich da nicht helfen.

Zur Temperatur. Der Saba-Motor wird extrem warm, dass liegt daran, dass er wenn die Automatik an ist immer im Rüttelbetrieb ist.
Wenn man die Automatik nicht mehr benötigt sollte man sie abschalten um den Motor zu schonen. Die Kunststoffwickelkörper machen die Hitze nicht auf Dauer mit, wie ich bei meinem reparierten Motor feststellen musste.

Gruß Christopher :)

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BeitragVerfasst: Fr Feb 06, 2009 23:03 
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Zitat:
Nur ein Lagerzapfen ist zu sehen.


Hallo drahtfunk,

Wenn du den Lagerzapfen meinst, auf welchem sich normalerweise der Hebel befindet, welcher für die Betätigung des Kontaktes sorgt - dann fehlt dieser Hebel.

Der Hebel befindet sich mit der einen Seite in der AM Seilrolle und der anderen Seite über dem oberen Kontakt. Normalerweise kann dieses Teil von selbst kaum abfallen.

Zu Problem 2: Bei einwandfrei funktionierender Scharfabstimmung, kann der Suchlauf eigentlich von selbst nicht plötzlich loswandern.
Die Scharfabstimmung muss spürbar mit gewisser Kraft den Sender auf Mitte halten, d.h. verstellt man per Hand bei Automatic EIN, ist dies nur schwer möglich weil der Motor straff "dagagen hält". Heiss wird der Motor schon im Dauerbetrieb, man sollte die Automatic deshalb auch abschalten wenn nicht benötigt.
Die Teile sind nicht neu und sollten geschont werdern.

Zunächst muss kontrolliert werden - was passiert wenn - der Suchlauf plötzlich losläuft. Schaltet das Gerät stumm dabei und in welche Richtung.. Zieht der Haltemagnet etwa von selbst an? Das darf niemals geschehen - EABC80 ziehen und sehen was dann passiert.

Läuft er einfach so los, ohne das der Magnet im Spiel ist - Scharfabstimmung überprüfen - ist wirklich Kraft dahinter oder fängt er den Sender nur gerade so eben.

Die Automatic ist eine komplexe Angelegenheit, welche verstanden sein muss um Fehler zu finden und zu beheben. Das Buch hat dir sicher schon weitergeholfen.
Eine Ferndiagnose ist immer schwierig.
Die Automatic ist sehr empfindlich gegen kleinste Verstimmungen des Filters und funktioniert auch nur einwandfrei wenn wirklich alles stimmt.
Auch ersetzte Kondensatoren sollten möglichst genaue Werte haben, nicht nur die des Motors selbst.
Kontakte kannst du kontrollieren, die Scharfabstimmung an sich und gegebenfalls nach Plan Nachabgleichen.
Bei Arbeiten am Filter ist allerdings grösste Vorsicht geboten. Die Plastikhülsen in welchen die Kerne fixiert sind, können äusserst spröde sein und wegplatzen.

Unten ein Video, wie die Automatic funktionieren muss. Nicht von den geschmeidigen Händen ablenken lassen :wink:
Am Ende des Videos ist auch die Scharfabstimmung zu sehen, sobald versucht wird den Sender von Hand zu verstellen. Sollte das bei deinem Freiburg weniger gut funktionieren, ist erst einmal die grundlegende Funktion sicherzustellen.

http://www.youtube.com/watch?v=HzyRS5ZAEkE&feature=channel

Zunächst viel Erfolg und Gruss

Eisenkern


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 Betreff des Beitrags: SABA Freiburg 125 Automatik
BeitragVerfasst: Sa Feb 07, 2009 9:20 
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Hallo,

und danke für die aktuellen Tips.

Ja, Christopher, nach evtl. verbogenen Kontakten werde ich suchen. So, wie Ihr es angedeutet habt, die Automatik beim normalen Dauerbetrieb abzuschalten, schont wohl wirklich die gesamte Motortechnik.

@Eisenkern. Der Zapfen ist der beshriebene. Die leichte Staubschicht und die völlig unberührte gelbliche Zinkschicht gibt den Eindruck, als ob dort nie ein Hebelchen montiert war. Die AM Seilrolle müßte den dann eigentlich um den Drehpunkt kippen, sodaß der Kontaktsatz der jeweiligen Richtung betätigt wird. Wie gesagt, tippe ichden Kontakt an, während auf AM der Suchlauf aktiv ist, hält der Antrieb sofort an, der Magnet fällt ab.
Merkwürdig ist nur, daß dieses Radio nicht nur erstaunlich gut erhalten ist, sondern bis zu meinem Kondensatorwechsel keinerlei Fremdeingriffe zeigte. Daher geht meine Vermutung zu der Tatsache, daß der Hebel von vornherein nicht vorhanden war (obwohl mir das schon merkwürdig vorkommt). Der Suchlauf findet selbst am Tage auf MW mehrere Sender, und das ohne Außenantenne. Unseren LW- Sender bei 177 kHz natürlich auch. Nur auf KW muß mit Zusatzantenne und Handabstimmung gearbeitet werden.

Einziger Makel am Radio, wenn man so will, ist der rauh und schmutzig gewordene goldene Lack auf der vorderen goldenen Aluleiste. Und der fehlende UKW-Skalenaufsatz.

Nochmal zum plötzlichen Loslaufen.
Gerade habe ich das beigefügte Filmchen gesehen. So läufts bei mir auch. Sender wird gefunden, scharf gestellt und gehalten. Kurze Zeit später, nicht immer, wird's leise und ich höre den Antrieb surren. Der Zeiger läuft (mit Suchlaufgeschwindigkeit) über die Skale. Und zwar immer in Richtung 100 MHz. Er hält bei keinem Sender an. Erst die Endabschaltung bremst ihn. Betätige ich aber in dieser Zeit eine der Schnellvorlauftasten (nur Antippen), bleibt der Zeiger beim nächsten Sender stehen und stellt sich scharf.
Wie gesagt, das passiert auch wenn ich während des Empfangs die Automatik 'Aus' und wieder 'Ein' schalte.
Dieses Verhalten macht eigentlich die Kontakte verdächtig. Das werde ich in den nächsten Tagen mal überprüfen. Ebenso den Hinweis mit der EABC 80.

Eure Tips scheinen mir sehr interessant. Ich werde das alles mal durchgehen. Danach melde ich mich wieder.

Danke und Gruß!

drahtfunk :wink:

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BeitragVerfasst: Sa Feb 07, 2009 15:33 
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Hallo!

Dein Fehlerbild hört sich so an, als würde der Suchlauf einfach ganz langsam über den Sender weglaufen. Halt eben immer nur in die eine Richtung. Dürften wirklich Kontaktprobleme sein.

Ein ähnliches Problem hatte ich mal bei einem anderen inzwischen an einen Bekannten weiterverkauften Meersburg. Der Suchlauf lief und wurde bei den Sendern langsamer hilt aber nicht an, nach ca. 20 Sekunden war er dann über den Sender hinweg und er lief fröhlich weiter. Allerdinmgs hat der das bei jedem Sender gemacht. Problem war hier allerdings nur der Magnet, der nie ganz in die Mittelstellung zurückwollte. Bei dir hört sich das Komplizierter an.

Gruß Christopher :)

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BeitragVerfasst: Sa Feb 07, 2009 21:32 
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Den Fehler mit dem Wandern des Zeigers nach kurzer Zeit hatte ich bei meinem Meersburg 8 und Meersburg 9 auch.

Die Fehlerbeschreibung trifft zu.

Das Problem war bei beiden Radios nach einem genauen, vorsichtigen Abgleich des Steuerfilters behoben und alles lief so, wie es sich gehört.


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 Betreff des Beitrags: SABA Freiburg 125 Automatik
BeitragVerfasst: Mo Feb 09, 2009 10:38 
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Hallo,

das ist wirklich ein ähnlicher Ablauf.

Die Tastenkontakte habe ich überprüft, keine Anhaltspunkte für eine Fehlstellung oder Brückung. Wie gesagt, der Sender läßt sich vorher ja finden und fokussieren. Aber so, wie Christopher schreibt, nach 20-30 Sekunden macht er sich langsam auf den Weg.

Der Zeigerläuft wirklich so langsam, fast behäbig, wie von Euch beschrieben los. Wird manchmal langsamer, aber strebt dem Skalenende zu.

Kurzer Eingriff:
EABC 80 ziehen- läuft weiter.
ECL 80 ziehen- Zeiger stoppt, nach Wiedereinstecken läuft er weiter.
Das besondere dabei: Der Magnet ist die ganze Zeit nicht gezogen, die grüne Lampe aus. Auch die Endabschaltung ist wirkungslos.

Wahrscheinlich muß ich mir genau mal ansehen, was über das G1 in die Röhre geht.

Bringt hier ein Nachgleich des Filters etwas?


:?:

Gruß drahtfunk

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BeitragVerfasst: Mo Feb 09, 2009 19:27 
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Hallo Drahtfunk und die anderen :wink:


Also mit der Endabschaltung würde ich mal auch schlechte Kontakte rückschließen.

Bitte beobachte mal das Seilrad vom Drehko. Dreht es sich ohne Probleme mit?

Normalerweise sitzt dort ein Endschalter für beide Skalenenden. Wenn du den Schalter Manuell betätigst sollte der Suchlauf Stoppen.

Das der Zeiger wegdriftet kann mehrer Ursachen haben. Es kommen ein paar Sachen in frage: ECL80, Kontakte, Motor (Wicklung), Kalte Lötstellen oder sogar Kondensatoren bzw. Widerstände.

Da du aber schreibst das der Zugmagnet nicht aktiv ist liegt es schon mal an der Automatischen Scharfstellung. Das kann im Leichtesten Fall nur ein leicht verstimmter Steuerfilter sein. Es gibt einmal ein Bereich am Filter für AM und FM. Funktioniert den auf AM die Scharfstellung ohne zu wandern? Dann könnten wir schon mal einen Teil der Schaltung als OK bezeichnen. Ansonsten hat der Steuerfilter 3 "Kerne" bzw einer ist die Koppelschraube und normalerweise mit einem Klebenband verschlossen. Auf keinen Fall dort rumdrehen !.

Ein Kern ist für den so genannten "Nulldurchlauf" in der ZF Kurve. Du musst einen Starken Sender einstellen (Dann müsste es ein Drehmoment geben wenn du versuchst den Sender Manuell am Knopf zu verstimmen).

Dann am besten mit Abgleichbesteck (Vollkunststoffschraubendreher) den Kern L701 ganz wenig drehen bis du das maximum an Motorkraft beim besten eingestellten Sender hast. Mit L703 kannst du vorsichtig noch die AFC nachstellen bis die Scharfabstimmung am Sender maximum stehen bleibt.

Nicht zuviel an den Kernen drehen. merke dir wieviel du gedreht hast um später, wenn es nichts gebracht, das ganze wieder auf den Ursprungswert zu bekommen.

Aber bitte denke daran nicht an die Spannungsführenden Teile im Radio zu kommen (Kann tödlich enden oder zumindest schmerzhaft sein). Am besten das ganze über Trenntrafo machen
:wink:

Ich kann dir gerne auch mit einem Schaltplan aushelfen (Besitze das Gerät selber).

_________________
--->lg Basti

--->Freund der glühenden Glasrollen<---
--->Schönste Geräte aus der Sammlung:
--->Lorenz Konzertmeister GW Bj.35<---
--->AEG Magnetophon 85 Bj. 58 <---


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BeitragVerfasst: Di Feb 10, 2009 2:53 
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Zitat:
Die leichte Staubschicht und die völlig unberührte gelbliche Zinkschicht gibt den Eindruck, als ob dort nie ein Hebelchen montiert war.


Vielleicht gab es auch bei Saba "Montagsgeräte" und das Teil wurde schlicht und einfach vergessen einzubauen. Wer weiss, ohne Hebel gibts jedenfalls keine Kontaktbetätigung und somit auch keine Endabschaltung. Einen solchen Hebel nachträglich einzubauen, dürfte gar nicht so einfach sein. Man muss nämlich in die Seilrolle "von hinten einhaken".

Zitat:
Gerade habe ich das beigefügte Filmchen gesehen. So läufts bei mir auch.


Wenn das tatsächlich so ist, dann brauchst du an den Filterkernen kein Stück drehen. Dann bringt das überhaupt nichts, ausser einer evtl. geplatzten Platikhülse. Egal mit was man daran dreht, es kann sofort einen "Knacks" zu hören geben und schon muss der Filter geöffnet werden, um den Kern auszutauschen. Das muss nicht passieren, wäre aber keine seltene Ausnahme.

Nun ist der Fehler wohl dennoch im Bereich der ECL80 zu suchen.
Die umgebenden Teile solltest du genauer ansehen, auch Spannungen messen. Mit Plan, welchen du wohl schon hast oder noch bekommst, ist das kein Problem.
Eine Diagnose zu geben - daran muss es liegen - ist leider kaum möglich. Das instabile Verhalten wird aber oft von defekten Kondensatoren ausgelöst. Defekte Keramikkondensatoren sind zwar eher selten, doch so selten nun auch wieder nicht. Mehrfach habe ich z.B. an der Anode der EABC80 einen def. C erlebt, welcher den Haltemagneten zum Dauermagneten machte. Bei dir liegt der Fall zwar anders, doch defekte C's sind nun mal ein Hauptproblem in allen Radios.
Defekte Widerstände in diesem Bereich der Steuerung, habe ich hingegen bisher noch nie erlebt.

Hast du auch beim Austausch der üblichen Kondensatoren keinen vergessen? Ich glaube zwar das du gewissenhaft gearbeitet hast, doch schnell kann bei der Menge von C's im Freiburg etwas übersehen werden.
Auch danach kannst du noch einmal schauen.

Gruss Eisenkern


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 Betreff des Beitrags: SABA Freiburg 125 Automatik
BeitragVerfasst: Mi Feb 11, 2009 17:11 
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Hallo Fernmelder, Eisenkern und die anderen,

danke für Eure Tips. Ich bin noch nicht dazu gekommen, alles abzuarbeiten.

Lt. Euren Ausführungen scheint sich die Fehlerbehebung auf den Abgleich des Filters 5 zu konzentrieren.
Obwohl ich schon einiges im Forum über diesen Abgleich und den Prüfsteckeranschluß gelesen habe, wäre ich über eine fundierte Anleitung dankbar. Soetwas gibt es sicher vom Hersteller. Hätte das vielleicht jemand als Kopie?
Das Filter ist leicht versteckt unten am Chassis. Es sind an der Stirnseite im Becher sechs Löcher. Loch 1 und 6 sind "Koppelkerne", die anscheinend keiner Veränderung bedürfen. Loch 2 und 3 müßten für UKW sein, der Rest AM. Wie ist hier allgemein die Zuordnung L 701 --> Kern ?? Den Abgleich, wie von Fernmelder beschrieben, traue ich mir ansonsten zu.

Einen Schaltplan habe ich inzwischen, als gerade brauchbare Kopie auf zwei A4- Seiten. Besser als nichts.

Zum Thema fehlende Endabschaltung auf AM.
Der Hebel hierfür fehlt, wie gesagt. Auch eine Auslösung am Seilrad des AM- Drehko ist nicht zu sehen. Der Kontakt arbeitet jedoch bei Handauslösung.

Bei der von allein loslaufenden Abstimmung ist es wirklich vom Tempo her wie die Feinabstimmung. Hierbei arbeitet wie gesagt die FM- Endabschaltung nicht und der Magnet zieht nicht. Bei Schnellvorlauf schon!
Als ECL 80 habe ich eine neue (alte unbenutzte) Telefunken- Type aus der Packung eingebaut.

Bei den Kondensatioren bin ich trotz der Menge sicher, alle Papier- C erwischt zu haben. Die sehen ja manchmal aus, wie abgeschnittene kleine Silvesterknaller. An die Polystrol- C bin ich nicht rangegangen. Mit denen habe ich Erfahrung bisher keine Sorgen gehabt. Wenn sich hier noch was ergibt, melde ich mich.

Wer für mich ein Bild der AM Endabschaltung hat mit Blick auf die AM Seilrolle, könnte mir eine Ahnung geben, wie die Teile aussehen müssen.

Grüße drahtfunk
:wink:

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