Hallo segula,
die Spannung Deines Regeltrenntrafos würde ausreichen.
Der Elko lädt sich auf den Spitzenwert der gleichgerichteten Wechselspannung auf. 355V geteilt durch Wurzel 2 (1,41) ergibt 251 Volt.
Zieht man noch ein paar Verluste ab, so sollten etwa 345-350V erreicht werden. Damit kann man testen. Es ginge also.
Vielleicht noch eine kleine Geschichte:
In halbleiterisierten Farbfernsehempfängern hat man meist vorne ein Schaltnetzteil und hinten eine Thyristor-Zeilenablenkstufe.
Diese Stufen hängen in einer Art Kreislauf zusammen. Bei Einschalten produziert das Schaltnetzteil für die Zeilenendstufe nur eine Art Hilfsspannung. Schwingt die Zeilenendstufe nun an weil alles in Ordnung ist, so gelangt ein OK-Signal zum Schaltnetzteil. Dieses schaltet dann auf Vollast und der Fernseher läuft. Das ist der Normalfall.
Ist nun in diesem Kreislauf irgendwas faul, dann tut sich gar nichts. Und niemand weiß zunächst wo der Fehler liegt, da alles voneinander abhängig ist. War nun mit einigen Messungen nichts zu erreichen, dann haben wir oft folgendes gemacht:
Wir haben die Zeilenendstufe mit einem Gleichrichter und Strom aus dem Regeltrenntrafo gewissermaßen "zwangsversorgt".

Baute sich dann zumindest die Hochspannung auf, so war der Fehler im Schaltnetzteil zu suchen. Im anderen Fall fing dann irgendwas an zu qualmen. Meist war dies der Zeilentrafo. Nun mußte man nur noch feststellen ob dieser selbst defekt war, oder ob sonst irgendein Kurzschluß vorlag.
Natürlich haben wir bei diesem Vorgehen die Spannung langsam hochgeregelt und schon bei den ersten Anzeichen einer Hitzeentwicklung abgebrochen. Wichtig war nur das Teil zu lokalisieren, - nicht es zu braten.
Die Möglichkeit des langsamen Hochfahrens hast auch Du. Wenn der Regeltrafo ein Ampèremeter besitzt, dann hat man auch die Stromaufnahme ständig im Auge. Andernfalls kann man noch ein Strommeßgerät in die Leitung schalten. Ich würde hier ein Zeigerinstrument bevorzugen.
Gruß
Rocco11