Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Ihr letzter Besuch: Sa Apr 27, 2024 9:34 Aktuelle Zeit: Sa Apr 27, 2024 9:34

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




 [ 44 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Fr Mär 06, 2009 21:49 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9911
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Jetzt mische ich mich auch mal ein.

Schalte Deinem Digitalmessgerät mal einen Widerstand mit etwa 1 M Ohm parallel. Dann hast Du sozusagen ein Messgerät, das ungefähr dem entspricht, mit dem die im Schaltplan angegebenen Spannungen gemessen wurden. Wenn die Spannungen nun deutlich besser mit den angegebenen Werten übereinstimmen, ist die Abweichung auf den schon angesprochenen Messfehler durch das zu hochohmige Messgerät zurückzuführen.

Der Kondensator C 199 kann an dieser Stelle nur eines machen: höhere Frequenzen auf der Betriebsspannung kurzschließen. Ich halte es zwar für nicht sehr wahrscheinlich, dass hier das Problem liegt, aber Du könntest, um das auszuschließen, probeweise einen zusätzlichen Kondensator von mindestens 10 nF (Spannungsfestigkeit mindestens 400 V) parallel zu C 199 anschließen. Ändert sich dadurch nichts an der Erscheinung, kannst Du C 199 als Ursache höchstwahrscheinlich ausschließen.

Hattest Du denn C 235 schon mal gewechselt? Daran könnte es meiner Meinung nach durchaus liegen, und zwar auch dann, wenn die an diesem anliegende Gleichspannung in Ordnung zu sein scheint. Überlagerte Wechselspannungsanteile, die an dieser Stelle nicht sein dürfen, sieht man nämlich auf dem Messgerät oft nicht. C 235 muss übrigens eine Spannungsfestigkeit von mindestens 300 Volt haben, besser 350 Volt, denn solange die Röhren noch nicht angeheizt sind, liegt dort eine so hohe Spannung an.

Und nochmal zu den Widerständen, die Du probeweise abgelötet hast: Um die Gegenkopplung außer Betrieb zu setzen, kannst Du R 181 und R 186 unterbrechen, soweit richtig. Absolut unerklärlich ist mir, dass dann gar kein Ton mehr kommt. Du hast nicht zufällig die Widerstände R 208 und R 238 auch mit abgelötet? Oder sind diese defekt (unterbrochen oder der Widerstandswert stark erhöht)?

Generell kann man sagen, dass unterbrochene Widerstände in einer Gegentakt-Endstufe dieser Bauart die merkwürdigsten Symptome zur Folge haben. Wenn man nicht so richtig weiterkommt, hilft es vielleicht, pauschal alle Widerstände in diesem Bereich zu prüfen (oder hattest Du das schon gemacht?). Viele muss man dazu nicht einmal ablöten.

Lutz


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sa Mär 07, 2009 12:15 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7296
Hallo!

Sorry, daß ich mich hier nicht gemeldet hatte. "Kleiner" Rechnerdefekt. Festplatte hatte sich komplett verabschiedet.

Rocco, danke für den Plan. Den hatte (habe) ich aber selbst in guter Qualität. Ebenso hatte ich ein technisch identisches Gerät (Tannhäuser 2/633) mal hier. Von daher die Unterlagen...

Zur Funktion des C199 ist eigentlich alles gesagt. Ich denke nicht, daß hier die Ursache zu suchen ist.

Thomas, schade, daß Du nicht über den "kleinen" Meßpark verfügst. Dann könnte man wunderbar das Signal verfolgen.
Von daher ist es natürlich nur Kaffeesatzlesen.
Arbeite bitte mal die Punkte ab und berichte.

Gruß
paulchen


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mär 08, 2009 13:19 
Offline

Registriert: Mo Dez 22, 2008 18:15
Beiträge: 62
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallöchen zusammen!

Habe jetzt mal ein paar Punkte abgearbeitet. Habe die Spannungen nun mit nem Widerstand 150kOhm (weiß, bissl wenig) gemessen. Selbst bei diesem Widerstandswert habe ich nun noch erhöhte Betriebsspannungen:
-ECC 82: 77,1V
-ECC83: 67,8V
ECC 83: 54,1V (kommt ziemlich nahe an die vorgegebenen 50V)

Auch habe ich C 199 einmal abgelötet und durch nen neuen erstezt. Es ändert sich reichlich wenig. Kann also abgehakt werden.

Weiterhin habe ich nochmal die Gegenkopplung aufgetrennt und dann bemerkt, dass, wenn ich das Kabel vom Übertrager unterbreche, der Widestand R 208 ebenfalls von der ECC83 unterbrochen ist, da er sich nicht direkt am Röhrensockel befindet, sondern am AÜ! :oops:
Also, mit verbundenem R 208 und steigt die Lautstärke an und die Mitten werden stärker angehoben!
Danke für den Hinweis, röhrenradiofreak.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mär 08, 2009 13:50 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7296
Hallo!
Das mit den Spannungen würde ich erstmal nicht so verbissen sehen. Die sollten in etwa stimmen.
Mein Vorschlag von weiter vorn nochmal.
Trenne die Endstufe von der Vorstufe auf (C211 bzw. C241) lege an diesen Punkt ein Signal und höre Dir das Ergebnis an. Um die volle Lautstärke regeln zu können, macht sich ein kleiner CD-Player oä. gut, bei dem man die Lautstärke regeln kann. Dies geschieht am besten immer am Kopfhörerausgang und dessen Regler.
Ich vermute allerdings, daß sich dort nicht viel zu positiven ändern wird. Aber so kann man die Vorstufe ausschließen.
Dann wurde weiter vorn schon ein Verdacht geäußert, auf den es wohl hinauslaufen wird. Die Endstufen arbeiten nicht symetrisch.
Um dazu eine Aussage zu treffen, muß man den Bereich der Endröhren mal vermessen, auch die Ströme.

Zur besseren Motivation eventuell noch.
Vor mir steht das Tannhäuser 8004 (Schumi kennt es ja). Ich kann Dir nur sagen, daß dieses Gerät nicht umsonst den Beinamen "Soundmaschine" trägt.
Und aus vorher geschilderter Erfahrung mit dem 2/633 kann ich Dir sagen, daß die sich nicht groß unterscheiden im TB-Betrieb.

Viel Erfolg und berichte von den Messwerten
paulchen


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mär 08, 2009 14:33 
Offline

Registriert: Mo Dez 22, 2008 18:15
Beiträge: 62
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo Paulchen,

ich habe jetzt mal, so wie du es beschrieben hast, nen MP3-Player angeschlossen. Vor C211. Die Musik ist ziemlich leise, aber die extremen Auslenkungen, die ich sonst bei normelem Betrieb habe, habe ich jetzt nicht mehr. Wie kann ich eine höhere Lautstärke erzeugen, um einen richtigen Vergleich zu bekommen?

Wie meist du das mit dem symmetrischen Arbeiten der Endstufen?

Danke für deine Motivation. Hoffe, es wird. :-)


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mär 08, 2009 14:42 
Offline

Registriert: Mo Dez 22, 2008 18:15
Beiträge: 62
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
So, habe mir grad nen Adapter gebastelt, um mein CD-Player anzuschließen. Jetzt isses lauter. Der Ton ist schlecht. So, wie wenn ich ihn normal betrieben würde. Hm...


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mär 08, 2009 14:58 
Offline

Registriert: Mo Dez 22, 2008 18:15
Beiträge: 62
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
ThomasS hat geschrieben:
So, habe mir grad nen Adapter gebastelt, um mein CD-Player anzuschließen. Jetzt isses lauter. Der Ton ist schlecht. So, wie wenn ich ihn normal betrieben würde. Hm...


Hatte nen schlechten Kontakt in der Kopfhörerbuchse. Bissl gewackelt und jetzt ist auch der Ton besser. Und noch ein wenig lauter. Ich bin zufreieden mit dem Klang. Wäre er im nNormalbetrieb so, wie er jetzt ist, würde ich nicht meckern!
Also doch Vorstufe???


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mär 08, 2009 15:13 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7296
Na dann schließe mal diese Konstruktion an die TB Buchse an und höre es Dir dann an. Natürlich vorher die Kondensatoren wieder anlöten.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mär 08, 2009 15:22 
Offline

Registriert: Mo Dez 22, 2008 18:15
Beiträge: 62
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
So, habe es angschlossen. Der Klang ist wieder der gleiche wie vorher. Also nicht berauschend. Kann ich diese Konstruktion auch an C201 anschließen, oder ist der Ausgang zu hochpegelig?


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mär 08, 2009 15:58 
Offline

Registriert: Mo Dez 22, 2008 18:15
Beiträge: 62
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Neuestes Ergebnis:

Habe soeben meinen PC an C201 und C231 angeschlossen, mehrere Titel spielen gelassen und: Der Klang ist schön ausgewogen!! Die Bässe arbeiten normal, nix schwingt mehr wie verrückt.
Somit können wir nun die Vorstufe wohl auch ausschließen. Nun geh ich nochmal an den Lautstärkeregler und schaue nochmals nach, ob ich da etwas verbastelt habe. Wenn nicht, kann es sein, dass die kleinen Folienkondensatoren rund um den Lautstärkeregler nen Schuss haben? Ist doch eher unwahrscheinlich...
Muss jetzt erstmal ein Päuschen einlegen. Melde mich dann später, wenn ich das überprüft habe.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mär 08, 2009 16:15 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7296
Hast Du etwa C133 gewechselt?
Wenn nein, solltest Du dies machen. Ein Nachgleichen des Ratiofilters sollte dann noch nötig sein. Eventuell hast Du da aber Glück. Ich persönlich würde dies aber immer machen.

Allerdings hat dies nichts mehr mit dem Fehler der 2 angeschlossenen LSP zu tun.

Aber nach Deiner Aussage im letzten Beitrag, sollte man eigentlich denken, daß die Endstufen jetzt arbeiten.
Demzufolge sollte der Fehler weiter vorn zu suchen sein. Und da fällt einem eigentlich sofort der Ratioelko ein.

Grob prüfen könnte man dies mit einem guten Sender auf MW. Allerdings ist der Frequenzverlauf dort ja nicht so doll. Aber einen Versuch wäre es wert.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mär 08, 2009 18:09 
Offline

Registriert: Mo Dez 22, 2008 18:15
Beiträge: 62
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Es ist echt lustig. Habe nun alle gelben Folienkondensatoren im Klangregelnetzwerk um den Lautstärkeregler abgeschlossen.
Ergebnis: Es spielt nun wahnsinnig laut und die Basswiedergabe ist auch in Ordnung. Auch haben die Tasten der Klanregelung ihre Funktion beibehalten. Wie komisch ist das denn????
Als nächstes schaue ich mir die einzelnen Kondensatoren einmal an. Vielleicht waren welche der originalen falsch eingelötet?? Oder welche der von mir ersetzten haben nen Schuss?! Hm.
Überlege mir grad, sie gänzlich wegtulassen. Scheinen den Klang ja nur negativ zu beeinflussen... :lol:


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mär 08, 2009 18:35 
Offline

Registriert: Mo Dez 22, 2008 18:15
Beiträge: 62
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Lass grad mal ein wenig elektronische Musik über es laufen. Klingt echt deftig! :-) Juhu.
Ohne eure Hilfe hätte ich das nicht geschafft!!! DANKE!
Werde mir dann die Kondensatoren mal genau ansehen und dann nochmal berichten.
Danke für dein Lob, PL504. :wink:


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Mär 09, 2009 7:11 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7296
Da hab´ich doch in meiner Lässigkeit nicht in den Schaltplan geschaut und übersehen, daß vor C201 und C231 noch das Lautstärkeregelwerk sitzt.
War ich wohl mit meinem Ratioelko etwas zu weit nach vorn gerutscht.

Aber davon mal abgesehen. Die gehörrichtige Lautstärkereglung würde ich schon wieder richtig einbauen. Nur somit klingt ein Röhrenradio auch unten herum vernünftig.
Die Entwickler dieser schönen Technik haben sich nicht umsonst damit so aufwendig beschäftigt!

Gruß
paulchen


Nach oben
  
 
 [ 44 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: claudebot und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum