Hallo,
es geht hier darum, einen Kondensator „umzubetten“ und – da es sich um einen abgeschirmten Koppelkondensator handelt – auch dessen Abschirmung wiederherzustellen.
Hier stelle ich nun meine Arbeitsmethode vor:
Leider sind die Bilder nicht immer so scharf geworden wie ich es eigentlich gerne hätte. Ich habe bislang nur einen einfachen Apparat, und der Autofocus ist nicht manipulierbar.
Hier ist der Kondensator, wie bereits in einem anderen Thread gepostet.
Zunächst wird die Abschirmung vorbereitet. Dazu eignet sich sehr gut ein Kupferband. Dieses hier hat eine Stärke von 0,1mm und ist 20mm breit. Das reicht für die meisten Kondensatoren. Hätte man einen dessen Körper breiter wäre, so müßte man etwas anders vorgehen als nachstehend beschrieben, - oder anderes Kupfermaterial verwenden.
Generell könnte auch Alufolie Anwendung finden. Diese ist zwar nicht so einfach zu löten wie Kupfer; - es geht aber.
Aus dem Kupferband formt man nun eine Hülse im Durchmesser des Kondensators und verlötet sie der Länge nach.
Hier nun der Kondensator und darunter die Abschirmhülse.
Hier ist der Kondensator bereits in der Hülse. In diesem Fall ist die Hülse länger als der Kondensator, was sehr zweckdienlich ist. Ich habe die Hülse nicht gekürzt, sondern an beiden Enden jeweils 4 Mal eingeschnitten. Hierdurch entstehen zwei Laschen auf jeder Seite. Biegt man diese um, so wird der Kondensator festgehalten. Man braucht ihn nicht gegen Verrutschen zu verkleben. Hier darauf achten, daß die umgebogenen Laschen nicht die Anschlußdrähte berühren. Zusätzliche Sicherheit bringen zwei kurze Isolierschläuche, wie auf dem Bild zu sehen.
Als nächstes kommen die Anschlußdrähte für die Masseverbindungen links und rechts. Ich habe hier den Lötstellen zusätzliches Blei zugeführt und mit erhöhter Lötkolbentemperatur gearbeitet. Dadurch erhöht sich der Schmelzpunkt der Lötstellen. Damit stelle ich sicher daß sich später die Lötstelle nicht löst, sollte man an den Abschirmdrähten mit dem Lötkolben mal etwas länger dranbleiben müssen.
Hier Vorsicht !! Entweder sehr schnell löten, oder aber diese Lötungen ausführen solange der Kondensator sich noch nicht in der Hülse befindet. Insbesondere diese gelben axialen Kondensatoren vertragen Hitze außen an der Folie absolut nicht !
Im vorliegendenden Fall ist der Kondensator in einem Glasröhrchen drin. Das Glasrohr ist an beiden Enden mit Teer verschlossen. Auch der eigentliche Kondensator ist in Teer eingebettet. Mit Heißluft gelingt es die beiden Komponenten zu trennen, ohne daß das Etikett beschädigt wird. Nur nicht zu heiß werden lassen. 200°C Einstellung reicht völlig.
Hier ist die Trennung erfolgt:
Den Teer gut aufbewahren. Der wird noch gebraucht.
Hier ist das Glasröhrchen bereits neu bestückt. Der alte Kondensator liegt darüber. Der Teerverschluß fehlt noch.
Der Teer ist nun in den seitlichen Öffnungen und dichtet das Glasrohr ab.
Die alten Isolierschläuche werden noch übergeschoben und dann ist der Kondensator fertig.
Zur Sicherheit noch durchmessen. Dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Gruß
Rocco11
@Christopher: Falls diese Anleitung in einer anderen Rubrik besser aufgehoben wäre, dann bitte nach eigenem Ermessen verschieben.