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BeitragVerfasst: Sa Jun 13, 2009 23:28 
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Artfremd wäre, einen Modelleisenbahn- Trafo zu verwenden.

Der Trafo liefert exakt die benötigten Spannungen, ist für A- Röhren gedacht, da unterschieden sich die Trafos wenig...ist lediglich eine andere Kernform, darum "liegt er jetzt auf der Seite", da müssen sich die Magnetfeldlinien nun vertikal aufwärts quälen: schlepp... stöhn... keuch... !

Dasselbe der Drehko, den mir PL509 spendiert hat, der dürfte ewig halten, feines Teil, aber nicht original, paßt aber. Der Hrsteller selbst hätte fertige Anpaßteile geliefert, und eine Einbauanweisung verfaßt, und das Ergebnis könnte dann so aussehen.

Ich versuche so herzurichten, wie der Hersteller das anweisen würde, wenn er selbst ein Teil mit anderen Anschlüssen, Dimensionen usw. liefern würde.

Ist meine Art des Herangehens.
Da schrieb einer im SABA- Forum, ich zitiere mal wörtlich:

Ich denke, es kann alles gemacht werden, was auch bei kontinuierlicher Nutzung und regelmäßiger gewissenhafter Reparatur durch einen qualifizierten Techniker ausgeführt worden wäre, wobei gewisse Gebrauchsspuren im optischen Bereich unvermeidlich sind.
Die Bedeutung des Konservierens eines Gerätes im absoluten Originalzustand für die Nachwelt muß dann die Nachwelt beurteilen.
Ein schönes Sprichwort besagt:

TRADITION HEISST, DIE FLAMME AM BRENNEN ZU HALTEN UND NICHT, ALTE ASCHE AUFZUBEWAHREN!



Also ein Gerät mit "dreckig" gedruckten Kondensatorlabels für die neu befüllten C's, und künstlich gealterten Neu- Lötstellen... ist doch unrealistisch, daß ein Radio so spielen würde.
Also können die C's schön neu aussehen, und die Lötstelle auch.

Nun, stellen Sie doch Ihr Notradio vor... Ist eben auch Notreparatur.
Und... vielleicht kommt doch mal die Zeit, einen Rückbau zu machen, vielleicht finden sich hier bei Mitgliedern sogar einige Teile.

Hab' auch sowas, als Kind verbastelt- aber ist mein Lieblingsradio. Spielt leider nicht mehr... brauche AM2- oder C/EM2- Röhre.

Übrigens habe ich in Ende der 60er/ Anfang 70er Radios von Röhre auf Transistor umgebaut... so 'ne 2- Transi- Schaltung. mit Germanium- Typen...

Edi


Zuletzt geändert von edi am Sa Jul 04, 2009 19:49, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So Jun 14, 2009 0:08 
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† Siemens D-Zug
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Hallo,

@segula:
Verbasteln und verbasteln sind zwei Paar Stiefel.
Bei optischen Stilbrüchen (Rasterkondensatoren, u.ä.) geht man schon mal hart ins Gericht. Denn es geht auch anders. Wenn es aber nun eben nicht anders geht, - wie z.B. bei edi's Drehkondensator und Trafo, dann muß man auch mal alle Fünfe grade sein lassen, - denn sonst würde das Radio nie mehr spielen. Und das kann auch nicht Sinn der Sache sein.

Zitat:
Also ein Gerät mit "dreckig" gedruckten Kondensatorlabels für die neu befüllten C's, und künstlich gealterten Neu-Lötstellen... ist doch unrealistisch, daß ein Radio so spielen würde.


Ähhh, - ja. Ich habe verstanden. :|


Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: So Jun 14, 2009 9:42 
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Zitat:
Verbasteln und verbasteln sind zwei Paar Stiefel.

Sicherlich, aber wir sollten beiden Gruppen ihre Freude an der Sache lassen: Die eine Fraktion versucht die Geräte so gut es geht zu restaurieren und Stilbrüche möglichst zu vermeiden.
Die Andere hingegen freut sich über ein historisches Gerät, dass vllt. im Hobbykeller für Unterhaltung sorgt und hauptsächlich gut und sicher spielen soll.
Ich denke, beide Standpunkt haben ihre Berechtigung.


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BeitragVerfasst: So Jun 14, 2009 20:02 
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So, nochmal am Skalentrieb drangewesen, war ganz ausgefallen.


Bild
Gummi- Reibkonus abgegnabbelt

Bild
Gummiring, "etwa 11mm x 5mm, von den Dingern hab' ich einen ganzen
Haufen rumzuliegen, keine Ahnung, wofür die waren...

Bild
Gummischeibe montiert. Alte Schraube raus, eine mit kleinerem Kopf und
Scheibe drunter eingesetzt, kratzte sonst auf der Antriebsscheibe.

Da auf der Kupplung noch ein abgesetzter Durchmesser etwa7mm ist, auf
den der Gummiring gedrückt ist, wird der Gummiring von allein zum Konus !
Weise Voraussicht des Herstellers-
Danke an die SABA- Leute ! :D :D :D


Bild
So drückt der Gummikonus wieder von innen gegen die Drehko- Antriebsscheibe.
Zieht man die Achse heraus. löst sich der Konus von der Scheibe,
und eine Kupplung im inneren
(wie 'ne Autokupplung !!!Siehe das vorherige Foto.)
bewegt über ein dünnes Kupferband den Zeigerheber.
Wie kommt man auf so'ne Konstruktion ???
Aber funktioniert jertzt super... ganz präzise... Wow... :D

Bild
Und der ganze Skalenantrieb mit Zeigerhubmechanik.

********************************

So... steht noch der Abgleich an, kam ich noch nicht zu, erst Skalentrieb.

Ist definitiv außer Bereich... ich kriege immer einen Punkt empfindlich.

Edi


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BeitragVerfasst: Mo Jun 15, 2009 13:29 
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Zitat:
Also ein Gerät mit "dreckig" gedruckten Kondensatorlabels für die neu befüllten C's, und künstlich gealterten Neu-Lötstellen... ist doch unrealistisch, daß ein Radio so spielen würde.


Zitat:
Ähhh, - ja. Ich habe verstanden. Neutral


Da hab' ich mich doof ausgedrücklt. EIn Gerät (ausgenommen vielleicht ein Detektorempfänger) wird mit den originalteilen kaum 70- 80 Jahre funktioniert haben.

Eingebaute Ersatzteile anderen Fabrikats, Aussehens, usw. sind also genaauso Zeitzeugen.

Die Restaurierung mit künstlicher Alterung imitierter Teile ist also nicht authentisch.

Der Denkmalsschutz verlangt z- B. bei der Restauration alter Häuser nicht das altersmäßig korrekte Aussehen, sondern die Teile müssen nur in Abmessungen, Material, Herstellung dem Original entsprechen, sehen dann neu aus, sind aber nach überlieferter Methode gefertigt.
Ich habe aber auch ein künstlich gealteterten Nachbau des Schiffes von Zar Peter I gesehen (Fregatte Shtandard).

Trotzdem ziehe ich den Hut vor denen, die sich an ein eine solche Extrem- Restauration dieser Art, wie Neuzustand oder mit imitierten Neuteilen + imiitiert gealtert, wagen.

Edi


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 Betreff des Beitrags: Fotoserie Spulensatz- Restaurierung
BeitragVerfasst: Sa Jul 04, 2009 19:41 
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So, geht weiter mit SABA. Fotos unten.

2pf-2pf- Y- Teiler gebaut, Generator und Zähler an einer Seite, Oszi andere Seite. Mitte der 2pf's an jeweils ein Drehkopaket, andere Pakete nach Masse kurzgeschlossen, damit deren Kreise die Messung nicht beeinflussen.

Alle Kreise haben sehr scharfe Resonanzüberhöhung, schon mal gut. Bandsetzer- Trimmer auch ok.

Aber... Wie ich vermutete- der Gleichlauf der 3 Kreise ist das blanke Ereignis. 505 Kh, 529 Khz, 561 Khz, 1601 Khz, 1700 Khz, 1800 Khz (nach Frequenz geordnet, nicht in der Reihenfolge der Kreise).
War nach dem Generalumbau auf einen anderen Drehko durchaus zu erwarten.
Also LC- Abgleich.

Also schauen, ob L- Abstimmung möglich. Unten: Drehen der Kerne geht nicht- weißer Nitrolack drauf.
Nicht weitergemacht, Filterbecher ab. Oben Schraube mit Tauchkern. Schraube vollgeklart mit weißem Nitro- Mist. Haltewinkel ab- Kern geht nicht raus- auch das Spulenkörper- Loch vollgekleistert. Igitt...

Lösemittel ran. Oh Sch...e, das löst den Kern an !!! Der Kern ist Ferritpulver in PVC, und das kann nicht gut mit dem Lösemittel. Lösemittel abgewischt- nix passiert.

Mit Gefühl und Wackeln geben die 3 Kerne auf, krieg' sie aus dem Spulenkörper raus. Mit 2 Zangen Schraube in dem vollgeknallten Haltewinkel gedreht, vorsichtig Schraube aus Winkel rausgedreht. Mit M4- Gewindeschneidwerkzeug den harten Lack aus den Gewinderillen geschnitten. Keine Metallspäne- gut !

Kern mit Feile vorsichtig entlackt, Schraube mit Kern in Winkel rein, Kern in Spule, Winkel wieder montiert, Silikonpaste auf Kern.
Geht leicht zu drehen.
Oben ok.

Und nun Spulen unten. Stundenlang probiert, Öl, Lösungsmittel... der Abstimmkern selbst hat ein Gewinde im Ferrit- Spulenkörper. Und der weigert sich mit konstanter Boshaftigkeit, seinen angestammten Platz freizumachen.
Nach etlichen Versuchen passiert, was auch andere schon über diese Spulen berichteten, der Sechskantkopf des Kerns bricht einfach ab.

So, zwei Spulen habe ich noch mit eingekleistertem Kern. Da wird wohl dasselbe passieren.
Aber eine Ersatz- Spule habe ich noch. Haspelkern, wohl von Siemens, genau gleiche Abmessungen. Unterschied nur die Haspelform, die Spule vom SABA ist rund, voll geschlossen. Dürfte aber nicht viel Unterschied machen.
Aber leider habe ich nur eine Spule dieser Ausführung.
Ich habe noch andere verwendbare Spulen, die sind aber etwas höher, da müßte ich die Halterung ausarbeiten.

Frage an alle: Hat jemand noch 2 Spulen dieser Haspelkern- Bauform, unten abgebildet ?
Höhe an den Haspel- Stegen 14mm, Durchmesser 25,4 mm.


Stelle ich noch unter "Suche" ein.
Wie immer: Biete Röhren, ggf. andere Teile.

Edi

Bild
Spulen oben. Kern eingeklebt mit Nitrolack, total fest. Schraubengewinde auch mit Nitrolack verkleistert.

Bild
Kern oben, heil rausbekommen.

Bild
Gewinde freischneiden.

Bild
Spule oben, fertig restauriert. Das weiße Zeugs ist nur Silikon- Montagepaste.

Bild
Untere Spule: Kernkopf abgebrochen. Das Kerngewinde ist Dank des Nitrolacks mit dem Spulenkörpergewinde verklebt. Keine Chance, das aufzulösen.

Bild
Gesucht: Siemens Haspelkern, Höhe an Haspelstegen 14mm, Durchm. 25,4mm.
Diese Spule hat genau die passenden Maße.


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BeitragVerfasst: So Jul 12, 2009 13:02 
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Und weiter geht's mit SABA- Schätzchen:
Keine Spule bekommen- ich lasse die Suche aber noch stehen.
Hmmm...geht vielleicht doch was ? Nun ja- Edi sagt: "Jeht nich jibt's nich !"

Bild
Die Spulensätze, ohne Kappe.

Bild
Ersatz- Spulenkörper (komplette Spulen), daneben die runde Originalspule, sowie der auch passende Siemens- Haspelkern

Bild
So, es geht an's Wickeln. Original 62 Wdg., der Ersatzkörper hat allerdings eine ganz andere Permeabilität,
Da mußte ich mittels HF- Generator, Zählfrequenzmesser und Oszillograph und Parallel- C (500fp)
die Windungszahl experimentell bestimmen, waren dann 110 Wdg.
Tja- da müssen dann ALLE unteren Spulen raus- aber da sind sowieso die Kerne eingeklebt, die sind nur noch zum Anschauen gut.

Bei Zweien habe ich trotz ausgebautem Zustand, und vorsichtigen Löseversuchen den Kernkopf abgebrochen. Zwecklos.

Bild
Nun paßt der Spulenkörper in der Höhe nicht, 3mm zu hoch.
Da muß die Feile ran.
Der Schraubstock sieht gewaltig aus... isser auch. Aber nicht den Spulenkörper habe ich eingespannt, sondern die Original- Unterplatte der Spulen, die ich noch hatte. Und dann- Feilen.

Bild
Setlich befeilt. Paßt, wackelt,und hat Luft.

Bild
Und wieder montiert. Hebammenfinger, um die Drähtchen anzulöten, ich hatte die Filter ja nicht komplett demontiert.

Bild
Ready for tuning.

Danach der Abgleich, die Spulen waren ja untern vorabgeglichen für L.
Gleichlauf gut, die Empfindlichkeit insgesamt ist allerdings nicht überragend.
Ohne Langdraht- Antenne, etwa 4 m oder länger, geht nix. Im Moment mißbrauche ich eine CB- Funkantenn (ich weiß, nicht geeignet...).
Ich werde jetzt noch eine geeignete Langdraht für AM- Geräte spannen.

Den Arbeitspunkt muß man extrem feinfühlig einstellen.
Dabei stellte ich fest, daß der Original- 2 KOhm- Drahtwiderstand in der Kathodenleitund kaum noch zu gebrauchen ist, und ein Teil der Drahtwicklung ist auch schon defekt.

Also gesucht, so klein hatte ich nichts- aber was anderes Schönes: ein Präzisions- Wendelpoti, zwar größer... 10 KOhm bei 10 Umdrehungen... das geht.
Allerdings dafür ein neues Loch in die Chassis- Rückseite bohren, Poti ist lang, und die Röhrenfassung der AF7 läßt die vorgesehene Montage mit dieser Art Poti nicht zu.
Na ja- Das ist eben Ersatz.

Bild

Bild

Nun- schön feinfühlig einstellbar. Super ! Denke, das kann man schon mal so lassen. Hätten die bei SABA sowas schon gehabt, hätten die's bestimmt auch genommen.

Was mir so auffällt... der Arbeitspunkt (mit dieser Einstellregelung an der Audionröhre) ist extrem kritisch- eine Seite die übliche HF- Rückkopplung, andere Seite beginnt das Gerät zu knattern, erst 1 Sekunde pro Knatter, dann übergehend bis zu einem etwa 50- Hz- Knattern. Es gibt wirklich nur einen eng begrenzten Punkt optimaler Emfindlichkeit ohe Knattern.
Bei Langwelle muß ich den Arbeitspunkt dann wieder neu einstellen.


Ist das bei solchen Geräten normal? Wer weiß da was ?
Masseschleifen gibt's keine, die Drehko- Schleifermassen habe ich wie beim Original- Teil vorschriftsmäßig in der Chassis- Unterseite "gemasst".
Schaltungsmäßig ist etwas anders (ist original so) als im Schaltplan aus der Sammlung Lange/ Nowisch:
Die AF7 hängt heizungsmäßig direkt an der AL1.
Die Heizung der Vorröhren ist einseitig an Masse


Ich selbst habe einen Kondensator 2 pf zwischen Anodenkreis AH1 und Gitterkreis AF7 eingefügt (im Schaltplan gestrichelt), da waren original 2 parallele Drähte zum Drehko als Kopplungskapazität, da ich einen anderen Drehko eingebaut habe, und die Drähte anders verlaufen, und auch nicht besonders lagestabil sind, habe ich eine fest definierte Kopplung, die möglichst wenig Einfluß auf die Schwingkreise nimmt, realisiert.
Kommt der Empfindlichkeit zugute.

Bild
Schaltplan

Das Chassis habe ich jetzt auch entrostet, mit einem superscharfen Schaber aus dem Skalpell- Set, so ging das ab wie eine Pelle. Sieht nicht super aus, aber Oberfläche schön glatt, fäßt sich gut an.
Kommt demnächst Chassis- Lackieren dran, daß es optisch auch etwas schöner aussieht.

Dann noch den Schalter für die Skalenlampen- Umschaltung an der Chassis- Außenseite, und das Gehäuse drum.

Abends spielt das Gerät gut, die Skala ist voll mit Sendern. Tagsüber ist selten mal ein Mittelwellensender zu empfangen, allerdings auch mit einem Super dasselbe.

Ja, war das war ein mächtiger Aufwand für das Kistli- aber mein Psychiater läßt mich machen (oder hat der mich schon aufgegeben ?)

Edi


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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 9:46 
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Hallo, Dampfradio- Freunde !

Nochmal zu vorstehendem Bericht und der Frage dort:

Ich habe gestern abend noch einen sehr merkwürdigen Effekt festgestellt:
Die Rückkopplungsspule- die übrigens nicht, wie eigentlich aus dem Schaltplan zu vermuten wäre, auf dem MW- Wickel, sondern auf der LW- Spule sitzt (!) hat fast gar keine Wirkung ! Wenn ich die Spule überbrücke, funktioniert immer noch alles genauso ! Selbst der Rückkopplungs- Drehko an der Chassis- Rückseite funktioniert unbeeindruckt weiter... :Schulterzuck:

Das könnte die merkwürdige "Knatter-" Selbsterregung beim Drehen am Arbeitspunkt- Regler erklären, das Audion schwingt zwar, aber irgendwie nicht, wie' sein soll- vielleicht Rückwirkung HF- Vorstufe/ Audion ?

Bei 3 Kreisen sind Schwingungen dank Rückwirkung auf jeden Fall denkbar.

Übrigens spielte es mit den alten, verklebten Spulen, die vorher drin waren, exakt genauso, an meinen neuen Spulen liegt's also nicht.

Sender hören geht einwandfrei, die Skala ist nachts voll mit Sendern, und Tonqualität auf Maximum der Abstimmung absolut gut, klingt auch nicht spitz und hohl, wie Mitte bei angezogener Rückkopplung, aber wenn ich vom Maximum einige Khz weg drehe, dann hört's sich an, wie mit angezogener Rückkopplung (dieses uuuuiiii, andersrum iiiiuuuuu...)
Arbeitspunkt weiter runtergedreht... ist der Effekt weg, aber total unempindlich.

Schwingen wegen Verschaltung -denke nicht.
Das, was ich selbst bearbeitet habe, habe ich kontrolliert. Könnte allerdings an einer undokumentierten Schaltungsänderung liegen, zwei Änderungen gegenüber dem offiziellen Schaltplan habe ich schon mal gefunden (Vorposting), und einen noch drauf: die Spulen Anode HF/ Eingang Audion sind voneinander getrennt, in eigenen Filterbechern, auf dem Schaltplan sieht's nach induktiver Kopplung aus- nee, is nich.

Ich kann erst Wochenende weitermachen, bin am Gastrechner.

Aber vielleicht hat einer mal so einen ähnlichen Effekt mit einem Audion mit HF- Vorstufe gehabt.
Manchmal sieht man ja den Wald vor Bäumen nicht mehr.

Edi


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BeitragVerfasst: So Jul 19, 2009 17:16 
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So... Endlich: Abschlußbericht und Fotoshooting

Vorletzte Nacht nochmal rangesetzt. Die Ausführung stimmt an einigen Stellen nicht mit der Schaltung überein.
Der 2nf HF- Block- C zwischen 2. und 3. Kreis fehlt. Der 20 nf am Fußpunkt der Rückkoppelspule geht nicht an Masse, sondern an den 2KOhm links neben ihm.
Also alles originalisiert, Heizleitungen der AF7 ist jetzt, wie auf dem Plan, zusammen mit AB2 und AH1.

Das Selbsterregungsknattern ist immer noch. Aber doch wesentlich besser einstellbar.

Dann die Abgleichorgie. Alle Kerne und Trimmer lassen sich einstellen, dennoch ist die Empfindlichkeit im 1. Drittel geringer, das läßt sich zwar am Arbeitspunktregler ausgleichen, aber dann ist Selbsterregung in den anderen Dritteln- zurückdrehen. Blöderweise sind Arbeitspunkt- und Rückkopplungsregler hinten !

Nachts Test- OK, annehmbar. Nicht sehr empfindlich, keinesfalls optimal... aber nach dem teilweisen totalen Neuaufbau mit Fremdteilen...

So, dann auf zu den letzten Handgriffen. 1 Schalter mit 3 Nockenkontakten fehlte total. Aber... da lagen noch 2 ähliche in der Bastelkiste. 2 Löcher 3,2 mm ins Chassis, Distanzstück passend gemacht, Schalter auf Distanzstück, Schraube, Mutter, Justieren, Anschrauben- funktioniert. Der Gefakte Schalter ist auch optisch einigermaßen passend. Die Lampen für die 4 Skalen muß ich noch mit Tauchlack einfärben (MW gelb, LW grün, TA rot)

So, dann... 1 Elko in eine Fake- Papprolle, der ist auf dem Foto noch 3 lose Elyte, als Ersatz für den Naß- Elko- Aluturm, den muß ich irgendwann öffnen und neu befüllen.
Die Papprollenbeschriftung ist von einer anderen Elkofirma... was solls...

Das Gehäuse hergeholt... in den letzten Wochen lackiert, letzte Woche die Goldblende von Hand nachgepinselt.

Das Lautsprecherloch im Gehäuse ist offen- da hab' ich was Schönes... Goldbrokatstoff, sieht zwar sehr dicht aus, aber gegen Licht durchscheinend, sollte die Höhen nicht merkbar beeinflussen. Probiert- Nö, klingt nicht anders. OK. Reißzwecke zum Spannen, Lautsprecherbrett raufgeschraubt.

Ja... dann war's das ! Die Original- Skale aus gelblichem Zelluloid ran, Halteleisten rauf, Deckel unten auf Chassis, Chassis rein. Filzscheiben auf Achsen, Knöpfe ran, Rückwand ran. Test. Funktioniert alles. Chassis kriegt später mal neue Farbe.

OK, das war's ! Fertig.

Für's Album: Schätzchen aufs Auto in die Sonne, zum Shooting: Zeig dich im Ballkleid !
Dreh dich ! Andersrum ! Und... Lächeln !... Jaaaa...Komm... gib's mir...

Wer rastet, der rostet... Nix mit Model- Karriere. Ab morgen geht's dann zur Arbeit. Als diensthabender Musikverstärker am PC- Ausgang, und in den Garten, wenn wir draußen sitzen, CD's ableiern (Player in Bastelkammer, moduliert AM- Prüfsender, oder auch TA- Eingang).

Edi


Bild
Unterseite- wenig vom Umbau zu sehen, optisch fehlen die gelb- blauen Siemens- C's, die Neuen sind kleiner. Ein Widerstand ist grün, statt rot.

Bild
Ein Original- Nockenschalter

Bild
Der Fake- Nockenschalter für die Skalenlampen

Bild
Lautsprecherstoff, mit Reißzwecken gespannt und angepinnt.

Bild


Bild


Bild


Zuletzt geändert von edi am So Jul 19, 2009 20:11, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So Jul 19, 2009 17:50 
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Hallo edi,

Respekt - ich staune immer, wie du und manch Anderer die Optik hin bekommen. :wink:
Die Innereien erschließen sich auch mir, jedoch beim Gehäuse hätte ich meine Probleme.


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BeitragVerfasst: So Jul 19, 2009 18:10 
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Na ja... Sieht ja so wunderschön aus... aber da hab' ich mit den Betrachtungswinkeln getrickst... :D .
.. Mit Lack und Farbe hab' ich's auch nicht so, siehe hier.
Edi


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BeitragVerfasst: So Jul 19, 2009 18:42 
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Hallo edi,

alles prima hingekriegt! Respekt. :super:

Das Gehäuse ist sehr gut geworden, - finde ich. Ich habe mit sowas auch gerade zu kämpfen, und weiß deshalb, wie ungewohnt und deswegen schwierig sowas ist. Auch ich muß mich da erst einarbeiten.

Alles in allem ein gelungenes Projekt! :D
Nun wartet sicher schon die nächste Herausforderung. Oder? :wink:

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: So Jul 19, 2009 18:57 
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Japp... ein kleiner Mende- Super von 38/39, da ist noch nix dran gemacht, ebenfalls ein ganz mieses Gehäuse, und ein paar DDR- Geräte so "für zwischendurch", die sind ja einfach. Nebenbei noch der Stilnachbau eines 20er Jahre- Gerätes, da ist das Gehäuse fertig für Lack und Farbe, und das Chassis für's Bestücken.

Also noch genug für dieses Jahr.

Edi


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