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BeitragVerfasst: Fr Mai 01, 2009 19:48 
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Registriert: Di Jan 13, 2009 21:59
Beiträge: 133
Inzwischen ist mein 3,- Euro ebay Schnäppchen ein Grundig 1002GW eingetroffen.
Nachdem ich eine defekte UL41 und einige (nicht alle) aufgequollene EROs getauscht hatte, habe ich einen Probelauf gemacht.
Gerät spielt schon mal mit einigen Einschränkungen in Lautstärke und Klang aber Hauptproblem, für das ich keine Erklärung habe: Ich empfange über den gesamten Frequenzbereich in UKW einen polnischen Sender der nicht zum UKW Frequenzband gehört.
Nullahnung ob dieser Sender aus MW, KW oder LW ist, er ist über den gesamten Frequenzband in UKW leise im Hintergrund hörbar :roll:
Was kann ein solches Problem verursachen ?
Schaltplan habe ich leider nicht, 1002GW scheint selten zu sein.

Gruß
Nullahnung


Zuletzt geändert von nullahnung am Fr Mai 01, 2009 22:27, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: KW-Sender bei UKW
BeitragVerfasst: Fr Mai 01, 2009 21:26 
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Registriert: Mi Apr 29, 2009 19:37
Beiträge: 11
Wohnort: Rehdorf
Hallo,

ich kenne das von Kofferradios mit Platinen.
Da kommen Kurzwellen von 10,7 Mhz in den Radio.
Die sind dann immer im Hitergrund.
Der 1002 ist ein altes Radio die hatten oft keinen FM- Detektor sondern den AM- Gleichrichter auch bei FM . Der lässt dann auch AM- Sender hören.

Bernd

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Transistoren werden von selbst heiss.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Fr Mai 01, 2009 22:26 
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Registriert: Di Jan 13, 2009 21:59
Beiträge: 133
Stimmt, der 1002GW ist Baujahr 51 und demoduliert FM mittels Flankengleichricher.
Das könnte den Effekt des unerwünschten Senders im Hintergrund erklären und könnte Ursache für die relativ mäßige Klangqualität auf UKW sein. Jetzt verstehe ich auch wieso ich bei UKW Sendern mehrere Maxima finde :idea:
Was meinen die Experten ?

Zumindest scheine ich hier ein seltenes Gerät aus den UKW Anfangszeiten auf der Werkbank zu haben und das es überhaupt schon noch so relativ gut funktioniert ist schon erfreulich.
Ich werde erstmal weitere Kondensatoren tauschen, vermutlich sind eh die meisten platt.

Ansonsten bin ich recht zufrieden mit dem Kauf. Gehäuse i.O. und bedarf nur einer neuen Lackierung. Alle Knöpfe original, Glasskala unbeschädigt. Bauform sehr originell, Vorder- und Rückseite sind bis auf die Skala fast identisch. Bilder folgen.

Gruß
Nullahnung


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sa Mai 02, 2009 9:20 
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Um die Einstrahlung des Kurzwellensenders zu verhindern, ist es wichtig, dass alle werkseitig vorgesehen Abschirmungen an ihrem Platz sind, z.B. Abschirmbecher von Röhren im HF/ZF-Teil und die aluminiumbeschichtete Bodenplatte, die mit Masse verbunden ist. Wenn das alles ok ist, könnte der "Störsender" auch über die Antennenbuchsen ins Gerät gelangen. Hier findet man bei manchen Geräten Sperrkreise für die ZF, die korrekt abgeglichen sein müssen. Auch muss die ggf. vorgesehene Masseverbindung am Mittelabgriff der Spule am UKW-Antenneneingang angeschlossen sein, sonst kommt es zu einer kapazitiven Kopplung zwischen Antenne und UKW-Eingang, die sich jeder Selektion widersetzt.

Früher wurden die Bereiche, in denen die ZF von Radios und Fernsehern lag, von Sendern freigehalten. Im Laufe der Zeit wurden die Empfänger immer störfester. Heutige Empfänger (ausgenommen vielleicht manche Billigprodukte) sind weitestgehend unempfindlich gegenüber Störsignalen auf der ZF, deshalb werden heute auch diese Bereiche mit Sendern belegt. Das kann bei älteren Geräten schon einmal zu Problemen führen. Für einen störungsfreien Empfang ist dann entsprechendes Know-how in Sachen Entstörungsmaßnahmen gefragt.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Mittelwellensender auf UKW
BeitragVerfasst: Sa Mai 02, 2009 12:43 
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Registriert: Mi Mai 28, 2008 20:52
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Hallo

Um die Störung zu beseitigen,könnte man auch ein 10,7 Mhz Saugkreis
am Antenneneingang schalten.


Gruß Didi


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BeitragVerfasst: Sa Mai 02, 2009 12:58 
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Ja, sicher, das ist eine der möglichen Maßnahmen. Aber wie schließt Du diesen bei einem symmetrischen Eingang an, bei dem das Störsignal womöglich als Gleichtaktspannung anliegt? Den Saugkreis zwischen die beiden Kabel zu schalten, hilft dann gar nix. Da braucht man dann entweder mindestens zwei Saug- bzw. Sperrkreise oder muss ins Gerät eingreifen, und zwar im UKW-Teil - aus verschiedenen Gründen eine knifflige Sache.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Mittelwellensender auf UKW
BeitragVerfasst: Sa Mai 02, 2009 16:25 
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Hallo röhrenradiofreak

Eine Möglickeit wäre doch am Antenneneingang ( UKW ) ein 10,7 Mhz
Piezofilter zu schalten.
Die 2 Außenkontakte an den jeweiligen 240 Ohmeingang und die Mitte auf Masse. Da ein Piezofilter nur die 10,7 Mhz durchlässt ,könnte er doch auch die 10,7 Mhz auf Masse leiten.

Frage : Was ist eine Gleichtaktspannung , und wo genau soll diese anliegen?
Nach meines Wissens wird an einen Antenneneingang nur HF durch die Antenne zugeführt.

Gruß Didi


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BeitragVerfasst: Sa Mai 02, 2009 19:10 
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† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
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Hallo Didi,

Zitat:
Was ist eine Gleichtaktspannung , und wo genau soll diese anliegen?

Lutz meinte eventuell, daß das 10,7 MHz Störsignal auf beiden Leitern des symmetrischen 240-Ohm Antennenkabels in Phase anliegt.

Gruß

Rocco11

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The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sa Mai 02, 2009 21:36 
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Genauso ist es. Als Differenzspannung bezeichnet man die Spannung zwischen den beiden Leitern, als Gleichtaktspannung eine Spannung, die an beiden Leitern gleichphasig anliegt. Entsprechende Begriffe findet man auch in Datenblättern von Operationsverstärkern, Entstörfiltern u.v.a.

Ein normaler UKW-Dipol liefert das Signal der empfangenen UKW-Sender im wesentlichen als Differenzspannung, aber je nach Aufbau der Antennenanordnung auch zu einem mehr oder weniger hohen Anteil als Gleichtaktspannung. Das stört nicht, weil es sich beide Male um das selbe Signal handelt.

Zusätzlich wirkt der ganze UKW-Dipol aber auch als "Fuchs"-Antenne, genauso wie ein einfaches Stück Draht an der AM-Antennenbuchse. Er empfängt dabei relativ breitbandig und liefert das Signal als Gleichtaktspannung. Die Empfangsspannung steigt dabei im Allgemeinen mit der Länge des Dipols einschließlich Zuleitung. Bei vielen Radios nutzt man diese Wirkung des UKW-Dipols zum Empfang der AM-Bereiche, insbesondere Kurzwelle.

Wenn auf diese Art ein Sender im Bereich der FM-ZF (meist 10,7 MHz) empfangen wird, ins Gerät gelangt und dort weiter verstärkt wird, führt das zu Störungen. Ob bzw. in welchem Maße das möglich ist, hängt vom Aufbau des UKW-Eingangskreises ab. Dort gibt es große Unterschiede. Gerade in den Anfangsjahren der UKW-Radios gab es in diesem Bereich immer wieder Verbesserungen.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Hornyphon rex
BeitragVerfasst: So Mai 03, 2009 8:51 
Hallo da habe ich wieder mal was gelernt wir hatten einen Hornyphon Rex Baujahr um 1955 der UKW Empfang war damals bei uns noch nicht sonderlich gut stellte man das Magische Auge auf max dann war nichts oder nur verzehrt etwas zu hörender Empfang war nur rechts oder links von max möglich.Dieses Gerät hätte beinahe mein mein Haus abgefackelt . mfg sepp


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Mai 04, 2009 19:58 
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Registriert: Di Jan 13, 2009 21:59
Beiträge: 133
Vielen Dank für die Erläuterungen. Da bin ich wieder etwas schlauer geworden :)
Am WE habe ich einen Rundumtausch aller Folienkondensatoren gemacht und der Klang und Lautstärke sind erheblich besser geworden.
Der Störsender ist immer noch hörbar aber jetzt nur noch wenn ich keinen UKW Sender scharf gestellt habe. Der UKW Signal - Störsender Abstand ist jetzt deutlich größer und bei scharf gestelltem UKW Sender ist keine Überlagerung mehr hörbar.
Erstaunlich auch das bei diesem Allströmer fast kein Brumm hörbar ist.
Elektrisch ist das Gerät für mich jetzt i.O.

Zur Zeit quäle ich mich mit der Restaurierung des Gehäuses, Skala und Frontgitter.
Bilder folgen.

Gruß
Nullahnung


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