Hallo Mathias,
ganz lieben, herzlichen Dank! Deine Fotos helfen mir weiter, auch wenn ich leider wirklich viel Verbasteltes sehe...
Es ist ein verregneter Samstag und windig ist es obendrein - Wetter, bei den man keinen Fuß vor die Tür setzen möchte. Also mache ich ein wenig weiter.
Die ReparaturDie Fassung für die EM80 sieht thermisch ziemlich belastet aus. Die flog raus und ich habe sie durch eine normale Röhrenfassung ersetzt, welche ich einfach rundgeschliffen habe (siehe Foto). Der kleine 500KOhm-Widerstand, der an der Fassung mit verlötet war, wurde durch das Anlöten an die neue Fassung mit > 1 MOhm hochohmig, so dass ich ihn ersetzt habe. Bei diesen Widerständen muß man beim Löten ohnehin Obacht geben, wie ich immer wieder feststellen muß: Schnell sind sie hin.
Die Kondensatoren sind getauscht, die "Ausbeute" der alten Teer- und Elektrolytkondensatoren ist zusammen mit dem 500KOhm-Widerstand zu sehen. Die Teerkondensatoren werde ich in ein Tütchen packen, welches später ins Radio kommt. Vielleicht mache ich mich mal bei und bastle "neue", alte, dann teegefärbte Papieraufkleber für die neu verlegten Kondensatoren, so dass man nicht die modernen Gehäuse sieht. Das habe ich ja seinerzeit bei meinem Seibt auch so gemacht. Die Gehäuse schön umwickelt und verklebt und das sieht dann dem Alter angemessen aus.
Die alten "Freikos"... Sie haben ganz schön gelitten. Nicht einer, der noch irgendwie zu gebrauchen
wäre. Einer der Siebkondensatoren war ungünstig verlötet, er lag über dem Kathodenwiderstand der EL84. Dessen Erwärmung sorgte über die Jahre dafür, dass sich der Inhalt des Kondensators, sprich, seine schwarze Teerpampe, fein säuberlich über den darunterliegenden Widerstand ergoß...
Zu tauschen sind die Teerdinger ohnehin - aber mit dieser Bemerkung wird man in einem Radioforum wohl kein Prophet.
Auch der Kondensator, der für die Zeitkonstante der AM-Regelspannung zuständig ist und eigentlich spannungsmäßig immer großzügig dimensioniert wurde, ist grundsätzlich hochohmig und muss ausgetauscht werden.
Nachdem ich auch den Ratioelko getauscht, sowie neue Skalenlampen eingesetzt habe, ging es ans Waschen des Wellenschalters. Hierzu verwende ich das gute, alte (ich weiß, manche sehen es gar nicht gern!) Wellenschalteröl "d". Vorsichtig die Kontakte einspülen, dann gründlich mit einem Wattetupfer reinigen - man sieht den Siff der vielen Jahre gut auf dem Wattetupfer (Foto)!
Anschließend ging es ans kontrollierte Hochfahren. Aha, die Betriebsspannungen liegen so schlecht nicht; allerdings um ca. 20 Volt zu hoch - wenn ich den Netztrafo auf seiner 220V-Einstellung fahre. Auf der 240V-Einstellung hingegen liegen die Betriebsspannungen mehr oder weniger punktgenau auf den Angaben des Schaltplanes. UKW dudelt trotz nur angeschlossener Teststrippe wieder auf Anhieb.
Jetzt werden erst einmal das Chassis sowie die Röhren vorsichtig gereinigt, außerdem muß ich noch an der papiernen Blende ("Streuscheibe") hinter der Skala etwas kleben.
Das untere Foto, ein eher weitwinkelverzerrter Schnappschuss, zeigt das Chassis in Ruhe- bzw. Wartestellung.
Gruß Michael