radio-volker hat geschrieben:
Servus,
War effektiv zu mutig und hat auch nicht lange gehalten.
Moin,
hat aber lange genug gehalten. Roehren waren zu jener Zeit einfach ein Verschleissartikel, man hat akzeptiert, dass sie nur 5 Jahre halten. Wenn sie nicht aus Trotz laenger gehalten haben. Und diese Radios haben ohnehin kaum die zweite Endroehre erlebt. Als die notwendig wurde, war man schon in den 70ern und schielte auf ein moderneres Transistorradio. Wenn es wenig Platz beanspruchen sollte, wurde es ein Kofferradio, das war ohnehin universeller einsetzbar.
Zitat:
Die Roehren-Entw. Ings bei Telefunken, Valvo, Philips, Mullard usw. drehen sich da heute noch im Grab um. Aber man musste ja auf Teufel komm raus verkaufen und Grundig war da ein Parade Beispiel. Wenn alle die Ua bei 250V festlegten, er musste denen 270V aufs Haupt knallen. Nun hat ja auch nicht ueberlebt, geblieben ist Philips. Und die wussten genau, wie sie es machten.
Philips gibt es auch nicht mehr...

Und die Hoehe der Anodenspannung ist so lange erstmal bedeutungslos, wie man dafuer sorgt, dass die zulaessige Verlustleistung und Katodenbelastung nicht ueberschritten wird. Man reduziert also den Anodenstrom.
Bei Grundig wussen sie auch, was sie machten, anders waere man nicht so erfolgreich gewesen und an den Roehrenradios lag das vorzeitige Verscheiden auch nicht...
Bei dem Kenwood muesste man erstmal feststellen, wie hoch die Endroehren tatsaechlich ausgenutzt werden. Die Bestimung der Belastung ist nicht ganz einfach, denn der Katodenstrom aller 4 Endroehren muss die beiden Roehren der Phonovorstufe heizen(!). Den Strom wird man da nur zusammenbekommen, wenn man sie tatsaechlich mit den Tabellendaten betreibt: Ua=Ug2 200V, Ia je 38mA, Ig2 je 16,5mA. Das gibt dann 9W NF-Leistung fuer eine GAB-Endstufe.
Diese Kunstschaltung in den Endstufen des Kenwood (Heizung der Vorstufenroehren, Gitterspannungsgewinnung) macht da einige Parameter stark von den Eigenschaften der Endroehren abhaengig, die muessen in Ordnung sein, wenn da alles stimmen soll.
Schaltbild:
https://www.hifi-archiv.info/Kenwood/Trio KW-33L Manual/index.html
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Peter