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BeitragVerfasst: Do Jul 28, 2016 9:46 
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Hallo in die Runde!

Welchen Widerstandswert müsste ich nehmen, wenn ich primärseitig einen Lastwiderstand einsetzen würde, um die zu hohe Netzspannung auf 220 V zu drosseln?
Heizspannung beträgt 6,93 V - hier habe ich irgendwo gelesen, es sollten nicht mehr als 6,7 V sein.
Laut Rückwand des Radios hat der Grundig 2043 W/3D 40 W Leistungsaufnahme.
Kritische Kondensatoren sind getauscht.
Für mein Empfinden wird der Trafokern ordentlich heiss (warm). Mit dem Finger kann ich gerade noch so drauf langen ohne mich zu verbrennen.

:hello:
Bernd

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### Die Fantasie tröstet uns über das hinweg, was wir nicht sein können,
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BeitragVerfasst: Do Jul 28, 2016 12:11 
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Zunächst einmal: Ist der an der Heizung gemessene Spannungswert richtig? Womit gemessen? Billige Multimeter haben gelegentlich gerade bei niedrigen Wechselspannungen erschreckend große Messfehler. Du kannst ja mal die Netzspannung selbst messen, diese müsste im Bereich von 240 V liegen. Ist das nicht der Fall, kontrolliere die Spannungen noch einmal mit einem anderen Messgerät.

Wenn die Messung der Heizspannung korrekt war, würde ich wie folgt vorgehen:

Die Stromaufnahme des Radios im warmgelaufenen Zustand (nach einigen Minuten Betrieb) messen und dann nach der Formel R = U/I einen Widerstandswert berechnen, der die Spannung um etwa 20 V reduziert. Wenn also der Strom z.B. 0,2 A ist, errechnet sich daraus ein Widerstandswert von 100 Ohm.

Die Belastbarkeit ergibt sich aus der Formel P = U * I, im vorstehenden Beispiel müsste der Widerstand rechnerisch also mindestens 4 Watt vertragen. Da die Stromaufnahme beim Einschalten des Radios wesentlich höher ist, würde ich ihn großzügig dimensionieren, also einen Widerstand mit einer Belastbarkeit von mindestens 9 oder 11 W nehmen.

Beim Einbau musst Du, egal ob der Widerstand direkt im Radio oder in einem Vorschaltkästchen sitzt, zwei Dinge beachten: erstens die Wärmeentwicklung, bei einer dauernden Belastung mit 4 Watt wird der Widerstand ordentlich warm, diese Wärme muss durch Luftkonvektion entweichen können und darf nichts beschädigen (eine Befestigung mit Kabelbindern wäre zum Beispiel falsch, weil diese schmelzen können). Zweitens die elektrische Sicherheit: der Widerstad liegt an Netzspannung, seine Anschlüsse dürfen unter keinen Umständen berührbar sein oder Verbindung zu einem berührbaren Teil bekommen können.

All das würde ich nur tun, wenn das Radio im Alltaagsbetrieb benutzt werden soll. Gegen einen gelegentlichen kurzzeitigen Betrieb mit dieser Heizspannung ist nichts einzuwenden. Wenn Du den Trafo noch anfassen kannst, ohne dass es weh tut, liegt seine Temoeratur nicht wesentlich über 50°C, das ist noch im normalen Bereich.

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Jul 29, 2016 10:36 
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Hallo Lutz,

es ist wie du geschrieben hast.
Mit anderem Multimeter gemessen bekomme ich 6,3 V für die Heizspannung (Messbereich 200 V) bei einer Netzspannung von 225 V (Messbereich 700 V).
Das wäre ja jetzt so ziemlich im grünen Bereich. (siehe Foto)
#1
Dateianhang:
LDM-7S_.jpg


Noch etwas fällt mir auf.
Da der Netzschalter in diesem Gerät defekt ist, habe ich hinten am Sicherungsträger die beiden Kontakte, die zum Netzschalter führen überbrückt. Aus- Einschalten geht also nur mit Stecker ziehen.
Je nach Stellung des Netzsteckers - Phase auf Sicherung - hat das Chassis ein Potential von 60 V gegen Erde.
Kann ich mir jetzt nicht direkt erklären, aber vielleicht sollte ich die beiden Zuleitungen zum Netzschalter auftrennen!?

:hello:
Bernd


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BeitragVerfasst: Fr Jul 29, 2016 12:45 
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Bernd, der Lutz hat bestimmt nicht umsonst geschrieben, das AC Spannungen mit Wühltisch Multimetern ....deines gehört dazu, oft stark abweichend angezeigt werden.
Die ca. 60V am Chassis eines gesunden Trenn Netztrafo Gerätes bei Netzsteckerdrehung sind kapizitive/ induktive Einflüsse ohne Gefahrenpotenzial und somit normal.

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M.f.G.
harry

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BeitragVerfasst: Fr Jul 29, 2016 13:17 
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Richtig. Und um das zu beweisen, kannst Du dem Multimeter, das sehr hochohmig ist und deshalb auch kleinste (z.B. kapazitive) Ableitströme anzeigt, einen Widerstand mit ca. 100 k Ohm parallel schalten. Es sollte jetzt fast nichts mehr anzeigen. Das wäre dann der Nachweis, dass keine Gefahr besteht.

eabc hat geschrieben:
...mit Wühltisch Multimetern ....deines gehört dazu...

Ja, das abgebildete Multimeter gehört zur 10€-Klasse, ich besitze selbst ein ähnliches. Aber was die Richtigkeit der angezeigten Werte betrifft, gibt es weit schlimmere: Messfehler von bis zu 20 %, die sich auch noch beim Wackeln am Bereichsumschalter verändern, das ist kein Messen mehr, das ist nur noch Murks, anders kann man es nicht nennen.

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Jul 29, 2016 13:50 
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Okay also nur ne Blindspannung.
Mit dem Finger an der Messingzierleiste entlang gestriffen, konnte ich sie ertasten, es hat nämlich leicht gekitzelt.
Glimmlampe des Phasenprüfers hat ganz schwach aufgeleuchtet.

zu dem 10.- € Messgerät -> siehe Originalbeleg (Foto)
#1
Dateianhang:
beleg.jpg


Vielleicht ist ja dann das Drehspulmessgerät das genaueste
#2
Dateianhang:
Drehspul.jpg


Das zeigt 6,5 V Heizspannung an.
Den Vorwiderstand kann ich mir sicherlich sparen.

Ganz abgesehen davon hat das Grundig einen sehr guten Empfang auf allen Wellen.
Das magische Auge habe ich von EM 85 auf das russische Äquivalent der EM 80 umgemodelt.
Neue Röhre = sehr gute Leuchtkraft.

:hello:
Bernd


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BeitragVerfasst: Fr Jul 29, 2016 14:01 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Am Rande bemerkt:
Die ICE Supertester 680 (beide Baureihen mit und ohne Bereichsverdoppelung) gelten als sehr zuverlässig, robust und genau. Vor etlichen Jahren besaß ich ebenfalls dieses Modell und habe leider den Fehler gemacht, es an einen Bekannten zu verkaufen, der es unbedingt haben wollte. Zu der Zeit hatte ich bereits auch ein Digitalmultimeter, so dass mir der Verkauf nicht so schwer gefallen ist. Aber mittlerweile bereue ich das und halte ab und an wieder Ausschau nach einem "680er"...


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BeitragVerfasst: Fr Jul 29, 2016 14:11 
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69 Euro für dieses Messgerät!? Die Verdienstspannen mancher Händler sind wirklich enorm. Meines (baugleich) hat im Baumarkt um die 10 Euro gekostet. Aber wie schon geschrieben, es gibt schlimmere - auch für viel mehr Geld.
t0RpEd0 hat geschrieben:
Neue Röhre = sehr gute Leuchtkraft.

Um die Leuchtkraft so lange wie möglich zu erhalten, baue ich in die Anodenspannungsleitung neuer magischer Augen einen Widerstand ein, der die Spannung um ca. 50 V absenkt. Der dafür benötigte Widerstandswert liegt bei der EM80 im Bereich von 22 k Ohm. Die Leuchtkraft ist damit immer noch mehr als ausreichend, aber das dürfte die bekanntermaßen begrenzte Lebensdauer des Leuchtschirms verlängern. Wenn sie eines Tages nachgelassen hat, kann man den Widerstand wieder entfernen.

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Jul 29, 2016 15:41 
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Nicht 69 Euro, sondern Deeemark, weil das schon 1990 war, an einem Abend im Februar, laut Datumsaufdruck.
Damals waren die einfach anmutenden Teile noch teuer. Mein erstes Voltcraft-DMM hat 139.- DM gekostet, in den späten 80ern, und war auch nur ein 3,5-stelliges.
Viele Grüße
Michael


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BeitragVerfasst: Fr Jul 29, 2016 18:49 
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Moin,
so um 1980 kaufte ich mir ein Monacor DMT2000 fuer 189,-DM. Das war damals guenstig fuer ein zu der Zeit ordentliches DMM (hfe-Messung und Kabelschwaenzchen, daher auch fuer alle Transistorbauformen geeignet, 10A-Bereich, 1000V=, 2M Ohm). Die Schwaeche auch hier der Wechselspannungsbereich, es gibt nur zwei: 200V und 700V. Wegen der einfachen Gleichrichtung hat es daher auch Schwaechen bei kleinen Wechselspannungen. Ansonsten zuverlaessig, ich verwende es heute noch, obwohl sich eine ganze Sammlung weiterer Messgeraete dazugesellte. Die LED-Anzeige ist immerhin selbstleuchtend ;-) Und das Upgrade auf das 30,-DM teurere DMT2500 war auch moeglich, das war der Durchgangspiepser. Ein NE555, Piezo"lautsprecher" und etwas Kleinkram musste noch eingebaut werden, die Platine ist bei beiden Varianten gleich.

73
Peter


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2016 12:33 
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omega hat geschrieben:
Nicht 69 Euro, sondern Deeemark, weil das schon 1990 war...

Das habe ich übersehen. Dann wurde dieser Messgerätetyp also mindestens 12 Jahre lang produziert und der Verkaufspreis wohl dem sinkenden Marktpreis angepasst. Nun, wie gesagt, es gibt weit ungenauere Geräte.
omega hat geschrieben:
...und war auch nur ein 3,5-stelliges.

Wenn das Messverfahren, die Bauteile im Analogteil usw. gut sind, kann man damit eine Genauigkeit von einem Bruchteil eines % des Bereichsendwertes erreichen, was für den Heimgebrauch mehr als ausreichend ist. Wenn das Messverfahren oder die Bauteile im Eingang Murks sind und deshalb der angezeigte Wert kräftig daneben liegt, nützen einem mehr Stellen überhaupt nichts.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2016 12:56 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
...
... Wenn das Messverfahren ... Murks ... (Eingefügtvon tickticktick) (ist,) nützen einem mehr Stellen überhaupt nichts.

Lutz


Stichwort: Laser Wasserwaage... etc. pp.

_________________
LG Klaus-Günther
Vielen Dank für die freundlichen und hilfreichen Tips

keiner der blind alle Kondensatoren tauscht


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2016 15:04 
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t0RpEd0 hat geschrieben:
Neue Röhre = sehr gute Leuchtkraft.

Zitat:
Um die Leuchtkraft so lange wie möglich zu erhalten, baue ich in die Anodenspannungsleitung neuer magischer Augen einen Widerstand ein, der die Spannung um ca. 50 V absenkt. Der dafür benötigte Widerstandswert liegt bei der EM80 im Bereich von 22 k Ohm. Die Leuchtkraft ist damit immer noch mehr als ausreichend, aber das dürfte die bekanntermaßen begrenzte Lebensdauer des Leuchtschirms verlängern. Wenn sie eines Tages nachgelassen hat, kann man den Widerstand wieder entfernen.


Hallo Lutz, hab ne 6E1P statt der EM80 verwendet. Aber vermutlich kann man die genauso in der Leuchtkraft ein wenig runter dimmen. Wo genau im Anodenzweig kommen die 22 k Ohm denn rein?
hier meine Umbauskizze
#1
Dateianhang:
EM80auf6E1P_.JPG


:hello:
Bernd


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2016 15:28 
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Ob 6E1P oder EM80, spielt keine Rolle, die beiden Röhren sind nahezu baugleich.

Der Widerstand kommt in die Leitung, die zum Anschluss l führt (in Deiner Umbauskizze rechts unten).

Lutz


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