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 Betreff des Beitrags: Reparatur eines Lautsprechers
BeitragVerfasst: Di Mai 26, 2009 10:57 
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Hallo Dampfradiofreunde,

mit großem Interesse lese ich immer die interessanten Beiträge, in denen beschrieben wird, mit wieviel Hingabe Ihr die alten Schätzchen wieder aufarbeitet.

Vor allem mangels Platz, entsprechender Ausstattung und auch Kenntnissen kann ich da nicht mithalten, sondern backe etwas kleinere Brötchen.

So habe ich vor einiger Zeit mal einen Lautsprecher repariert, der schon verloren schien, aber schaut selbst:
BildBildBildBildBild

Selbst bei guter Polsterung kommt so was leider immer mal wieder vor.

Beste Grüße
DAC324


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BeitragVerfasst: Di Mai 26, 2009 11:16 
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Registriert: Do Dez 28, 2006 17:03
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Hallo,

Glückwunsch zur gelungenen Reparatur; klingt der Lautsprecher auch wieder passabel?.
Erstaunlich, dass die Röhren offenbar die massive Krafteinwirkung (Sturz?) überstanden haben.


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BeitragVerfasst: Di Mai 26, 2009 12:44 
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Registriert: Di Okt 10, 2006 13:10
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Und hier der zweite Teil:

Da es kaum einen passenden Ersatz gibt, habe ich mal versucht, den Lautsprecher zu reparieren:
Bild

Schwingspulenanschlüsse von der Vorderseite:
BildBild

Kontaktierung der Schwingspule von hinten:
Bild

Ansicht von der Seite:
BildBild

Die reparierte Zentrierspinne:
BildBild
Nochmal der fertige Lautsprecher von oben:
Bild

An meinem Ilmenau 480 läuft der Lautsprecher einwandfrei und klingt sogar besser als der eingebaute Lautsprecher :) Leider ist der RFT-Aufkleber auf dem Magneten etwas ramponiert. Aber ich hoffe, dass dies verzeihlich ist.

Beste Grüße
DAC324


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BeitragVerfasst: Mi Mai 27, 2009 7:09 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Ist schon beachtlich, das zu versuchen, und schön, daß es so gut geklappt hat.

Ich nehme an, der Magnet war angeklebt, korrekt ? Dann sicher alten Kleber ab, plane Flächen wiederhergestellt, und neu verklebt ?
Und dann eingepaßt, und ging gleich ? Oder war irgendwas als Führung drin ? Oder ein Trick, um den Magnet e in eine einigermaßen gute Stellung innerhalb der Spule zu bekommen ? mit Unterleg- Papier o. ä. justiert ?
Wäre schon interessant, ich habe auch noch2 alte LPs mit zerfressener Membran.

Edi


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BeitragVerfasst: Do Mai 28, 2009 13:19 
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Registriert: Di Okt 10, 2006 13:10
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Hallo,

nun, der Lautsprecher war, wie auf den Bildern zu sehen, in seine Einzelteile zerfallen, aber die Konstruktion erlaubte letztendlich doch eine Reparatur ohne größere Verrenkungen.

Zunächst habe ich die Schwingspule wieder kontaktiert. Dazu wurden die Anschlusslitzen vom Korb abgelötet und die herausgerissenen Anschlusspunkte wieder in die Membran eingeklebt. Anschließend wurden die Anschlussdrähte der Schwingspule wieder zusammen gelötet.
Die Lötstellen habe ich dann mit Pattex vergossen und gleichzeitig auf der Rückseite der Membran fixiert.

Anschließend kam der spannendste Moment: Prüfung der Schwingspule auf Durchgang. Wenn das nicht geklappt hätte, wäre die Reparatur für mich erheblich problematischer geworden, denn dann hätte ich eventuell die Schwingspule neu wickeln müssen.
Zum Glück war die Schwingspule selbst noch in Ordnung.

Als nächster Schritt kam dann das Abmontieren der Zentrierspinne vom Korb. Das geht bei dieser Art Lautsprecher recht einfach, denn die Zentrierspinne ist eine dünne Hartpapierplatte, die mit zwei Schrauben am Korb befestigt ist.
Die Zentrierspinne wurde dann geklebt und das Ganze zwei Tage zum Aushärten stehen gelassen.

Anschließend ging es an die Reparatur des Korbs. Dieser war zum Glück nur in zwei Teile zerbrochen, an dem einen Teil hing die Membran, am anderen der Magnet und der Übertrager. Nachdem einzelne Sprünge an dem Teil mit der Membran repariert waren, ging es an die Wiedervereinigung der beiden Teile des Korbs.
Glücklicherweise musste hierzu der Magnet nicht abgeschraubt werden. Nur den Übertrager habe ich für die Dauer der Reparaturarbeiten vom Lautsprecher entfernt.
Der recht großzügig bemessene Luftspalt erleichterte das Einfädeln der Schwingspule. Der Lautsprecher besitzt keine Staubschutzkalotte; es ist also durch einfache Sichtprüfung möglich, den Magneten annähernd zu zentrieren. Die Feinarbeit kommt dann später beim Justieren der Zentrierspinne.
Nachdem der Korb geklebt und ausgehärtet war, lötete ich erst mal wieder die beiden Litzen von der Schwingspule an und vergewisserte mich, dass die Spule noch immer Durchgang hatte.
Anschließend erfolgte die schon angesprochene Feinjustage der Spule mit der Zentrierspinne und die Befestigung derselben am Korb.
Nochmals ein Test, erst mit manueller Bewegung der Membran und anschließend mit Signal, bestätigte, dass die Schwingspule frei beweglich war.
Zum Schluss konnte ich nun wieder den Übertrager anschrauben und anlöten.
Wie schon geschrieben, mißbrauchte ich dann ein Ilmenau 480 (kleines RFT-Röhrenradio) für einen abschließenden Funktionstest. Das Ilmenau hat den Vorteil, dass es auf dem Ausgangsübertrager keine Zusatzwicklungen zur Brummkompensation oder Gegenkopplung gibt. Ich konnte also einfach die beiden Drähte von der Endröhre zum eingebauten Übertrager ablöten, herausführen und am Übertrager des reparierten Lautsprechers anlöten.
Wie schon gesagt, hatte ich den Eindruck, dass der reparierte Lautsprecher sogar besser klingt als das im Ilmenau 480 eingebaute Original.
Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn dieser Lautsprecher ist größer. Auch der zugehörige Übertrager ist größer, und das war (zumindest für mich) deutlich zu hören.
Jedenfalls gab es keinerlei Kratzgeräusche, und auch die Kontaktierung der Schwingspule hielt.
Natürlich erfüllt dieser Lautsprecher keine HiFi-Ansprüche, aber das muss er in dem Gerät, in das er gehört, auch nicht. Es handelt sich dabei um ein kleines Kofferradio ohne UKW.

Beste Grüße
DAC324


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