Dampfradioforum

Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich habe ein Graetz 51W auf den Tisch (dieser stand wohlmöglich längere Zeit im Freien..), da ich nun mit der Kondensatorkur soweit fertig bin und auch die Mechanik leichtgängig ist kam ich zum Punkt Lautprecher:

Puzzle aus 3 Teilen, Radio, Übertrager und Lautsprecher.

Nun zum Problem, leider lässt sich die Anschlussweise nicht mehr nachvollziehen, wenn jemand so ein Gerät besitzt wäre ich über die Anschlussbelegung dankbar.
( Übertrager: rot/schwarz, grün/gelb; Lautsprecher grün, gelb, schwarz (und Masse am Lautsprecher?); Radio grün:kommend von der AZ11, gelb, rot, schwarz, und ein weiterer gelber Draht mit beiden Enden offen)

Raphael

Hallo Raphael,

leider besitze ich kein solches Gerät.
Aus dem Schaltbild geht aber hervor, dass der Originallautsprecher keinen Dauermagnet besitzt, sondern eine Feldwicklung. Diese wirkt als Siebdrossel zwischen Lade- und Siebelko. Deshalb hat der Lautsprecher mehr als zwei Anschlüsse.

Die genaue Belegung läßt sich mittels Ohm-Messung ermitteln. Am Ausgangsübertrager ist eine Wicklung hochohmig (im kOhm-Bereich), diese wird mit der Endröhre EL 11 verbunden. Die zweite Wicklung ist niederohmig und wird direkt mit dem Lautsprecher verbunden.

Am Lautsprecher sind ebenfalls zwei Anschlüsse niederohmig (zum Ausgangsübertrager), die hochohmige Feldwicklung wird einseitig mit dem Siebelko, der andere Anschluss mit dem Ladeelko verbunden. Dann sollte es funktionieren.

Falls Du das Schaltbild nicht haben solltest, melde Dich bitte nochmals. Ich könnte Dir dieses dann per EMail senden.

Beste Grüße
Jürgen

Das ist richtig, aber bei diesem Radio ein wenig komplizierter. Denn auf der Feldspule des Lautsprechers ist noch eine zweite Wicklung, die in Reihe mit der Schwingspule geschaltet ist. Das dient wohl zur Brummkompensation.

Hier ein Foto der Lautsprecherverdrahtung in meinem 51W:



Das gelbe und das grüne Kabel führen zur Feldwicklung (die dünnen Kabel an der großen Spule des Lautsprechers).

Das rote und das schwarze Kabel führen zur Primärwicklung des Ausgangsübertragers (die dünnen Kabel, die in das Wicklungspaket gehen).

Ein Anschluss der Sekundärwicklung (dicker Draht) führt an die 5. Lötöse am Übertrager (im Bild die rechte Lötöse), von dort aus geht es an einen (den im Bild rechten) Anschluss der Schwingspule.

Der andere Anschluss der Sekundärwicklung ist mit einem Anschluss der Zusatzwicklung auf der Feldspule verbunden, und zwar mit dem, der näher an der Rückseite des Gerätes liegt. Vermutlich war hierfür eine 6. Lötöse vorgesehen, die aber abgebrochen ist.

Der andere Anschluss dieser Wicklung ist mit dem zweiten Anschluss der Schwingspule verbunden.

Das Radio spielt mit dieser Anschaltung einwandfrei, mit nur geringem Netzbrummen und gewaltigem Bass. Wenn Deins nach dem Anschluss ein erhöhtes Netzbrummen hat, dann versuche es mit der Umpolung einer der Wicklungen.

Lutz

Hallo, Jürgen und Lutz,

besten Dank für eure Hilfe!
Nachdem ich die Dräht besten Gewissens angelötet hatte und auch eine Tonquelle (Tonabnehmereingang) bereit stand war es so weit:
Anschluss an die Vorschaltlampe und Schalter auf ein: nach recht kurzer Zeit kam der Ton raus und die Lampe blieb dunkel, soweit wunderbar mit kaum Netzbrummen

Raphael

Hallo @Lutz,

ist in deinem Radio ein Becherelko verbaut, und wenn mit welcher Kapazität?
Bei mir ist ein 50uf + 820Ohm Wiederstand (schaut etwas neuer aus) verbaut und es Brummt schön ohne Vorschaltlampe...
Im Schaltpaln sehe ich nichts von 50uf wenn ich nicht blind bin sondern 8uf habe jetz provisorisch den Elko durch einen 10uf (lag so gerade da) ersetzt und nun brummt es kaum mehr.

Besten dank

Raphael

Bei meinem Gerät stammen Lade- und Siebelko auf den 70er Jahren, wurden also schon einmal ersetzt. Welche Kapazitäswerte eingebaut wurden, weiß ich jetzt nicht, dazu müsste ich das Radio noch einmal ausgraben.

Laut Schaltplan gehören 2 x 8 µF hinein. Die Brummkompensation, die bei diesem Radio offensichtlich etwas aufwendiger ist, funktioniert auch nur mit (ungefähr) diesen Kapazitäten, wie sie soll. "Viel hilft viel" gilt in diesem Fall nicht.

Lutz