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BeitragVerfasst: Mi Dez 30, 2020 0:40 
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Auch von mir einmal ein Beitrag aus dem Naehkaestchen...

Saba Freiburg 9 Chassis, Skalenblech neu lackiert, alles frisch ueberholt und schick, Schraubensicherungslack, pipapo, nur am AM Drehko war ich nicht dran, weil ich mich nicht freiwillig mit den ganzen Skalenseilen herumaergern wollte. Erster Probelauf - was funktioniert an der Mechanik nicht: Natuerlich der Endschalter vom Suchlauf am Drehko! :wut:

Die Lagerung am Hebel fuer den Endschalter war verharzt und liess sich auch nicht mehr zur Funktion ueberreden, im Gegenteil, beim Herumstochern mit dem Schraubenzieher hatte sich statt dem Hebel nun der Lagerbolzen gelockert. War wohl etwas schwach vernietet... :angry:
Der Hebel laeuft hinten im Seilrad vom Drehko, fuer die Reparatur muss das Seilrad ab...

Mir blieb also nichts anderes uebrig - Suchlaufmotor wieder ab, alle Skalenseile abnehmen, die ganze Tunereinheit ausbauen und zerlegen und nach einer 300 Grad Behandlung mit der Heissluftpistole konnte ich den Hebel schliesslich abziehen.

Bild

Also alles schoen gaengig machen, oelen/fetten und dann das Seilrad wieder an seiner alten Position montieren und das ganze Zeug wieder zusammenbauen.
Die Lehrstunde war damit aber noch nicht vorbei!

Beim Testlauf musste ich feststellen, dass erstens das Seilrad nicht exakt zur Endlage vom Drehko passte und den Endschalter somit nicht richtig betaetigte und ich mich zweitens beim Stahlseil um eine ganze Windung vertan hatte. Ich haette das Mistding am liebsten angezuendet! Also die ganze Aktion noch einmal von vorne. Zum Aufgeben war es zu spaet und inzwischen hatte ich ja schon Uebung...

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Viele Grüße,
Günter


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BeitragVerfasst: Mi Dez 30, 2020 13:54 
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In den letzten Tagen hatte ich zwei negative Erlebnisse. Eines davon mit einem Becker-Autoradio Grand Prix electronic, das etwa 25 Jahre später gebaut wurde als Dein Freiburg.

Zunächst stellte sich das Radio tot. Es enthält eine Lithiumbatterie, die völlig entladen war.

Nach Ersatz tat sich immer noch nichts. Ein 5V-Spannungsregler war geplatzt. Er sitzt an einer schlecht zugänglichen Stelle. Entweder muss man das Radio weitgehend zerlegen, oder mit spitzen Pinzetten und ähnlichen Werkzeugen in einem Spalt, der nur wenige Zehntel mm breiter als das Gehäuse des Spannungsreglers ist, herumfummeln. Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden, weil ein Folienverbinder nicht so aussah, als ob man ihn wieder zerstörungsfrei montiert bekommt.

Nach Ersatz des Spannungsreglers ließ sich das Radio scheinbar einschalten und bedienen. Aber das Relais, das die Spannungsversorgung für die HF- und NF-Stufen einschaltet, zog nicht an. Der dafür zuständige Transistor hatte eine Unterbrechung.

Nun arbeiteten Empfangsteil und NF-Teil, aber der Ton kam nuir in Flüsterlautstärke, kaum zu hören. Das IC, das die NF zwischen Radio und Cassettenteil umschaltet, wurde nicht mit Spannung versorgt. Ursache war eine abgebrochene Kontaktfeder zwischen einer ausklappbaren und einer weiteren Platine.

Nachdem ich dafür Ersatz gebastelt hatte, funktionierte das Radio, wie es sollte. Ich ließ es eine Zeitlang probelaufen.

Nachdem ich einige Zeit in einem anderen Raum war, fiel mir auf, dass das Radio wieder verstummt war. Die Steuerung hat das Relais wieder abfallen lassen, man bekommt das Radio nicht wieder eingeschaltet, und das Display zeigt Unsinn an. Das ausgeschaltete Radio zieht einen Strom von 0,2 A, und der Prozessor wird gut handwarm. Ich fürchte, er ist defekt. Wenn das zutrifft, war es das dann. Schade um die Arbeit, die ich bisher * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* habe.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Dez 30, 2020 21:35 
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo Lutz,

das waere dann wirklich bitter, wenn das Radio trotz dem ganzen Aufwand am Ende nicht mehr reparabel waere. Sehr schade!

Das schaetze ich an den Roehrenradios der 50er Jahre - da gibts bei der Reparatur quasi eine Erfolgsgarantie.

Ausser bei meinem Grundig 97a, da bin ich mir noch nicht ganz so sicher. :lol: Da haben Maeuse gewuetet und alle Draehte angefressen und leider auch die Spulen auf der Ferritantenne.

Bild

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Viele Grüße,
Günter


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BeitragVerfasst: Sa Jan 23, 2021 18:07 
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo zusammen,

Heute hat mich mein Schaub-Lorenz "Westminster Stereo 50" einen schönen Streich gespielt.
Das Gerät habe ich schon seit ca. einem Jahr, schon damals fing nach längerer Betriebszeit (ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde) die linke Seit an zu verzerren, hauptsächlich bei leisen Tönen. "Kondensatorkur" gemacht, aber keinerlei Veränderungen.

Die letzten Tage habe ich ihn mir mal wieder vorgenommen, um nach der Ursache zu suchen.
Zuerst die ECLL800 gegeneinander getauscht, keine Änderung. Also Chassis raus, um Messungen vornehmen zu können. Die Lautsprecherleitungen wurden zu diesem Zweck etwas verlängert und das Gehäuse hinter das Cassis gestellt. Der Fehler war und blieb weg! Auch nach stundenlangem Lauf keine Verzerrungen.
Beim Messen war auch nix auffällig, also das Chassis wieder rein. Und nach einer halben Stunde ging es wieder los mit den Verzerrungen! :angry:

Zufällig kam ich auf die Idee, mal am linken Lautsprecher herumzudrücken. Und Bingo, die Verzerrungen waren bei Druck nach oben weg und nach loslassen waren sie wieder da. Drücken nach unten verstärkte die Verzerrungen.
Nun war alles klar, der linke Lautsprecher sitzt genau über dem Netztrafo, der wird zwar nicht allzu warm, aber das hat scheinbar gereicht um den Lautsprecher durch die einseitige Erwärmung etwas zu verziehen und die wohl nicht mehr ganz sauber zentrierte Membran kratzen zu lassen.
Also habe ich den Lautsprecher ausgebaut, untersucht und mit einem kräftigen Druck das Blechchassis gerichtet. Die sind wohl recht verwindungsweich.
Danach ließ sich das Kratzen durch bewegen der Membran kaum noch reproduzieren, der Lautsprecher kam wieder rein und der Fehler war behoben.
Nun läuft das Radio schon seit Stunden und mit Rückwand.

Wären die Verzerrungen immer da gewesen, hätte ich wohl gleich den Lautsprecher in Verdacht gehabt, aber das er erst nach Erwärmung auftritt, hatte ich auch noch nicht...

Hier noch ein Bild von dem Übeltäter:

Bild


Viele Grüße,
Axel :)


Zuletzt geändert von Axel am Sa Jan 23, 2021 20:01, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa Jan 23, 2021 18:28 
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Ja, darauf muss man erst einmal kommen.

Vor Jahren hatte ich einen ähnlichen Fehler an einem tragbaren Fernseher der Marke Medion. Der wurde mit der Zeit immer leiser, auch hier lag es am Lautsprecher. Verzerrungen habe ich nicht wahrgenommen, weil der Ton sowieo ziemlich plärrte. Nach Ersatz des Lautsprechers war der Fehler behoben.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 23, 2021 21:16 
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Moin,
ich hatte mal billige Autolautsprecherboxen fuer einen "Kuechenstereo". Funktionierten auch ganz gut, nach ein paar Jahren wurden sie immer leiser und kratziger.
Weil nichts zu verlieren war, habe ich die TMT auseinandergenommen: Bei Beiden hatte sich die Schwingspule von ihrem Traeger geloest. Ueberlastungsspuren waren nicht zu erkennen, der als Kleber verwendete Lack hatte einfach aufgegeben und so waren die Spulen ohne Membrane unterwegs.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Sa Jan 30, 2021 23:55 
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Und gleich den naechsten Joker gezogen... :wut:

Beim Grundig 5040W/3D hat sich eine Seilfuehrung am Tastensatz geloest. Die Loetstelle hat ueber 60 Jahre gehalten und genau jetzt wo alles wieder fertig zusammengebaut ist, geht sie auf... :angry: Genau wie beim Saba, keine Chance das einfach und schnell zu reparieren, wieder muss ich alles zerlegen und auch das Skalenblech muss wieder raus.

Bild

Hier ist der Uebeltaeter:
Bild

Na gut, bei der Gelegenheit kann ich auch gleich den Motor noch einmal ausbauen und schauen, warum er in eine Richtung durchrutscht.

Wenn das bei den naechsten Radios auch so weitergeht, suche ich mir ein anderes Hobby!

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Viele Grüße,
Günter


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BeitragVerfasst: So Jun 27, 2021 19:08 
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Als ich heute einen Bekannten traf, fiel mir eine Geschichte ein. Vor gut 25 Jahren sollte ich seinen tragbaren Farbfernseher reparieren.

Dieses Gerät aus den 80er Jahren, Marke Europhon, zeigte ohne Empfang das normale Rauschen, aber bei Empfang eines Senders gab es weder Bild noch Ton. Auf dem Bildschirm tat sich etwas, aber das Bild wurde nicht synchronisiert. Im Ton war ein Rauschen wie ohne Empfang zu hören, nur begleitet von einem leichten Intercarrierbrummen.

Der Fernseher hatte auch eine Scart-Buchse. Diese schloss ich an meinen Satellitenreceiver an. Nun war Ton vorhanden, aber das Bild sah noch genauso aus - bis ich am Receiver die Videopolarität umschaltete. Nun war ein einwandfreies Schwarzweißbild vorhanden. Nachdem ich einen französischen Sender (SECAM) eingestellt hatte, wurde es bunt. Auch über Antennenbuchse gab es nun ein einwandfreies Bild vom Satellitenreceiver, aber ohne Ton.

Das war also ein französischer Fernseher, der wohl von seiner Frau (gebürtige Französin) mitgebracht worden war. In Frankreich wurde analoges Fernsehen mit positiver Videomodulation ausgestrahlt, deshalb konnte der Fernseher mit dem deutschen Signal mit negativer Videopolarität nichts anfangen. Auch der Abstand zwischen Bild- und Tonträger war abweichend, und der Fenseher enthielt keinen PAL-, sondern nur einen SECAM-Farbdecoder.

Als ich meinem Bekannten zu erklären versuchte, dass der Fernseher in Deutschland nicht funktionieren kann, widersprach er. Nein, er habe in Deutschland längere Zeit funktioniert. Als ich ihm sagte, dass ich das für unmöglich halte und ihm deshalb nicht helfen könne, überließ er mir den Fernseher. Ich nahm ihn dann auf meine nächste Urlaubsreise nach Südfrankreich mit und verkaufte ihn dort. Viel bekam ich nicht dafür, denn Europhon war in Frankreich eine Billigmarke. Aber wenigstens funktionierte der Fernseher dort einwandfrei.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Aug 25, 2021 23:58 
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Hallo an alle,

ich habe mal wieder einen 61 Jahre alten Verdrahtungsfehler vom Werk zu bieten:
Ein Widerstand am Ratiofilter eines Becker-Autoradios! Der Widerstand ist zwar in die Lötöse gesteckt, aber niemals verlötet worden.
Das Ganze scheint über all die Jahre gut funktioniert zu haben, bis das Radio dann spontan keinen Ton mehr von sich gab. Ob das an einer Oxidschicht oder einer Bodenwelle lag kann man jetzt nur noch mutmaßen...
Dateianhang:
DSCN5012 komp.JPG
DSCN5012 komp.JPG [ 126.77 KiB | 4249-mal betrachtet ]

Viele Grüße
Max

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BeitragVerfasst: Do Aug 26, 2021 12:58 
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Vielleicht setzte der Empfang schon immer aus, und der Besitzer hat den Fehler nicht bemerkt, weil die UKW-Versorgung damals in vielen Gegenden so mäßig war, dass der Empfang während der Fahrt sowieso ständig aussetzte.

Lutz


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BeitragVerfasst: Do Aug 26, 2021 13:31 
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Na ja, was heißt "damals"... Das Radio war bis vor einem halben Jahr zumindest im Sommerhalbjahr täglich im Betrieb.
Lustigerweise war der Kontakt erstaunlich gut - ich hatte ihn spaßeshalber einfach noch mal in die Lötöse zurückgebogen und wenn man nicht gerade mit einem Zahnstocher daran herumgedrückt hat, kam oft nur ein leichtes Kratzen zustande.
Vor allem verschwand der Ton im Fehlerfalle nicht gänzlich, sondern war nur extrem leise - vielleicht wurde auch einfach dieser Effekt als Empfangsproblem verbucht, wer weiß das schon.

Viele Grüße
Max

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BeitragVerfasst: Fr Aug 27, 2021 9:30 
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Ein frisch überholter Siemens Ätherzepp 47WL von 1933 gab (in TA-Betrieb) in unregelmäßigen Abständen ein Krachen von sich, das sich mit dem Lautstärkeregler leise stellen ließ. Ich untersuchte den Lautstärkeregler, der bei diesem Gerät Gleichspannung führt und zwischen der NF-Vor- und Endstufe sitzt, und die NF-Vorstufe. Gefunden habe ich nichts, außer dass alle Spannungen leicht anstiegen, wenn der Fehler auftrat. Es ist ziemlich blöd, aufs Oszi zu starren und der Fehler tritt manchmal eine halbe Stunde lang nicht auf.

Nach Tagen vergeblichen Messens, Wartens und testweisen Tauschens von Bauteilen habe ich gestern endlich den Fehler gefunden: Zwischen zwei parallel geführten Kabeln gab es einen Funkenüberschlag, der im Dunkeln aus einem bestimmten Blickwinkel zu sehen war.

Die Kabel gehören nicht etwa zum NF-Teil, sondern zum Empfangsteil. Dieses sollte in Schalterstellung TA eigentlich keine Verbindung zum NF-Verstärker haben. Hat es bei diesem Radio aber doch: die Röhre, die bei TA als NF-Vorstufe arbeitet, übernimmt bei Radioempfang die Demodulation. Den letzten ZF-Kreis bei TA-Betrieb vom Steuergitter zu trennen, hat man für nicht nötig gehalten und stattdessen den Antenneneingang kurzgeschlossen. So können Störungen, die im Empfangsteil entstehen, auch bei TA-Betrieb ins NF-Signal gelangen.

Es waren auch nicht etwa zwei blanke Drähte, die sich berührten, sondern beide Leitungen haben Isolierungen aus einem gummiähnlichen Material, das in den vielen Jahrzehnten ziemlich hart geworden ist, und stecken zusätzlich in je einem Gewebe-Isolierschlauch. Der Funkenüberschlag ist also durch vier Isolierschichten gegangen!

Lutz


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BeitragVerfasst: So Sep 12, 2021 19:03 
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Ein Becker-Autoradio AVUS UML aus den 60er Jahren
https://www.radiomuseum.org/r/becker_avus_uml_1.html
zeigte folgenden Fehler:

Bei UKW-Empfang setzte auf einem Teil des UKW-Bereiches der Oszillator aus, wenn man die Senderwahl in Richtung niedriger Frequenzen verstellte. Drehte man zurück in Richtung höherer Frequenzen, kam der Empfang manchmal wieder, aber nicht immer. Zusätzlich stimmte die Skala nicht: Am unteren Ende der Skala lagen die Sender 1-2 MHz zu tief, am oberen Ende 1-2 MHz zu hoch. Die Frequenzänderung beim Abstimmen war also zu klein.

Zunächst fiel mir auf, dass parallel zum Oszillatortrimmer zwei 12 pF-Kondensatoren eingelötet waren: einer auf der Unterseite der Platine, ein zweiter auf der Oberseite - aber nicht etwa auf der vorgesehenen Position der Platine, sondern er war an die Beinchen des Oszillatortrimmers angelötet. Laut Schaltplan liegt nur ein 12 pF-Kondensator parallel zum Trimmer. Die Lötstellen sahen auch nicht gerade professionell aus.

Also entfernte ich einen der Kondensatoren. Danach funktionierte der Oszillator gar nicht mehr, auch nicht, als ich den Kondensator wieder eingelötet hatte. :angry:

Alle Gleichspannungen waren in Ordnung. Testweises Tauschen des Oszillatortransistors und weiterer Bauteile waren ohne Erfolg. Heute baute ich das UKW-Teil komplett auseinander - und fand einen kleinen Lötklecks zwischen zwei Leiterbahnen, die zum Oszillatorschwingkreis gehören. Dieser war unter dem Gehäuse des Variometers versteckt. Vermutlich hat der Lötklecks anfangs nur einen Kurzschluss verursacht, wenn die Platine beim Sender verstellen ganz minimal in einer Richtung verspannt wurde. Durch das Auslöten des überflüssigen Kondensators kam es dann wohl zu einem dauerhaften Kurzschluss.

Nach Entfernen des Lötkleckses, Einbau des einen 12 pF-Kondensators an der richtigen Position, Zusammenbau und Abgleich funktioniert das UKW-Teil wieder, wie es sollte. Und ich fragte mich: was hatte mein offensichtlich im Löten nicht sehr geschickter Vorgänger vor?

Lutz


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BeitragVerfasst: So Sep 12, 2021 19:21 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Wow - das passt wirklich sehr gut hier rein. Äusserst gemeine Sache so etwas.
Offensichtlich wissen Leute, das du so etwas 'gerne' machst und schleppen die ganzen Autoradios zu dir (-;

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: So Sep 12, 2021 20:02 
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Das liegt daran, dass ich Kontakte zur Oldtimerszene habe.

Es ist nicht das erste verbastelte Radio, das mir gebracht wurde. Wenn man nicht weiß, ob es im vorliegenden Zustand jemals funktioniert hat, ist die Reparatur oft um so schwieriger - vor allem, wenn kein Schaltplan beschaffbar ist. Manche Besitzer verschweigen auch, dass schon einmal jemand dran war. Keine Ahnung, ob das meist aus Unwissenheit oder Scham geschieht. Jedenfalls bekomme ich die abenteuerlichsten Geschichten zu hören und erkenne mitunter an den Geräten, dass sie nicht stimmen. Darüber zu diskutieren, habe ich inzwischen aufgegeben: die meisten Leute geben nicht zu, Unsinn erzählt zu haben, selbst wenn es offensichtlich ist.

Das macht auf jeden Fall mehr Spaß, als an modernen Geräten ganze Baugruppen zu tauschen oder sich mit Software-Macken herumzuschlagen.

Lutz


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