Dampfradioforum

Hallöle,

nachdem der Kurzschluß im Klangtastenstecker des o. g. Radios beseitigt ist, frage ich mich gerade, ob bei mir der Kompressor richtig funktioniert. Ich habe so ein Radio noch nie vorher gehört. Für mich klingt das jetzt so, als wenn man den Kompressor mit seinem aufwendigen Rohrsystem auch gegen 2 Elektrostaten austauschen könnte. Einen Unterschied zu einem normalen 3D-Gerät kann ich nicht feststellen.

Stimmt da was noch nicht?

LG Ralph

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Ein Leben ohne Röhrenradio ist möglich, aber sinnlos.

Wenn ich böse sein wollte, würde ich sagen: das war damals ein Gimmick, so nach dem Motto "Vorsprung durch Technik". Andere Hersteller experimentierten ja mit Druckkammerlautsprechern und nach den Seiten gerichteten Tröten (Saba, Loewe).

Meiner Erfahrung nach gewinnt bei diesem System das Klangbild erst mit zunehmendem Abstand vom Gerät an Räumlichkeit. Auch der Abstand des Geräts zu einer hinteren Wand ist wichtig. Direkt davor stehen sollte es nicht und ohne Wand macht das Rohr keinen Sinn. Optimal ist wahrscheinlich ein Abstand von 30 bis 50 cm oder eine Aufstellung in einer Raumecke.

Wobei ich den Unterschied zwischen den beiden Spitzenmodellen 422/522 und 419/519 immer wieder sehr auffallend fand. Die Sinfonia-Modelle sind nicht nur richtig große Radios, die klingen auch so, übrigens auch das Vorgängermodell 4R (ohne 221).

Die Melodia-Modelle sind klanglich mehr, als eine Klasse darunter angesiedelt, ich habe alle, die mir in die Hände fielen, flott wieder verkauft, da ich halt den Vergleich hatte.

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....

Hallo Holger,

Danke für die Infos.

Dann werde ich, nach dem kompletten Zusammenbau, das Radio mal an exclusiver Stelle ausprobieren. Vielleicht kann ich dem Konstukt dann was abgewinnen.

Derzeit haut mein wesentlich simpler aufgebaute Stern-Radio Berolina 8E171den glatt wech, auch was den 3-D Effekt angeht.

LG Ralph

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Ein Leben ohne Röhrenradio ist möglich, aber sinnlos.

Der 8E171 hat zwei 3D-Lautsprecher, die so angeordnet sind, wie es bei normalen Lautsprechern, die auch den Hochtonbereich abdecken, üblich und sinnvoll ist: nicht allzu weit hinter der Gehäuseoberfläche. Sie sitzen schräg in den vorderen Ecken des Gehäuses und haben deshalb eine optimale Abstrahlung in Richtung des Hörers, der sich direkt oder schräg vor dem Radio befindet - unabhängig davon, ob das Radio vor einer Wand steht.

Der Melodia 419 muss mit einem 3D-Lautsprecher auskommen. Deshalb hat man dessen Schall durch Rohre zu beiden Seiten des Gehäuses geleitet. Was dieser Lautsprecher von sich gibt, wird also zunächst auf zwei Wege aufgeteilt und muss sich dann auch noch durch über 30 cm lange Rohre quetschen. Nachdem das, was vom Schall dann noch übrig ist, endlich die Gehäuseoberfläche erreicht hat, wird es zur Seite abgestrahlt, also an einem Hörer, der sich mehr oder weniger vor dem Radio befindet, vorbei. Wie Holger schon erwähnte, kommt der 3D-Effekt bei diesem Radio nur in Verbindung mit einer Wand, die den Schall reflektiert, einigermaßen zur Wirkung.

Die Werbeleute bei Graetz haben sich für diese Konstruktion den toll klingenden Namen "Schallkompressor" einfallen lassen.

Ähnliches gilt für die Graetz-Radios mit dem "4R" im Namen, die auch Mitte der 50er Jahre auf dem Markt waren. Bei diesen wurde der Raumklang auch mit nur einem zusätzlichen Lautsprecher erzeugt, der Schall wurde in einem Hohlraum oben im Gehäuse verteilt und durch schmale Öffnungen an allen Seiten abgestrahlt. Auch dieses System war nicht gerade wirkungsvoll, aber die Werbeleute hofften, dass "4R" bei den Käufern besser ankommt als "3D".

Lutz

Ich habe das Graetz gestern mal in meinem ca. 100qm² großen Wohnzimmer getestet. Dort habe ich die Möglichkeit, verschiedene Standorte mit Klinker-Rückwand, Holzvertäfelung, normale Steinwand mit Textiltapete und "in die Ecke stellen" auszuprobieren. Ich habe damit ca. 3 Stunden zugebracht. Allgemeines Fazit: Das Gerät klingt doch besser als ich vorher, in der Werkstatt, dachte. In einem Sitzabstand von ca. 2,5-3m Radio ungefair auf Augenhöhe: Bässe bei etwas mehr als Mittelstellung, ohne Klangtasten, angenehm und doch kräftig. Mittel- und Hochtonbereich vor dem Gerät bei ca. Mittelstellung des Höhenstellers, angenehm mit weicher Höhenbrillanz. Bei weiter aufgestelltem Höhensteller, werden die Höhen im seitlichen Bereich zu scharf. Für mich klingt er am besten mit steinerner Rückwand, freistehend, so das man auch seitlich zum Gerät stehen kann. Bei Betätigung der Klangtasten ist einzig die Stellung "Orchester" angenehm, aber kaum Unterschidlich zum reinen Klangsteller-Klang, ohne Klangtaste.

Das Radio ist schön anzusehen und klingt auch gut. Normale seitliche Lautsprecher, leicht nach vorne gerichtet, würden wahrscheinlich den gleichen Effekt erzielen, wie der Aufwand mit dem Rohrsystem. Bei Abgeschaltetem "4R" wird leider auch der mittlere Hochtöner abgeschaltet, was eine Korrektur des Höhenstellers erforderlich macht. Das hätte nicht sein müssen und mal sehen, ob ich das nicht ändern werde. Es reicht doch, wenn das Rohrsystem abgeschaltet wird.

LG Ralph

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Wow!! Das sind ja mal Testbedingungen, da werde ich richtig neidisch!

Gruß... Hotte

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Hallo Hotte,

ja, da kann man schon ein bischen was aufstellen. Ihren festen Platz haben: 2 Radios und 2 Musikschränke und eine Stereoanlage. Es ginge ja noch mehr aber... die Möbel meiner Frau müssen ja auch noch wohin. Nee, es soll ja auch nach was aussehen. Bis auf das Bad und das Gäste-WC sind alle Räume mit mindestens 1 Röhrenradio bestückt.

Das Graetz ist gestern übrigens plötzlich mit lautem Gekreische ausgefallen. Die EABC80 wollte nicht mehr. Jetzt ist das Gerät bei gleicher Lautstäkeeinstellung etwas lauter und der Bass wesentlich kräftiger. Den Basssteller drehe ich jetzt nur noch 1/4 auf, sonst ist es zu viel.

LG Ralph

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