Hallo zusammen,
neues Jahr, neues Projekt. Ich habe mir einen Vorsatz gemacht, den ich bereits im letzten Jahr aufgenommen habe: Mehr Zeit für´s Hobby aufwenden. Kam in letzter Zeit zu kurz.
Vor knapp einem Jahr kam ich an ein 258WU:

Das Gehäuse ist leider nicht mehr so schön, wie es auf dem Foto aussieht. Es fehlt eine Fußleiste, diverse Stellen des Furniers sind stark beschädigt und lösen sich ab. Der Knebel vom Wellenschalter fehlt. Ist aber offensichtlich noch nicht angerührt worden - mal abgesehen vom abgeschnittenen Netzkabel und dem samt Fassung entfernten magischen Auge. Dafür ist wenigstens der UKW-Pendler vorhanden.
Per Zufall habe ich vor wenigen Monaten ein 258W günstig ergattern können. Das Gehäuse ist in besserem Zustand, und es sind alle Knöpfe sowie die EM4 samt Fassung vorhanden. Dafür sieht das Chassis nicht so doll aus, die Lautsprechermembrand beschädigt, und es hat auch schonmal jemand neue Teile eingebaut:

Die ERO-Papierwindel (ersetzt einen Kondensator, der eigentlich woanders liegt), und der blaue Engländer (Ersatz für den Siebelko) sind gebraucht eingebaut worden, wie man gerade bei den Spuren am Gehöuse des neuen Siebelko sieht. Der weiße 1000-Ohm-Widerstand wurde ebenfalls offensichtlich aus der Kramkiste eingebaut. Eigentlich gehört da ein 2k-Ohm-Widerstand hin. Man hat halt genommen, was gerade da war.
Ursprünglich sah es wohl eher so aus:

Schön, wenn man Vergleichsmöglichkeiten hat.

Nun wollte ich aus beiden Geräten ein schönes funktionierendes machen. Der Pendler soll dabei auch wieder für den UKW-Empfang herhalten. Ich weiß, der Empfang ist eher lausig und verrauscht. Es geht halt darum, die Authentizität zu erhalten, und vorführen zu können, womit man sich damals in den frühen Jahren des UKW-Funks teilweise begnügen musste.
Der Ablauf war klar: Chassis vom WU machen, Fassung der EM4 vom W einlöten, und die noch vorhandene EM4 einsetzen. Das Ganze dann in das gereinigte und aufgehübschte Gehäuse vom W einsetzen.
Leider ist das nicht so einfach, weil im WU ein recht offener Drehko eingebaut ist, der von der - aus was auch immer bestehenden Ummantelung der EM4 - eingesaut wurde:

Blöderweise ist die Soße auch ein wenig in die Lamellen gelaufen, am vorderen Rand sogar fast bis zur Welle.
Beim W sieht es da schon besser aus, allerdings nur, weil der Drehko ein anderer ist:

Das Zeug ist teilweise ausgehärtet, teilweise zäh und klebrig wie Bitumen.
Nun könnte ich den Pendler umbauen, und das etwas schlechtere Chassis wiederbeleben. Oder den Drehko wechseln - wobei sich hier die Frage ergibt, ob die Daten übereinstimmen, oder evtl. das Radio komplett neu abgeglichen werden müsste (was ich möglichst vermeiden möchte).
Oder gibt es einen Weg, z.B. mit Fön oder anderem, die dicke Soße wieder zu verflüssigen, und den Drehko vom WU zu retten?
Über eines bin ich auch noch gestolpert:
Auf der Rückwand des WU ist als Anzeigeröhre die UM11 angegeben. Das entspricht bei meinem aber nicht den Tatsachen. Der Druchmesser der in diesem Gerät fehlenden Röhre war identisch mit der EM4 - zumindest um das festzustellen ist die klebrige Pampe gut.

Die Heizspannung ist parallel zu den anderen Röhren versorgt, die ebenfalls parallel angebrachte Skalenlampe hat auch nur 6 V. Am Netztrafo gibt es auch lediglich eine Heizspannungsversorgung mit 6 V. Es gibt außerdem auch lt. mir vorliegenden Daten und Schaltplänen nur Geräte mit EM4.
Gab es da noch ein "Übergangsmodell" oder handelt es sich evtl. um einen Schreibfehler? Die Rückwand des W weist ja auch richtigerweise eine EM4 aus.
Vielen Dank schonmal für Eure Tipps und Antworten.
Gruß,
Volker