Hier kommt nun der erste Teil des versprochenen Berichts und erste Bilder.
Das Radio meines entfernten Cousins stand 30 Jahre unberührt wahrscheinlich in einer Garage.
Erster äußerer Befund:-stark korrodiertes Messing
-Flecken in der Schallwand
-an einigen Stellen abgeplatzter oder abplatzender Lack




Um das
Messing hatte ich mir zunächst Sorgen gemacht, aber mit Auto Chrompflege und Sidol Metallpolitur bekam ich die ganzen Flecken weg. ... Langes Scheuern bis alles ganz blank war und anschließend wurde das Metall mit Zaponlack versiegelt.
Der
alte Lack wurde komplett mit dem Zieheisen entfernt und leicht von Hand angeschliffen (240er Schleifpapier). Vorsicht. Das Furnier ist sehr dünn. Ich bin gerade dabei das Gehäuse mit Streichschelllack neu zu lackieren. Das braucht aber Zeit. Vier Schichten habe ich jetzt, ich denke dass es weitere vier Schichten braucht bis es perfekt ist.
Die
Flecken der Schallwand erwiesen sich als sehr hartnäckig. Ich habe alles probiert, waschen mit lauwarmem und mittelwarmen Wasser und Waschmittel (sogar im abgelösten Zustand) brachten keinen Erfolg. Vorbehandeln mit sämtlichen Mittelchen von Dr. Beckmann, Zitronensäure, Terpentin, Nitro .... ich wurde im Laufe der Zeit immer mutiger - nichts half.
Es ist mir aber gelungen bei Ebay für 12 Euro eine Schallwand mit dem gleichen Stoff aufzutreiben. Beim originalen Stoff habe ich kapituliert.
Bilder der Außenrestauration folgen.
Im
Inneren zeigten sich auch einige Probleme:
- der Ausschalter war defekt, daher hatten die Vorbesitzer einen Kippschalter auf der Rückwand angebracht
- das Skalenseil war nicht mehr aufgelegt und es fehlte eine Umlenkrolle
- natürlich jede Menge Staub, wie zu erwarten war


Das Gehäuse wurde inzwischen gereinigt.
Dank Holger66 habe ich auch eine
Umlenkrolle bekommen. Ich hatte erst zu spät bemerkt, dass die linke Rolle lt. Seillaufplan viel kleiner als die rechte Rolle ist. Ich habe nun eine kleine Rolle aus dem Seillauf für die Ferritantenne entführt und dafür dort die größere Rolle eingebaut.
Leider riss mir dann das alte
Skalenseil auch noch. Inzwischen habe ich ein neues eingebaut und der Skalentrieb funktioniert jetzt.
Ich weiß aber nun warum viele Bastelfreunde einen Horror vor dieser Arbeit haben. Ich habe - trotz Seillaufplan -bestimmt 5 Anläufe gebraucht, bis das Seil jetzt leicht nebeneinander und ohne Überlaufen und Knacken wickelt
Einen gebrauchten aber gut funktionierenden
Einschalter als Ersatz konnte ich auch für 10 Euro auftreiben.
Inzwischen ist die Führung der Netzleitung Instand gesetzt, der Elkobecher neu befüllt.
Was noch ansteht ist die
Kondensatorkur - es sind insgesamt 10 Teeries zu ersetzen, teilweise ziemlich tief verbaut, da werde ich noch "Spaß" haben.
Immerhin sind die
Röhren komplett und zeigten auch auf dem Röhrenprüfer gute Werte. Ich habe auch die wichtigsten
Anodenwiderstände mal duchgemessen. Sieht gut aus.
Die technische Instandsetzung wird aber wohl erst im Januar weitergehen.

