Christian S. hat geschrieben:
...und mir den den Poti angeschaut.
Leider sieht es so aus als ob man ihn nicht einfach öffnen kann um das Innenleben zu inspizieren, das Poti-Gehäuse ist vernietet. Das heißt ich müsste die Nieten aufbohren und wer weiß was mich dann aus dem inneren anspringt, klein Federn etc.
Und ob man das dann wieder zusammen bekommt oh oh oh !!

Ja, da kann ich Dir Mut machen: man bekommt es wieder zusammen.
Habe in letzter Zeit notgedrungen 2 komplexe Potis zerlegen und reparieren müssen.
1.) das Überdrehen, das Du beschreibst, also der fehlende Endanschlag, sollte sich, wenn er wie beschrieben nur "drüberrutscht", wieder richten lassen. Wesentlich ist, dass nicht zu oft überdreht wurde, weil dann die Lautstärkebahn beschädigt worden sein könnte. Wenn das der Fall ist, sieht's übler aus. Sieht man aber nur, wenn das Poti zerlegt ist.
Einen Sonderfall stellt folgender Schaden dar, den ich insbesondere bei Grundig Geräten der Jahrgänge 1957-59 fand (die Potis sind nicht vom Radiohersteller, sondern Zulieferteile der Industrie gewesen):
die Achse des Lautstärkereglers dreht im Regler durch, d.h. sie dreht die Regeleinheit nicht über den Endanschlag hinaus, sondern bewegt die Regeleinheit im Grunde genommen kaum, da sie durchrutscht -> einfach lösbar durch Verklebung.
2.) wichtig ist ein geordnetes Vorgehen beim Zerlegen des Potis, am besten alle vorgenommenen Arbeitsschritte dokumentieren.
Außerdem: Passende Schrauben zum Wiederverschließen parat legen. Bewährt haben sich in meiner Bastelpraxis M2-Schrauben mit passenden Muttern, das gibt's zu kaufen.
3.) vorweg kennzeichne ich alle Teile des Schalterpotis durch eine durchgehende Markierung, also z.B. einen durchgehenden Kratzer oder Strich mit wischfestem Schreiber. Dies dient dazu, später auf Anhieb zu sehen, wie die einzelnen Komponenten zusammen gefügt waren.
4.) Dein Poti besteht, wenn ich es richtig verstanden habe, nur aus 2 Hauptkomponenten:
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dem Lautstärkeregler, das ist der in Knopfrichtung zeigende Teil. Da fällt nicht viel auseinander, d.h.: unproblematisch zum Wiederzusammenbau.
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dem Zugschalter: das ist der Bürzel der Baugruppe, meist aus schwarzem Kunststoff.
Die Drehachse greift hinten mit einer Nut in den Zugschalter. Da kann beim Ausbau etwas auseinanderfallen. Ist aber kein Hexenwerk. Man misst noch in zusammengebautem Zustand, aber alle Kabel abgelötet, welche Kontakte miteinander in welcher Zugschalterstellung schließen, und notiert sich dies.
Falls beim Zerlegen dann etwas auseinanderfällt, kann man es durch einigermaßen logisches Denken wieder zusammenbringen. Keine Sorge, man wird Dir helfen.
Gruß
k.