Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Sa Jul 25, 2009 3:16 
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Hallo,

dieses Radio entspricht eigentlich nicht so ganz meinem Beuteschema. Es ist von 1961/62.
Wieso habe ich es dann gekauft? Nun, - es war eigentlich das erste Radio das ich mir zulegte, nachdem ich Mitglied hier im Dampfradioforum wurde.
Das ist nun so etwa 1,5 Jahre her. Ich kaufte es, da es als defekt ausgewiesen war, und ich es deshalb sehr günstig bekommen habe (ca. 10€). Außerdem konnte ich es selbst abholen (ca. 12 km Fahrt, einfach).

Der Verkäufer schrieb:

"Beim Einschalten des Radios ging es, aber plötzlich hörte man nichts mehr...."
Daß dies sehr wahrscheinlich richtig dargestellt war, davon konnte ich mich ziemlich schnell überzeugen. Sicherung kaputt. Neue Sicherung (315mA) eingebaut. Schon bei ca. 50V flossen bereits 500mA. Die Sicherung hielt die kurze Zeit bis zum Abschalten durch.
Es stellte sich dann heraus, daß der Gleichrichter (AEG Selen Flachgleichrichter, B250C75) hinüber war. Gleich gerochen hat er aber nicht. Er war einfach nur kaputt. Mit dessen Wiederherstellung muß ich mich später noch beschäftigen.

Eine weitere Überprüfung ergab:

# 4-Watt Widerstand auf dem großen AT sprüht Funken an einer Seite.

# TA-Taste schwergängig

# Wunschklangregler drehen sich, aber die roten Verbindungsfäden sind gerissen.

# Klangtasten rasten nicht sicher ein.

# Balanceregler sitzt so fest, daß er sich selbst mit einer Zange nicht drehen läßt.

# L-M-K Skalenzug schleift durch.

# Am UKW-Teil ist ein Durchführungskondensator gebrochen.

# Ferritantenne lose und ein Draht abgerissen.

Nun mal ein paar Bilder:

Bild

Bild

Wie man hier sieht, ist das Chassis offenbar auch für einige etwas üppiger mit Röhren ausgestatte Modelle geeignet.

Bild

NF-Stereo ist nur in Verbindung mit einem Zusatzlautsprecher möglich.
Das Gerät hat drei Ausgangstrafos. Einen Großen und zwei Kleine.
In der Endstufe ist jene berüchtigte ELL80 eingesetzt.
Rätselhaft bleibt, wieso in dieser Radio-Mittelklasse (untere Mittelklasse) eine feste, und keine drehbare Ferritantenne geboten wird.

Mit Papierkondensatoren hat Grundig nicht gerade gespart. Es sind insgesamt 31 Stück (!!). Die Verdrahtung ist chaotisch. Verglichen mit Nordmende aber noch recht moderat.

Bild

Nun ist erst einmal die große Kondensatorkur angesagt. "Groß" ist wirklich nicht übertrieben! :wink:

Über den weiteren Fortgang berichte ich laufend.

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Sa Jul 25, 2009 21:44 
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Warum das Gerät nicht mit einer drehbaren Ferritantenne ausgestattet ist? Weil es zu einer Zeit gebaut wurde, in der die UKW-Versorgung mit mehreren Programmen schon flächendeckend war, da wurde nicht mehr so viel Mittelwelle gehört. Dementsprechend fing man an, die AM-Teile abzuspecken. Und bei Grundig soll der Preisdruck in Entwicklung und Produktion schon immer besonders hoch gewesen sein.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jul 26, 2009 21:30 
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Hallo,

so, - den Balanceregler habe ich soweit wieder hinbekommen.
Mit viel Öl und viel Heißluft. Nun dreht er sich wieder. Zwar etwas zäh, - aber er dreht sich. Ohne zwingenden Grund zerlege ich keinen Regler mit drei Ebenen. Bestimmt stand der Regler seit über 40 Jahren an derselben Stelle und wurde nie gedreht. Ohne Zusatzlausprecher macht das auch keinen Sinn.

Hier ist nun die Ausbeute der Papierkondensatoren.

Bild

Und hier ist der Ersatz. Beinahe NOS. *loool* :lol:

Bild


Gratulation an "antikradio-restored".
Von einem 0,15µF Kondensator habe ich nach Prüfung mit 500V noch nach 3 Tagen Lagerung eine gewischt bekommen! :P


Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: So Jul 26, 2009 22:22 
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Zitat:
Von einem 0,15µF Kondensator habe ich nach Prüfung mit 500V noch nach 3 Tagen Lagerung eine gewischt bekommen! Razz


Erinnert mich an den Spruch meines Lehrausbilders: "Bei Schwarz /weiß kannste anne Hochspannung anfassen- passiert nich viel- bricht de Spannung zusammen. Bei Color nich- da brichst DU zusammen !"

:D

Edi


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BeitragVerfasst: Mo Jul 27, 2009 7:36 
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Rocco11 hat geschrieben:
Hallo,

so, - den Balanceregler habe ich soweit wieder hinbekommen.
Mit viel Öl und viel Heißluft. Nun dreht er sich wieder. Zwar etwas zäh, - aber er dreht sich. Ohne zwingenden Grund zerlege ich keinen Regler mit drei Ebenen. Bestimmt stand der Regler seit über 40 Jahren an derselben Stelle und wurde nie gedreht.....


Festsitzende Regler und auch Drehkos kann man mit Nitroverdünnung wieder gängig machen, denn Nitroverdünnung löst verharztes Öl. Einfach mit einem kleinen Pinsel etwas Verdünnung an das Lager streichen, du wirst dich wundern wie schnell es wieder leichtgängig ist.

Der Zustand hält aber nicht lange an, sobald die Verdünnung verflogen ist sitzt das Lager wieder fest. Deshalb muss man danach sofort mit einem sehr dünn flüssigen Öl wie z.B. Superkriech-Öl von Teslanol oder Sprüh-Öl von Kontakt-Chemie nachölen. Ruhig einige male im wechsel mit Verdünnung und Kriech-Öl das Lager einstreichen und die Achse dabei ständig drehen, so das das Lager ordentlich durchgespült wird.

Dann die Sache mal über Nacht liegen lassen und am nächsten Tag prüfen ob der Regler immer noch leichtgängig ist.
-Wenn nein, nochmal spülen.
-Wenn ja, dann das Lager mit normalen harzfreien Öl ölen, damit sollte die Sache dann erst mal erledigt sein.

Gruß Ralf


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BeitragVerfasst: Mo Jul 27, 2009 13:44 
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Hallo Ralf,

guter Tip. :super:
Das werde ich gleich heute noch ausprobieren. Wäre schön, wenn sich der Regler danach nicht nur "behäbig" sondern wieder schön locker-flockig drehen ließe.

Gruß

Rocco11

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 Betreff des Beitrags: Neues Problem aufgetaucht.
BeitragVerfasst: Mi Jul 29, 2009 1:49 
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Hallo,

ein neues Problem ist aufgetreten, das noch auf seine Lösung wartet.

Der Netzschalter schaltet nicht richtig.
Drückt man die AUS-Taste, so geht der Schalter auf AUS und trennt den Stromkreis.
Aber nur so lange, wie man den Finger auf der Taste läßt! :evil:
Danach schnappt der Schalter wieder um und der Stromkreis schließt sich wieder.
Es besteht hier also Handlungsbedarf. Der frühere Besitzer hat das Radio vermutlich durch Ziehen des Netzsteckers "geschaltet". Ansonsten hätte er einen Schnurschalter benötigt, der aber nicht vorhanden ist.

Der Austausch des Schalters wäre an sich kein Problem, wenn man, - ja, - wenn man vernünftig ran käme. Die eine Seite ist zugänglich. Nicht aber die andere. Löst man die Mutter, so wird der Schalter zwar lose, - herausziehen läßt er sich aber nicht. Offenbar ist auf der anderen Seite des Bleches eine zweite Mutter. Das Blech selbst hat kein Gewinde.

Bild

Meine Frage ist nun, ob jemand einen so eingebauten Schalter schon mal ausgetauscht hat. Die Betätigungsmechanik sitzt ganz offensichtlich rechts von dem Blech unter der Tastatur.
Hier sieht man es genau:

Bild

Unter dem senkrechten ERO ist gleich die Tastaturmechanik. Und darunter ist der rechte Teil des Schalters mit der zweiten Mutter.
Wie komme ich da ran, ohne das Radio in seine Urbestandteile zerlegen zu müssen? Die Grundig-Ingenieure müßten doch daran gedacht haben, daß so ein Schalter noch vor dem angenommenen Lebensdauerende des Radios kaputt geht und ersetzt werden muß. Und zwar mit vertretbarem Reparaturaufwand. Der Kosten wegen. Also so maximal 1,5 Stunden.

Wie geht man hier vor? Hat jemand sowas schon mal gemacht?

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Mi Jul 29, 2009 5:41 
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Hallo Rocco,

bist Du sicher, daß tatsächlich der Schalter der Übeltäter ist ? Wenn er nämlich noch trennt, würde ich eher auf das Schaltgestänge tippen. Der Hebel des Schalters wird bei Loslassen der Taste ja offensichtlich zurück in die "EIN"-Stellung gezogen.

Gruß
Holger

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Mi Jul 29, 2009 5:54 
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Dem Foto nach brauchst Du einen flachen Maulschlüssel, solche gab es auch
mal für Fahrradreparaturen mit gängigen Größen an allen Seiten.

Gruß :wink:

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Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist der größte Cleopatra, Roshana, Brona & Karry Fan im ganzen Land?
Du Fernseheumel aus Westdeutschland!


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BeitragVerfasst: Mi Jul 29, 2009 15:05 
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Hallo,

@Holger:

Wenn der Schalter trennt, dann sollte man davon ausgehen können, daß er seine AUS-Position eingenommen hat. Wenn er dann nach loslassen der Betätigung wieder zurückspringt, so ist im Inneren vermutlich mit der Federmechanik etwas nicht in Ordnung.
Selbst wenn es am Schaltgestänge läge, so käme ich dort ebenfalls nicht ran. Dies ist ja ebenfalls auf der anderen Seite unter der Kontaktschieberplatte.

@Fernsehjeck:
Die im Bild sichtbare Mutter ist nicht das Problem. Mit der werde ich fertig. Das Problem ist die andere Mutter auf der anderen Seite des Bleches. Es ist alles zugebaut, wie man sieht.


Gruß

Rocco11

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 Betreff des Beitrags: Noch ein Problem.
BeitragVerfasst: Do Jul 30, 2009 4:29 
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Hallo,

es ist ein weiteres Problem aufgetreten.
Heute habe ich ein abgebrochenes Teil gefunden. :( :( :heul:
Keine Ahnung wo das herkommt. Ich habe das Chassis recht häufig gedreht und gewendet. Auch Überkopf. Da muß es sich wohl seinen Weg ins Freie gesucht haben.

Bild

Es scheint Zinkdruckguß zu sein. Total mürbe und rissig!

Wenn ich wegen diesem Teil und wegen des Netzschalters die gesamte Tastatureinheit ausbauen muß, dann kann ich meinen Heiland finden.*
Das wäre eine Sisyphusarbeit. :evil:

Was meint ihr dazu? Gibt es Vorschläge?

Gruß

Rocco11


PS: * "Seinen Heiland finden": Schwäbische Redensart, wenn etwas ganz extrem Unangenehmes zu erwarten ist. Zum Beispiel eine Zahn-Wurzelbehandlung oder etwas Vergleichbares.

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BeitragVerfasst: Sa Aug 01, 2009 1:33 
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Hallo Rocco,

gebrochene Teile im Bereich Netzschalter sind bei Grundig Geräten leider nicht selten.

Der Schalter ist in der Regel wie ein normaler Kippschalter aufgebaut und wird per Hebelmechanik über die Tastatur entweder in AN oder AUS Position gedrückt.

Unten ein Foto eines vom Aufbau sehr ähnlichen (Schlacht)-Chassis, ebenfalls mit Wunschklangregister und Kippschalter.
Oben ist jedoch nichts mit Übertragern etc. zugebaut und es befindet sich eine Aussparung oberhalb des Schalters. Beim Entwurf des Chassis dachte wohl jemand mit..

Jedenfalls sieht man eindeutig die Mechanik und den Schalter. Der Hebel jedoch sieht dem abgebrochenen Teil welches du gefunden hast, in keiner Weise ähnlich. Druckgussteile habe ich bisher an dieser Stelle bei Grundig noch keine gesehen.
Trotzdem liegt es nahe das dieser Hebel mit dem nicht funktionierenden Schalter in Verbindung steht.
Der Schalter selbst wird eher nicht defekt sein.

An deiner Stelle würde ich einen Schalter in die Netzzuleitung einbauen.
Wenn du anfängst das Chassis zu zerlegen und dies geschafft ist, muss noch eine Lösung gefunden werden um das "Bruchproblem" zu beheben.
Oder du schaust mal zunächst oberhalb des Chassis, ob sich nicht doch eine Aussparung im Blech oberhalb des Schalters befindet.
Nur eben zugbebaut durch Übertrager usw.
Ob sich die Demontage und der ganze Aufwand lohnt musst du entscheiden.
Auch ich versuche immer alles zu reparieren was noch zu reparieren geht, doch manchmal ist ein kleiner Kompromiss evtl. doch die bessere Lösung.
Zur Schonung der Nerven und Einsparung von wertvoller Zeit.

Gruss Eisenkern


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BeitragVerfasst: Di Aug 04, 2009 23:19 
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
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Hallo,

nachdem ich nun 4 Tage lang bastelmäßig kaum einen Fuß auf den Boden gebracht habe, geht es nun endlich weiter. Leider habe ich auch noch andere Arbeiten zu erledigen. Meist zeitraubendes, unangenehmes Zeug. :|

Ich habe nun etwas gemacht, was man wohl eher selten liest oder sieht.
Ich habe keine andere Möglichkeit gesehen, als die Tastatur aus dem Chassis auszubauen. :roll:

Hier das Ergebnis:

Bild

Bild

Bild


Der "Erklärbär" im Fernsehen würde wohl sagen:
"Bitte nicht nachmachen, liebe Kinder. Das bringt sonst nicht einmal der Papi wieder richtig zusammen." :P

Nun ja, - es ist keine sehr angenehme Arbeit. Und eine langwierige dazu. Zugegeben. Aber was soll ich machen? Wenn's nicht anders geht? :Schulterzuck:

So. Nun hätten wir also zunächst mal den Netzschalter. An diesen kommt man nun ran. Vorher nicht!
Das Montageblech (Rote Linie) .....

Bild

..... deckt sich mit der blauen Linie des Chassis.

Bild

Man sieht also, daß man an die zweite Mutter des Schalters unter keinen Umständen von oben herankommt!
Dieser Konstrukteur gehört gesteinigt! :evil:

Nun kommt ein weiteres Problem.
Das ist dieses abgebrochene Gußteil!
Hier stehe ich vor einem Rätsel. :(
Hier nochmals das Tastenaggregat in der Übersicht.

Bild

Hier (Bild unten) sieht man in der Mitte des Bildes jenen ominösen Hebel aus Zinkdruckguß, - bzw. das was von ihm übrig ist.
Ganz rechts (gelber Pfeil) ist eine Bruchstelle. Das abgebrochene Stück (Bild im Posting weiter oben) paßt aber nicht so richtig dran. Es scheint, wie wenn noch ein weiteres Stück fehlen würde.
Daneben (blauer Pfeil) ist ein gefederter Drehpunkt.
Links (roter Pfeil) soll der Hebel einen Schieber betätigen. Soll! Tut er aber nicht. Der Schieber sollte sich in Doppelpfeilrichtung (rot) bewegen.

Bild

Hier komme ich momentan nicht weiter. Ich habe (noch) keine Ahnung, wozu dieser Schieber gut ist. Tatsache ist, daß er von keiner der Tasten betätigt wird.
Vielleicht kann hier nur noch Johann (Radiowerkstatt), unser Grundig-Papst, weiterhelfen.

Das Gußteil ist wohl verloren. Es geht nun zunächst darum, die Wichtigkeit des Schiebers festzustellen. Je nachdem müßte ich es entweder weglassen, - oder aber nachfertigen. Letzteres wäre aber sehr schwierig. :?

Bitte um Meinungen zur Situation. :hello:

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Mi Aug 05, 2009 1:18 
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Registriert: So Nov 09, 2008 20:01
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:shock:

So etwas tut sich wohl wirklich nicht jeder an.

Zwar bin ich kein Grundig Pabst, habe aber auch eine kleine und simple Erklärung.

Zitat:
Es scheint, wie wenn noch ein weiteres Stück fehlen würde.


So wird eswohl sein. Der Rest vom Guss ist einfach weg.

Das Teil ist ein - WIPPE -

Zwei Kontaktsätze auf einen Streich, einer rein, der andere raus.

Oder umgekehrt.

Meist wohl mit dem UKW Kontaktsatz "verwippt".

So etwas ähliches findet man bei vielen Radios, nur etwas anders konstruiert.

Zitat:
Letzteres wäre aber sehr schwierig.


Sicher nicht einfach, aber machbar.

Es grüßt der Eisenkern - kein Gußeisenkern :wink:


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BeitragVerfasst: Mi Aug 05, 2009 3:24 
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Hallo Eisenkern,

Bingo! Voll ins Schwarze.
Ich hatte nun ein paar Stunden Zeit um das Ganze zu untersuchen.

Es ist bzw. war in der Tat eine Wippe! :super:

Zwischen der Bruchstelle und dem vorgefundenen Bruchstück fehlt ein Stück von etwa 8cm Länge. Das abgebrochene Stück hat einen kurzen Zapfen, welcher in den Kontaktschieber der UKW-Taste eingreift. Auf der anderen Seite der Wippe greift ebenfalls ein Zapfen (welcher inzwischen abgebrochen ist) in den Schieber ganz auf der anderen Seite ein.
Beim Betätigen der UKW-Taste geht dann ein Schieber vor, und der andere zurück.
Es ist ganz genau so, wie Du es beschrieben hast.

Im Klartext heißt das dann, daß UKW nie wieder funktionieren würde, wenn diese Wippe nicht wieder irgendwie instandgesetzt wird. :cry:
Nun muß ich tatsächlich nachdenken, was man tun kann (Signatur). :roll:

Bei einem 'späteren' Radio hätte ich die Kontakte des Zusatzschiebers durch DIL-Relais mit Umschaltkontakten ersetzt, und diese vom eigentlichen Schieber schalten lassen. Andererseits hätte aber auch der damalige Konstrukteur hier ein Kammrelais verwenden können. Platz genug wäre oben auf dem Chassis vorhanden gewesen.

Ich habe inzwischen den Tastensatz noch weiter zerlegt um die Kontakte zu reinigen. Diese sind überzogen mit schon braunem, zähem, völlig verharztem Fett. Das Fett ist in jenem Zustand, den man von nicht mehr drehenden, festsitzenden Plattenspielermotoren her kennt.
Das ist auch der Grund, warum sich die Tasten wie von Stoßdämpfern gedämpft bewegten.

Nun ist guter Rat teuer. Wie mache ich das mit der Wippe ...... :?:
Wieso nur, haben die damals kein Profilblech verwendet. :evil:
Und, - ja, - wieso überhaupt war dieser selbstzerlegende Zinkdruckguß anno 1961/62 noch in Gebrauch? Ich dachte, diese Materialunzulänglichkeit wäre nur während und kurz nach dem Krieg anzutreffen gewesen.

Gruß

Rocco11


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