Heute habe ich etwas Zeit gehabt, und da hab' ich mir das Gerät Nr. 3 aus der Wracklieferung
Klick_hier geschnappt, weil ich da sowieso ein Ersatzgerät habe.
Erst mal alles mit Staubsauger und Pinsel gereinigt, Skala und Knöpfe gereinigt, Gehäuse mit Holzreiniger gründlich gesäubert. Der Lack ist noch da, aber mit zahllosen feinen Rissen eigentlich reif für eine Neulackierung.
Die Plastikfront müßte eigentlich komplett ab und in die Spülmaschine, die zahllosen Karos reinigen ist mühselig. Allerdings sind da Plastegnubbel, die durch die Holzfont gehen, hinter der Holzfront verschmolzen sind, einmal ab, kann man die Plastikfront nur noch einkleben.
Also erst mal so, mit feuchtem Lappen und Seifenwasser- immerhin geht der Dreck schon mal gut ab..
Diesmal keine Restaurations- Fotoserie- Nichts außergewöhnliches- außer, daß UKW wesentlich unempfindlicher wurde, wenn das Gerät auf dem Kopf stand.
Hand auf die Antenne-> lauter, aber das auch nicht immer...
Irgendwann kam ich dann drauf: der Haltedraht des Variometer- Tauchkerns im UKW- Tuner war gebrochen, und mal tauchte der Kern ab, mal nicht.
Na ja, war ja Ersatz gleich zur Hand.
Ansonsten: Tastensatz entkrachen, 2 Wachskondis und ein hochohmig gewordener Widerstand (Gitterwiderstand EM84), gute Röhren zusammengesucht, ein schön leuchtkräftiges Magisches Band rein.
Loses Wachs auf den Filterbechern verriet einen Abgleichversuch. OK, stimmte fast.
Und dann... klang das Gerät irgendwie... matschig, wie Wasser im Ohr.... Grrr.
Auch das war schnell klar- die beiden Lautsprecher gegenphasig geschaltet. Original so ! der gemeinsame blaue Draht ging tatsächlich an die blaue Lötöse des einen Lautsprechers, und an die rote Lötöse des anderen, die Drahtlänge auch passend, war also immer schon so gewesen.
Nun ja- das beleidigt mein Ohr- richtig angeschaltet. Fertig.
Letzter Test- OK- geht. Empfangsleistung- ausreichend- Mittelsuper- mäßig.
FM- Ton: Bei guter Feldstärke sauberer, weicher Klang.
Das Gerät hat aber keine Reserven, die Lautsprecher sind knapp bemessen, die EL84 könnte besseres treiben, das Klangregister und die Regler versprechen auch mehr, als sie hergeben.
Fazit: Ich kenne diese Geräte noch aus DDR- Funktionärs- und Ämter- Büros, die kauften gern diese Geräte im "jungen Design", als man gerade die Vorzüge von "Plaste und Elaste" entdeckt hatte.
Heute würde man so einen Versuch "Designergerät" nennen, und zusammen mit Karl Lagerfeld fotographieren..
OK, so als Dudelkiste für's Büro ist's passend, und würde wohl auch heute noch irgendwo stehen können.
Dann zum Schluß vieeeel Möbelpolitur (hab' noch so'n paar Plastikflaschen uraltes DOMAL- Zeugs aus der Zeit des "Halle", glänzt prima, und die Kiste duftet auch schön nach Holz)- und zum Fotoshooting in die Abendsonne.
Das Gerät ist nebst komplettem Ersatzgerät für kleines Geld abzugeben, stelle ich für Sammler unter "Biete ein", ansonsten geht's in die Elektrobucht.
Grossbild
Grossbild
Grossbild
Edi