Servus, @Harry, ich weiss, auch in der DDR gab es diese hochohmigen Papptröten, schätze aber mal, das diese heute genauso selten aufzutreiben sind wie die von Philips. Und natürlich wie Röhrig richtig schreibt, klangen auch diese Radios ausnahmlos sehr gut, denn es hatte ja nicht den "Proppen" im Ventil nämlich den Ausgangsübertrager. Wenn dieser sehr hochwertig war, war er auch sehr sehr teuer in der Herstellung und dieser Kostenfaktor war bei der Massenherstellung von Radios in Ost und West entscheidend. Die Nachteile der eisenlosen Endstufen kennen wir, leckte der Ausgangselko, floss ein DC Anteil durch die hochohmige Spule und verbrannte sie, Ende vom Klang. War wohl auch der hauptsächliche Grund, warum sich die Technik letztendlich nicht durchsetzte, auch war die Fertigung dieser Lautsprecher wohl auch teurer. @Pierre: Wenn man heute ein solch bestücktes Radio reparieren will, benötigt man diese seltenen Originallautsprecher. Leider werden diese sehr raren Teile heute durch den Bau sinnfreier OTL-Verstärker der Amp-Freaks noch seltener und immer mehr verheizt. Da die eisenlose Technik sich nicht durchsetzte verbaute Philips Restbestände dieser 800 Öhmer in einigen Radioserien, koppelte aber die Lautsprecher wieder mit Ausgangsübertragern an, die auf Schnittbandkernen gewickelt waren. Die Endstufen waren wieder mit EL84 bestückt und eine ausgefuchste Gegenkopplungstechnik sorgte für den guten Klang. Die Lautsprecher für sich hatten schon einen guten Klang, die Induktivität der Spule war höher, man benötigte weniger "Kraft" (Strom) zur Auslenkung der Membran, man arbeitete halt mit höherer Spannung, die aber durch die Trennung des Aü garantiert DC frei war und auch blieb. Ich habe mehrere Tests mit diesen kleinen Übertragern im hiesigen Uni-Labor machen können, das Übertragungsverhalten dieser Winzlinge ist sehr gut, in jedem Falle besser als Aü's mit normalen Blechkern (Radioübertrager, keine sogenannten High-Enten Blechwürfel). @Generell: Will man diese Radios reparieren benötigt man die 800 Ohm Tröten, es sei denn, man baut um, entweder mit nachgekoppelten Ela Übertragern (12W Anpassung 816 Ohm auf 8 Ohm) oder baut einen normalen Aü ein. Das bedeutet aber, das du auch den gesamten Gegenkopplungszweig im Radio ändern muss. Von daher bin ich sehr zufrieden noch 2 Ersatz 800 Lautsprecher zu haben vor allem weil ich sie reparieren konnte. Da sie nicht stromgeschädigt waren ging das, da nur die Verbindungslitzen an die Anschlüsse der Schwingspulen korrodiert waren. Ist zwar auch eine risikobehaftete Fummelarbeit und geht auf die Augen aber es hat geklappt.
_________________ Gruss aus Trient, Volker http://luxkalif.de.tl/
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