Dampfradioforum

Hallo

Ich habe hier ein Grundig 4010 wo der Vorbesitzer das Gerät bereits technisch überholen hat lassen. Und das wie ich es sehe auch sehr gut. Absolut alle kondensatoren und Elkos wurden erneuert. Einige neue Röhren wurden auch eingesetzt. Ich habe lediglich eine russische em 34 Ersatzröhre eingebaut und muss das Gehäuse auf Vordermann bringen.

Mit diesem Gerät habe ich nur das eine Problem das ich meinen Lieblingssender auf genau 100 mhz nur verrauscht hören kann weil der Tuner nur bis 99,9 mhz ausfächert. Unten ist dagegen einiges an Luft.

Wie kann man an diesem Radio das gesamte frequenzband denn leicht nach links verschieben? Es gibt dafür doch einen trimmer,.... ozillatorfrequenz sagt man wohl dazu?

Ukw auf Maximum abstimmen befindet sich auf der Unterseite eine metallschraube.
Auf der Oberseite befindet sich ganz links vorne beim ukw Kästchen ein einsamer trimmer. Dieser ist so wie ich das sehe leider wohl defekt. Das kunststoffröhrchen ist gebrochen und der Schraubenschlitz unbrauchbar gedreht. Trotzdem habe ich mal versucht vorsichtig daran zu drehen aber ohne jeden Effekt.

Kann mir da jemand helfen?

Danke im Voraus und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche ich schon mal.

Mit freundlichen Grüßen, günter

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Lehrling

Hallo,

was Du wo abgleichen kannst, ist hier:
https://nvhrbiblio.nl/schema/Grundig_4010W.pdf
zu finden.
Am Oszillatorkreis nur vorsichtig drehen.


MfG
Munzel

Eigentlich gilt das für alle Abgleichelemente. Wer unbedacht drauflosdreht, hat schnell einen völlig vermurksten Abgleich, der dann ohne entsprechende Messmittel und Kenntnisse überhaupt nicht mehr hinzubekommen ist. Wie oft habe ich schon solche Geräte auf den Tisch bekommen. Diese wieder zum Spielen zu bringen, macht oft viel Arbeit.

Wenn das Radio ansonsten einwandfrei spielt (verzerrungsfrei und mit ordentlicher Empfindlichkeit), wäre ein Nachgleich des Oszillators und des Zwischenkreises die Abhilfe. Dieser ist unten auf der ersten Seite der verlinkten Anleitung beschrieben. Dabei wäre, wenn kein Abgleichsender vorhanden ist, wie folgt vorzugehen:

Erst einmal die Einstellelemente suchen, die verstellt werden sollen, und erforderlichenfalls gängig machen.

Für Spulenkerne am besten ein passendes Werkzeug anfertigen durch Anschleifen eines Holz- oder Kunststoffstäbchens. Wenn man einen nicht genau passenden Schraubendreher verwendet, brechen die Kerne leicht, weil sie sehr spröde sind. Sie lassen sich dann gar nicht mehr verstellen und man hat ein Problem.

An anderen Einstellelementen nicht drehen!

Einen Sender mit bekannter Frequenz ungefähr im Bereich 92,5 MHz einstellen. Wenn dieser bei einer Einstellung des Skalenzeigers auf eine höhere Frequenz empfangen wird, den Sender mit der Oszillatorspule h vorsichtig auf seine Sollfrequenz stellen. Wenn die Frequenz des Senders auf der Skala stimmt, ihn auf der Skala um etwa 0,3 bis 0,5 MHz nach unten stellen. Nun sollte der gewünschte Sender auf 100 MHz empfangbar sein.

Nun muss noch der Zwischenkreis nachgeglichen werden, damit das Radio optimale Empfindlichkeit hat. Dazu einen Sender im unteren Teil des UKW-Bereiches, unterhalb von 90 MHz einstellen, bei dem das magische Auge nicht voll ausschlägt. Mit der Zwischenkreisspule i den Ausschlag des magischen Auges auf Maximum stellen. Nun einen Sender ungefähr im Bereich 97 bis 99 MHz einstellen und mit dem Zwischenkreistrimmer k maximalen Ausschlag einstellen. Dies beides so oft abwechselnd, bis keine Verbesserung mehr möglich ist.

Lutz

Hallo.

Tausend Dank für die wirklich guten und kompetenten Antworten auf meine Frage.
Es ist auch so geschrieben das es ein hobbybastler leicht verstehen kann.
Das man nicht wahllos an verschiedenen Trimmern drehen soll weiß ich aber verführerisch ist es schon! Ich habe das leider auch schon gemacht und danach aber immer die trimmer passend zurückgedreht. Von Erfolg war das niemals gekrönt und man kann es Leien wohl auch nicht oft genug sagen! es ist sehr schnell geschehen das man an den Kernen dreht und nachher nicht mehr genau weiß wie weit man genau zurückdrehen muss! Anschließend bekommt man sicher etwas Panik und dreht wahllos in der Hoffnung es hinzubekommen und macht es nur noch schlimmer!
An den ozilator und die Vorkreise wage ich mich schon wohl mal heran aber einen kompletten Abgleich lerne ich wohl leider nie!
Am meisten Freude machen mir die gehäusearbeiten. Kondensatorentausch geht auch gut aber wenn es an die komplizierteren elektonikarbeiten geht muss ich leider passen.
Aber man lernt ja auch immer noch mehr hinzu, wer weiß.....

Sobald ich etwas Zeit habe werde ich die Ratschläge befolgen und Davon berichten!

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Lehrling

Normalerweise verschiebt man zuerst den Zeiger auf der Schnur auf den neuen Bereich und anschließend gleicht man Oszillator- und Vorkreise neu ab.
Dann stimmt auch die Skala.

Bernhard

Bei einem Gerät mit getrennter UKW-Skala hätte ich das so beschrieben. Hat dieses Radio aber nicht. Also würde ein Verschieben des Zeigers bewirken, dass die AM-Skalen auch verschoben würden. Falls sie vorher stimmten, ist das hinterher also nicht mehr der Fall. Außerdem ist davon auszugehen, dass bei diesem Radio ein Fehlabgleich des UKW-Teils vorliegt, denn normalerweise ist der UKW-Bereich nicht kurz vor 100 MHz zu Ende, sondern geht eher noch ein wenig darüber hinaus.

Lutz

Moin,
Der Zeiger wird nur mechanisch eingestellt. er muss verschoben werden (oder das Seilrad auf der Drehkoachse verdreht), wenn er beim mechanischem Anschalg am meist unteren Skalenende (genauer: eingedrehtem Drehko) nicht auf der Endmarkierung steht. Bei Grundig sollte das meist ein kleiner runder Punkt sein, was fuer eine Marke ein 4010 hat, kann ich jetzt nicht sagen.
Den Zeiger bei einer beliebigen Drehkostellung auf die gewuenschte Frequenz zu schieben, ist jedenfalls ein Fehler und kann schlimmstenfalls den elektrischen Abgleich, der das bewerkstelligen soll, unmoeglich machen.

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Peter

Ich habe den Abgleich vorgenommen was dank eurer super Hilfe hervorragend geklappt hat. Die trimmer waren noch mit Wachs versiegelt welches ich vorher sehr vorsichtig entfernt habe. Mit einem Kunststoff Schraubendreher ließen sie sich nicht bewegen, also habe ich mit aller Vorsicht einen passenden Schraubendreher zur Hilfe genommen. Die scala habe ich um etwa 100mhz verschoben, das reicht dann schon aus und der anschliessende abgleich musste nur minimal erfolgen.
Den scalenzeiger habe ich einfach so belassen was aber natürlich nicht perfekt ist!

Was mich wunderte ist wie bassgewaltig dieses Gerät ist! In meiner kleinen Werkstatt hörte es sich nicht wirklich schön an. Aber als ich es in unser Wohnzimmer stellte macht es dort einen absolut super Sound!
Dieses Gerät muss sich zb vor einem Saba Bodensee w3 ganz sicher nicht verstecken.

Ich bedanke mich nochmals für die super Hilfe!

Mit freundlichen Grüßen, Günter

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Lehrling

Magisches Auge

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Lehrling

Magisches Auge

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Lehrling

Grundig 4010

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Lehrling

Habt ihr denn schon mal so eine 6e5c anzeigeröhre gesehen? Ich kenne diese em34 ersatzröhren nur in ähnlichem Erscheinungsbild wie die em34, Diese hier sieht fast aus wie eine verkleinerte em71. Nur das untere Drittel der Röhre zeigt den Empfang an. Die oberen zwei Drittel leuchten nur etwas mit und lange nicht so hell!

Das Gehäuse des Radios war nicht wirklich schlecht aber auch nicht mehr so gut das es ein polieren allein getan hätte. Ich mochte es nicht abbeizen und habe mich dafür entschieden es mit 320er Körnung anzuschleifen ohne die Farbe durchzuschleifen. Macken habe ich einfach mit Wachskitt verschlossen. Anschließend wurde Dutzende Male mit dünner schellackpolitur die Oberfläche aufgetragen. Das Ergebnis ist zwar nicht perfekt aber ich war positiv überrascht. Wenn ich es mit dem ankleben des Rahmens nicht fast wieder versaut hätte würde ich das Ergebnis als absoluten Erfolg verbuchen.

Den Rahmen habe ich insgesamt 4 mal wieder abgezogen. Holzleim, sekundenkleber, Silikon, nichts hielt!
Dann habe ich es mit einfachem pattex Alleskleber versucht. Wenn das über Nacht trocknet hält es bombenfest und der heutigen Alleskleber ist ja lösemittelfrei und man kann etwaige Klebstoffreste einfach mit einem feuchten Lappen genau wie Holzleim abwischen.

Die Tasten sind mit bindulin ein Komponenten Kunststoff Spachtel gefüllert und dann einfach mit acryllack aus der Dose lackiert worden.

Das Grundig Emblem habe ich einfach blank poliert und zamponiert. Nicht original aber so gefällt es mir besser.

Bei den Kunststoffteilen muss man vorsichtig sein denn sie lösen sich mit nitroverdünnung stark an! Ich wollte sie lackieren aber das ging in die Hose.
Also alles weich gewordenes Material abschleifen, planschleifen, die Kontur nachschleifen damit es aufs Gehäuse passend aufsitzt. Dann einfach mit Stahlwolle poliert und mit Amor all behandelt.

Die Gehäuse Restauration ist nichts besonderes anders als zb bei meinem Phillips Capella 663.
Das war eine regelrechte Herausforderung.

Ich mag das Grundig aber trotzdem sehr! Und vor allem finde ich die ins schöne Nussbaum Furnier eingelassenen Birke intarsien wunderschön. Und wenn es dann dank eurer Hilfe so gut spielt mag ich es natürlich noch lieber!

Gruß, Günter

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Lehrling

Hallo Günter !

Ich finde, das Gerät ist sehr schön geworden.
Zwei Anmerkungen meinerseits zu Deinen obigen Einlassungen. Die Kunststoffteile lösen sich nicht nur leicht an, sie sind auch sehr bruchempfindlich, was insbesondere bei den Knöpfen zutage tritt. Also die Madenschrauben nur vorsichtig anziehen.

Zur russischen 6E5C: Du hast hier m.E. eine verbrauchte Röhre erworben. Diese Röhre hat in ihrem Vorleben, d.h. in dem Gerät in dem sie vorher verbaut war, allerdings nicht den Bereich ausgeleuchtet, der jetzt noch hell leuchtet. Möglicherweise wurde sie vom Händler aus einem Militärgerät entnommen.
Ich besitze einige dieser Röhren. Sie verbrauchen sich schnell, weshalb der Sammler mit geringer Schirmspannung arbeiten sollte, damit sie länger halten. Dennoch leuchtet der gesamte Schirm im Neuzustand gleichmäßig. Da der Bereich, der sich nicht über die Senderstärke ausregeln lässt, immer leuchtet, verbraucht dieser sich schneller, als ein Bereich, in dem die Röhre nur ab und an anzeigt. Diesen Effekt sieht Du manchmal auch bei einer EM34, die weitgehend matt geworden ist, aber in den Grenzbereichen ihres Schirms noch heller leuchtet.

Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur. (Friedrich II.)

Das "Russenauge" nach ca. 20h Tonabnehmerbetrieb.

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Grüsse aus dem Münsterland

Thorsten

Aha so ist das also mit der russischen Röhre,...aber egal für unsere Zwecke ist sie ja noch gut zu gebrauchen.

Beste Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche ich euch.

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Lehrling