Moin,
wieso finde ich sowas nicht? Ich bin zwar nicht so der "Telefunkenianer", aber ich haette das Chassis gerne mal ausprobiert. Die Besonderheit ist die Endstufe mit den 4 EL95, aus Kostengruenden hat man sonst eher die ELL80 (die im Prinzip aus 2 EL95 in einem Kolben besteht) oder die ECLL800, die zusaetzlich noch eine einfache Triode zur Phasenumkehr enthaelt, verwendet, weil die weniger Montageaufwand und/oder Raumedarf erforderten.
Das Fundstueck hat jedenfalls eine gruendliche Durchsicht noetig. Wenn nicht alles taeuscht, ist der Elko des Netzteiles undicht.
In der Geraetekategorie vergleichbar waere das Nordmende Steuergeraet 3004.
Etwas aelter und etwas einfacherer Empfaenger ist der Grundig Stereomeister 15.
Passend auch Philips Capella Tonmeister.
Wegen des UKW-Transistortuners mit Stationstasten stehen das Graetz Stereo Unit 250 und der Grundig Stereomeister 3000 "etwas daneben". Die fuenf genannten Geraete haben Endstufen mit ELL80, bzw. ECLL800. Das fand alles in den zwei Jahren zwischen 1965 bis 1967 statt. '67 waren die Transistoren schon dabei, die Roehrentechnik abzuloesen, das gab dann Volltransistorgeraete oder die Hybriden, wie Telefunken 2650 mit Roehrenempfangsteil und Transistorverstaerker.
Technisch nah am Telefunken ist das juengere DDR-Geraet Goldpfeil Rossini G6011 (1967-'69), wobei der Rossini "mehr Empfaenger" hat. (und dafuer kein Design, was man am G6010 deutlicher sieht

Mehr Roehrenradio aus deutscher Produktion gab es nicht und es war auch so ziemlich das zuletzt noch gebaute.
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Peter