Guten Morgen,
Peter, is ja alles schön und gut, aber ich hatte es doch beantwortet im ersten Abschnitt...
Wenn es so ginge, wie Du denkst, hätten doch die Hersteller alle Bauteile mit festen Werten hergestellt und man hätte nach dem Zusammenbau ein funktionierendes Radio. Das war ja auch stets das Ziel, die Abgleichpunkte zu verringern und das betrifft ja auch Abgleichwiderstände, in älteren Fernsehern, Videorecordern waren diese auch erheblicher Anzahl anzutreffen. Es gab dann schon in den 90-ern Videorecorder mit "selbst abgleichenden" ICs, d.h. alle eng tolerierten Funktionen wurden durch Regelkreise mit steuerbaren Stromquellen etc. realisiert, in IC ist die Bauteilanzahl nicht das Problem.
Alle Bauteile haben doch auch Toleranzen ! Es ist nicht möglich, diese Toleranzen so eng zu gestalten, daß danach ein LC-Schwingkreis seine Sollfrequenz(-en) hat. Durch den ABGLEICH wird ein Bauteil exakt auf den genauen Wert des anderen Bauteils (Schwingkreis) eingestellt, egal wie der Wert im Toleranzbereich vom exakten Nennwert abweicht ! Und wie schon gesagt werden dabei auch parasitäre Elemente mit erfaßt, die man garnicht so genau messen kann.
Abgleich ist in der laufenden Fertigung teuer, ebenso die Herstellung der abgleichbaren Bauteile (L,C).
Die Bemühungen gingen deshalb natürlich in Richtung immer weniger Abgleichelemente, d.h. man versuchte über neuartige Filterkonstruktionen die Anzahl zu verringern, z.B. Kompaktfilter beim TV-ZF-Verstärker, der später komplett mit einem Bauteil, dem mechanischen Filter (Oberflächenwellenfilter) realisiert werden konnte, d.h. ca. 10 Abgleichpunkte verschwanden in einem Festbauteil.
Argument für Deine Überlegungen sind also mechanische Filter, dort genau geht es ja so wie Du es konstruierst. Dort ist aber die Resonanzfrequenz auf andere Parameter transformiert (Mechanik, Mikrostrukturen). Diese werden zum Teil automatisiert im Werk abgeglichen, so wie es ja bei Präzisionswiderständen etc. auch gemacht wird. Nicht selten sind aber auch solche Filter dann von Drift betroffen, da hilft nur Austausch, wobei die bei hochwertigen Bauteilen auch recht gering ist.
Der Oszillator kann z.B. als Synthesizer aufgebaut werden, dann sind alle entstehenden Frequenzen nur von einer vorgegebenen (Quarz-)Sollfrequenz abhängig, die so hoch liegt, daß deren Toleranz sich auf die unteren Bereiche kaum auswirkt.
usw... hoffe das hilft,
Gruß Ingo
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