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Grundig 6199 Bassprobleme
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Seite 1 von 2

Autor:  harm [ Di Jun 09, 2020 15:54 ]
Betreff des Beitrags:  Grundig 6199 Bassprobleme

Guten Tag an alle Damfradiospezialisten!

Ich habe vor einiger Zeit aus der Verwandschaft ein recht gut erhaltenes Grundig Steuergerät bekommen.

Zunächst habe ich alle Teerkandidaten gewechselt und auch die Elkos, dann am Regeltrenntrafo hochgefahren.

Nun habe ich folgenden Befund: Lampen und Heizungen laufen, LMK habe ich auch geringe Empfangserfolge (war aber auch nicht dunkel, draussen).
Auf TB kann ein Signal eingespeist werden aber nur die Höhen kommen gut, die Bässe klingen franselig, übersteuert?
Es gibt keinen UKW Empfang nur ein etwas stärkeres Rauschen.

Vielleicht ist dies ein typisches Muster, das die Pofis hier erkennen können?
In welche Ecke würdet Ihr gucken?

Danke und viele Grüsse!

Schaltplanlink s.u.

Harm.




http://dampfradioforum.de/upload/Grundi ... g_6199.zip

Autor:  hf500 [ Di Jun 09, 2020 18:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

harm hat geschrieben:
In welche Ecke würdet Ihr gucken?


Moin,
zuerst nach selbst eingebauten Fehlern. Die Ersatzkondensatoren auch alle vom korrekten Wert und auch korrekt eingeloete?. So schwer ist es nicht, da an die Loetoese daneben zu loeten, ich werde jetzt hier nicht mit Steinen werfen.
Und dann saemtliche Betriebsspannungen, erstmal im NF-Teil, nachmessen.

73
Peter

Autor:  tornadofilm [ Di Jun 09, 2020 20:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

Ein probates Mittel wäre auch mit nen Signalverfolger, im reinen NF Betrieb, mal Stufenweise nachlauschen ab wo, bzw, ab wann das Kratzen in den Tiefen weg ist.

Autor:  harm [ Di Jun 09, 2020 21:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

Bei der Suche nach selbstgebauten Fehlern sind mir zwei Widerstände entgegekommen, die waren auseinander gefallen, was aber nicht zu sehen war.
Davon gibts sicher noch mehr.

Ausserdem soll es irgendwo einen 100µF geben mit + auf Masse, der ist auch nicht zu finden...

Muß ich wohl mal am Wochenende, ausgeruht machen (und vorher die Familie rausschmeissen).

Gruss, Harm.

Autor:  Bosk Veld [ Di Jun 09, 2020 22:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

Hallo Harm,

falls Du das Radio vor Deinem Umbau schon mal eingeschaltet hattest - zeigte es das selbe Verhalten wie jetzt? Oder erwähnte der Vorbesitzer etwas?

Gruß, Frank

Autor:  harm [ Mi Jun 10, 2020 11:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

Hallo!
Das Radio hatte lange gestanden, ich bekam es schon mit defekter Sicherung.

Autor:  Bosk Veld [ Mi Jun 10, 2020 14:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

Ok. Sind die Bässe einfach nur zu laut, oder sind sie verzerrt? Falls verzerrt - auch bei kleiner Lautstärke?

Klingt es aus beiden Lautsprechern gleich?
Hat das Verstellen des Baßreglers bei beiden Lautsprecher den gleichen Effekt?
(Wenn nein, wäre das ein Hinweis auf einen selbst eingebauten Fehler.)

Aus bitterer Erfahrung :) : Man baut sich bevorzugt eigene Fehler ein, wenn man zu viele Bauteile auf einmal tauscht, ohne zwischendurch zu testen. Wichtig sind bei Deinem Gerät die Koppelkondensatoren an den Steuergittern der Endröhren; die Elkos müssen ebenfalls überprüft und ggf. formiert oder gewechselt werden. Das sind aber übersichtliche Arbeiten. Danach kannst Du das Radio einschalten und Dich dann Stück von hinten (Endstufe) nach vorne (Antennen- und NF-Eingänge) vorarbeiten. Wenn sich dann noch lecke Papierkondensatoren im Radio befinden, funktioniert vielleicht irgendetwas nicht richtig, aber sie zerstören nichts.

Der 100µF-Kondensator mit + an Masse gehört zum Netzteil; er liefert für die Endröhren über je einen 1-MOhm-Widerstand die negative Steuergitterspannung.

Gruß, Frank

Autor:  harm [ Mi Jun 10, 2020 20:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

Hallo!

Die Bässe sind nicht laut sondern leise aber wirken übersteuert. Es klingt, als wenn ein Mikrophon defekt ist, mit vielen Aussetzern, franselig...
Die Höhen sind besser.
Es ist auf beiden Kanälen gleich und wird deutlicher, wenn man die Bässe an den Klangreglern hochregelt.

Vielleicht hängt es mit dem "fehlenden" 100µF zusammen?

Autor:  Bosk Veld [ Mi Jun 10, 2020 22:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

Hm, ich kann mir den Klang leider nicht so richtig vorstellen. Verschwindet der Effekt bei niedriger Lautstärke?

Wenn beide Kanäle gleich klingen, hast Du wohl in beide Signalwege keinen Fehler eingebaut - oder den gleichen Fehler :) .
Grund für die Aussetzer könnten Kontaktprobleme an Schaltern und zwischen Röhrenfassungen und Sockeln sein.

Also, es gibt frequenzabhängige nichtlineare Verzerrungen auf beiden Kanälen.
Hast Du passende Lautsprecher (mit 4 .. 8 Ohm) angeschlossen, oder nur einen Kopfhörer?

Ohne den Kondensator würden die Lautsprecher wohl laut brummen.
Edit: korrigiert, nur ein 100µF-Elko mit + an Masse
Dateianhang:
Grundig_6199_1.png
Grundig_6199_1.png [ 72.31 KiB | 5552-mal betrachtet ]


Gruß, Frank

Autor:  harm [ Do Jun 11, 2020 7:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

O.K. ich werde erstmal Kontakte putzen. Vielleicht taucht dann auch der 100er auf...
Kein Brummen, die Lautsprecher sind die Originalen nur an verlängerten Kabeln.
Kann man hier eine Tonaufnahme einstellen?

Ich habe vorher alles fotografiert, bisher erkenne ich da keinen Fehler zu "nachher".

Danke jedenfalls für Deine Unterstützung, das hilft schon mal.

Viele Grüsse, Harm.

Autor:  EQ80 [ Do Jun 11, 2020 9:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

Hallo Harm,

ich würde zunächst mal die Spannungen im Bereich der Endstufe messen und mit den Soll-Werten vergleichen. Darauf hate auch Peter schon hingewiesen.

Eine Besonderheit bei diesem Gerät ist die Erzeugung der (negativen) Gittervorspannung. Es ist eine Kombination aus fester und automatischer Spannungserzeugung.
Es sollte sich hinter dem Einweg Selengleichrichter E20/7,5 eine negative Spannung von etwa -8V messen lassen gegenüber Chassis-Masse.
Wenn da keine Spannung ist, hat es der Gleichrichter vermutlich hinter sich. Gleichzeitig wurden seit dem Defekt die Endröhren überlastet und sind vermutlich nicht mehr brauchbar. Die Wiedergabe ist dann auch sehr verzerrt und bassarm. Der gesuchte 100µF mit + an Masse und parallel zum 68k Widerstand dient zur Glättung der über den Selengleichrichter erzeugten negativen Spannung und liegt womöglich ganz in der Nähe dieser Bauteile.

MP3 hochladen: über webspace

Autor:  Bernhard W [ Do Jun 11, 2020 9:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

Der Kondensator 100 µF mit Pluspol an Masse ist im Schaltplan sogar zweimal eingezeichnet. Braucht man an dieser Stelle tatsächlich 200 µF?
Soweit ich das erkenne, wird darüber nur ca. -8 V geglättete Gittervorspannung für die vier Endstufenröhren erzeugt.

Wenn beide 100-µF-Kondensatoren fehlen, fließt der Brummstrom jeweils gleichphasig durch alle vier Endstufenröhren. Da die Primärwicklungen der Übertrager entgegengesetzten Wicklungssinn haben, dürfte keine Brummspannung induziert werden (wenn die Trafos vollkommen symmetrisch aufgebaut wären). (Zumindest in meiner Theorie.)

Die Ursache für verzerrte Bässe kann das Zusammenbrechen einer Versorgungsspannung sein. Gerade im Bereich von induktiven Komponenten (Trafos, Übertrager) fließen bei niedrigen Frequenzen höhere Ströme. Dann verlassen die Röhren während der hohen Stromamplitude ihren gewünschten Arbeitsbereich.
Sättigungseffekte bei induktiven Komponenten erzeugen ähnliche Verzerrungen.

Ein fehlender Stützkondensator, oder ein Kondensator mit viel zu geringer Kapazität an einer gemeinsamen Versorgung kann das für beide Kanäle auslösen.

Bernhard

Autor:  Radiowerkstatt [ Do Jun 11, 2020 11:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

Hallo
Im GRUNDIG "Reparaturhelfer" nennt er sich C71 ist nur einmal eingebaut.
mike

Autor:  hf500 [ Do Jun 11, 2020 18:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

Moin,
das Schaltbild oben sieht nach Funkschauveroeffentlichung aus, kann das sein? Die FS hat die Bilder bearbeitet, um besser in die Zeitung zu passen und "massentauglicher" zu sein. Dann koennen auch Fehler entstehen.
Bei zwei 100µ-Kondensatoren wuerde ich zwischen sie einen 10k-Widerstand legen, vor den Abzweig zur unteren Endstufe. Dann wird die Gittervorspannung besser gesiebt. Da die Leitung keinen Strom liefern muss, kann man hier relativ hohe Widerstandswerte verwenden. Wenn das Geraet auf Platine aufgebaut ist, wenigstens beide Endroehrenfassungen nachloeten. Besser die Fassungen ausbauen, die Loetstifte reinigen und zurueck, die Platine unter den Fassungen reinigen. Bei ELL80(ECLL800) _muss_ hier alles in Ordnung sein, mehr als bei "billigen" Endroehren.
Den Gittergleichrichter durch Si-Diode ersetzen, eine 1N4148 reicht schon, die ist hier hoffnungslos ueberdimensioniert ;-) 1N400x geht natuerlich auch...

73
Peter

Autor:  harm [ Do Jun 11, 2020 19:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Grundig 6199 Bassprobleme

Moin!

In meinem Gerät gibt es nur zwei Ell80, weswegen ich dachte, daß es auch nur einen 100µF mit Plus auf Masse gibt.

Ich hatte vermutet, dass die Röhren doppelt gezeichnet wurden, um es übersichtlich zu halten.

Vielleicht sollte ich mal nach einer passenden Zeichnung suchen?

Die anderen Hinweise, vielen Dank dafür, werde ich abarbeiten, sobald ich einen ausgeruhten Kopf habe.

Ich hänge ein noch Bild an:

Was ist das?

Jedenfalls vielen Dank an Euch!

Harm.

Dateianhänge:
P6110065.JPG
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