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Womit Zahnräder fetten?
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Seite 1 von 1

Autor:  Nordmende56 [ So Jun 14, 2020 22:22 ]
Betreff des Beitrags:  Womit Zahnräder fetten?

Hallo,
ich restauriere gerade einen Graetz 174W. Das Radio hat einige Zahnräder, welche nach der Reinigung nicht mehr gefettet sind.
Diese bestehen teilweise aus Kunststoff und aus Metall. Die Umlenkrollen und den Tastensaz habe ich mit Balistol geschmiert, für die Zahnräder scheint es mir jedoch ziemlich dünnflüssig.
Sollten diese überhaupt gefettet werden, wenn ja womit? Ist ein normales Allzweckfett aus dem Baumarkt hierfür geeignet oder greift es womöglich den Kunststoff an?

Hier zwei Bilder davon, habe die Zahnräder vorerst auch mit Balistol geschmiert.
Bild
Bild

Mfg
Felix

Autor:  Obelix2007 [ So Jun 14, 2020 22:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Hallo Felix,

... für sowas verwende ich Vaseline (sparsam angewendet).

Autor:  volvofan58 [ Mo Jun 15, 2020 6:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Moin Felix,

die schon geschriebene Vaseline ist eine Möglichkeit. Mehrzweckfett ist, wie schon vermutet, mit Vorsicht zu genießen, da es einige Kunststoffe angreift.
Ich verwende hauptsächlich Weißes Fett, beim sprühen ist es relativ dünnflüssig, wird dann aber fester. Ähnlich wie Kettenfett aus der Sprühdose, nur das
Weißes Fett explizit auch für Kunststoffe jedweder Art geeignet ist. So eine Dose hält ewig, man braucht ja nicht viel davon.

Beispiel
https://www.ebay.de/itm/PRESTO-306352-S ... Sw7gleFY9S

Beste Grüße

Peter

Autor:  captain.confusion [ Mo Jun 15, 2020 8:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Hallo Felix,

man sollte Ballistol auch auf keinen Fall da anwenden wo Buntmetalle, z.B. Messing oder Kupfer betroffen ist.
Ballistol ist ein prima Reinigungsöl, leider kann es Buntmetalle angreifen, da es kein Neutralöl ist, https://www.ballistol-shop.de/Ballistol ... _:108.html
Wenn Du also mit Ballistol reinigst, dann muss das Balistol hinterher auch wieder ausgespült werden, zumindest da, wo Kupfer oder Messing betroffen sein könnte. Wie es mit Zink oder verzinkten Teilen aussieht kann ich nicht sagen. Ballistol wird gerne "für alles genommen", es ist und bleibt aber primär ein Waffenöl. Waffen kann man damit konservieren, andere Gegenstände halt nicht immer.
Wenn Du an Radios was ölen möchtest, dann besorge Dir ein harzfreies, neutrales Nähmaschinenöl.
Kunststoffteile würde ich gar nicht ölen, sondern wie empfohlen ganz dünn einfetten.

Viele Grüße
Frank

Autor:  omega [ Mo Jun 15, 2020 9:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Hallo,
Frank hat vollkommen recht in meinen Augen; das benannte Waffenöl ist eher ein Kriechöl, es soll Verbrennungsrückstände lösen und neutralisieren, und es löst Buntmetalle wie Kupfer und Messing an. Es wurde vor über 100 Jahren als Waffenöl entwickelt, Schmiereigenschaften waren und sind untergeordnet und erscheinen eher nebensächlich. Zum Lösen festsitzender Teile durchaus geeignet, wie jedes Kriechöl.
Zum Schmieren besser ein Schmieröl verwenden, es gibt auch geeignete dünnflüssige Öle aus der Sprühdose. Wobei man die Viskosität schon beachten muß, je nach Lagerstelle; hier sind Lagerspiel, Last/Lagerdruck und auch die Gleitgeschwindigkeit/Drehzahl maßgebende Faktoren. Der Schmierfilm soll ja die zueinander bewegten Oberflächen "trennen", das tut er nicht, wenn er zu "dünn" ist.
Nähmaschinenöl ist oft gut geeignet, oder ein paar Tropfen aus der Nachfülldose fürs Auto, wenn es etwas dicker sein soll (Welle von Abstimmung oder Poti).

Viele Grüße, Michael

Autor:  hf500 [ Mo Jun 15, 2020 16:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Moin,
das Zahnrad des Drehkos bekommt etwas Vaseline und fertig. Man koennte ihr noch Graphitstaub (das fuer Schloesser) beimischen (die Verzahnung steht wegen der Verspannung des Drehkorades unter Druck).
Die Umlenkrollen sind aus Presstoff und bekommen einen kleinen Tropfen Oel.
Das "Zahnrad" auf dem oberen Bild ist keins, das ist die AM/FM Umschaltkupplung. Das alte Fett herausputzen und leicht oelen. Wenn man von AM auf FM umschaltet, sieht man, was sich bewegt und weiss, was zu tun ist.
Von den Umschaltkupplungen gehoert diese von Graetz zu den gelungenen Konstruktionen. Moeglicherweise teurer als z,B. die von Grundig, aber dafuer haelt sie ewig.

Zu Ballistol ist alles gesagt, es ist wirklich kein Schmieroel.

73
Peter

Autor:  makersting [ Mo Jun 15, 2020 17:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Für Drucker gibt es weiße Fette, die dürften - sparsam angewendet - den Zweck auch erfüllen. Soweit ich weiß, sind das Fette auf Silikonbasis.

Autor:  hf500 [ Mo Jun 15, 2020 21:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Moin,
moeglicherweise werden sie funktionieren, die Ansprueche an die Schmierstoffe sind nicht hier allzu hoch. Meine Wahl fiele auf Vaseline, weil langzeitstabil, chemisch harmlos, im Schmiervermoegen vollkommen ausreichend und leicht in jeder Drogerie(abteilung) beschaffbar. Bis auf Ausnahmen kann man fast alles in Unterhaltungsgeraeten mit Vaseline schmieren, wo Fette gebraucht werden.

73
Peter

Autor:  Nordmende56 [ Mo Jun 15, 2020 21:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Guten Abend,
vielen Dank für die Antworten. Ich werde die Umlenkrollen und die Umschaltkupplung mit Nähmaschinenöl ölen und die Zahnräder mit Vaseline fetten.
Nun habe ich noch eine Frage zu dem Tastensatz. Sollte man diesen bei Röhrenradios allgemein ölen oder fetten oder einfach nur Reinigen?

Mfg
Felix

Autor:  eabc [ Di Jun 16, 2020 6:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

...denn Tastensatz nur reinigen, genügt idR.

Autor:  countryman [ Di Jun 16, 2020 7:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Das Problem bei Ölen und Fetten ist, dass sie Staub einbetten. Speziell in Röhrengeräten gibt es davon aufgrund der Wärmekonvektion meist reichlich.
Kunststoff/Kunststoff und Kst./Metall - Gleitpaarungen kommen in der Regel ohne Schmierung zurecht. Lediglich Metall/Metall Achslager und eventuell auch Zahnräder sind generell dankbar für Schmierung. Speziell bei Lagern kommt auch die Stärke von Kriechölen zur Geltung, nämlich die Reinigungsfähigkeit.
Mit dem viel gescholtenen WD40 habe ich in dem Bereich sehr gute Erfahrungen, es steht Ballistol nicht nach. Nach dem Verdunsten der Lösemittel bleibt bei beiden ein leichter Schmierfilm zurück, der nicht verharzt.

Autor:  albert66 [ Di Jun 16, 2020 10:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Das Problem ist, wie beschrieben, daß jedes Fett Staubablagerungen "fixiert". Zudem muß es neutral und harzfrei sein. "Harzfrei" muß explizit drauf stehen, bei Fett und Öl, und sog. Kettenöle haben i.d.R. haftungsfördernde Mittel drin, also auch für Staub. Ich würde an Lagern und Zahnrädern, die noch sauber und leichtgängig sind, d.h. außer losen Staub, der mit Pinsel verschwindet, überhaupt nichts machen. Ich habe genügend alte Radios aus den 50/60ern gehabt, bei denen daß noch zutraf. Ebenso alte Funkgeräte, die ich bis heute betreibe.

Wenn man einmal mit Öl/Fett angefangen hat, muß man es regelmäßig kontrollieren, damit Staub und evtl. Abrieb nicht festbackt (d.h. einmal im Jahr oder so, je nach "Staublawinen"). Zum Fett: es ist teilweise ein Glückspiel -- ich hege wie einen Goldschatz einen Tuben-Rest IBM Fett Nr.24, aus der 60er Lochkartenzeit - definitiv säure- und harzfrei und glitschig wie vor fast 60 Jahren :-) .

Grüße Albert66

Autor:  Nordmende56 [ Sa Jun 20, 2020 22:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Guten Abend,
Ich habe noch eine Frage zum Kondensatortausch bei Röhrenradios allgemein.
Genügen eigentlich als Ersatz der Papierkondensatoren, Folienkondensatoren mit 630V Gleichspannung im ganzen Gerät außer der Entstörkondensatoren, welche ich immer Ersatzlos entferne? Bei den meisten Geräten befindet sich nur ein Kondensator, welcher im original eine höhere Spannungsfestigkeit als 630 Volt Gleichspannung hat, welcher sich an der Endröhre befindet. Meist haben diese original eine Spannungsfestigkeit von 500 Volt Wechselspannung, jedoch liegen dort nicht mehr als 300 Volt Gleichspannung an. Aus welchem Grund sind dann an diesem Ort keine Kondensatoren mit niedrigerer Spannungsfestigkeit verwendet worden?

Würde es bei folgendem Beispiel reichen den markierten 2500pF Kondensator gegen einen mit 630V Gleichspannung zu ersetzen, da dort nur 260 Volt anliegen?
Dateianhang:
174W.png
174W.png [ 80.13 KiB | 6489-mal betrachtet ]

Normalerweise verwende ich dafür als Ersatz immer Kondensatoren mit mindestens 500V Wechselspannungsfestigkeit, jedoch habe ich gerade nur einen 2500pF mit 630 Volt von ATR da.

Mfg Felix

Autor:  röhrenradiofreak [ So Jun 21, 2020 10:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Dort liegt nicht nur eine Gleichspannung an, sondern zusätzlich die tonfrequente Wechselspannung, wenn die Endröhre ausgesteuert wird. Diese erreichtn bei großer Lautstärke Spitzenwerte im Bereich von 200-250V. Das erfordert also einen Kondensator mit einer Spannungsfestigkeit von 630V. Wenn die Sekundärwicklung des AÜ leer läuft, weil es eine Unterbrechung am Lautsprecher gibt, kann sie auch noch höher werden. Deshalb ist an dieser Stelle ein Kondensator mit einer Spannungsfestigkeit von 1000V zu empfehlen.

Lutz

Autor:  hf500 [ Mo Jun 22, 2020 19:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Womit Zahnräder fetten?

Moin,
normalerweise ist dieser Kondensator ein Sonderfall, denn er wird in der Standardschaltung wesentlich nur mit der Anodenwechselspannung belastet. Es ist der Kondensator der Frequenzweiche, an der der elektrostatische Hochtoener haengt. Gleichspannungsmaessig liegt dieser Kondensator ueblicherweise zwischen der Anode der Endroehre und dem Widerstand, ueber dem die Polarisationsspannung des HT zugefuehrt wird. Die stammt mehr oder weniger direkt vom Lade- oder Siebkondensator. Da reicht dann ein 630V= Kondensator aus.
Dieses Geraet hat eine andere Schaltung, die Quelle der Vorspannung fuer den HT ist nicht zu sehen, die NF-Spannung wird in die Masseleitung des Lautsprechers eingekoppelt. Der Kondensator muss also fuer die volle Spannung ausgelegt sein, die an der Anode der Endroehre auftreten kann. Auch hier ist der Kondensator Bestandteil der Hochtonweiche, der andere Teil ist R126 (und in der Standardschaltung der Widerstand, ueber dem die Vorspannung zugefuehrt wird).

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Peter

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