Moin,
und ich persoenlich wuerde da keinen Se-Glr. mehr einbauen. Die, die man jetzt bekommt, sind vor > 50 Jahren gebaut worden und durch das Lagern (wie?) nicht besser geworden.
Schaltgeraeusche durch Siliziumgleichrichter habe ich noch nicht gehoert und eigentlich haben die Parallelkondensatoren eine andere Aufgabe:
Sie sollen verhindern, dass besonders in den AM-Bereichen HF in den Gleichrichter eindringt, mit Netzfrequenz moduliert und wieder abgestraht wird. Das ergibt den sog. "abstimmbaren Brumm", starke Sender werden umso mehr verbrummt, je staerker sie sind.
Bei Se-Glrn. macht die hohe Kapazitaet der Gleichrichterzellen Parallelkondensatoren fast immer ueberfluessig.
Wenn man einen Siemens-Flachgleichrichter hat, bietet sich an, ihn zu zerlegen (ist eigentlich nur zusammengesteckt), auszuraeumen und so einen Gleichrichter einzubauen:
https://www.pollin.de/p/gleichrichter-f ... 1-a-150151Er ist in der Grundflaeche etwa so gross wie eine Selenplatte und gut fuer 800V/1A. Passt in jedes Flachgleichrichtergehaeuse.
Dazu noch den Widerstand 120-150 Ohm/5W und fertig. Weitere Massnahnen nur, wenn sie noetig sind.
Dier Spannungsverlust im Selengleichrichter hat mehrere Ursachen. Einmal den Innenwiderstand, dann die aufaddierte Flusspannung von knapp 1V ueber jeder Selenzelle. Und davon hat der Gleichrichter viele, denn eine Zelle sperrt nur 20-25V, die erforderliche Sperrfestigkeit einer Diode eines Brueckengleichrichters mit Ladekondensator kann man sich ja mal ausrechnen (man sollte bei etwa 300V bei typischen Anodenwechselspannungen in Roehrenradios herauskommen).
Gleichrichter parallelschalten, kann man machen, aber man sollte dann auch sicher sein, dass sich beide Gleichrichter sehr aehnlich sind. Sonst uebernimmt der mit dem geringeren inneren Spannungsverlust mehr oder weniger den gesamten Strom. Es ist eine Notloesung (hat auch die Industrie gemacht, der Grundig NF2 hatte zwei parallele Se-Glr. fuer die Anodenversorgung. Der etwas juengere NF20 bekam dann einen Si-Glr....).
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Peter