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BeitragVerfasst: So Nov 01, 2020 18:40 
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Registriert: Mi Sep 30, 2020 22:35
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Bernhard W hat geschrieben:
Cheesus hat geschrieben:
...Papierkondensatoren sind raus, werde mich auch noch mal den elkos widmen außer der Becher, der ist ja neu. Also alles Fehlerquellen, die schon in Bearbeitung sind. Somit besteht die Chance das die EZ 80 nach einsetzen nicht direkt überlastet wird ganz gut.

Wie steht es denn um wiederstände, altern diese nicht oder sind sie einfach erfahrungsgemäß keine relevanten Fehlerquellen?...

Bei der ersten Inbetriebnahme mit neuer EZ80 auf jeden Fall wieder die Glühlampe vorschalten.
Spannungswähler auf 240 V stellen.
Röhren überleben einen Kurzschluss für ein paar Sekunden. Wenn man das Verhalten direkt beobachtet, hat man meistens ausreichend Zeit zum Abschalten. Mit Vorschaltlampe hat man noch mehr Zeit zum Abschalten, weil die Vorschaltlampe heiß wird, statt der Röhre. Halbleiter sind dagegen schneller defekt.

Außerdem die Spannung an der Kathode der EZ80 messen, Sollwert: 255 V.
Sry, der Schalter stand noch auf 220V alsonun auf 240 gestellt und gemessen. Spannung UKW 240V MW 242V LW255V OHNE VSL

Mit Vorschaltlampe wird die Spannung etwas niedriger sein.
Ohne Vorschaltlampe muss die Spannung aber ungefähr stimmen. Liegt sie deutlich tiefer (unter ca. 230 V), liegt vermutlich ein weiterer Fehler vor, der die EZ80 überlastet.
Eigentlich misst man dazu den Strom (Sollwert: 74 mA). Dazu muss aber die Leitung aufgetrennt werden und man braucht ein Drehspul-Messinstrument, denn der Strom ist nicht konstant, sondern pulsierend. Ein digitales Multimeter zeigt hier vermutlich einen anderen Wert an, den man nicht vergleichen KANN.
nicht gemessen

Wenn die Spannung 255 V ungefähr stimmt, dann die Spannung am zweiten 50-µF-Kondensator messen, Sollwert: 226 V.
C401 Anschluss 1 : UKW 237V LW 255V Anschluss 2: UKW 210 LW243V


Schicht-Widerstände, Draht-Widerstände, Keramik-Kondensatoren und Kunststofffolien-Kondensatoren sind sehr langlebig und selten defekt.
Etwas kritisch ist C703 (2 x 5 nF, vor dem Trafo). Hier wurden früher Kondensatoren mit zu geringer Spannungsfestigkeit verwendet, deshalb sind die auch manchmal defekt. Dann kann aber Netzspannung am Chassis anliegen, das ist lebensgefährlich. Deshalb beide Kondensatoren entfernen oder durch zwei ist entfernt Y1-Kondensatoren mit je 4,7 nF ersetzen.
Öfters defekt sind Kohlemasse-Widerstände, die ändern manchmal ihren Wert, auch in Richtung kleinerem Widerstandswert.

Zur optischen Unterscheidung:
Bei Schichtwiderständen sind an den Enden meistens Metallkappen aufgepresst, deshalb sind die Enden dicker.
Massewiderstände sind komplett umpresst, die haben keine Verdickungen an den Enden.

Bernhard

Bringt ein Tausch von anderen Röhren etwas , bzw, können die abweichenden Ströme auf Verschleiß bzw Alterung zurück zu führen sein?
Besten Dank und Gruß Max


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BeitragVerfasst: So Nov 01, 2020 23:22 
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Beiträge: 1104
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Hallo Max,

in meinen Augen sind die gemessenen Spannungen absolut unbedenklich.

Du musst Dir immer vor Augen halten, dass in Stellung 240V das Gerät wahrscheinlich mit etwas Unterspannung betrieben wird und dadurch die Sollwerte bei den Versorgungsspannungen nicht mehr ganz erreicht werden.


Viele Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: Mo Nov 02, 2020 17:22 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1993
Moin,
die Anodenspannung ist relativ unkritisch, die wichtige Spannung im Roehrenradio ist die Heizspannung, die 6,3V +- 5% betragen sollte. Danach wird der Spannungswaehler eingestellt, dass man moeglichst nah an die 6,3V kommt. Wobei Unterheizen fuer die Roehren unguenstiger als Ueberheizen ist, weil die Katoden leicht unter eine Temperatur fallen, mit der sie noch vollstaendig emittieren koennen.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Mo Nov 02, 2020 18:13 
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Registriert: Mi Sep 30, 2020 22:35
Beiträge: 30
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
So Ihr,

Vielen vielen Dank für Eure Hilfe! Seit heute läuft auch der Plattenspieler! Es ist ein Traum, alles funktioniert nun.

Ich hatte noch zwei 5000pF Y Kondensatoren, die ich dem Trafo spendiert habe. Seit dem ist das Radio aber empfindlicher gegen Schwankungen im Netz geworden, oder ich habe es erst nach dem einlöten gemerkt.
Wenn ich andere Geräte an selber Doppelsteckdose in Betrieb nehme knackt der Lautsprecher des Radio im UKW. Sollten die Kondensatoren diese Spitze nicht "puffern"?

Eine allgemeine Frage stellt sich noch zur Beleuchtung der Radios von damals
: Werden die Sakalenglühlampen immer in reihe am Heizfaden einer Röhre betrieben?


Viele grüße,
Max


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BeitragVerfasst: Mo Nov 02, 2020 18:18 
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Max, bei Netztrafo Geräten mit E-Röhrenbestückung sind die Skalenlampen und alle Röhren parallel geschaltet

_________________
M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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BeitragVerfasst: Mo Nov 02, 2020 19:54 
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
eabc hat geschrieben:
Max, bei Netztrafo Geräten mit E-Röhrenbestückung sind die Skalenlampen und alle Röhren parallel geschaltet


Misst, kurzer Blick in den Plan, klar Parallel.. Sry vertauscht. :cry:


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BeitragVerfasst: Di Nov 03, 2020 21:06 
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Was das Knacken und die Entstörkondensatoren betrifft: Die Wirkung dieser Kondensatoren im Einzelfall hängt von sehr vielen Faktoren ab. Es könnte daher sein, dass sie bei Deinem Radio zu einer höheren Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Störungen führen. Falls das so ist, kannst Du sie ersatzlos weglassen.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Nov 10, 2020 9:18 
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Hallo Ihr,

Mein Radio läuft toll, ein Genuss ist es Pink Floyd Relics Via LP zu hören. Auf LW hatte ich spontan CingCrimson lauschen dürfen. Kommt sehr zeitgenössisch rüber, aber dennoch gut hörbar, gerade die LP.

Jetzt zu meiner Frage.

Ein 50HZ rauschen gepaart mit einer unregelmäßigen hochtonspitze (singende pfeifen) tritt auf, wenn das Radio warm ist und keine Empfangstaste gewählt ist. Sowie wenn MW genutzt wird. Auf MW bleibt der 50HZ Ton unverändert über das gesamte Band erhalten.
UKW, LW und Platte ist ohne Störgeräusch zu nutzen. Lautstärke lässt sich regeln und regelt auch den 50HZ Ton bis 0 runter.

VG und Dank.
Max


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BeitragVerfasst: Di Nov 10, 2020 18:17 
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In Deutschland wurden alle Mittelwellensender vor einigen Jahren abgeschaltet. Je nachdem, wo Du wohnst, kannst Du vielleicht ein paar ausländische Sender empfangen - oder auch nicht. Normalerweise kann man zumindest während der Dunkelheit eine Reihe ausländischer Sender empfangen, weil dass die Reichweiten viel größer werden.

Aner: Viele moderne Geräte, vom Plasmafernseher bis zur LED-Leuchte, erzeugen Störungen auf dem Lang- und Mittelwellenbereich. Das kann an manchen Orten so schlimm sein, dass auf diesen Wellenbereichen kaum noch ein Sender zu empfangen ist.

Es kann natürlich auch sein, dass das Radio einen Fehler hat, der zum Ausfall des Mittelwellenempfangs führt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Nov 11, 2020 15:38 
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Moin Lutz,

was mich stutzig macht ist, das auftreten des Tones bei nicht gewähltem Frequenzband. Sprich Strom an, keine Taste durchgedrückt, Radio aber warm, kommt vor beim Wechseln von TA auf UKW o.Ä. Wenn die Tasten Rausflippen, die nächste aber nicht durchgedrückt ist.

Mein anderes Radio, ist hier still, nur die Beleuchtung leuchtet und das Magische Auge geht ganz auf.

VG
Max


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BeitragVerfasst: Mi Nov 11, 2020 19:47 
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Moin Max,

bei vielen Radios ist es so, dass, wenn keine Taste gedrückt ist, entweder MW oder LW gewählt ist. Die entsprechenden Tasten haben oft keine Kontakte, lösen nur ein deaktivieren der anderen Tasten aus.

Als Beispiel ein Auszug aus dem Stromlauf des Brillant 808 aus der gleichen Zeit:

Dateianhang:
Unbenannt.JPG


In dem Fall wäre also LW aktiv, wenn keine andere Taste durchgedrückt ist.

Schönen Abend noch von der nebligen Förde

Kurt


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

_________________
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Mein Bäcker sagt : "Altes Brot ist gar nicht hart, kein Brot, das ist hart"


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BeitragVerfasst: Mi Nov 11, 2020 20:54 
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Aha, wieder etwas gelernt. Manchmal denkt man doch zu sehr ums Eck. :danke:


Schönen Abend euch


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BeitragVerfasst: Mi Nov 11, 2020 21:42 
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Diese Aufteilung der Kontakte wurde aus Kostengründen verwendet, weil sie gegenüber der naheliegenderen Möglichkeit, jede Taste mit den Kontakten zu versehen, die die Schwingkreise für den jeweiligen Wellenbereich zuschalten, einige Kontakte spart.

Lutz


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BeitragVerfasst: Do Nov 12, 2020 6:12 
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Registriert: Do Nov 17, 2011 23:30
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
röhrenradiofreak hat geschrieben:
Diese Aufteilung der Kontakte wurde aus Kostengründen verwendet ...

Neben Kosten für Bauteile und Verdrahtungsarbeit spart das auch Ärger durch Kontaktprobleme.
Ein nicht vorhandener Schalter kann nicht kaputt gehen.

Bernhard


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