Moin,
so ein "Hauptlautsprecher" ist eigentlich selten defekt und basschwach wird er nur, wenn er feststeckt. Membrane noch beweglich und das ohne Kratzgeraeusche (Membrane beim bewegen nicht verkanten, so dass die Schwingspule im Spalt streift)?
Ein duenner Ton wird auch durch einen tauben Katodenelko der Endroehre verursacht. Der Kondensator ueberbrueckt den Katodenwiderstand der Endroehre und je kleiner seine Kapazitaet, desto hoeher die Frequenz, wo das wirksam wird. Typische Werte sind hier 50(47) oder 100µF, wobei man als Ersatz auch einfach 100µ nehmen kann.
Wenn er ansonsten flach klingt, sollte zuerst das Chassis durchgesehen werden. Ein Erofol-II macht noch keinen Sommer

Und natuerlich ist auch der Zustand des TA-Systems und der Nadel zu beachten. Diese Plattenspieler haben piezoelektische Tonabnehmer und wenn es noch ein Seignettesalz-System ist, kann das durch Aufnahme von Luftfeuchtigkeit Schaden nehmen. Fuer mehr als 50 Jahre wurden die damals auch nicht hergestellt. Das Kristallelement hat man zwar durch Lackieren etc. vor Feuchtigkeit geschuetzt, aber das wirkt auch nicht ewig. Sollte es ein keramisches System sein, sowas ist wesentlich stabiler, hier sind eher Gummi- oder Weichkunststoffteile in der Halterung des Piezoelementes oder der Antriebsbruecke zwischen Nadel und Piezo die Schwachpunkte.
Da das Abspielen heutiger Platten mit einem Arm, der mit 5 bis 10 Gramm auf der Platte liegt, auch nicht mehr so das Wahre ist, sollte man sich ein Adapterkabel fuer einen CD- oder MP3-Spieler anfertigen und es mal mit so einer Quelle versuchen. Dazu muss auch an der TA-Buchse eine Aenderung vorgenommen werden. Wenn es eine dreipolige Buchse ist, muss die dafuer auch gegen eine 5-polige getauscht werden. Damit und noch zwei zu ergaenzenden Widerstaende ist man fuer alle Quellgeraete geruestet.
Da das Chassis schon relativ weit mit Folienkondensatoren bestueckt zu sein scheint, wuerde ich seinen Bauzeitraum eher um 1964/65 einordnen.
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Peter