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BeitragVerfasst: Mi Nov 04, 2020 11:32 
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Hallo,

nach einigen anderen Projekten habe ich mich mal wieder an ein Radio gemacht. Ich möchte Euch dazu einen Restaurationsbericht schreiben.

Es sind ja "noch ein paar Geräte auf Lager", entschieden habe ich mich für einen Nordmende Othello 58. Der spielt ja schon in der Oberklasse, er hat im ZF-Teil eine zusätzliche EF89 und eine Gegentaktendstufe mit 2 x EL84.

Den Othello habe ich schon einige Zeit „auf Lager liegen“. Der Verkäufer hat mir seinerzeit gesagt, dass er noch funktionieren würde, daher habe ich das übliche Prozedere mit dem Stelltrafo angewendet und das Gerät langsam hochgefahren. Irgendwann kamen dann auch kratzige Töne aus dem Lautsprecher. Der Tastensatz hatte das alte nordmendetypische Korrosionsproblem.
Also habe ich das Chassis ausgebaut. Da kam mir plötzlich ein Plastikteil entgegen gefallen. Leider habe ich vergessen, davon ein Bild zu machen. Aber hier das kleine Rätsel: Was fehlt hier?

Dateianhang:
Mutter fehlt.jpg


Offensichtlich ist der 1,5 kOhm Widerstand, der die Betriebsspannung für die Tonstufe und das Empfangsteil in Verbindung mit einem Elko siebt sehr warm geworden. Dadurch wurde offensichtlich die Mutter des Elkos bröselig und hat sich verabschiedet.
Das muss ziemlich warm geworden sein, schaut Euch mal die Kabel am Elko an.

Gut durchgeröstet wurde auch der 4 µf Elko, der die Betriebsspannung des NF-Teils gemeinsam mit dem ebenfalls schon halb knusprigen Widerstand links neben dem 1,5 kOhm siebt. Den Elko habe ich mittlerweile ausgelötet, er hat laut LCR-Meter stolze 29 µf und einen ESR von 240 Ohm! Viel gesiebt hat der sicherlich nicht mehr.

Dateianhang:
Elko.jpg


Es wäre mal interessant zu wissen, ob der Widerstand auf Grund massiv erhöhter Stromaufnahme so heiß wurde oder ob er konstruktiv an der Belastungsgrenze ausgelegt ist. Netzseitig zeigte der Othello keine auffällig hohe Stromaufnahme.
Auf jeden Fall wird der Widerstand ersetzt und auch anders montiert. Vielleicht befestige ich ihn mit Wärmeleitkleber am Chassis.
Nachdem ich den Tastensatz mit Oszillin-Spray gereinigt hatte funktionierte dieser auch wieder, selbiges gilt auch für das Klangregister und die Potis. Empfang ist auf allen Wellen da. Ich habe begonnen die Teerbomben zu tauschen.

Fortsetzung folgt …

Viele Grüße
Frank


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BeitragVerfasst: Mi Nov 04, 2020 12:38 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
...nach unbestätigten Hochrechnungen meine ich zu erkennen, dass sich die Kunststoff-Befestigungsmutter des dreifach Elkos (gelb, rot, grün) verabschiedet hat.

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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Mi Nov 04, 2020 14:24 
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Hallo,

Peter, Volltreffer!

Ich habe auch schon die erste Frage:
Bei der Inspektion ist mir C76 aufgefallen. Das ist ein Kerramikkondensator in Scheibenform mit 5 nf. Der hat einen durchgehenden Riss und muss ausgteascht werden. Muss man da wieder Keramik nehmen oder geht da auch Folie?
Letztendlich liegt er ja parallel zu C60, das ist ein ERO-Knaller mit 50 nf.

Viele Grüße
Frank

Dateianhang:
Othello58-SP-Auszug-Mark.PNG


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BeitragVerfasst: Mi Nov 04, 2020 17:19 
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Moin,
es sollte wieder ein Keramikkondensator oder einer mit guten HF-Eigenschaften bis in den Kurzwellenbereich hinein sein.
Der Grund fuer diesen Kondensator sind die schlechten HF-Eigenschaften des verwendeten Papierkondensators parallel, der wirkt bei 10,7MHz nicht mehr grossartig.

Diese Kondensatoren sollen die Regelspannungsleitung HF-frei halten, ausserdem zur Regelzeitkonstante beitragen. Daher die Kapazitaet nicht grossartig veraendern. Findet man einen gut HF-tauglichen 47nF-Kondensator fuer 50-100V, kann der allein den Job uebernehmen.

Wenn man schon mal dabei ist, C81 in 470nF aendern, den obengezeigten Elko in 10µF.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Mi Nov 04, 2020 19:11 
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Hallo,

ich habe in der Kermikkondensatorkrabbelkiste noch einen 4,7 nf gefunden, ebenfalls eine Scheibe. Den werde ich einbauen.
Wenn Du schreibst, dass hier ein Kondensator mit guten HF-Eigenschaften reingehört, dann sollte ja aber auch ein Styroflex oder ein MKP, FKP gehen?

Bei C81 würde ich Dir normalerweise Recht geben, aber:

Ich kenne das von den Nordmenderadios so, dass von der Stromversorgung ein 100 k Widerstand abgeht, der dann gemeinsam mit dem 100 nf Kondensator die Spannung siebt. Dann kommt der Anodenwiderstand der Triode der EABC80 i.d.R. 220 kOhm.

Hier ist das aber anders, R41 = 220 k und R42 = 20k, sowohl laut Schaltplan, als auch tatsächlich. Der Anodenwiderstand beträgt also nur 20 kOhm. Das ist sehr wenig für eine EABC80 (ECC83). Warum das so ist, kann ich nicht nachvollziehen. Ich weiß nicht, ob eine Vergrößerung des Kondensators das Signal an der Anode über den 20 kOhm Widerstand zu weit runterziehen würde.

Viele Grüße
Frank

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BeitragVerfasst: Mo Nov 09, 2020 12:20 
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Hallo,

ich bin mit dem Othello ein schönes Stückchen weiter. Alle schlechten Kondensatoren und Elkos mit Ausnahme des Netzteilelkos und der abgeschirmten Kondensator-Widerstand-Kombi am Lautstärkepoti sind getauscht.

Ein Test ließ klanglich und funktional die Sonne aufgehen. Alle Funktionen im NF-Teil sind jetzt wieder gegeben, das Wunschklangregister funktioniert, auch die sonstige Klangregelung. Lustig war, dass mit den alten Kondensatoren nur ein Ton kam, wenn das Basspoti in einer gewissen Stellung war. War es verstellt, war der Ton sehr leise. Interessant, wie die defekten Kondensatoren Funktionen „blockieren“. Ich habe die alten EROs und Neokons gemessen und bin der Meinung, dass die immer schlechter werden. Die Messwerte werden immer miserabler.

Jetzt fehlt nur noch die bekannte, abgeschirmte Kondensator-Widerstands-Kombi. Das Lautstärkepoti kratzt trotz intensiver Reinigung noch ein wenig, ich habe die Erfahrung gemacht, dass dies nach dem Austausch des Kondensators nachlässt.
Da wären wir beim Thema, wie immer habe ich mir einen solchen Kondensator gebastelt. Ein Stück Alurohr mit 12 mm Durchmesser, darin habe ich einen WIMA MKS 2 in 400V und einen 10 MOhm Widerstand mit Heißkleber vergossen. Die Konstruktion habe ich bisher mit Schrumpfschlauch versehen und dann so eingebaut. Irgendwie auch blöd, man weiß ja gar nicht was das eigentlich für ein Bauteil ist. Zuerst wollte ich es als ERO tarnen, Peter hatte gestern dankenswerter Weise die Banderolen dazu gepostet. Dann kam mir in den Sinn, dass eine Tarnung als ERO eigentlich ja auch nicht zum Rest der neuen Kondensatoren passt. Da ich nur rote Legosteinchen (WIMAs) verbaue, habe ich mir gedacht, ich tarne mal andersrum. Bitte versteht das jetzt nicht falsch, das soll jetzt niemanden angreifen oder auf die Schippe nehmen. Ich habe großen Respekt vor den Bastlern, die auf Originalität achten und Kondensatoren tarnen. In dieser Hinsicht bin ich wirklich faul und anspruchslos, daher verwende ich die WIMAs, da die Funktionalität bei mir an erster Stelle steht.
Nun genug des Geredes, ich habe dieses Mal auch getarnt, nur eben anders rum. Hier meine abgeschirmte Kondensator-Widerstands-Kombi, in der WIMA MKS 2 Version, bitte verzeiht mir den Frevel, ich finde es amüsant und auch optisch passend.

Dateianhang:
kondi klein.jpg


Wenn ich den Kondensator eingelötet habe zeige ich Euch mal Bilder des Innenlebens.
Wenn das erledigt ist geht es weiter, die nächsten Baustellen sind schon in Sicht.

Viele Grüße
Frank


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BeitragVerfasst: Mo Nov 09, 2020 18:45 
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captain.confusion hat geschrieben:
Ich weiß nicht, ob eine Vergrößerung des Kondensators das Signal an der Anode über den 20 kOhm Widerstand zu weit runterziehen würde.


Moin,
schon der serienmaessige Wert hat die Faehigkeit, die NF kurzzuschliessen. C81 siebt die Anodenspannung der NF-Triode und die kann nicht brummfrei genug sein. Arbeitswiderstand ist nur R42. Der Kondensator C82 direkt an der Anode soll HF-Reste im NF-Signal reduzieren.

Bei 20k Arbeitswiderstand an der EABC80 wird der Grosstreil der NF-Verstaerkung wohl in der ersten Triode der ECC82 liegen. Am Ende brauchte man eine niederohmige Quelle fuer das Klangstellergedoens.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Do Nov 12, 2020 14:56 
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Hallo,

und weiter geht es. Die Kondensator-Widerstands-Kombi ist eingebaut, bis auf den Netzteilelko sind jetzt alle Kondensatoren und Elkos erneuert. Viele rote Legosteinchen haben ihren Weg in den Othello gefunden.
Dateianhang:
alles rot.jpg


Das Radio hat seinen ersten 30 Minuten Dauertest bestanden. Der Empfang ist prima, der Klang auch am Testlautsprecher sehr schön. Alle Spannungen sind im Lot. Übrigens bin ich immer mehr der Meinung, dass der oben gezeigte 1,5 k Bratwiderstand ein kleiner Konstruktionsfehler ist. Jetzt wo das Radio mit neuen Kondensatoren läuft, und die Spannungen und errechneten Ströme stimmen wird er immer noch sehr heiß. Klar, er muss ja auch ~ 3 Watt verbraten. Und das ganze unter dem Chassis, hätte man ihn wenigstens oberhalb montiert, dass die Wärme besser abgeführt werden kann. Das kann so nicht bleiben, ich habe einen neuen Widerstand in 7 Watt bestellt, der mit Wärmeleitkleber am Chassis befestigt wird. So kann die Wärme abgeführt werden, alles andere ist nichts Ordentliches.

Das nächste Problem ist der Netztrafo:

Dateianhang:
Trafo2.jpg


Das scheint ein kleines Nordmendeproblem zu sein. Dies ist bereits das dritte Nordmenderadio aus der Zeit 58/59 bei dem die Nieten am Trafo aufgegangen sind. Immerhin ist eine der vier noch funktionsfähig. Glücklicherweise sind die alten Nieten innen hohl, man kann da Gewindestab in M3 durchstecken und so den Trafo wieder reparieren.

Noch was, ich habe oben von einem defekten Keramikkondensator gesprochen. Den habe ich wieder durch einen Kerko ersetzt. Hier mal ein Bild, der Riss geht durch die Masse durch, das ganze wird nur noch durch die Glasur zusammengehalten, die Kapazität beträgt 2,1 nf anstatt 5 nf.
Dateianhang:
kerko.jpg


Ich kann da leider keinen Hersteller ausmachen, habe aber diese Kerkos schon öfters bei Nordmende gesehen. Ich hatte bei einem Parsifal auch mal einen getauscht, der hing an einer Röhrenheizung. Vielleicht ist das ein Kandidat, der öfters ausfällt. Möglicherweise wurde die Sorte auch von anderen Herstellern verbaut.
Kennt die jemand von Euch, kann dazu vielleicht jemand was sagen?

Fortsetzung folgt.

Viele Grüße
Frank


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Zuletzt geändert von captain.confusion am Di Jan 05, 2021 9:48, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do Nov 12, 2020 19:29 
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Moin,
ich behaupte mal ganz dreist, der Kondensator ist von Stettner&Co. Bekannter eigentlich mit keramischen Scheibentrimmern.
Am Heizkreis hat so ein Kondensator eigentlich nichts auszustehen. Er ist fuer 500V Gleichspannung und muss hier 6,3V Wechselspannung ertragen. Den Heizkreis hat er an HF-Roehren fuer eben HF kurzzuschliessen. Dazu meist direkt an der Fassung angebracht. Da aber diese Roehren, meist ZF, nicht sehr warm werden, sollte auch die Waermebelastung im Rahmen sein.
Inzwischen sind die Radios aelter als 60 Jahre, da kann sowas wie ein gerissener Scheibenkondensator mal auftreten.

Gerissene Niete in den Trafos sind anscheinend typisch bei Mende. Die meisten anderen Hersteller hatten eh verschraubte Trafos.

73
Peter

ich haette diese axialen Kondensatoren genommen, zwangloser einzubauen und wirken auch nicht wie Fremdkoerper:
https://atr-shop.de/kondensatoren/axial ... anz-5/?p=3


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BeitragVerfasst: Do Nov 12, 2020 19:40 
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Hallo Frank,

Zitat:
Glücklicherweise sind die alten Nieten innen hohl


Ich habe bei meinem Tannhäuser die gebrochenen Nieten herausgezogen, hartnäckige mit einem 4,2mm Bohrer ausgebohrt und das ganze mit ausreichend langen M4-Schrauben verschraubt.

Wenn Du es richtig gut machen willst, nimmst Du entweder selbstsichernde Muttern oder ein wenig Schraubensicherung auf das Gewinde.
(Alter Werbespruch: Was LOCTITE verspricht, das hält)

Viele Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: Do Nov 12, 2020 21:20 
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Moin,
und wenn man es "noch guter" machen will, nimmt man nichtmagnetische Schrauben (Messing, Chromnickelstahl).
Wird jedenfalls so kolportiert. Ob jetzt viel dran ist, kann ich nicht sagen, denn: Wie stark ist das magn. Feld in der Bohrung?
CrNi-Stahl haette da noch einen Vorteil, er ist ein relativ schlechter Leiter, schlecht fuer Wirbelstroeme. So gesehen waeren Kunststoffschrauben ideal, aber nicht stark genug.

Und die Frage bleibt, wie akademisch ist das Ganze?
Persoenlich wuerde ich auch mit M4 verschrauben. Ob selbstsichernde Muttern erforderlich sind, sei hier dahingestellt, sie schaden aber auch nicht.

In Rothammels Antennenbuch steht/stand mal zum Thema "Messingrohr" als Baumaterial fuer Antennen:
"Messingroehre versproeden und reissen laengs auf". OK, die Hohlniete reissen ab, aber Messing ist ein unsicherer Kantonist. Die beschriebene Erscheinung an Rohren habe ich schon an solchen von ca. 40mm Dmr. mit 4mm Wandstaerke erlebt. Das Treppengelaender musste neu gemacht werden...
Gerissene Messinghohlniete sind uebrigens auch bei Potis in DDR-Radios beliebt, da sollte man immer mit zerfallenen Potis rechnen.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Do Nov 12, 2020 21:33 
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Hallo Peter,

und wenn man es noch besser machen will, isoliert man die Gewindestangen mit passenden
Kunststoff- Isoliernippeln die sonst bei TO3 Gehäusen (Transistor) verwendet werden.

Gruß,
RE 084

_________________
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg :mauge:


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BeitragVerfasst: Do Nov 12, 2020 21:58 
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Moin,
ja, sowas habe ich an einigen Trafos auch schon gesehen. Die Isoliernippel wie die fuer Halbleiter kenne ich allerdings nur als solche fuer M3, jedenfalls sind die noch am einfachsten zu beschaffen.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2020 9:30 
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Hallo Frank,

sehr gut gemacht bisher.
Mir ist es auch wurscht, welche Farbe die Kondensatoren unter dem Chassis haben.
Hauptsache, es passt von den Werten her und funktioniert, was will man mehr.

Welchen Wärmeleitkleber verwendest Du?
Wird das entsprechende Bauteil damit einfach aufs Chassis aufgeklebt und hält dann bombensicher?

Fragende Grüße

Peter

_________________
Viele Grüße aus dem Siebengebirge

Peter


Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.


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BeitragVerfasst: Fr Nov 13, 2020 9:40 
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Hallo,

danke für Eure Hiweise und Ideen, die m.E. alle in die richtige Richtung gehen, aber:

Schaut Euch mal das Bild an:
Dateianhang:
trafobefestigung.jpg


Nordmende hat ja ab einem gewissen Baujahr die Trafos nicht mehr angeschraubt, sondern mit solchen "Verdrehlaschen" befestigt.
Verbaut sind die Trafos unter dem UKW-Tuner und welches Teil wurde bei der Montage wohl zuerst eingebaut .... klar der Trafo!
Das hat zur Folge, dass man an die vorderen Laschen und auch an die rot markierte rankommt, leider an die gelbe nicht. Das heißt zum Ausbau des Trafos muss man den UKW-Tuner auch ausbauen und das tue ich mir nicht an, alleine schon wegen dem Skalenseil.

Und zum Ausbohren der alten Messingnieten muss man den Trafo ausbauen.
Daher bleiben die alten Messingnieten drin. Ich verwende dann Gewindestab aus Edelstahl in M3. Der Edelstahl ist nicht magnetisch, daher sollte der Gewindestab keine negativen Auswirkungen auf den Trafo haben. Ich denke mechnisch hält eine M3er Schraube den Trafo so gut zusammen wie eine M4. Ich verwende immer selbstsichernde Muttern oder Loctite um ein Lösen der Muttern durch die 50 Hz Schwingungen zu vermeiden.

@Peter: Ich kenne diese axialen Kondensatoren. Die werden ja verschiedentlich angeboten, es gibt sie auch mit gelbem Gehäuse. Sie eigenen sich prima als "getarnter Kondensator". Ich verwende jedoch für meine Restaurationen schon immer WIMAs, das ist so ein gewisses Qualitätsdenken. Aber ich will hier keine Diskussion lostreten.

Bilder nach der Montage folgen ...

EDIT: @Pitterchen: Ich verwende immer dieses Zeug https://www.ebay.de/itm/Warmeleitkleber ... SwqTVfICzj
Das ist auf Silikonbasis aufgebaut. Angeklebte Bauteile (z.B. am Chassis) halten wirklich richtig gut, sind aber auch mit etwas Gewalt wieder ablösbar. Ich habe schon einige Widerstände, NTC usw. damit angeklebt, es hat sich bis jetzt noch nichts gelöst. Es scheint also auch langzeitstabil zu sein.
Es gibt auch Wärmeleitkleber auf Epoxi-Basis. Der hält natürlich noch viel besser. Damit befestigte Bauteile sind aber meistens nicht mehr zerstörungsfrei ablösbar.
Ich habe sogar noch ein Bild gefunden, da habe ich im Zuge des Wechsels eines Gleichrichters von Selen auf Silizium einen Widerstand eingebaut und ans Chassis geklebt.

Viele Grüße
Frank

Dateianhang:
Kleber.JPG


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