Dampfradioforum

Hallo zusammen,

ich habe endlich ein langersehntes Graetz 51 W unweit von mir kaufen können. Der Verkäufer sagte mir, dass das Gerät nur laut gebrummt hat, als er einen neuen Stecker angebracht und das Radio getestet hatte. Das Radio sei ständig bei seinem Opa in der Werkstatt (Schneiderei) gelaufen.

Ich habe festgestellt, dass die EL 11 mit einer "RCA 6L6 G" aufgetopft wurde. Ich bin "röhrenradiotechnisch" noch ein Laie und arbeite mich erst in die Thematik ein. Dennoch würde mich interessieren, ob diese Röhre nicht "zu stark" für das Radio ist bzw. ob wohl der Radiotechniker damals im Sockel Veränderungen eingebaut hat. Ich habe nicht versucht, die 6L6 vom Sockel zu trennen. Mein erster Eindruck ist, dass die beiden Sockel doch ziemlich fest verbunden sind.

Ich habe noch eine weitere Veränderung festgestellt: Es wurde ein Potentiometer o.ä. eingebaut, welches am Netzteil abgegriffen wird und dann zum Höhenregler an der Seite führt.

Wie beschrieben, ich arbeite mich erst in die Materie ein und deshalb würde mich eure Meinung dazu interessieren.

Momentan bin ich erst am Sammeln, der Reinigung und optischen Aufbereitung der Geräte. Wenn ich dann im Ruhestand mehr/viel Zeit habe, kommt das Löten hinzu.

Hallo,

wenn der Heizstrom nicht zu hoch ist (hab ich grad nicht im Kopf) könnte der Umbau durchaus gut funktionieren und die 6L6 (ähnlich EL34) hat dann ein langes Leben. Auch wenn die Impedanz des Übertragers nicht ganz zur 6L6 passen würde (? weiß ich nicht genau...) funktionieren solche Änderungen sehr oft erstaunlich gut und man könnte auch durch Wahl eines anderen Lautsprechers durchaus die Anpassung recht gut hinbekommen.

Das alles wäre mal zu prüfen, Anodenspannung und Leistung ist kein Thema bei Ersatz einer EL 11 durch 6L6.

Aber es könnte durchaus sein, daß der Brumm etwas damit zu tun hat, wo und wie ist das Poti angeschlossen ?

Gruß Ingo

Hallo Ingo,

vielen Dank schon mal für die Infos.

Ich dachte zunächst, dass dies ein Poti ist. Das Gerät ist noch staubig und ich bin erst am Zerlegen. Chasis und Lautsprecher sind heraus. Ein Lautsprecherkabel war ab ein und ein zweites nur noch locker verlötet.

Was ich zunächst als Poti meinte zu erkennen, ist jetzt, nachdem ich es herausgeschnitten habe, für mich eher ein Ein- und Ausschalter oder doch ein (Widerstand?). Es kommen hier vier Adern vom Netzteil an und ein gelbes Kabel wird zum Hochton-/Klangfarbenregler an der Seite geführt.

Gruß
Franz

Hallo Franz,

das ist ein zweipoliger Umschalter. Was der genau macht, kann man wohl erst mit Sicherheit sagen, wenn du die Verdrahtung mal raus zeichnest.
Wobei - kann es sein, dass das der Umschalter für die Sparschaltung ist, der irgendwann mal an dem Lautstärkepoti montiert war ? Das wäre ein 2-poliger Umschalter.




Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Moin,
wahrscheinlich ist es der "Sparschalter". Der im Bild gezeigte Schalter ist ein "2x um" (mechanisch ein wechselseitiges 2x (2x Ein)), er hat einen Hebel fuer "Sonderbetaetigung". Der Bauform nach gut geeignet, um irgendwie an eine Potiachse angebunden zu werden (Druck-Zug).
Die Sparschaltung war eine Spezialitaet von Graetz, damit konnte bei gutem Empfang die Anodenspannung und dadurch die Leistungsaufnahme des Geraetes reduziert werden.

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Peter

Hallo,

das könnte gut sein. Ich habe aber meinen Spar-Schalter mit einer Chasis aus dem Internet verglichen. Dort ist auch keine Schubstange eingearbeitet und keine vergleichbare Vorrichtung zu entdecken. Wobei bei meinem Gerät am Schalter allerdings zwei Steckkontakte nicht belegt sind. (Vlt hat ein anderer ja auch ein 51 W zum Vergleich.)
EDIT: Im Radiomuseum habe ich jetzt (ziemlich verkleinert) eine Chasis gesehen. Da ist dieser Schalter tatsächlich seitlich angebracht und wird mit bewegt. Da sich mein Hauptschalter(Lautsprecherpoti aber nicht herausziehen lässt und auch keine kleine Schubsange ersichtlich ist, könnte hier schon ein Austausch erfolgt und die Sparschaltung provisorisch im Gerät belassen worden sein. Vielen Dank für eure Mithilfe.


Hinsichtlich der 6L6 Röhre... Ich habe den Verdacht, dass doch mehr verändert wurde. Unten ist ein Kondensator erkennbar, der wohl nachträglich eingebaut wurde (ist auch nur mit einer Schraube am Chasis fixiert). Dieser Kondensator hat eine Leitung diagonal nach rechts oben zu einem - meines Erachtens - auch nachträglichen Einbau mit der Kennzeichnung "W22" und 2 Watt. Über die Lötleiste ist hier auch eine Verbindung mit dem EL 11 Sockel hergestellt. Auf diesem war die 6L6 G verbaut.