Der Filter vom Forenkollegen paßte leider nicht.
Weil ich bisher noch nie an sochen Filtern herumgewickelt habe, wollte ich es aber doch mal probieren. Jugend forscht!

Der Ausbau des Filters ist ein wenig fummelig. Vorher die Anschlüsse notieren!
Nach etwas kniepen läßt sich das Alu-Gehäuse leicht abnehmen. So sieht es im Inneren aus:

Es gelang mir, den Kern des Primärkreises herauszudrehen. Weil ich keinen passenden Ersatz habe, säge am anderen Ende einen neuen Schlitz hinein. (Falls das Pfusch ist, werde ich es als erster merken.)

Ich versuchte, den Kern des Sekundärkreises nach dem Erhitzen des Kunststoffröhrchens herauszuschrauben. Der Restgrip des zerbröselten Schlitzes im Kern reicht dazu aber nicht aus. Also: neu machen!
Zuerst entferne ich den Wachs um das Röhrchen herum. Position und Länge der Wicklungen werden notiert, ebenso wie die Anschlüsse. Über die komplette Wicklung messe ich 6,5 µH bei zu 80% eingedrehtem Kern.
Wie Ingo bereits erwähnte, sind die beiden Hälften bifilar gewickelt. Beim Abwickeln zähle ich jeweils 15 Windungen.

Ein ähnliches Röhrchen (d = 5,5 mm) habe ich nicht, und ich hätte auch keinen passenden Kern dafür. In der Bastelkiste finde ich ein Filterröhrchen mit d = 7,6 mm für einem Kern mit d = 5,6 mm. Etwas gerechnet und probiert ... bei 2 x 13 Windungen mit Kupferlackdraht d = 0,25 mm ist die Gesamtinduktivität 10 µH, bei vollständig eingedrehtem Kern. Sie ist etwas zu hoch, aber ich teste es erstmal damit. Abwickeln kann man immer noch.
Fixiert habe ich die Wicklungen zuerst mit etwas Heißkleber (nur provisorisch), dann mit Epoxy und Nagellack. Bei der nächsten ähnlichen Aktion nehme ich sofort Nagellack.
Damit das neue Röhrchen passend eingebaut werden kann, vergrößere ich zunächst die Öffnung im Filtergehäuse auf den neuen Durchmesser. Das Röhrchen wird mit Epoxy-Kleber befestigt. Während der Kleber aushärtet; stülpe ich zum Ausrichten das Filtergehäuse umgekehrt über beide Röhrchen.

Der umgebaute Ratiofilter wird nun inklusive Filtergehäuse eingebaut; das ist komischerweise einfacher als das vorherige Ausbauen.
Uuuund?
Der Ratiofilter läßt abgleichen!
Jedoch messe ich bei schwächeren Sendern immer -10 V am Ratioelko; sie lassen sich nur verzerrt empfangen. Bei stärkeren Sendern steigt die Ratiospannung.
Offenbar schwingt da etwas. Ob der Umbau die Ursache ist, läßt sich noch nicht sagen. Denn vor dem Umbau hatte ich zuerst nur auf maximalen NF-Output eingestellt und die Ratiospannung nicht gemessen. Schwächere Sender klangen ebenfalls verzerrt.
Da forsche ich jetzt weiter.
Gruß, Frank