Guten Tag zusammen,
ich habe mich hier gerade frisch angemeldet, da ich mit einem Röhrenradio ein paar Problemchen habe.
Wie im Titel schon verkündet, handelt es sich um ein Nordmende Parsifal und ich habe auch bereits mir die ganze Geschichte angeschaut.
Das Radio stand jetzt gut 10 Jahre rum, zuvor hat es kurz funktioniert bis es angefangen hat zu stinken (die Sicherung war überbrückt).
Was davor alles noch war ob es funktionierte ohne Gestank, die Sicherung dauernd flog usw. ist mir nicht bekannt.
Allerdings muss wohl etwas gewesen sein, weil mein Vater damals die Sicherung mit Alufolie umwickelt hatte.
Nun ich habe also in Erinnerung, dass es wohl einen Kurzschluss gegeben haben muss und entsprechend die Sicherung durchbrannte bzw. danach ein Bauteil sehr heiß wurde.
Angefangen hab ich deshalb erstmal auf der Netzeingangsseite und die Glättungselkos überprüft.
Tatsächlich war ein Doppel-Elko defekt, der 100uF Teil hatte direkt einen Kurzschluss auf Masse, der mit 50uF konnte noch 29uF laut meinem Multimeter aufweisen.
Die Netzelkos habe ich beide getauscht gegen zwei einzelne Elektrolytkondensatoren mit 47uF / 100uF beide für 400V ausgelegt.
In YouTube Videos habe ich mir sagen lassen, dass meistens an der Endröhre kritische, defekte Kondensatoren auftreten und dort bereits ein paar getauscht.
Darunter der C182, C141, C142 und ich glaube C145 müsste das sein.
Beim C145 bin ich mir nicht sicher, da dieser im Schaltplan scheinbar gegen ein Potentiometer (Lautstärke) geht und dann auf Masse und im Schaltplan mit 5000pF angegeben ist, original war aber 4700pF verbaut und da ich den mechanisch beschädigt habe, hab ich den mit gleicher Kapazität also auch ersetzt.
Nun hab ich leider kein Trenntrafo und auch keine Lampenfassung da gehabt, allerdings eine Sicherung eingebaut und dachte mir, ich steck das jetzt trotzdem mal an...
Die Skalenbeleuchtung leuchtete und an der El84 hat innen relativ schnell etwas angefangen zu glühen.
Kann ich jetzt schwer einschätzen aber meiner Meinung nach war das schon relativ zu hell für eine Heizung aber kann mich auch täuschen.
Außen die Bleche haben nicht geglüht, es war wirklich nur innen drin wo die Kathode eben normalerweise ist.
Aus einem kleinen Lautsprecher aus dem Ausgangsübertrager hat man kein Rauschen gehört, nur sehr sehr leise ein Netzbrummen, was konstruktionsbedingt wohl normal ist.
Ansonsten hat der R196 angefangen zu rauchen, daraufhin wurden C182 und der 50uF Glättungskondensator getauscht und danach wurde er kaum warm.
Danach habe ich das Radio einige Sekunden länger eingesteckt gelassen und nach kurzer Zeit hat die Skalenbeleuchtung geflackert und die Sicherung ist durchgebrannt.
Jetzt fragt sich, was war der Auslöser?
Es hat auch irgendwas leise geknistert, war vielleicht aber die Sicherung selbst?
Ohne Strombegrenzung möchte ich das Radio auch gar nicht mehr an´s Netz anschließen...
Leider bin ich bei Röhrentechnik und allgemein Radiotechnik relativ unerfahren, ich habe den Schwerpunkt meiner fast abgeschlossenen Ausbildung auf Industrieelektronik und nur wage Grundkenntnisse mit Kondensatoren, Gleichrichter, Transistor und einige weiteren Bauelemente wie Varistoren.
Die altmodische Punktverdrahtung macht es mir auch kaum möglich, die Stromverläufe der Bauelemente zurückzuverfolgen und so habe ich angefangen, die Punkte herauszumessen mit dem Durchgangsprüfer.
Hab ich vielleicht was vergessen oder sollte ich unbedingt etwas prüfen?
Komme hier nicht weiter und würde mich über Ratschläge sehr freuen!
Weitere Informationen und Schaltplan habe ich hier gefunden:
https://www.radiomuseum.org/r/nordmende ... _593d.html