Dampfradioforum

Guten Tag zusammen und noch Frohe Weihnachten nachträglich.

Über die Feiertage kam es wie es kommen muss und ein Verwandter hat jetzt ein Röhrenradio im Keller entdeckt. Es handelt sich um ein Loewe Opta Meteor 558w Plastik. Wie der Teufel will, braucht der gute Mann nun Hilfe und ich habe mich bereit erklärt, ihn beim Reparieren zu unterstützen... Das Schaltbild den Meteor scheint mir dem des Fidelio sehr änhlich aufgebaut zu sein. Wie immer gibt es da aber Unterschiede, die mich etwas verunsichern. Könntet Ihr mir da bei meinen Frage etwas helfen???

Folgende Dinge sind mir etwas unklar:
-> Wie entnehme ich dem Schaltbild die korrekten Werte für die Kondensatoren? Die Kapazitäten stehen im Plan und nicht in einer extra Tabelle wie beim Fidelio. Die Einheiten fehlen dabei teilweise... Wie lese ich das denn?
-> Beim Fidelio gibt es den C81 dessen Kapazität beim ersetzen von .1uF auf .47uF erhöht werden soll. Wo finde ich den denn im Schaltbild und wird der dann auch höher gewählt?
-> Gibt es anhand der angehängten Bilder irgendwelche direkten Auffälligkeiten, die ich beachten sollte? Sieht man auf den Bildern vielleicht den "C81 Siebkondensator der Anodenspannung an der EABC"?

Vielen Dank schonmal.

Liebe Grüße

Rouven

Hallo Rouven,
beim Papierwickel Kondensator Ersatz orientiert man sich idR an den aufgedruckten Werten, die auch im Schaltplan verzeichnet sind.
Die Kapazitätswerte der Ersatz Kondensatoren sollten um die +/- 20 % der aufgedruckten Werte entsprechen, einzig die max. Betriebsspannung, die darf immer höher aber nie tiefer gewählt werden.
Zuerst müssen die oft wenigen "Papierwickler" ersetzt werden, die Anodenspannungs belastet sind und das ist der Koppelkondensator, hier der C74 mit 10nF/mind. 400V sowie der Abblock C60=5nF/mind. 400V am G2 der ECH. Auch der C am 9Khz Speerkreis an der Anode der EL ist zu wechseln
Ganz wichtig, den C73= 5nF entfernen oder mit einem spez. Y- Kondensator ersetzen. Das radio spielt aber auch ohne diesen C Die C's C 61 & C63 sind wenn es Papierwickler sind, ebenfalls zu wechseln.
Des weiteren sind die axial bedrahteten Elkos zu wechseln. Der C89 in der Anodenspannung der EABC80 muss für mind 350V bemessen sein
Nach dem Wechsel der benannten Kondensatoren ist schon mal die Basis für ein tönendes Radio gelegt, Voraussetzung dafür sind dann das Vorhandensein der entsprechenden Elektroden Betriebsspannungen Eine Tastenschalterreinigung wäre dann die nächste Arbeit.

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Hallo Harry,

besten Dank für die schnelle Antwort. Der C63 steht im Schaltplan mit 2500 drin - ohne Einheit. Das ich Farad nehme ist mir klar, nur nicht, ob Milli, Micro, Pico oder was auch immer. Zwar wird etwas auf dem Bauteil stehen, aber mich würde noch interessieren, wie ich aus dem Schaltplan den korrekten Wert bekomme. Das hilft mir beim Abgleich zwischen Plan und Gerät. Danach würde ich eine Liste machen, mit dem, was ich finde.

Dann noch eine Frage zu Y-Kondensator. Ich habe noch nie so ein Ding gesehen/verbaut geschweige denn darüber nachgedacht... Wie wird der denn dann eingebaut? Der scheint ja 3 Anschlüsse zu haben, wohingegen der vorhandene (laut Schaltbild) zwei Anschlüsse zu haben scheint...

Bleibt noch die Frage, ob ich wie am Fidelio ei C81 auch beim Loewe Meteor eine größere Kapazität nehmen soll. Nur welcher ist das beim Meteor? Da bin ich mir unsicher...

Die Kapazitäten mit z.B. 2500 ohne Einheiten sind für mich pF, bzw. 2,5nF.
Der C81 im Fidelio ist ein Siebkondensator für die EABC80 Anodenspannung, hier im "Meteor" ist dafür ein Elko mit 32µF/mind. 350V drin
Die x oder Y- Kondensatoren sind spezielle durchschlagfeste und nicht brennbare Kondensatoren mit 2 Draht Anschlüssen, wie üblich.
Sie werden daher im Netzeigang verbaut.
Kondensatoren mit drei Anschlüssen werden nur im hochohmigen NF-Eingang benötigt, der dritte Draht ist dann die Abschirmung, die an Masse gelötet wird, möglich aber auch, das es der 10M Widerstands Anschluss ist, wie R57, dann aber sind da 4 Lötanschlüsse dran.

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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C63 hat 2500 pF = 2,5 nF

Einen Y-Kondensator musst du nicht einbauen; es reicht, wenn du C73 ersatzlos entfernst.

Viel Erfolg,
Werner

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Grüße aus dem Odenwald,

Werner

Moin,
wenn die Kapazitaetsangabe enes Kondensators ohne Einheit erfolgt, wuerde ich von pF (Picofarad) ausgehen. 2500pF sind also 2,5nF und das wird heutzutage mit 2,2nF ersetzt.
Der Siebkonensator fuer die NF-Triode siebt auch die Schirmgitterspannung der Endroehre. Man findet ihn im Schaltbild etwas rechts oberhalb der EABC80 unter "B250C50(?)". Auch bei diesem Kondensator schadet es nicht, ihn groesser zu waehlen. Ich bekomme das Schaltbild nicht vergroessert und kann daher die Wertangaben nicht lesen. Jedenfalls ist eine gut gesiebte Spannung fuer die NF-Triode und das Schirmgitter eine gute Idee gegen Brumm.

73
Peter

Achso,
Schaltplan. Hilft vllt:

https://nvhrbiblio.nl/schema/LoeweOpta_558W.pdf

Gruß,
Peter

Hallo,

aus dem von Peter2K verlinkten Schaltplan ergibt sich, dass in dem Gerät gleich zwei abgeschirmte Kondensatoren verbaut sind, nämlich C78 und C77.

Solche Teile lassen sich leicht anfertigen, in dem ein paar Windungen isolierter Schaltdraht um den neuen Kondensator gewickelt werden und diese Wicklung einseitig an Masse gelötet wird.
Optimal wäre, sofern verfügbar, die Verwendung von selbstklebender Kupferfolie, an welche dann der Massedraht angelötet wird.


Viele Grüße

Martin

Guten Tag zusammen,

Eure ganzen Ratschläge haben mir bisher sauber weitergeholfen.

Aktuell bin ich auf der Suche nach den ganzen zu tauschenden Kondensatoren. Irgendwie muss ich jedoch gestehen, ist die "sichtbare" Ausbeute da recht gering. Ich komme auf ca. 15 Problemkinder. Im Schaltplan sind aber weitaus mehr Kondensatoren drin...

Jetzt habe ich hier versucht den Schaltplan mal mit den Fotos bzw. den geschlossenen Bauteilen in Verbindung zu bringen, um die verbliebenen Kondesnatoren zu finden, und hänge etwas.

Kann mir jemand helfen und erklären, wo ich die 3 messingfarbenen "Dosen" auf der Oberseite des Radios im Schaltplan finde?
Da sind zwar gestrichelte Rechtecke im Schaltplan, allerdings sind das insgesamt nur 3. Ich vermute, dass das eine gestrichelte Rechteck im Plan unten links der Kasten im Gerät ist, auf dem die ECC85 sitzt. Bleiben 2 gestrichelte Rechtecke im Schaltplan und 3 "Dosen" im Gerät!? Wie bekomme ich da die Zuordnung hin.

Dann noch eine Frage, die mir vielleicht auch enorm hilft: Muss ich überhaupt in den "Boxen" suchen oder kann es sein, dass da eh nur unbedenkliche Bauteile drin sind, so dass ich quasi alles Problematische im sichtbaren Teil des Gerätes suchen muss? Das würde das Öffnen ersparen und auch das Risiko vermindern etwas kaputt zu reparieren.

Vielen Dank schonmal und Liebe Grüße

Rouven

Du hast das richtig interpretiert! Die "Dosen" sind Abschirmungen der Bandfilter. Diese solltest du nur im Notfall öffnen und auch nicht an den Kernen drehen, die sich in deren Öffnungen befinden.

Im Schaltbild sind diese Teile - und auch das UKW-Teil - dann durch gestrichelte Linien gekennzeichnet.

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Grüße aus dem Odenwald,

Werner