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 Betreff des Beitrags: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Di Dez 29, 2020 23:35 
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Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Beiträge: 576
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Ich habe hier seit laengerer Zeit schon einen Freiburg 9 mit einigen fiesen Fehlern am Tisch. Auch wenn die AM Bereiche noch tot sind, habe ich das Radio inzwischen immerhin dazu gebracht, wenigstens auf UKW wieder Toene von sich zu geben. Papierkondensatoren, Elkos und der Gleichrichter sind getauscht und die Spannungen sind soweit alle im gruenen Bereich. Zum Abschluss gab es auch noch einen kompletten Satz neue und gepruefte Roehren, da das Radio alltagstauglich sein soll.

Der erste Probelauf war ernuechternd: AM tot, auf UKW sehr schlechter Empfang und immer wieder ein Pfeifen und Jaulen, das ich mit dem Beruehren der Antennenleitung ein- und ausschalten konnte. Das Pfeifen kam von einer schwingenden UKW Vorstufe und liess sich durch einen groben Abgleich der Neutralisation erstmal beheben. Im naechsten Schritt hab ich dann einen kompletten statischen ZF Abgleich nach der originalen Saba Anleitung durchgefuehrt. Damit hat sich der Empfang deutlich verbessert und das magische Auge schliesst wieder wieder ganz. Lustigerweise steht in der Anleitung: "e) Generator 10,4 MHz unmoduliert...", ich hab dann doch lieber 10,7 MHz genommen.

Nach der langen Rede komme ich zu meiner ersten Frage an die Experten hier im Forum:
Wie hoch soll denn die Spannung am Ratioelko beim Freiburg im Normalfall sein? Ich komme derzeit bei starken Sendern auf nicht ganz 27 Volt, geht da noch mehr?

_________________
Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Mi Dez 30, 2020 17:10 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
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Moin,
27V bei starken Sendern ist zumindest eine plausible Groessenordnung, die auch magische Augen komplett schliessen laesst.
Dabei sollte auch etwas beachtet werden:
Die Spannung kann mit der Eingangsspannung nicht "unendlich" weitersteigen, weil der FM-ZF-Verstaerker zumindest in der letzten Stufe als Begrenzer laeuft und dies das weitere Steigen der Ratiospannung ab einem bestimmten Eingangsspannungswert verhindert. Die Begrenzung im FM-ZF-Verstaerker vermindert "amplitudenmodulierte" Stoerungen (Funkenstoerungen etc.). Dazu kommt dann die begrenzende Wirkung des Ratiodetektors selbst.

Eine als Begrenzer laufende Verstaerkerstufe im ZF-Verstaerker erkennt man daran, dass die Schirmgitterspannung herabgesetzt ist, bei kombinierten AM/FM-Verstaerkern oft auch mit umgeschalteter Schirmgitterspeisung. Bei einigen Geraeten wird zusaetzlich noch die Ratiospannung dem Bremsgitter zugefuehrt, um die Begrenzung zu unterstuetzen.
Eine Begrenzung ist bei FM-Verstaerkern moeglich, weil die Frequenzaenderung der ZF-Spannung ausgewertet wird.
Bei AM geht das nicht, hier wird der Verstaerker geregelt (Schwundausgleich). Eine Begrenzung wuerde zumindest starke Verzerrungen erzeugen.

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Mi Dez 30, 2020 20:58 
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Hallo Peter,

vielen Dank fuer Deine Erklaerungen!

Hab gerade nochmal den Schaltplan gewaelzt - die Ratiospannung wird beim Freiburg so wie von Dir beschrieben dem Bremsgitter der EBF89 zugefuehrt. Die EF89 hat die AM/FM Umschaltung fuer das Schirmgitter. Genial!

Leider dauerts oft etwas, bis die Erkenntnis ins Gehirn einsickert, aber mit jedem Radio kommt etwas an Erfahrung dazu. Um dann gleich beim naechsten Geraet zu erkennen, dass die Schaltung dort wieder anders funktioniert... :lol:
Ich denke, ich werde jetzt auch noch einen Wobbelabgleich versuchen, auch wenn mir der nicht zwangslaeufig besser gelingen muss als der statische Abgleich.

Eine allgemeine Frage hab ich noch zum magischen Auge bei UKW:
Welche Ursachen kann es haben, wenn das magische Auge nicht richtig oeffnet, also auch zwischen den Sendern fast geschlossen ist? Verpeilter ZF- bzw. Ratioabgleich, oder kann es auch am UKW Tuner liegen?
Einmal hatte ich zum Beispiel schon eine schwingende ZF Stufe als Ursache, weil der gerade erst getauschte Kondensator an der Anode der ZF Roehre defekt war.

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Mi Dez 30, 2020 23:05 
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Moin,
zieh mal die ZF-Roehren von vorn nach hinten der Reihe nach und beobachte dabei das Auge. Zusaetzlich kann kann man noch die UKW-Roehre(n) ziehen. Zweck ist, festzustellen, was da fuer die Spannung, die da am Ratioelko erscheint, verantwortlich ist, zumindest in grober Naeherung. Es kann natuerlich sein, dass die Gesamtverataerkung des Empfaengers so hoch ist (man denke an drei ZF-Stufen), dass auch zwischen den Sendern durch die Rauschspannung genug hinten am ZF-Verstaerker "herausfaellt". Zusaetzlich zum Antennenrauschen ist es der Empfaengereingang, der den Loewenanteil der Rauschpannung liefert. Der ZF-Verstaerker rauscht nur wenig.

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Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Fr Jan 01, 2021 22:42 
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Moin Peter und ein gutes Neues an alle!

Ich hatte jetzt endlich einmal etwas Zeit, um beim Saba weiterzumachen.

So wie es aussieht, hat sich das Rauschen mit dem Abgleich der Neutralisation deutlich verbessert, das wuerde dann auch zu dem passen, was Du geschrieben hast. Der Trimmer lag so ein bis zwei Umdrehungen daneben, so viel haette ich eigentlich nicht erwartet. Vielleicht hat die neue Philips EC92 ja wirklich so grosse Unterschiede in den Kapazitaeten im Vergleich zur originalen Valvo. Auf jeden Fall schwingt die Vorstufe jetzt nicht mehr.
Und mit dem Rauschen allgemein werde ich mich noch ein bisschen beschaeftigen, wenn der ZF Abgleich passt.

Nachdem ich ja wie schon geschrieben den statischen Abgleich laut Anleitung gemacht hatte, hab ich nun einmal schnell nachgewobbelt.
Das Signal hab wieder ueber einen 1 nF Kondensator am C205 in den UKW Tuner eingespeist, gewobbelt hab ich von 10,4 MHz bis 11 MHz mit 1 Hz.
Dateianhang:
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Capture.PNG [ 177.72 KiB | 7623-mal betrachtet ]


Hier ist die aktuelle Durchlasskurve bei abgeglichenem Detektor, abgegriffen ueber Tastkopf am Ratioelko, Elko einseitig abgeloetet. Man sieht sehr schoen, wie sich die Kurve mit dem Pegel des eingespeisten Signals veraendert:
Dateianhang:
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Und hier auch noch die aktuelle S-Kurve, alles noch so wie nach dem statischen Abgleich:
Dateianhang:
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SCR01.PNG [ 11.44 KiB | 7623-mal betrachtet ]


Etwas schief sind die Kurven und bei der Durchlasskurve haette ich mir eigentlich eine Einsattelung in der Mitte erwartet. Auf jeden Fall hat der Abgleich noch Potential nach oben.

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Fr Jan 01, 2021 23:23 
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Moin,
das Breiterwerden der Selektionskurve ist Folge des Begrenzungseinsatzes. Das Fehlen der Einsattelung im "Kurvendach" zeigt, dass die Filter noch unterkritisch gekoppelt sind. Die Kopplung kann bei Saba ja eingestellt werden, ich weiss jetzt aber nicht, wie sie nach Abgleichanleitung eingestellt werden muss. Nach meiner Erinnerung landet man bei leicht kritischer Koipplung.

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Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Fr Jan 01, 2021 23:55 
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Hier ist die originale Anleitung fuer die FM ZF:
Dateianhang:
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Ich stelle mir gerade die Frage, inwiefern der hier beschriebene Abgleich einen Kompromiss darstellt, weil er an die einfachen Messgeraete angepasst ist.

EDIT: Der Abgleich(versuch) ging soeben in die naechste Runde. :bier:

Es ist wirklich unglaublich wie schwer es ist, beim Wobbeln ein gutes und belastbares Messergebnis zu bekommen. Besonders bei der Einspeisung des Wobbelsignals und bei der Abnahme der Messsignale gibte es jede Menge Kleinigkeiten, die einen mehr oder weniger grossen Einfluss auf die Messung haben.

Nachdem ich gestern noch recht starkes Rauschen auf den gemessenen Signalen hatte, hab ich heute einmal ein bisschen am Trimmer C205 gedreht (an dem auch das Wobbelsignal eingespeist wird) und siehe da - ploetzlich war das Rauschen komplett verschwunden.

Ich habe nun versucht, die Kurven etwas schoener hinzubekommen - der Umstand, dass bei den Saba Filtern auch die Kopplung einstellbar ist, macht die Sache nicht unbedingt einfacher. Allerdings hat das Drehen an den Koppelschrauben nicht wirklich viel an den Kurvenverlaeufen geaendert. Hier ist das Ergebnis von heute:
Dateianhang:
SCR01.PNG
SCR01.PNG [ 11.34 KiB | 7518-mal betrachtet ]

Ich weiss es geht noch besser, aber ich weiss nicht so recht wie.
Und jetzt kommt auch die grosse Frage: Soll ich das so lassen, oder zahlt es sich noch aus, weiterzumachen?

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Sa Jan 02, 2021 19:57 
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Moin,
wenn man damit einen guten Empfang hat: So lassen.
Ausserdem war ich etwas im Irrtum. Wenn man eine Einsattelung im Kurvendach hat, ist das Filter schon ueberkritisch gekoppelt. Wobei die Zahl der Hoecker der der Filterkreise entspricht.
Mit der in der Anleitung beschriebenen Methode ist ein korrekter Abgleich zu erreichen. Ich vermute, dass man das sogar in der Fertigung so gemacht hat.

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Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Sa Jan 02, 2021 20:19 
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Moin Peter und herzlichen Dank fuer Deine tatkraeftige Unterstuetzung! :danke:

Ich habe uebrigens noch den Pegel vom Wobbelsignal variiert und die Kurvenform bleibt immer so wie sie ist erhalten.
Dann werde ich als naechstes eine Hoerprobe machen und danach wieder berichten.

Noch bin ich etwas skeptisch, weil ich da wieder an meinen versaubeutelten Wobbelabgleich an meiner Siemens Schatulle denken muss. Da hab ich keine stabilen Kurven hinbekommen und die Signalzufuehrung mit einer Aufblaskappe ist auch klaeglich gescheitert. Trotzdem die Kurve am Oszilloskop recht brauchbar aussah, war der Empfang schlecht und ich habe am Ende einen statischen Abgleich gemacht und es dabei belassen. Aber irgendwie bleibt dann immer so ein Gefuehl, die Arbeit nicht wirklich zu Ende gebracht zu haben. :roll:

EDIT: Ich habe noch ein wenig nachgebessert, dabei werde ich es jetzt belassen.
Dateianhang:
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Die Messergebnisse scheinen diesmal mit der Praxis uebereinzustimmen, der Empfang ist gut und die Ratiospannung bei starken Sendern wieder knapp ueber 26 Volt. Ein gutes "Messinstrument" ist es immer, den Empfangsbereich von Hand durchzudrehen und man spuert am "Kommen" und "Gehen" der Sender, ob der ZF Abgleich ok ist.

In diesem Fall koennte man tatsaechlich noch etwas Ratiospannung gegen eine ein wenig breitere Durchlasskurve eintauschen, aber ich bin mit dem FM ZF Abgleich zufrieden und werde ihn so belassen. Es gibt ja auch trotzdem noch genug zu tun.

Der naechste Schritt ist der Abgleich vom FM Suchlauf, aber da hab ich noch keinen Plan, wie ich das mit dem Steuerfilter am besten mache. Den Nulldurchgang vom Filter hab ich erstmal so eingestellt, dass der Sender im besten Empfang gehalten wird. Allerdings ist die Empfindlichkeit vom Suchlauf nicht in beiden Richtungen gleich und der Motor zappelt doch relativ stark herum. Da haette ich erwartet dass sich nicht mehr viel tut, wenn der Sender erstmal "gefangen" ist.

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Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Sa Jan 09, 2021 23:50 
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So, wieder einen Schritt weitergekommen, wenn auch nur einen kleinen.

Das Radio schenkt mir nichts, ab jetzt nehme ich das persoenlich! Und mein Multimeter ist auch noch kaputt. :wut:

Nachdem der Suchlauf auf FM erstmal so halbwegs tut, habe ich mich um den nicht funktionierenden AM-Bereich gekuemmert - wer weiss, welche Katastrophen da noch warten - und mich gleich mal zum Affen gesucht...
Zwei Fehler konnte ich schon identifizieren und beheben:

1. Der AM Oszillator funktionierte zwar, allerdings mit zu hohen Frequenzen und er liess sich auch nicht abstimmen. Die Ursache war ein Kabelbruch in der Zuleitung zum Drehko, natuerlich an einer nicht einsehbaren Stelle.

2. Kein Empfang auf LW und MW, nicht mit normaler Antenne und auch nicht mit Ferritantenne. Irgendwann hab ich dann herausgefunden, dass zumindest KW funktioniert, wenn auch nur mit schwachem Empfang. Und nachdem ich einen Draht an das Gitter der ECH81 gehalten hab, war ploetzlich auch Empfang auf LW und MW da. Also konnte der Fehler nur am Antenneneingang liegen. Nach langer Suche konnte ich den Schalter an der Ferritantenne als Schuldigen ausmachen. Die Endstellung vom Schalter besser justiert und jetzt habe ich immerhin mit der normalen Antenne wieder Empfang. Mit der Ferritantenne ist der Empfang sehr sehr schlecht und nachdem die vorher immer an war, kam kein Signal an die ECH81. Wer denkt schon an sowas?

Hier ist noch der zugehoerige Schaltplanausschnitt, zur Veranschaulichung:
Dateianhang:
Capture.JPG
Capture.JPG [ 93.57 KiB | 7332-mal betrachtet ]

Das magische Auge zeigt noch keinen nennenswerten Ausschlag, also gibt es als naechstes auch noch einen kompletten AM Abgleich. Bei dem Radio gibts halt keine Abkuerzungen...

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: So Jan 10, 2021 10:06 
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Hallo Günter,

bezugnehmend auf deinen 10,7MHz ZF-Abgleich sage ich einfach einmal: Gratulation, dein Abgleich liefert Kurven, nahezu wie aus dem Bilderbuch. Ich denke, da war einiges an 'Schrauberei' angesagt. Hast du denn dabei das Messendersignal immer an 'T' (C218) eingespeist? Und wie hast du die beiden Kurven, Durchlasskurve und S-Kurve gleichzeitig dargestellt? Hast du da deinem Oszilloskop, im X/Y/Y-Modus, bei abgetrenntem Ratio-Elko, auf dem einen Kanal Messpunkt 'X' und auf dem anderen 'Z' angeboten?

Ich sagte X/Y/Y-Modus und meine damit: X=Ablenksägezahn vom Wobbler, Y(1) Durchlass kurve Mp'X' und Y(2) S-Kurve Mp'Z'. Es ist dabei etwas schwierig und verwirrend sich gezielt auszudrücken, weil Saba für seine Messpunkte bereits X und Y(GND) belegt hat. Es ist schon überzeugend, wenn man direkt beide Kurven im Blick hat.

Bei diesbezüglich konkreten, schrittweisen, Angaben deiner Vorgehensweise, könnte man dies als gute fundierte Anleitung zum Nachmachen nutzten.

Nachsatz: Ich las soeben noch, dass du mit 1Hz gewobbelt hast - da kann der Ratio-Elko wohl angelötet bleiben...

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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: So Jan 10, 2021 13:52 
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Hallo Peter,

Du hast absolut Recht, da wurde jede Menge "geschraubt", viele Stunden an den Geraeten und auch einiges an Recherche in Buechern und im Internet. Das war natuerlich auch nicht mein erster Wobbelabgleich(versuch) und ich mache auch kein Geheimnis draus, dass er mir bis jetzt noch nie so gut gelungen ist (wenn ich zum Beispiel an den verhunzten Abgleich an der Siemens Schatulle denke...). Also stehen bei mir schon einige nicht so perfekt abgeglichene Radios herum. :wink:

Es ist wirklich erstaunlich (und manchmal auch frustrierend), wie schwer ein guter Radioabgleich ist und dass es keine klare Trennung in falsch oder richtig gibt - eine andere Herangehensweise liefert einfach wieder andere Ergebnisse. Aber welches Ergebnis ist jetzt falsch und welches richtig? Ich denke, da hilft dann nur die Erfahrung und gluecklicherweise lassen sich auch mit einem einfachen statischen Abgleich gute (Empfangs-)Ergebnisse erzielen.

Im Falle des Saba scheint die Signalzufuehrung am Punkt "T" (wie von Dir schon beschrieben) sehr gut und zuverlaessig zu funktionieren. Die Verwendung einer Aufblaskappe bei anderen Radios hat lange nicht so gut geklappt (wieder die Siemens Schatulle als Beispiel...). Positiv bei Saba ist auch, dass der Abgleich einfach von oben erledigt werden kann und dass die Kerne nicht mit Wachs zugeschmiert sind.

Ich werde gerne noch ein paar Details zu meinem Abgleich schreiben und vielleicht gibt es ja auch noch Verbesserungsverschlaege von den Experten hier im Forum. Und so wie es aussieht, darf ich den Abgleich auch noch einmal machen, denn ich habe heute den Fehler Nummer 3 gefunden.

Also 3. Da der Empfang bei AM schwach war und ich das Gefuehl hatte, dass mit den ZF-Stufen auch etwas nicht passt, habe ich einen ZF Abgleich versucht. Dabei fiel unangenehm auf, dass sich die Spule L505 nicht richtig abgleichen liess und auch die Kopplungseinstellung so gut wie wirkungslos war. Nach etwas * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* Taetigkeit in der Umgebung des Filters war klar - die Spule hat eine Unterbrechung:
Dateianhang:
Capture1.JPG
Capture1.JPG [ 114.7 KiB | 7264-mal betrachtet ]

Der Bandfilter muss wohl jetzt raus. Fuer die FM ZF war die Kopplung ueber C504 noch ausreichend, aber nicht mehr fuer die AM ZF.

Ich hoffe, das ist jetzt endlich der letzte Fehler, ich moechte schoen langsam wieder einmal was anderes am Tisch haben. So viele Fehler wie bei diesem Radio hatte ich noch nie. Mein erster Saba und er hat mich gleich nicht ueberzeugt. :lol:

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: So Jan 10, 2021 16:45 
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Hallo Günter,

die Unterbrechung der AM-ZF-Spule wirkt sich schon auf die UKW-ZF aus, denn dadurch hat die EBF89 keinen definierten Arbeitspunkt. Auch die Gittergleichrichtung (Audioneffekt), welche den Begrenzungseffekt mit unterstützt wird dadurch hinfällig. Es fehlt somit der Bezug über L505 und U2 nach GND. Wenn du (wir) Glück haben wirkt sich das nicht auf den Abgleich aus. Wir werden sehen...

Die Saba-Kerne sollte man grundsätzlich nicht! mit Wachs verkleistern, das würde beim nächsten Abgleichversuch den empfindlichen 'Gewindemechanismus' beeinträchtigen. Leider gibt es gelegentlich solche Fälle in denen jemand meinte Wachs anwenden zu müssen - das gibt dann meist Probleme.

Außerdem ist der Freiburg schon ein schönes Gerät und wegen seiner Automatik ist es auch etwas anspruchsvoller bei der Reparatur. Ich habe auch eine Möglichkeit gefunden den Automatikteil zu wobbeln. Dabei kann man auch die 'verbotene' Kopplung des Automatik Filters reproduzierbar anhand der Wobbelkurve einstellen. Dies wurde bisher noch nirgends wirklich dargestellt. Selbst die irgendwo von Saba offiziell angegebene Anleitung ist ein wenig planvolles Herumprobieren, ein Stochern im Dunklen...

Und, dass sich in dem Alter auch einige Fehler angesammelt haben, sollte nicht verwunderlich sein; die Kisten sind ja deutlich über 50 Jahre alt und daher oft älter als die Unverzagten, welche sich heute damit beschäftigen diese Teile wieder 'am Leben' zu bringen.

Und so gesehen waren die bisherigen Fehler ja nicht wirklich schwerwiegend: Oxydierter Ferritantennenschalter eigentlich ein üblicher Fehler bei Saba; unterbrochene Drehkoleitung, zwar unüblich, und mit einiger Sucherei verbunden, aber auch mit geringem Materialaufwand zu beheben. Unterbrochene Spule im ZF-Filter auch nicht typisch, kann aber reparaturmäßig Probleme bereiten, besonders wenn die Spule selbst unterbrochen ist; dies kann die Suche nach einem Ersatzfilter erforderlich machen.

Ich wünsche dir noch viel Erfolg bei der AM-ZF-Spulenreparatur und hoffe mir dir, dass der Drahtbruch, ausserhalb der eigentlichen Spule, an einer zugänglichen Stelle zu finden ist.

Nun noch eine Frage: Mit welchem hochwertigen Gerät wobbelst du? Denn 1Hz Wobbelfrequenz ist nicht alltäglich und das geht natürlich auch nur in Verbindung mit einem digitalen Speicheroszilloskop sonst bekommt man chronisches Augenflimmern.

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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: So Jan 10, 2021 22:07 
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Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo Peter,

danke, Deine Wuensche haben geholfen!

Die Unterbrechung der Spule war direkt am Anschluss, der Draht war sogar noch verzinnt, der pure Luxus. Danach habe ich den AM ZF Abgleich noch einmal gemacht und da ich schon dabei war, den Suchlauf fuer AM auch gleich mitgenommen. Das Radio spielt jetzt wieder super auf allen AM Bereichen und der Suchlauf funktioniert auch perfekt. Der Empfang mit Ferritantenne ist nicht beruehmt, das kenne ich von anderen Radios besser. Und die Kopplung am Bandfilter liess sich auch nach der Reparatur der Spule nicht so richtig unterkritisch einstellen, aber das habe ich jetzt einfach einmal so hingenommen.

Die UKW ZF habe ich ueberprueft, da hat sich nichts getan. Der UKW Tuner ist nun auch abgeglichen, wenn auch mit einem kleinen Kompromiss: die Kerne am Glasstab wollte ich nicht angreifen. Aber ich bin mit dem Empfang auch so zufrieden.

Als moegliche Baustelle bleibt noch der Suchlauf bei FM.
Der Senderknopf zappelt und zuckt noch immer - im Rhythmus der NF, also des Audiosignals, wie ich gemerkt habe. Der Suchlauf ist nach links auch empfindlicher, nach rechts will er dafuer starke Sender nicht so recht loslassen. Bei einem kurzen Impuls auf den Taster kehrt der Suchlauf wieder zum Sender zurueck, erst bei einem etwas laengeren Tastendruck faehrt er weiter. Vielleicht kommt diese Unsymmetrie ja aus dem Umfeld der EABC80. Keine Ahnung, ob das noch besser geht und ob es sich lohnt, da noch etwas Zeit zu * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*.

Um Deine Frage noch kurz zu beantworten:
Ich verwende zum Wobbeln den Funktionsgenerator AFG-2125 von GW-Instek und ein Digitaloszilloskop HMO1202 von Rohde & Schwarz.
Mehr zum genauen Ablauf schreibe ich morgen, heute ist es schon zu spaet.

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Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Freiburg Abgleich
BeitragVerfasst: Mo Jan 11, 2021 11:27 
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Hallo Günter,

das Gezappel des Abstimmknopfes in Takt der Modulation ist normal. Das ist auf UKW bei allen Automatik Geräten mehr oder weiniger stark ausgeprägt. Wenn du dir das Signal am pin9 der 'Motorendröhre' oder Messpunkt 'M' ansiehst wird dich das nicht mehr verwundern.

Dass der Motor beim Suchlaufstart zurückfährt ist bei diesen Modellen nicht üblich. Das kann daran liegen, dass der Kontakt 'Mod.' im Steuerschaltersatz zu spät schliesst, er sorgt nämlich durch Umpolung der 50Hz Modulation, dass die Nachstimmung vom Sender abweist und damit einen zügigen Start gewährleistet. Der 'Mod.' - Kontakt und der Suchlaufkontakt 'Suchl.' sollten möglichst gleichzeitig schließen. Wobei es nicht schadet wenn der 'Suchl.' - Kontakt ein paar ms eher schliesst. Nur wenn du mit einem 'Impuls' starten willst musst du auf jeden Fall darauf achten, dass bei der kurzzeitigen Betätigung beide Kontakte durchschalten. Gegebenenfalls kann man mit einer vorsichtigen Feinjustage der Kontaktfedern Abhilfe schaffen - manchmal hilft auch ein sorgfältiges reinigen der Kontakte.

Man könnte an dem Gerät noch einiges üben (z.B. Wobbelabgleich der Automatik); es hängt nur davon ab wie stark dein Interesse daran ist und wieviel Zeit zu * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* du bereit bist...

Offensichtlich bist du noch nicht in Rente und hast wohl noch andere Dinge zu tun. Aber erfahrungsgemäss hat man als Rentner noch weniger Zeit!

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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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