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 Betreff des Beitrags: Saba Königsfeld 14 Bass verzerrt
BeitragVerfasst: Mi Jan 06, 2021 21:26 
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Registriert: Mi Jan 06, 2021 21:14
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo liebe Gemeide,
Erstmal ein freundliches Hallo von mir.
Ich bin der Roman, 18 Jahre alt und komme aus Hanau.
Eigentlich bin ich in der RFT Ecke beheimatet, habe aber schon seit langer Zeit ein Saba Königsfeld 14 Radio, das ich auch sehr schön finde und gerne öfters nutzen würde.
Problematisch ist jedoch die Musikwiedergabe, da schon bei Ausgangsspannungen unter einem Volt vorallem im Bassbereich Verzerrungen auftreten.
Wenn ich die TA-Buchse benutze wird der Klang sehr schnell mittenlastig, mir ist sowieso aufgefallen dass die Loudness bei kleinen Lautstärken stark arbeitet, aber danach vorallem im TA Betrieb der Klang sehr mittenlastig und plärrig wird.

Das Radio hat ja eine EL 95 Eintakt A Endstufe, und der Saba Greencone, selbst wenn er im Impedanzverlauf auf 3,5 Ohm als Minimum runter gehen würde, müssten 3 Volt noch drinne sein. Was mir bei der Oszimessung an einem 4 Ohm Lastwiderstand aufgefallen ist, bei 1Khz Schafft er die 3,5 Volt sehr sauber, aber bei 120Hz geht es steil Bergab mit Amplitude und Wellensauberkeit. Ist das Konstruktionsbedingt tatsächlich so, oder könnte da irgendetwas faul sein?

Vielen Dank für die Hilfe und freundliche Grüße, Roman


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BeitragVerfasst: Mi Jan 06, 2021 21:59 
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Hallo Roman,
willkommen im Forum der Radio Virus infizierten.
Obwohl das Radio aus den 60ern stammt, prüfe trotzdem mal, ob noch Papierwickel Kondensatoren verbaut sind, eher unwahrscheinlich aber dennoch möglich besonders den Koppelkondensator C415= 22nF/mind.400V, sowie die in der Gegenkopplung und der Klangreglung.
Ein Wechsel der wenigen Elkos kann auch nicht schaden, bei dem im Ratioelko achte das dieser mit + auf masse zu löten ist.
Wie hoch ist die Kathodenspannung der EL95 und die Anodenspannung der EABC80 ?
Prüfe auch mal die Filz/Schaumstoff Abdichtung am Umfang des Lautsprecher Korbes auf Wirksamkeit der Schallabdichtung zu den Seiten

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M.f.G.
harry

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BeitragVerfasst: Mi Jan 06, 2021 22:17 
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Registriert: Mi Jan 06, 2021 21:14
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo Harry,
Spannungswerte messe ich Morgen mal durch, Kondensatoren muss ich eh noch eine Sammelbestellung durchführen, für meinen RFT EL 34 Gegentakt Verstärker.
Da füge ich die dann einfach hinzu. Den Lautsprecher würde ich fast ausschließen, da ich mal einen RFT 3401 angeschlossen habe mit 99dB Kennschalldruck, was aber nicht zur Verbesserung der Problematik geholfen hat.

Viele Grüße


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BeitragVerfasst: Mi Jan 06, 2021 23:19 
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Registriert: Fr Okt 18, 2013 20:43
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
eabc hat geschrieben:
Hallo Roman,
... ob noch Papierwickel Kondensatoren verbaut sind.


Da gibt es Varianten. Ich hatte schon welche mit und ohne , ebenso mit WiMa Kondensatoren.
Auch die transparent gelben dürfen stichprobenartig mal geprüft werden. Von brauchbar bis daneben ist alles drin.

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Gruß Steven :hello:


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BeitragVerfasst: Do Jan 07, 2021 16:19 
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Registriert: Mi Jan 06, 2021 21:14
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Moinsen,
Also nach dem Glättungskondensator habe ich eine Gleichspannung von 192-212V mit 20V Brummspannung gemessen, bei der Pentode zwischen Pin 2 und 5 (Kat und Anode) 184V RMS, bei der Triode EABC 80 Messe ich zwischen Pin 7(Masse) und Pin 9 48V RMS.
Was genau der Unterschied zwischen einer Anoden und Kathodenspannung ist, verstehe ich nicht ganz.
Daher habe ich bei der Triode jetzt auch Masse - an die Kathode gelegt und + an die Anode.
Da ich bisher fast nur mit DDR Geräten zu Tun hatte und Röhrengeräte für mich eh ein Novum sind, habe ich euch Mal ein Bild des Chassis nach einer groben Säuberung angehängt. Könnt ihr da evtl schon aufjedenfall zu Wechselnde Kondensatoren erkennen?

Seht mir bitte meine fehlenden Röhrenkenntnisse nach, ich muss noch viel lernen.

MfG, Roman


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BeitragVerfasst: Do Jan 07, 2021 17:31 
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Hallo Roman,
die alte DDR-Technik war nicht viel anders, oft sogar aufwendiger und robuster gefertigt.
Bei den Röhrengeräten ist das Metallene Chassis idR immer die Masse, bei Netzgetrennten ( durch einen vollwertigen Netztrafo) Geräten ist das Chassis gegen Erde immer Netzspannungsfrei, anders bei Allströmern, da kann je nach Netzstecker Drehung das Chassis volle Netzspannung führen.
Allströmer und Radios mit SPAR Trafo sind bei einer Reparatur deshalb immer am Trenn Trafo zu betreiben
Zur Messung an der EL95 die Kathode wird am Pin 2 von 7 herausgeführt, an diesem Pin und gegen masse wird gemessen, wiederhole diese messung bitte noch einmal.
Dein Chassis Bild ist leider bei Vergrößerung zu Pixelig um etwas zu erkennen.
Den Koppelkondensator C415 mit 22nF/mind 400V würde ich Grundsätzlich wechseln, die anderen benannten ebenfalls, sind Cent Artikel

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harry

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BeitragVerfasst: Do Jan 07, 2021 20:16 
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Registriert: Fr Dez 05, 2014 21:01
Beiträge: 605
Wohnort: Salzkotten
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,

die gemessenen Spannungen sind gegenüber dem Schaltbild-Angaben um einige Volt zu gering. Das lässt auf eine hochohmige Gleichrichterdiode (E250 C85) schliessen. Zusätzlich können, wie bereits meine Vorschreiber erwähnten, die Klein-Elkos wie der verstaubt aussehende C423 (Katoden-Elko EL95) auf der Platine unterhalb des Doppel-Elko´s, C311 (Ratio-Elko) unterhalb des Tastensatzes erneuert werden.

Viele Grüße


andreas


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BeitragVerfasst: Do Jan 07, 2021 20:23 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1994
Moin,
auf dem ersten Blick sehe ich auf der Platine keine Kondensatoren, die ich spontan wechseln wuerde. Das muesste naeher untersucht werden. Der Katodenelko der Endroehre sitzt wahrscheinlich zwischen ihrer Fassung und dem Netzteilelko, den tauschen. Die Roehrenfassungen nachloeten, besonders die der Endroehre. Es kann notwendig sein, diese Fassung auszubauen und die Loetstifte gut zu reinigen, damit sie wieder Zinn annehmen (erlebt bei Geraeten mit ECL86)
Dummerweise kann man den Ausgangsuebertrager nicht sehen, unter dem Chassis? Am Ende ist er reichlich klein fuer den Job. Das Schaltbild spricht von 2,5W "unverzerrt". Ob diese Leistung auch bei den Baessen erreicht wird, ist jetzt die Frage. Das Radio hat ein relativ umfangreiches Netzwerk zur "Klangformung", dieser Aufwand sollte sich wiederspiegeln.

"Was genau der Unterschied zwischen einer Anoden und Kathodenspannung ist, verstehe ich nicht ganz."
Anodenspannung ist hier in nicht ganz genau definiert. Es ist damit die Spannung an der Anode einer Roehre, wie auch die Spannung, die das Netzteil liefert gemeint, das muss der jeweilige Zusammenhang klaeren. Gemessen immer gegen Masse, so nicht anders angegeben.
Die Katodenspannung ist die Spannung an der Katode einer Roehre gegen Masse. Und das ist, wie schon erwaent, das Radiochassis.

Obwohl es die Sicherung Si401 (35mA) gibt, sollte C424 bei Ersatz nicht gegen Masse, sondern gegen +1 am Ausgangsuebertrager geschaltet werden. Sollte er dann mal durchschlagen, kann er da keinen Schaden mehr anrichten, das Radio wird nur sehr leise.
C608 (47n) kann auf 0,1µ bis 0,47µ vergroessert werden. Gibt eine brummaermere Anodensapnnung fuer die NF-Triode.
C603 kann entweder entfallen oder sollte durch einen geprueften Entstoerkondensator der Klasse X2(Y2) 250V~ ersetzt werden. Diese Kondensatoren haben im Fehlerfall ein definiertes Verhalten und duerfen vor allem nicht brennen oder einen Kurzschluss bilden. Dieser Kondensator (in seiner Funktion) und auch C424 haben so manches Radionetzteil und Ausgangsuebertrager auf dem Gewissen. Daher auch als "Trafomoerder" bekannt ;-)

Schaltbild:
https://elektrotanya.com/saba_koenigsfe ... nload.html

73
Peter


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BeitragVerfasst: Do Jan 07, 2021 22:01 
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Zitat:
Dummerweise kann man den Ausgangsuebertrager nicht sehen, unter dem Chassis? Am Ende ist er reichlich klein fuer den Job. Das Schaltbild spricht von 2,5W "unverzerrt". Ob diese Leistung auch bei den Baessen erreicht wird, ist jetzt die Frage.

Meiner Erinnerung nach unterm Chassis/Netztrafoseite. Der war aber glaube ich völlig normal von der Baugröße her. Und klanglich macht das Radio für seine geringe Lautsprecherbestückung schon ordentlich was her.
Wie gesagt, alles aus der Erinnerung her. Ist schon ein paar Jahre her das ich solch ein Radio mal auf dem Tisch hatte.

paulchen


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BeitragVerfasst: Fr Jan 08, 2021 5:46 
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thecookie18 hat geschrieben:
... Könnt ihr da evtl schon aufjedenfall zu Wechselnde Kondensatoren erkennen?
....


Ich bekomme das Foto im Beitrag nicht vergrößert. Ich meine jedoch, einige WIDERSTÄNDE zu erkennen, die Aufmerksamkeit erfordern. Konkret sind dies Kohlepresswiderstände mit braunem Grundkörper und Farbringen. Diese treten in den letzten Jahren immer stärker als Fehlerquellen hervor und sollten auf ihre Werthaltigkeit hin überprüft werden.

Folgt man den Berichten in den Foren, so gehen mittlerweile immer mehr Sammler dazu über, diese Teile samt und sonders im Zuge einer Geräterevision auszutauschen.
Für den Anfang würde ich Dir raten, alle Widerstände dieser Art durchzumessen und Exemplare mit Abweichungen von mehr als 20 % auf jeden Fall zu tauschen.


Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: Fr Jan 08, 2021 9:55 
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kann ich bestätigen, hatte gerade an einem Siemens A7s so einen Fall: am G1 der EL statt 100k unendlich. Interessanter Weise spielte das Ding mit einer lt RPG fast unbraucher EABC, allerdings mit funktionsloser LS Regelung. Mit einer neuen EABC ging garnichts Warum ist mir schleierhaft.....
Gruß JHG


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BeitragVerfasst: Fr Jan 08, 2021 11:05 
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Ist jetzt vielleicht eine blöde Frage, aber welche Kondensatoren verwendet man am Besten zum Tausch? Kerkos, Folienkondensatoren?; Elkos gibt's ja nicht in so winzigen Kapazitäten.


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BeitragVerfasst: Fr Jan 08, 2021 12:22 
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Roman, es sind immer die evtl. noch vorhandenen Papierwickel Kondensatoren, die auch immer gegen Folienwickler zu tauschen sind.
Von Elkos reden wir, wenn die Kapazität höher als z.B. 1 µF beträgt. Es gibts dann zwar spez, und relativ teure normale Folienwickler mit bis, zu 1,5µF, das aber sind mehr Sonderfälle. Elkos aber gibt als ungepolte, die oft NF-seitig in den Lautsprecher Weichen zu finden sind und gepolten, die von 1-47.000µF/ 5-450 V angeboten werden.
Ein weiterer Grundsatz: Egal ob Kondensator oder Elko, die Kapazitätswerte dürfen um die 20 % variieren, die aufgedruckte max. Betriebsspannung aber darf nur zur höheren abweichen

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harry

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BeitragVerfasst: Fr Jan 08, 2021 13:10 
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Zitat:
Elkos aber gibt als ungepolte

Ähhhm...?

paulchen


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BeitragVerfasst: Fr Jan 08, 2021 13:59 
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...kennst du die nicht ?
In vielen Lautsprecher Frequenzweichen sind die enthalten, oder heißen die Bipolar ?
Zumindest ist auf denen kein Polaritätsabdruck sichtbar.

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