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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Siemens Marloffstein 3, außen OK innen verbastelt

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BeitragVerfasst: Sa Feb 20, 2021 19:29 
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Hallo, ich habe ein "Siemens Marloffstein 3" aufgetan. Ich hatte immer schon Interesse an einem kleinen Geradeausempfänger, aber VE gefielen mir nicht. Die Marloffsteine 1-3 wurden auf der gleichnamigen Burg konzipiert und in der frühen Nachkriegszeit auf den Markt gebracht, der die einfache Technik mangelbedingt wohl noch akzeptierte. Außen ist das Gerät noch ganz OK für das Alter, Furnier muss an den Kanten geleimt werden, Rückwand fehlt, aber es gäbe Schlimmeres. Knöpfe sind alle da, Stoff noch gut.
Innen hört der Spaß dann auf. Chassis, Lautsprecher, Drehkos samt Antrieb scheinen noch original zu sein, das wars auch schon. Wobei am Chassis gesägt wurde. Der LS macht dafür einen guten Eindruck und trägt noch den original Schlafanzug, tönt auch.
Leider wurden die originalen 3 Stück RV12P2000 Pentoden samt Sockeln entfernt und auch die Gleichrichterröhre. Statt dessen kamen eine große AL2 Glaskolben-Pentode und eine EF12 Stahlröhre zum Einbau sowie eine Selen-Säule. Zur Erzeugung der unterschiedlichen Heizspannungen ein obskurer Trafo, an den wohl versucht wurde einen zusätzlichen Abgriff anzulöten für die 4V Heizung der AL2.
Etliche Bauteile fielen beim Ausbau heraus, so dass es mir sinnlos erscheint ein Schaltbild des Umbaus aufzunehmen.

Wie würdet ihr vorgehen, um dem Gehäuse wieder Röhrenleben einzuhauchen? Eventuell könnte man um den vorhandenen Spulensatz eine Standard-Audionschaltung herumstricken? Natürlich nicht als Allstromgerät, einen ordentlichen Trafo hätte ich noch in der Bastelkiste (6,3 und 220 Volt sek.).
Der vorgefundene AÜ hat ca. 900 Ohm Gleichstromwiderstand primär, diskutabel?
Die alten Röhren sehen äußerlich OK aus, müsste man testen, aber in der Kombination mit verschiedenen Heizspannungen macht das ja eher weniger Sinn.
Ideen bitte für einen lernwilligen Anfänger. Vor Röhrentechnik hatte ich immer Respekt, meine "großen" Nachkriegs-Super mit UKW bräuchten alle noch ihre Kondensatorkur da wäre das doch ein hübsches Projekt vorneweg ;-)
Dateianhang:
Dateikommentar: Chassis vorn
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Dateianhang:
Dateikommentar: Chassis oben, Röhren bereits gezogen
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Dateianhang:
Dateikommentar: Chassis unten
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Dateianhang:
Dateikommentar: Gehäuse
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Edit: So sollte ein Marloffstein-Chassis eigentlich aussehen:
Bild


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BeitragVerfasst: Sa Feb 20, 2021 22:06 
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Hallo,

nun, was Du machen könntest hängt natürlich auch davon ab, welchen Röhrensatz Du verwenden möchtest.

Da der Übertrager anders befestigt ist als beim originalen Marloffstein, wollen wir annehmen, dass hier ein zur AL2 passender Übertrager mit einer Primärimpedanz von 7 Kilooohm montiert ist.

Um mechanisch so wenig als möglich zu verändern, würde es sich anbieten, die AL2 durch eine EL2 zu ersetzen, hier würde auch der Übertrager in etwa passen.

Wenn Du ganz schmerzfrei bist, was Umbau angeht, bietet sich auch die Verwendung einer ECL82 an.
Ich habe im Internet eine Schaltung gesehen mit EF183 als Audion mit Einstellung der Rückkopplung über die Schirmgitterspannung und einer ECL82 als NF-Vor- und Endstufe.
Auch zur ECL82 würde der Übertrager in etwa passen.

Evtl. haben ja andere Forumsmitglieder auch noch Ideen.


Viele Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: So Feb 21, 2021 10:13 
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Hallo,
die Idee mit der ECL82 finde ich auch gar nicht so schlecht. Mir sticht aber die vorhandene Stahlröhrenfassung ins Auge. Um damit was zu machen, könnte man auch die ECL11 nehmen. Die ist aber eher teuer und gilt als zickig. Aber vielleicht ist ja was in der Bastelkiste. Auch eine Kombination von EL11 und EF80 wäre denkbar. Sicher sind noch viele ander Röhrenkombinationen denkbar. Ich würde nehmen was da ist und funktioniert!
Der Gleichstromwiderstand 900 Ohm beim vorhandenen AÜ scheint plausibel. Wenn man nicht das letzte halbe Watt aus der Endröhre rausholen will, solte der für diverse Röhren gehen.
Ich würde aber auf jeden Fall das Gerät komplett zerlegen und die Korrosionsspuren der noch brauchbaren Bauteile beseitigen. Dann Stück für Stück Neuaufbau nach bewährten Schaltungen. Da gibt es einiges im Netz (z.B. beim Yogi).
Das Ganze kann viel Freude machen, braucht aber seine Zeit zumal das Gehäuse ja auch noch Arbeit macht...

Grüße
Frank

_________________
Viele Grüße

Frank


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BeitragVerfasst: So Feb 21, 2021 19:30 
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So, das Chassis wurde abgeräumt und der fällige Radiowaschtag abgehalten :-)
Diese Schaltung vom Jogi stach mir ins Auge, die er auch in hohen Tönen lobt:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Bastelschule/0-V-1.htm
Sympathisch wäre ein Aufbau mit den preiswerten 2x EF183 oder 184. Aber erreicht man damit Zimmerlautstärke?
Mein vorhandener Trafo liefert 0,9 A Heizstrom bei 6,3 Volt. Sonst könnte man ja auch daran denken die alten Röhren weiter zu verwenden. Aber die AL2 zieht leider schon 1 A bei 4 Volt - könnte man ja per Vorwiderstand erzeugen, wenn denn der Dampf vom Trafo ausreichen würde...
Die obige Schaltung würde ich für Mittelwelle aufbauen und vielleicht eine Umschaltung auf 180 - 160m vorsehen, manchmal kommen hier die holländischen Piraten ganz gut rein :-)
Langwelle ist ja eher weniger interessant, für Mittelwelle hätte ich einen Modulator.

Erkennt vielleicht jemand die Spulen? Die mit der braunen Wicklung war an die Antennenbuchsen geschaltet, die weißen Spulen sind Schwingkreis und Rückkopplung. Die Ankopplung der Antenne kommt mir sehr lose vor?
Viele Drähte waren schon abgefallen, obwohl oder weil? Massen von Lötzinn verarbeitet waren. Damit kann ich jetzt ordentlich Schrottgeld machen ;-)


Dateianhänge:
Dateikommentar: Chassis
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IMG_20210221_184806_600x600_100KB.jpg [ 91.52 KiB | 3064-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Schrott
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IMG_20210221_150351_600x600_100KB.jpg [ 82.25 KiB | 3064-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Schwingkreis- und Rückkoppelspule
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IMG_20210221_135838_600x600_100KB.jpg [ 76.98 KiB | 3064-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Antennen-Koppelspule
IMG_20210221_141810_600x600_100KB.jpg
IMG_20210221_141810_600x600_100KB.jpg [ 92.75 KiB | 3064-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Spulen eingebaut
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IMG_20210221_135812_600x600_100KB.jpg [ 70.51 KiB | 3064-mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: So Feb 21, 2021 22:19 
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Hallo,

mit dem Spulensatz könntest Du mal eine Schaltung nach Art des DKE38 ausprobieren.
Damit wären wir dann wieder z.B. bei der ECL82, Triode als Audion und Pentode als Endstufe.
Der DKE hatte auch die Antennenkopplung über eine Schwenkspule.

Für die Endstufe muss dann 'nur' der Kathodenvorwiderstand so dimensioniert werden, dass die Grenzwerte bezüglich Anodenverlustleistung nicht überschritten werden.
Ggf. muss auch die Anoden- und Schirmgitterspannung für das Pentodensystem der ECL82 etwas reduziert werden.

Eine andere Möglichkeit wäre dies: https://share-your-photo.com/6e80797506
Dann allerdings mit einer EFL200 und 'normalem' Netzteil und nicht als Allstromgerät.


Viele Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: So Feb 21, 2021 23:04 
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Besten Dank für die Anregungen. Ich nehme mit, dass sich mit solchen Zweiröhren-Schaltungen (bzw. einer Röhre mit 2 Systemen) durchaus eine ausreichende Lautsprecherwiedergabe erzielen lässt.
Es scheint tatsächlich der Spulensatz vom DKE38 zu sein, oder zumindest etwas sehr ähnliches. Die beiden Spulenkerne waren schwenkbar angeordnet, allerdings nicht von außen verstellbar.


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BeitragVerfasst: So Feb 28, 2021 17:56 
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Ich habe heute mit der schönen AL2 gespielt und sie scheint in Ordnung. Jedenfalls bekomme ich in Verbindung mit dem vorhandenen AÜ und einer Lautsprecherbox eine recht brauchbare Wiedergabe vom Kopfhörerausgang eines Kofferradios.. Mit der 2-Trafo-Methode bin ich nur auf gut 100 Volt Anodenspannung gekommen und erreiche damit so 15 mA Anodenstrom bei einer negativen Gittervorspannung von rund 5,5 Volt über einen Kathoden-Vorwiderstand von 220 Ohm.
Sonst vom Aufbau her wie in dem Bild aus Jogis Röhrenbude (nur die Endröhre).
Somit würde ich diese Röhre für den Neuaufbau nutzen wollen und habe auch einen Trafo gefunden, der 4 und 6,3 Volt Heizspannung abgibt.


Dateianhänge:
EL12SE.jpg
EL12SE.jpg [ 22.83 KiB | 2858-mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: Mo Mär 01, 2021 7:11 
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Bislang ist das alles noch recht unkonkret, was Du vorhast. Ich empfehle Dir, folgendes Gerät zu realisieren:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Bastels ... reiser.htm
Lass' Dich bei diesem Bericht nicht vom Text verwirren, denn dort wird zu sehr auf den verwendeten Spulensatz abgehoben, außerdem enthält er einen Fehler. Schau' nur auf den Schaltplan. Diese Schaltung ist auch für einen Anfänger leicht nachzubauen.

Dafür spräche:

Die ECL80 ist gut beschaffbar. Sie benötigt wenig Heizstrom, so dass man mit einem kleinen 6,3 Volt-Heiztrafo klar kommt.
Einen Trafo für die Anodenspannung benötigst Du nicht, sie wird über eine Diode 1N4007 aus dem Netz gewonnen.

Deine vorgefundene Spule ist dafür sehr gut geeignet. Allerdings ist diese Spule in Deinem Gerät etwas sonderbar verbaut: die Teilspule mit dem eingelassenen Ferritkern befindet sich normalerweise unterhalb der großen weißen Spule und wird an diese angeklappt. Oberhalb der anderen Spulen montiert, so wie auf Deinem Foto, habe ich das noch nie gesehen. Jedenfalls liefert dieser Spulensatz LW und MW, wenn man ihm einen einfachen Schalter spendiert.

Drehkos sind bei Dir bereits vorhanden, der Lautsprecher auch. Ich gehe auch davon aus, dass der AÜ für diesen Zweck verwendbar sein wird.

Das bei Jogi gezeigte Gerät habe ich in ähnlicher Form vor vielen Jahren gebaut, es brachte damals guten Mittelwellentagesempfang per Lautsprecher des nächstgelegenen MW-Senders. Reichte für Zimmerlautstärke gut aus. Ein Modulator war nicht vonnöten.

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: Di Mär 16, 2021 13:25 
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Vielen Dank für die Tipps. Leider komme ich nur sporadisch zu diesem Projekt, aber es wird, versprochen ;-)
ich habe inzwischen beide Röhren (AL2 und EF12) testen können und sie funktionieren. Mit der EF12 und dem Spulensatz habe ich ein Audion nach einem Heinz Richter-Buch "fliegend" aufgebaut. Die Rückkopplung lässt sich regeln und ich komme in den gewünschten MW-Bereich. Ähnliche Einkreiser habe ich zuletzt vor vielen Jahren mit Halbleitern gebaut und erinnere mich an Ortssender- und Fernempfänge wie damals Radio Schweden in den frühen Abendstunden. Das heutige Signalangebot ist wohl etwas schwächlich für solche einfachen Konzepte. Kann aber auch an der fliegenden Verdrahtung oder der zu kurzen Antenne gelegen haben. Leider brachte mein Modulator zwar viel Interferenzpfeifen aber keinen sauberen Empfang wie vergleichbar am Kofferradio. Da muss ich noch ein wenig experimentieren.

Ich neige allerdings im Moment dazu eine vorhandene ECC81 für Audion und eine Vorstufe zu verwenden. Der Audionteil funktioniert mit dem vorhandenen Spulensatz und auch einer testweise verwendeten Ferritantenne genauso gut oder schlecht wie die erwähnte Schaltung mit EF12. Die NF-Vorstufe könnte ich gut verwenden um externe Signale einzukoppeln. Dafür reicht die Verstärkung der AL2 nämlich knapp nicht aus:

Quelle: http://www.pa2e.nl/jackdonio/radiomorningstar/radio.html
Bild
Edit, warum wird das verlinkte Bild nicht angezeigt? Bildlink: http://www.pa2e.nl/jackdonio/radiomorningstar/radio_bestanden/0V1.jpg


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0V1.jpg [ 117.32 KiB | 2663-mal betrachtet ]
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