eabc hat geschrieben:
Im Röhrenradio genügen da idR 400V Typen wenn ein Widerstand davor sitzt und 630 V Typen wenn sie direkt an der Anodenspannung gelötet werden.
Ein breites Sortiment gibt es u.a. hier beim Volker im :
https://atr-shop.de/Moin,
das stimmt zwar, aber da die Preisunterschiede im angegebenen Shop gering sind, kann man gleich vollstaendig die 630V Typen nehmen. Das vereinfacht die Auswahl und das Zusammensuchen beim Shopbetreiber

Und man muss nicht drauf achten, wenn man einen Kapazitaetswert in mehreren Spannungsfestigkeiten geordert hat.
Wie schon angesprochen, Platzprobleme wird es mit den modernen Kondensatoren nicht geben, sie bauen bei vergleichbaren Daten wesentlich kleiner als damals.
Doppelte Spannungsangabe bei Papierkondensatoren: Der kleinere Wert ist die zulaessige Betriebsspannung im Dauerbetrieb. der hoehere Wert die sog. Pruefspannung, die der Kondensator fuer eine bestimmte Zeit aushalten muss (meist eine Minute).
Bei Elkos sind es Dauer- und Spitzenspannung. Die Spitzenspannung darf nur kurzzeitig fuer 1 Minute anliegen. Gedacht z.B. fuer die Anheizphase bei Roehrengeraeten, wo die noch unbelasteten Netzteile ihre Leerlaufspannung liefern. Sollte verhindern, dass man da spannungsmaessig ueberdimensionierte und damit unwirtschaftliche Kondensatoren einbaut. In der Regel wurden die Kondensatoren aber noch nichtmal bis zur Dauerspannung beansprucht, die Einteilung der Spannungsfestigkeit war eben so (z.B. 50µF 350/385V, es gab keine Kondensatoren fuer z.B. 300/320V, jedenfalls nicht als Standardtypen fuer die Geraetebestueckung).
Zum Hinweis auf gepruefte Entstoerkondensatoren:
Zulaessig fuer Kondensatoren zwischen den Netzpolen oder zwischen Netz und Chassis sind heute nur noch gepruefte Entstoerkondensatoren der Klassen X und Y, je nach Anwendungsfall. Der Grund dafuer liegt in dem definierten Verhalten im Fehlerfall. Sie duerfen z.B. keinen Brand ausloesen oder einen Kurzschluss bilden. Ausserdem muessen sie bestimmten impulsfoermigen Spannungsbeanspruchungen standhalten. Also alles Anforderungen an die Zuverlaessigkeit im Betriebsverhalten, die man von "normalen" Kondensatoren nicht erwartet. Und die damit aus dem Grund an genannter Stelle unzulaessig sind.
Damals gab es die genannte Kategorie nicht, man war auf Typen hoher Pruefspannung angewiesen. Wie die sich im Fehlerfall verhalten, weiss man nicht. Im Zweifel nicht im Sinne der Sicherheit

Der 5000pF 1000/3000V Kondensator ist ein typischer Vertreter eines damaligen Entstoerkondensators zwischen Netzpol und Chassis. Heute 4,7nF/275V~ Y2 .
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Peter