Dampfradioforum

Hallo zusammen!
Ich habe meiner Frau Sabine soeben eine "Sabine M" geschenkt, die ich zuvor instand gesetzt habe. Die Kondensatoren inkl. Elkos sind getauscht, zwei neue Skalenlampen sind auch verbaut. Danach lief das Gerät für ca. 15 min einwandfrei, dann traten Verzerrungen in der NF auf (alle Wellenbereiche). OK, mein Verdacht fiel auf die UABC80, also habe ich sie getauscht. Ich hatte schon gedacht, dass der Fehler behoben ist, aber leider fangen die Verzerrungen wieder an, allerdings erst nach ca. 1 Stunde Betrieb. M.E. muss der Fehler "rund um die UABC80/Triodenteil" zu suchen sein.

Hat jemand eine Idee?



Kai

Moin Kai,
nein das mus er nicht, denn du hast vergessen die Kathodenspannung der UL84 über einen Zeitraum von bis zu einer Stunde bei spielenden Radio zu messen, weil diese aufgrund eines Röhrendefektes, ansteigen und somit die Bauelemente, die von der Anodenspannung durchlaufen werden, überlasten kann. Dann ist die Röhre entweder gegen eine wissend intakte oder einer weiteren, die dann wieder zu messen ist, auszutauschen.
Und wenn du schreibst, alle "Papierwickler" gewechselt zu haben, dann kannst du den gegebenen Folgetipp überspringen.

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Hi,

miss einfach mal die Gitterspannung an Pin 2 der UL84. Falls die im Laufe der 15 Minuten in Richtung positivere Spannungen wegläuft und du den Kondensator davor sicher ausschließen kannt, brauchst du vermutlich eine neue UL84.

Ach so - U-Röhren = keine Netztrennung = Möglichkeit von Stromschlag am Chassis. Bitte nur mit Trenntrafo messen

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Vielen Dank für die Tipps, das ging ja richtig schnell!
Stimmt, ich habe die Anodenspannung noch nicht über 1 Stunde lang gemessen! Das werde ich nachholen.
Aber die UL84 habe ich in der Tat schon gegen eine andere UL84 aus einer anderen Sabine getauscht. Leider kam der gleiche Fehler dabei heraus.
Könnte es vielleicht ein Gitterableitwiderstand R34 an der UABC sein?

Beste Grüße
Kai

P.S.: Selbstverständlich benutze ich einen RT5A von Grundig ...

Kai, nicht die Anodenspannung messen, sondern die Kathodenspannung, die du am Pin 3 findest, diese sollte bei ca. 6-11 V liegen und nicht ansteigen darf, dann zieht die UL84 Gitterstrom. Die Ursache dafür evl. ein "Papierwickler Kondensator, der beim Wechseln vergessen wurde oder die Röhre selbst.
Den Gitterableitwiderstand kannst du doch messen und mit dem Wert im Plan vergleichen, der bei 5M liegen sollte.

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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... die Sabine ist schon ein besonders Mädel: Sie spielt jetzt schon über eine Stunde mit angeschlossenem Messgerät an der Kathode UL84. Konstant 9,9 - 10,1 Volt >> läuft wie verrückt! Ist klar: Wenn man mit Zahnschmerzen zum Zahnarzt muss, hat man plötzlich keine mehr!

Gruß
Kai

Hallo Kai,
hast du den Kathoden-Elko der UL schon gewechselt? Auch den Widerstand an der Kathode würde ich mal testweise ersetzen.

Alfred

Hallo Alfred,
der Elko ist bereits ersetzt, der Widerstand noch nicht. Sieht aber noch ganz gut aus ...
Wie gesagt, gestern lief das Radio über zwei Stunden einwandfrei. Allerdings hatte ich die Rückwand nicht montiert. Ich denke, ich werde noch einmal mit montierter Rückwand testen. Dann staut sich bestimmt mehr Wärme.

Aber Danke für den Tipp!

Kai

By the way...

schließ' mal einen externen Lautsprecher an, wenn der Fehler wieder auftritt. Habe mich bei einem ähnlichen Problem mit einer Jubilate mal (fast) dusselig gesucht... Bei steigender Temperatur im Gerät verzog sich die Schwingspule des Lautsprechers (schlechte Verklebung) und generierte ein kratzendes, verzerrendes Geräusch.

Grüße,

Jörg

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www.radiolegenden.de

Hallo Jörg,
danke für deinen Tipp! Ich hatte die Sabine jetzt eine gute Stunde in Betrieb, als der Fehler wieder auftrat. 3 Röhren gegen "kalte" Röhren getauscht; kein Unterschied! Dann habe ich deinen Tipp ausprobiert und den Lautsprecher einer anderen Sabine lose angeschlossen. Hört sich ganz gut an ....

Ich baue den Ersatzlautsprecher jetzt mal ein, mal schauen was dann im Dauerbetrieb passiert.

Konntest du den defekten Lautsprecher retten?

LG
Kai

So, der Lautsprecher ist umgebaut. Mal schauen, was der Langzeittest ergibt. Eine Sache ist mir aber noch aufgefallen, vielleicht hat jemand eine Idee:

Zum Vorab-Testen hatte ich noch eine ältere UL84 drin gelassen und hier ergibt sich eine seltsamer Effekt. Wenn ich den Klangregler ganz nach links, also "dumpf" drehe, wird der Ton merklich leiser und verzerrt auch. Mit einer frischen UL84 ist alles OK. Kann man hieraus evtl. Rückschlüsse auf den Gesamtfehler ziehen?

Danke euch für jeden Tipp!

Kai

Der Klangregler ist bei der Sabine M gleichspannungsmäßig mit dem Steuergitter der UL84 verbunden, er verändert den Gitterableitwiderstand. Wenn er auf "hell" steht, ist der Gitterableitwiderstand ca. 500 k Ohm, wenn er auf "dunkel" steht, ca. 1 M Ohm.

Ich vermute, dass diese UL84 Gitterstrom zieht. Bei einem Gitterableitwiderstand von 1 M Ohm verschiebt sich dadurch der Arbeitspunkt so sehr, dass sie nicht mehr im linearen Bereich arbeitet. Der Effekt ist dann wie mit einem Koppelkondensator mit schlechter Isolation.

Lutz

So, ich denke, dass die Sache abgeschlossen ist! Ich habe die Sabine jetzt mich Austauschlautsprecher und montierter Rückwand über zwei Stunden betrieben: Alles OK! Also war der "böse Bube" in der Tat der fehlerhafte Lautsprecher! Unglaublich!

Vielen Dank für alle Tipps!

Kai