Hallo Dampfradio-Forum,
ich bin nun seit einigen Tagen intensiv bei euch unterwegs und versuche mich halbwegs in die Technik einzulesen.
Schaltpläne lesen, Löterfahrung und elektrisches Verständnis ist dank beruflicher Ausbildung gegeben, allerdings fehlt mir aktuell noch die Routine mit der Radiotechnik. (Was ich gerne mit diesem Projekt ändern möchte). Ich hab daher die Fotodoku extra etwas aufwändiger gestaltet und die Cs nochmal extra beschriftet - falls ihr einen Fehler bemerkt bin ich euch sehr dankbar wenn ihr mich darauf hinweist oder korrigiert. Ich bin schließlich hier um was zu lernen

Zu meinem Projekt: Ich besitze einen alten Stern-Radio-Rochlitz Juwel 1 der wohl nur 1956 gebaut wurde und schon ein Jahr darauf vom wohl populärerern Juwel2 abgelöst wurde. (Zumindest findet man zum Juwel 1 fast nichts und vom Juwel2 doch relativ viele Bilder. Der Radio war die letzten Jahre sporadisch in Betrieb ohne jedoch mal von Ihnen begutachtet zu werden (dazu gleich mehr). Meine Idee war nun das Radio über den TA-Eingang mit einem RaspberryPi zu verbinden und ihn so digital aufzurüsten. (Internetradio, Bluetooth usw.)
Das ganze hat auch auf Anhieb geklappt, Signal kommt direkt per 3,5mm Klinke aus dem Raspberry und geht auf den TA-Eingang, soweit sogut.
Der nächste logische Schritt wäre nun den Raspberry mit Spannungsversorgung ins Radiogehäuse zu integrieren. Dazu ich mir nun auch mal den Radio von Ihnen angesehen hab.
1. Überraschung: Ich bin wohl nicht der erste, der sich das Innenleben des Radios angesehen hat. Anstatt der ersten Röhre (eine EZ80 als Gleichrichter) wurde das Gerät auf einen Becherelko mit Diode und Vorwiderstand "umgerüstet". (siehe Bild Erstes Blick)
2. Überraschung: Hier das beste Beispiel wieso man solche alten Geräte nicht einfach so betreiben sollte: (Netzeingangs-Feinsicherung wurde mit Alufolie "bearbeitet") (siehe Bild Feinsicherung)
3. Überraschung: Kondensator C10 Draht ausgerissen. (siehe Bild C10)
3. Elkos ausgelaufen und quasi alle Papierkondensatoren auffällig. (siehe C79+C48.jpg und
So nun steht man natürlich mit einem Gerät da, dass zwar prinzipiell funktioniert, ich aber in keinster Weise vertreten kann dieses Gerät am Netz zu betreiben ohne nicht vorher die Kondensatoren zu wechseln. Selbe Meinung hatte ich auch hier in zig Forenthreads gelesen. - Mein Idee bzw. Philosophie: So wenig wie nötig am Radio machen um einen sicheren Betrieb gewährleisten zu können. (Originalzustand ist sowieso schon aufgrund der fehlenden Gleichrichterröhre zerstört)
Schaltplan:
https://www.gfgf.org/GFGF-Schaltplandienst/SternRadioRochlitz_Juwel_sch.pdfMit Hilfe des Schaltplans hab ich mich nun etwas in das Radio eingearbeitet und hab eine anständige Fotodoku inkl. Kondensatorbezeichnungen erstellt. Die bezeichneten Kondensatoren würde ich nun alle tauschen, sonst sind meiner Meinung nach sehr viele Keramikondensatoren verbaut die auch laut Kondensatorkunde-Thread in Ordnung sein sollten.
Einzig die mit Lila am Bild markierten Kondensatoren kann ich auf Anhieb nicht zuordnen. Könnt ihr zufällig erkennen welche das sind? Ich kann gerne auch dazu noch detailliertere Fotos machen.
C48 ist mit 5000pF "d" markiert. Wofür steht das "d"? Ich hab dazu leider nichts online gefunden.
Weil ich in bei euch hier viel darüber gelesen hab nur zum Verständnis, der Koppelkondensator ist bei diesem Radio C69, korrekt?
Der Elko C79 ist zwischen Anodenspannung und Erde geschaltet - ich meine hier in den letzten Tagen gelesen zu haben, dass dieser Kondensator als Entstörkondensator diente und mittlerweile eigentlich weggelassen werden kann. Ist dies so korrekt? (Analog dazu gibt es diese Verschaltung teilweise auch primärseitig vor dem Trafo, bei diesem Radio allerdings nicht.
Ich freue mich auf eure Antworten.
Beste Grüße
Martin