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 Betreff des Beitrags: Mende 185W: ganz schlechter Empfang
BeitragVerfasst: So Apr 18, 2021 21:40 
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Hallo zusammen,

ich habe hier ein Mende 185W aus den Dreißigern stehen, das ich reparieren will. Das Gerät läuft im Prinzip auch schon wieder, aber der Empfang ist sowohl auf MW als auch LW sehr, sehr dürftig: ich höre mit zwei Metern Draht als Antenne nur einige wenige Sender sehr, sehr schwach, sodaß sie im Pfeifen untergehen.
Alle Spannungen im Gerät sind okay, nur die der AF7 sind viel höher, wie angegeben: 75V statt 40V an der Anode und 27V statt 20V am Schirmgitter. Die umliegenden Widerstände und Kondensatoren sind alle okay.
Könnte das etwas mit diesem ominösen Selektionswähler zu tun haben, dessen Aluminiumplatten etwas in Mitleidenschaft gezogen wurden? So richtig werde ich aus diesem Teil nicht schlau: wenn ich den nach rechts drehe, kommt irgendwann ein Punkt, wo der Empfang aussetzt und der Apparat ganz stumm wird. Dieser Effekt wird umso stärker, je weiter niedriger die Empfangsfrequenz wird. Kurz vor Schluß der Skala im unteren Bereich ist das generell gar nichts mehr zu hören, egal wie der Selektionswähler steht. Könnte der defekt sein? Oder ist die AF7 einfach ganz platt?

Vielen Dank,

Thomas


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BeitragVerfasst: Mo Apr 19, 2021 5:56 
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Moin Thomas,
in diesem Fall wird die Röhre "platt" sein.
Vorausgesetzt du hast die Papierwickler gewechselt

_________________
M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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BeitragVerfasst: Mo Apr 19, 2021 8:19 
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Hallo Thomas,

meiner Meinung sind die gemessenen Spannungen unbedenklich, denn damals hat man mit Schätzeisen gemessen welche üblicherweise einen Innenwiderstand von 333 Ohm/Volt aufwiesen.

Damit belastenten sie den Messkreis in 300V-Stellung mit ca. 100k-Ohm. Das wirkt sich in hochohmigen Messkreisen deutlich verfälschend auf die Spannungsanzeige aus; moderne (hochohmige) Messgeräte zeigen hingegen nahezu die wirkliche Spannung an, welche wegen der fehlenden - bzw. sehr geringen - Belastung durch das Messgerät immer höher sein wird.

Wenn du die originalen damaligen Messwerte zur Anzeige bringen möchtest, schalte einfach einen 100k/1Watt-Widerstand parallel zu deinem DVM - sofern dessen Ri=10Meg beträgt. Bei Ri=1Meg (und kleiner) sollte man den Parallelwiderstand so dimensionieren, das sich zusammen mit dem Instrument 100k-Ohm ergeben.

Der schlechte Empfang sollte daher nicht in direktem Zusammenhang mit den "falschen" Spannungen stehen.

Nachsatz: Immerhin zieht die AF7 bei den aktuell gemessenen Werten einen Anodenstrom von: Ub-Ua/Ra+Rv -> 225V-70V/(200K+30k) = 0,67mA. Das passt recht gut (nahezu exakt) zu dem im SB angegeben Anodenstrom-Wert - so wirklich 'taub' kann die AF7 daher eher nicht sein.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Mo Apr 19, 2021 10:21 
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Hallo Thomas,

Olli von Ollis Tubes hat den Sachverhalt, den glaubnix schildert, in seinem Video angesprochen und mit Beispielen gezeigt. Hier der Link. Ab Minute 8 wird die Thematik aufgegriffen.

Bzgl. den Spannungen kann ich folgendes sagen: Im Schaltbild wird der Schirmgitterstrom ja mit 100uA angegeben. das wäre bei dem 1MOhm Schirmgitterwiderstand ein Spannungsabfall von 100V. Mit dem DMM (Innenwiderstand 10 MOhm) müsste man dann grob 113V messen, da der 10 MOhm Innenwiderstand die gemessene Spannung belastet. Mit einem idealen Voltmeter (Innenwiderstand unendlich) müsste man 125V messen.

Warum du jetzt am Schirmgitter so wenig misst, verstehe ich auch nicht ganz. Würde der Widerstand hochohmig, müsste gleichzeitig aber der Anodenstrom absinken und die Anodenspannung deutlich höher ausfallen. Folglich kann es daran nicht liegen. Das einzige was mir jetzt noch einfallen würde: der 500nF Kondensator parallel zum TA Eingang. Wenn der einen niedirgen Isolationswiderstand hat, zeiht er die Spannung auch nach unten. Allerdings würde auch das ein Absinken des Anodenstroms und eine deutliche Erhöhung der Anodenspannung bedeuten.
Wenn du das Radio auf TA schälst, ist die Schirmgitterspannung dann höher?

Da das ein Audion ist, stellt man über die Drehkondensator die Stärke der Rückkopplung ein. Ab einem gewissen Drehkowinkel wird das zur Mitkopplung und das Audion wird zum Oszillator. Dann kann nichts mehr empfangen werden. Allerdings sollte man einen Pfeiffton hören, wenn man dann die Empfangsfrequenz ändert. Nach deiner Beschreibung kann da ja auch nicht der Fall sein, da du keine Pfeiffstörungen erwähnst.

Vielleicht kannst du ja mal ein Bild vom Selektionswähler machen und hier reinstellen.

PS: Hast du schon ausprobiert, ob du die AF7 zum Schwingen bringst?

_________________
Viele Grüße,
Raphael
:mauge:


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BeitragVerfasst: Mo Apr 19, 2021 11:22 
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Hallo Raphael,

bei meiner Betrachtung hatte ich lediglich die Anodenspannung im Focus. Bei der Schirmgitterspannung fehlt mir auch eine schlüssige Erklärung, weil sie sich auch auf den Anodenstrom auswirkt...

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Mo Apr 19, 2021 13:53 
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Hallo zusammen,

danke für die zahlreichen Antworten! Ich bin der Sache nächer gekommen: das Meßgerät war's! Mit einem einfachen Elektriker-Voltmeter aus den 60ern erhalte ich halbwegs genau die Werte aus dem Schaltplan, da würde ich jetzt sagen: das paßt. Sowohl die Anoden- als auch die Schirmgitterspannung sind okay.
Es muß also an etwas anderem liegen. Ich habe mal ein Foto von dem Selektionswähler gemacht. Die Verbindungen scheinen alle in Ordnung, nur zu der ziemlich ramponierten Alu-Abschirmung gibt es keine Verbindung mehr. Aber ob das die Ursache ist?
Dateianhang:
100_1193.JPG
100_1193.JPG [ 83.3 KiB | 3100-mal betrachtet ]

Ich habe irgendwo gelesen, daß man unbedingt die Trimm-Kondensatoren in den Bandfiltern nachsehen soll, von denen auch ein Bild angehängt ist. Und das Gerät nachgleichen sollte bei der einfachen Technik vielleicht auch nicht so schwierig sein.
Dateianhang:
100_1196.JPG
100_1196.JPG [ 76.64 KiB | 3100-mal betrachtet ]

Beste Grüße

Thomas


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BeitragVerfasst: Mo Apr 19, 2021 15:25 
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Hallo Thomas,

messe doch mal, ob die Antennenspule Durchgang hat. Hatte bei Mende öfters mal einen defekten "Lichtantennenkondensator", der die Antennenspule hat abfackeln hat lassen...

Grüße,

Jörg

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www.radiolegenden.de


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BeitragVerfasst: Mo Apr 19, 2021 17:20 
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Man sollte sich auch das Lautstärkenpoti anschauen. Wenn das hochohmig ist, zieht es die HF-Stufe zu.


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BeitragVerfasst: Mo Apr 19, 2021 18:46 
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Hallo Jörg,
hallo Munzel.

also, die Antennenspule ist es nicht: bei MW messe ich von Antenne nach Erde 30 Ohm und bei LW 200 Ohm. Das ist doch realistisch, oder?
Den Lautstärkeregler würde ich auch eher ausschließen, denn rein akustisch scheint mir der sehr gut zu gehen. Aber morgen nehme ich mir den auch mal mit dem Meßgerät vor...
Danke für die Antworten,

Thomas


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BeitragVerfasst: Mo Apr 19, 2021 18:50 
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Nicht vergessen: es ist nur ein Zweikreiser. Damit bekommt man mit 2m Draht nicht so besonders viel rein.


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BeitragVerfasst: Mo Apr 19, 2021 19:52 
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Das musste ich leider auch erfahren bei meinen Audion-Basteleien.
Ganz anders als vor 30 Jahren. Damals mit Halbleitern, heute mit Röhren, man muss mit der Zeit gehen ;-)
Aber an der Wahl der der aktiven Bauelement liegt es nicht, es fehlt einfach die Feldstärke im Äther.


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BeitragVerfasst: Mi Apr 21, 2021 19:54 
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Hallo,

danke nochmal für die Antworten. Also, ich habe gerade auch nochmal versucht, das Ding abzugleichen. Ist bei der Technik ja nicht soo schwer. Tatsächlich konnte ich da doch noch etwas mehr rausholen. Leider ist mir aber auch ein Spulenkern angebrochen..
Aber gibt natürlich schon Sinn mit der geringen Senderdichte. Mit meinen neueren Geräten kriegt man selbst abends nicht wirklich viel rein. Wahrscheinlich ist das schon okay so.

Thomas


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BeitragVerfasst: Do Apr 22, 2021 3:41 
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Munzel hat es ja schon angesprochen: Mit 2 Metern Draht als Antenne wirst Du bei den heutigen Empfangsverhältnissen nicht viel herausholen. MW / LW-Antennen waren zu der Zeit, als diese Geräte konzipiert wurden, erheblich länger. Mit kurzen Drahtlängen kam man ganz gut hin, wenn man starke Sendestationen in Wohnortnähe hatte. Das ist heute, da alle deutschen MW/LW - Sender bereits vor Jahren abgeschaltet wurden, in der Regel nicht mehr der Fall, es sei denn man wohnt in Grenznähe zu einem noch aktiven ausländischen Sender.

Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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