Commo hat geschrieben:
1. @Netzleitung: Ich werde die bestehende Leitung wohl gegen eine normale zweipolige Geräteanschlussleitung ersetzen, da hab ich noch einige auf Lager. Selbst wenn die Originale Leitung noch in Ordnung sein sollte, fühle ich mich damit einfach ein bisschen wohler

2. @Kondensatoren: Die alten Siebelkos lasse ich dann testweise erstmal drinnen, aber dann hab ich zumindest theoretisch welche da. Wenn ich mich nicht ganz irre, kann ich aber nun das Radio einschalten, ohne vor weiteren Kondensatorproblemen Angst zu haben, die mir dann eventuell noch Röhren killen oder so was ... EL84 hab ich nämlich nur eine, ganz im Gegensatz zu den ganzen PL84, die hier leider nicht kompatibel sind

. Wenn das Radio prinzipiell läuft, würde ich dann den Kondensatorübersichtsthread durchgehen und alle fraglichen Kondensatoren dann noch mit tauschen.
3. @Röhrenfassungen: Die Fassungen werde ich dann definitv kontrollieren und nachlöten, man sagte mir, dass das Radio wohl früher mal recht empfindlich auf Klopfen o.Ä. war, vielleicht ist das schon die Ursache einer kalten Lötstelle. Um die Platinenbauweise bin ich ziemlich froh, ein Drahtigel-Radio ist glaube ich für den Anfänger nochmal eine Stufe komplexer.
4. @RC-Kombi: Gehe ich richtig in der Annahme, dass ich dann hier einfach einen normalen Widerstand und Kondensator in der gleichen Verschaltung einbauen kann, sollte der C gewechselt werden müssen?
5. @Entstörkondensator: Möglicherweise habe ich da auf die Schnelle nicht ganz richtig geschaut, auf den ersten Blick sah es so aus, als wäre auf der Primärseite ein Bauteil entfernt worden, da werde ich nochmal genauer schauen, wenn ich das Radio hier hab.
6. @Netzspannung: Das Radio ist bereits auf 240V eingestellt, Ich denke, dabei werde ich es auch belassen, wenn mir mal ein kleiner 12V Trafo in die Hände fällt, bau ich den vielleicht als Spartrafo ein.
7. Eine weitere Frage habe ich noch, das betrifft den Gleichrichter. Wenn ich das richtig sehe, hat das Nordmende einen Selen-Gleichrichter, wie damals üblich. Ich habe gelesen, dass diese mit der Zeit verschleißen und bei ihrem Ableben höllisch stinken, dem würde ich falls möglich gerne aus dem weg gehen, macht es hier Sinn, diesen durch einen Brückengleichrichter aus 1N4007 oder ähnlichen mit einem Lastwiderstand zu ersetzen?
8.:Nochmal betreffend Kondensatoren: Wenn ich für das Nordmende neue Kondensatoren bestelle, würde ich gerne in einem Rutsch auch neue Kondis für das Radio von meiner Freundin, dem Philips Jupiter 541 mitbestellen, um einmal Versand zu sparen. Wenn ich das richtig sehe, ist das ein recht spätes Röhrenradio, hat im Stereodecoder sogar schon Germanium, sollte also eher wenige der ganz furchtbaren Kondensatoren haben. Würde sich hier einer von euch erbarmen, für mich einmal in den Schaltplan / die Service Anleitung zu schauen, und mir zu sagen, was hier unbedingt neu muss?
Moin,
1.: Wenn die Originalleitung in Ordnung ist, gibt es eigentlich keinen Grund, sie zu tauschen. Natuerlich kann man sie gegen eine zweipolige Leitung mit Eurostecker tauschen. Wenn du Glueck hast, hast du vielleicht sogar eine mit einem Eurostecker, der eine Doppeldrossel zur Entstoerung enthaelt (Stecker ist etwas schwerer und hat oft eine braune "Hose").
2.: Die endroehre ist eigentlich nur wegen zwei Kondensatoren in Gefahr: Der Koppelkondensator zwischen Anode der NF-Triode und Steuergitter der Endroehre und ihr Katodenelko. Jeder der beiden darf keinen Schluss haben. Beim Netzladeelko pruefen, ob er sich erwaermt. In dem Fall tauschen.
3.: Klopfempfindlich: Kalte Loetstellen, Fassungskontakte (Roehren "durchwackeln, bis es nicht mehr kracht), Schalter.
Offene Verdrahtung ist nicht so schlimm, wie es erstmal aussieht. Kommt natuerlich darauf an, wie komplex das Vorgefundene ist.
4.: Ja, kann man so ersetzen. Der Widerstand kommt unmittelbar an die Fassung der NF-Triode zwischen Gitter und Masse (10M Ohm).
5.: Entstoerkondensatoren waeren bei Normende und Grundig ungewoehnlich. Bei Saba z.B. muss man damit rechnen. Gefaehrlich koennen allle Entstoerkondensatoren werden. Die einen sitzen zwischen Netzpolen und Chassis, die anderen an der Anodenwicklung des Trafos. Sie koennen entweder das Chassis unter Spannung setzen oder bei Feinschluss den Trafo durch Ueberlastung zerstoeren (heissen daher auch "Trafomoerder"). Erstmal entfernen und nur ersetzen, wenn man feststellt, dass sie wirklich notwendig sind. Bei Ersatz nur gepruefte Kondensatoren der Klasse Y2 oder X2 nehmen, die haben ein defniertes Verhalten im Fehlerfall. Dazu gehoert, dass sie keine Schluesse bilden.
6.: S.o.: an der Heizspannung orientieren. Liegt die Netzspannung dauerhaft zwischen 230 und 240V, dann auf 240V.
7.: Wenn der Gleichrichter muerbe ist, also zu warm wird und/oder die Anodenspannung zu niedrig liegt, ohne dass Ueberlastung vorliegt, kann man den gleichrichter natuerlich mit einer Siliziumbruecke und einem Vorwiderstand (kein Lastwiderstand) ersetzen. Der Widerstand kann nicht einfach errechet weren, er ist durch Versuch zu bestimmen. Startwert 150 Ohm/7W. Weenn die Anodenspannung 10V hoeher als im Schaltbild ist, ist das auch kein Beinbruch.
8.: Der Philips wurde in der zweiten Haelfte der 60er gebaut. Er duerfte daher die beruehmten "Senfgelben" haben. die sind sehr zuverlaessig. Pauschal hierfuer zu bestellen halte ich daher fuer sinnlos. Er ist auch ein Platinenradio, die vorgehensweise ist dann bekannt

Quelle fuer axiale Kondensatoren:
https://atr-shop.de/kondensatoren/axial ... anz-5/?p=373
Peter