Bias76 hat geschrieben:
... Selen-Gleichrichter, das erklärt, weshalb die Gleichspannung so viel niedriger liegt.
Im Schaltplan sind Angaben zu den Anodenspannungen, z.B. 225V bei den EC92, 235 V bei der EF85, 270V bei der EL84. Die gemessenen Werte sind ja deutlich unter 200 V an dem Becherelko. Es liegen ja auch nur 242 V Wechselspannung an der Sekundärwicklung des Trafos bzw am Gleichrichter an. Mir fehlen Erfahrungswerte, ob die niedrigeren Spannungswerte noch o.k. Sind oder schon ein Problem für die Funktionen darstellen. Falls das ein Problem wäre, müsste ich natürlich eine Gleichrichterbrücke einbauen...
Zu niedrige Anodenspannung kann zwei Gründe haben:
1. zu hohe Stromaufnahme der Schaltung (Senke) oder
2. zu hoher Innenwiderstand des Netzteils (Quelle)
Bei 1. wird ein Schaltungsteil, der Netztrafo und der Gleichrichter sehr heiß.
Bei 2. wird das defekte Bauteil im Netzteil heiß.
Wechselspannung 242 V nach dem Trafo klingt gut, ist eher schon etwas hoch.
Der Spannungsverlauf ist ungefähr sinusförmig, d. h. der Scheitelwert beträgt etwa 340 V. In der realen Schaltung mit Innenwiderständen des Trafos wird der Scheitel um 330 V liegen.
Der Gleichrichter lädt den ersten Kondensator im Netzteil etwa auf diese Spannung auf, abzüglich seiner eigenen Durchlass-Spannung, also ca. 30 V bei Selen. D. h. der erste Kondensator müsste auf ca. 300 V aufgeladen werden. Ist dessen Spannung deutlich geringer, ist wahrscheinlich der Gleichrichter zu hochohmig geworden, ein häufiger Fehler bei Selengleichrichtern.
Bernhard
Edit:
Martin war schneller, er kommt zum gleichen Ergebnis: Der Gleichrichter scheint defekt zu sein. Der wird vermutlich auch ziemlich warm werden.