Nachwuchsbastler hat geschrieben:
Seitlich ist der Harzverguss durchsichtig, die Cs sind anders aufgebaut als die schlechten Durolit.
Auffällig ist: Der "schlechte" Durolit hat einen leicht erhöhten Kapazitätswert, statt 22nF sind es 30nF. Die tpf.F sind erstaunlich nahe an ihrem Sollwert, so +-2nF bei den 22nF und 47nF Typen. Ich habe ca. 5 Stück ausgelötet und vermessen. Nicht das man eine Aussage zum Isolationswiderstand damit machen kann, die schlechten Papierkondensatoren zeigen aber immer eine höhere Kapazität als sie sollten. Vermutlich verändert die Feuchtigkeit das Dielektrikum. Ich vermute, die WIMAs in meinem Freiburg sind noch gut.
Moin,
an sich sind die Durolit gar nicht so schlecht. Immerhin schon stirnkontaktiert und ein paar andere gute Eigenschaften (gute HF-Kontaktierung etc.).
Ihr Problem ist nur, dass man von ihnen nicht die Gebrauchsdauer erwartet hat, die die "ueberlebenden" inzwischen haben, so um 55 Jahre. Der Wickel zieht Wasser durch die Kunstharzumhuellung, da kann man nichts machen.
Das Messverfahren der heute meist digitalen Kapazitaetzmessgeraete zeigt bei schlechten Isolationswerten tatsaechlich eine mehr oder weniger deutlich vergroesserte Kapazitaet. Damit kann man so erkannte Kondensatoren beruhigt aussortieren.
Wenn bei den hier in Frage stehenden Kondensatoren die Kapazitaet immer noch im Rahmen der Toleranz liegt, kann man tatsaechlich von Kunstfolenkondensatoren ausgehen. Die Risse in der aeusseren Umhuellung sind da eher ein Schoenheitsfehler, wichtig ist nur, dass kein Wasser in den Wickel eindringt. Da der hier nicht hygroskopisch ist, besteht die Gefahr der Wasseraufnehme durch die Luftfeuchtigkeit nicht, das koennte man durch die Kapazitaetsmessung feststellen.
Isolationswiderstand feststellen, wenn man keinen Isolationstester hat (die haeufig mit 250, 500 oder 1000V messen):
Man hat heutzutage fast immer ein Voltmeter mit 10M Innenwiderstand. Dieses Messgeraet (meist DMM) im Gleichspannungsbereich mit dem Kondensator in Serie schalten und an eine bekannte Spannung legen (in der Groessenordnung der am Kondensator zulaessigen Spannung).
Das DMM sollte keine Spannung anzeigen. Bei einer angezeigten Spannung kann man nach der Spannungsteilerregel den Isolationswiderstand des Kondensators errechnen.
Ich habe da ein analoges FET-Multimeter mit 54M Innenwiderstand. Damit geht es noch besser

73
Peter