Dampfradioforum

Hallo zusammen,
Hallo Günther, dann wollen wir mal
Ich hab ein Radio mit EL12 gesucht und die beiden 5040 gefunden. Nur Tage danach den Graetz 163, der mittlererweile fertig ist.

Doch die 2 Grundig warten hier noch. Sie stammen von jemandem der eins davon fertig machen wolltel, angefangen hat, doch dann hat ihn der Mut verlassen.
Ich war kurz davor es ähnlich zu machen. Schließlich hab ich mein wohnzimmertaugliches Radio mit EL12. Doch die Riesendinger haben auch ihren Reiz und jetzt leg ich mal los. Zuerst Bestandsaufnahme optisch:
Nr. 1: Gehäuse leidlich, Zierleisten fehlen teilweise. Mechanik zerlegt (war so). Koppelkondensator zur EL12 ist getauscht, alle anderen nicht. Lautsprecher nicht original, aber ein Grundig Multioktiv. Draht an der EM34 gebrochen.

Nr. 2: Ist zusammengebaut und wartet noch.

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Mit einem staubigen Händedruck
Ralf

Und hier noch das Bild von Nr. 2



Die Rückwand hab ich schon mal abgenommen und der erste Eindruck ist, dass alles da ist und nichts verkohlt aussieht.

Der Platzbedarf um einen Grundig 5040 anzugehen ist enorm. Somit ist erst mal Werkstatt - Aufräumen angesagt.
Der Plan ist 1 Gerät komplett fertig zu bekommen und dann zu verkaufen.
Das 2. Chassis, wenn ich es denn zu laufen bekomme, geht als Ersatz-Chassis an jemanden dem der Trafo abgefackelt ist (oder so)
Und jetzt würd ich mich auf ein Bild von Günthers 5040 freuen.

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Mit einem staubigen Händedruck
Ralf

Da kommt ein wenig Wehmut auf wenn ich die Bilder sehe. 5040, 5050W, 5050-3D etc.... Sind eindeutig meine Lieblings-Röhrenradios. Habe lange keinen mehr hier gehabt und wird wohl bei meiner augenblicklichen Disziplin was Röhrenradios angeht auch so bleiben. Nur mein Wohnzimmer-5050/3D steht hinter mir.
Aber genug der eigenen Betrachtungen...
Was Du da hast sollte sich zu einem super 5040W machen lassen.
Und das hier

würde ich mir ernsthaft überlegen. Ich behaupte mal das der Grundig dem Graetz überlegen ist.
Aber sonst - Du wirst Spaß haben beim Restaurieren!

paulchen

Die Art, wie der falsche Lautsprecher eingebaut wurde, führt zu Problemen: Die Luft, die von der Membran an der Vorderseite kompimiert wird, gelangt um den Rand des Lautsprechers herum an die Rückseite und umgekehrt. Das nennt man "akustischen Kurzschluss", es führt zu Verlusten und Verzerrungen vor allem im Tieftonbereich und kann bei großer Lautstärke den Lautsprecher durch zu große Membranauslenkung beschädigen. Der Spalt zwischen Lautsprecher und Schallwand muss abgedichtet werden, am besten durch eine entsprechend zurechtgesägte Zwischenplatte.

Lutz

Hallo,
stimmt Lutz, allerdings will ich den Lautsprecher später eh verkaufen (sofern der andere ok ist)

Ich hab mich getraut und Saft drauf gegeben. Seit einigen Jahren mache ich es so: zuerst eine 9V Batterie an die Anodenleitung klemmen. Batterie wieder weg und die Spannung überwachen. Geht sie sofort auf 0 hab ich irgendwo einen Kurzschluss. Geht sie langsam gen 0, sag mir das 1. kein Kurzschluß vorliegt und 2. noch Kapazität vorhanden ist. Danach starte ich das Radio über eine Glühbirne.
Nr.1 lief an, spielte, doch relativ rasch fiel die Anodenspannung von 240V auf 160V und man konnte nichts mehr hören.
Dann hab ich mich getraut, und ihn direkt an 220V angeschlossen. Doch die Anodenspannung verhielt sich ähnlich. Also abgestellt und zur Seite gelegt.
Nr. 2 lief ebenfalls an, spielte, aber total verzerrt. Die Anodenspannung fiel von 240V auf 200V und blieb dann konstant.
Also hab ich beschlossen erst mal mit Nr. 2 zu beginnen. Folgendes ist mir noch aufgefallen: der Kathodenwiderstand ist mal recht warm geworden, und ein weiterer Widerstand sieht verschmort aus. Beim Messen hab ich aber festgestellt, dass beide noch ok sind. Nun hat man 1000 Widerstände auf Lager, aber ein 100Ohm mit 1 Watt ist natürlich nicht dabei. Also blieb der am Platz, den anderen habe ich getauscht. Der Koppelkondensator zeigte die 10-fache Kapazität an, was kein gutes Zeichen ist und wahrscheinlich der Grund für die Überhizung.






Heute habe ich alle alten Kondensatoren ersetzt, eine gute EL12 hab ich auch, so dass einem Test die nächsten Tage nichts im Wege steht.
Irgendjemand hat die Schnurrmimik zwischen Klangregler und Bandfiltern entfernt, die will ich wieder einbauen.
Ich hoffe dass er jetzt sauber spielt. Wenn ja kommt er in das gute Gehäuse und ich hätte ein tolles Radio. Mal sehen.

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Mit einem staubigen Händedruck
Ralf

Wie der Teufel so spielt ... Über dem AÜ hatte ich noch Papierkondensatoren entdeckt und wollte sie ebenfalls tauschen.
Nun fehlten mir die Werte, also erst mal C bestellt. Dann schlug die Sommegrippe zu und ich war 2 Wochen außer Gefecht.
Als ich jetzt den neuen Kondensator einlöten wollte, wußte ich nicht mehr wo. Also Schaltplan angesehen und festgestellt, dass er so ab Werk nicht verdrahtet war.
Der rote Draht für den Hochtöner gehört da nicht hin!
Es bleibt mir nichts übrig, ich muß das alles nochmal im Detail durchgehen, -messen.




Auch Nachschauen bei Nr1 hilft nicht wirklich, wo bei Nr2 der kleine blaue Kondensator ist (bereits getauscht) kommt bei Nr 1 ein abgeschirmtes Kabel an.
Zwar sind die restlichen R + C identisch, aber gerade an der Stelle passt es nicht



Dazu kommt daß einige C nicht dem Schaltplan entsprechen. Anstelle von 10nF habe ich 25nF gefunden. Ich habe mich jetzt an den Schaltplan gehalten und wieder 10nF eingebaut. Aber auch die 25nF waren die Teertypen, sollten die von einer Reparatur stammen ist die ganz früh erfolgt. Natürlich kann es auch sein dass es mehrere Versionen oder Modifikationen gab ... Verwirrend !
Aber jetzt muß ich erst mal das Problem mit dem Ausgangsübertrager lösen.

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Mit einem staubigen Händedruck
Ralf

Ich nehme an der blaue Kondensator hat 1nF?
Dann habe ich mal meine Gedanken zu Deinem Bild versucht einzuzeichnen.



Ich hoffe das hilft Dir weiterzukommen.
Ansonsten kann ich heute Abend gerne weiterhelfen.

paulchen

Hallo Ralf,

schoener Bericht, da geht ja ordentlich was weiter!

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Viele Grüße,
Günter

Vielen Dank Paul, irre wie viel Mühe Du Dir machst.
Ich hab mal einiges ausgemessen und verfolgt, doch etwas ist mir immer noch unklar:
Von vorne: Ich hatte die C's unten getauscht und das Chassis zurückgedreht. Da waren noch Teerkondensatoren oberhalb vom AÜ.
2 hatte ich bereits ersetzt, also den kleinen Blauen und den roten C17, C18 ist ausgelötet aber ich hatte nicht mehr den richtigen Wert, also fehlt er im Bild, danach die Grippe. Als ich dann nach 2 Wochen nachvollziehen wollte wo C18 hingehört, passte einiges nicht.
Ich bin mir absolut sicher, dass da wo der kleine Blaue ist ein Kondensator von 1000pF war. Nur der ist zwischen der Anode der EL12 und der Gegenkopplung
aber den Kondensator gibt es nicht im Schaltbild.
Nun bin ich kein Experte in Rück- und Gegenkopplungen. Kann es sein dass Grundig da einen Kondensator eingefügt hat?

Ich hab mal in Rot eingefügt, was ich so herausgefunden habe (und Paulchen).



Ich hasse es wenn die Schaltung nicht zum Schaltbild passt, mangels Grundkenntnisse kann ich die Gedanken der Entwickler nicht nachvollziehen.

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Mit einem staubigen Händedruck
Ralf

Soweit ich das am Sonntagabend überblicke stimmen Deine Bezeichnungen.
Der fehlende Kondensator ist später von Grundig eingeflossen. Er ist original.
Habe ich im Plan mal eingekreist.



Ich hoffe damit kommst Du weiter.

paulchen

Ah jetzt ja. Super.
Genau so passt es jetzt!

Danke Paulchen!

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Mit einem staubigen Händedruck
Ralf

Na dann geht es doch hoffentlich vorwärts und dem Ende entgegen!

paulchen

Ja es geht weiter, nochmals Danke, Paulchen.

Hab jetzt die letzten Kondensatoren getauscht und dann einen Versuch in Reihe mit einer 100W Glühbirne gemacht.
Er spielt, den UKW Ortssender bekomme ich ohne Antenne klar rein. Hab den 5040 mal 20 min über die 100W Birne laufen lassen.

Dabei habe ich auch gemessen: Anodenspannung 220V stabil, G1 von der EL12 -3V, Selengleichrichter bleibt kalt.
Wenn ich das nächste Mal drangehe werde ich ihn direkt an 220V hängen, mal sehen was dann passiert.

Doch es ist noch einiges zu tun: der Höhenregler hat Wackelkontakt, die Achse für die Feritt-Antenne ist mit dem Lautstärkeregler verbacken.
Der Hochtöner macht keinen Mucks. Aber das ist alles nicht so schrecklich ... er spielt! Yuuppeeeh!

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Mit einem staubigen Händedruck
Ralf

Doch nicht Yuuppeeh!
Ich habs gewagt und ihn direkt an 220V gehängt.
Leider schwingt irgendwas bei UKW mit ca. 0,5 Hz. Das ist so schlimm, dass ich Angst um den Lautsprecher hatte, aber ich kann es leise drehen.
Komme ich aber an einen Sender hört das Schwingen auf und er empfängt klar und sauber. Wenn ich weiter tune gehts wieder wup,wup wup bis zur nächsten Station. Als ich die ECH 81 etwas eingedrückt hatte, war es kurzfristig etwas schneller um kurz danach in die alte Frequenz zurückzufallen.
Mit vorgeschalteter 100W Birne ist der Fehler weg.
Morgen will ich mal eine andere ECH 81 testen.
Bringt das nichts brauche ich mal Hilfe wie die Regelung funktioniert, da würde ich den Fehler vermuten ... ?

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Mit einem staubigen Händedruck
Ralf

Das ist kein Radio, das ist ein Zufallsgenerator!
1. Versuch: Wup, Wup, Wup auf UKW außer man hat einen Sender.
Versuch einige Tage später: Er spielt perfekt wenn leise, Verzerrungen bei lauter.
Versuch einige Tage später: Wup, Wup, Wup, kaum UKW Empfang. Röhren gewechselt.
Versuch 10 Min später: Wup, Wup, Wup, guter UKW Empfang mit Verzerrungen bei großer Lautstärke. Original Röhren wieder eingesetzt.
Versuch 10 Min später: Wup, Wup, Wup ist weg und kam auch in späteren Versuchen nicht wieder. Röhrensockel? Mit Contakt 60 & WD behandelt.
Versuch einige Tage später: Tot, kein Empfang, ganz leises Rauschen. ???
Versuch einige Tage später: Er spielt leise perfekt, Verzerrungen bei Laut. Lautsprecher zerlegt, kratzt. Grund für die Verzerrungen gefunden.
Versuch mit Ersatzlautsprecher, alles ok. Doch .... bleibt das so? Ich hasse es wenn ich den Grund für eine Störung nicht finde! Kommt sie wieder?

Zum Lautsprecher: beim Reinleuchten kann man sehen, das die Spule nicht zentral schwingt. Nun sind ja oben 4 Schrauben mit denen man die Spule etwas zentrieren kann. Hat schon mal jemand versucht das hin zu bekommen? Die 4 Schrauben, außen, sind rot versiegelt, Bild 3. Das Rot ist teilweise weg, also hat sich da schon jemand versucht, wohl ohne Erfolg. Außerdem hab ich hier gelesen, das die Grundig Lautsprecher dieser Bauart zum Kratzen neigen. Besser gleich austauschen? Eigentlich sieht er optisch noch gut aus ...





Irgendwie bin ich gefrustet.
Und deshalb geht's auch nur langsam weiter.

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Mit einem staubigen Händedruck
Ralf