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BeitragVerfasst: Sa Dez 25, 2021 22:21 
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Hallo zusammen,

ich habe mich heute seit 5 Jahren mal wieder an mein "Problemkind" gesetzt und bisschen rumprobiert.
Hierbei handelt es sich um dieses Modell: https://www.radiomuseum.org/r/stern_ber ... n_alt.html

Folgendes Problem besteht noch. Bei UKW habe ich ein brummen, pfeifen, zwitschern und rattern. Egal auf welcher Frequenz. Das Geräusch ändert sich immer.
Aus spaß habe ich dann mal die ech81 bei laufendem Betrieb rausgezogen, es kam kein Geräusch mehr aus den Lautsprechern. Nach kurzer Zeit habe ich sie wieder reingesteckt, nach einer kurzen Aufwärmphase der ech81 begann das Radio plötzlich laut Radio zu spielen. Nach 5 Sekunden war der Spaß dann auch wieder vorbei und es kamen die alt bekannten Geräusche wieder.
Ich habe es mit einer weiteren ech81 ausprobiert, gab aber keine Veränderung. Weiterhin die selben Geräusche.

Beim messen der Spannungen die im Schaltplan stehen, stellte ich fest, dass ich normalen empfang habe, wenn ich eine Leitung an die Anodenspannung der ech81 anschließe. Dabei braucht die Leitung mit nichts weiter verbunden sein, einfach frei hängend. Allerdings ist die Lautstärke dann immer noch nicht zufriedenstellend.

Achso und das Magische Auge verändert sich auch nicht, obwohl ein Sender gut eingestellt ist.


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BeitragVerfasst: Sa Dez 25, 2021 22:32 
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Hallo,

welche Reparaturarbeiten hast Du denn an dem Radio bisher durchgeführt?


MfG
Munzel


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BeitragVerfasst: Sa Dez 25, 2021 22:47 
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Ich habe bei dem Radio eine Kondensatorkur verpasst. Bevor ich dies allerdings getan habe, funktionierte es glaube ich. Der Fehler muss also danach aufgetreten sein.


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BeitragVerfasst: Sa Dez 25, 2021 22:56 
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Dann wird es schwer. Generell: immer einen Kondensator nach dem anderen tauschen, dazwischen Funktionsprobe.
Knattern und Pfeifen deutet auf Selbsterregung hin. Hast Du schon mal die Röhren getauscht?
Ist das Geräusch auch ohne die ECC81?
Wie hoch ist die Spannung am Ratioelko mit / ohne Geräusch?
https://www.gfgf.org/GFGF-Schaltplandie ... 11_sch.pdf


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BeitragVerfasst: Sa Dez 25, 2021 23:10 
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Die Röhre habe ich schon mal getauscht, leider ohne Erfolg. Es kann aber sein, dass diese Röhre auch defekt ist, ich probiere morgen mal eine dritte aus.
Die Spannung am Ratioelko habe ich noch nicht gemessen, da ich nicht weiß, welcher der Ratioelko ist.


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BeitragVerfasst: So Dez 26, 2021 8:00 
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Die von Munzel angegebene Vorgehensweise ist die richtige. Tuner abhängen oder Tunerröhre raus. Danach schauen was Dein "Geräusch" macht.
Die Ratiospannung misst man an dem Ratioelko. Wo ist der?

Bild

In der Schaltung siehst Du ihn hier. Grundsätzlich ist der Pluspol auf Masse! Weiterhin nimmst Du Dein Messgerät und suchst Dir den Messpunkt M2 und Masse (M1).
Als Orientierung unter dem Chassis suchst Du die EABC80. Dort ist unter dem Chassis ein kleines Poti versteckt. Dort sollte auch der Elko zu finden sein. Wurde der auch erneuert? Orientierung hier 3,3µ oder 4,7µ.
Ohne den Tuner müssten dort nur ein paar Millivolt zu messen sein. Ist dort mehr zu messen (Gleichspannung!), schwingt die ZF-Stufe.
Vermutlich hast Du die Abblockkondensatoren der jeweiligen Stufen gewechselt. Die müssen mit kurzem Draht möglichst wieder genau an die Lötstellen platziert werden wo sie waren. Es ist nicht egal wo man die anschließt, auch nicht an Masse.
C51 - 55 würde ich mal genauer untersuchen. Auch sollten hier hochwertige Kondensatoren zum Einsatz kommen (Styroflex hat sich hier bewährt). Im Plan sind die mit "d" bezeichnet. Das ist mit "Dämpfungsarm" zu übersetzen.

paulchen


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BeitragVerfasst: So Dez 26, 2021 13:07 
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Ich habe mich grade mal drangesetzt, gemessen und mir die Kondensatoren C51-55 angesehen.
Beim messen von der Ratiospannung kam raus, mit gezogener Tunerröhre habe ich 27,2V DC gemessen und mit eingesteckter Tunerröhre habe ich auch wieder 27,2V DC gemessen. Der Ratioelko ist nicht ausgetauscht worden. Sollte ich dies tun?

Bei der Kontrolle von C51-55 habe ich festgestellt, dass ich damals die Beinchen von C51 und C52 mit Drähten verlängert habe. Eventuell ein Fehler. Ich werde versuchen, diese Drähte zu kürzen.
Bild

Hier zu sehen, der alte Ratioelko und C54, welchen ich wohl damals vergessen habe zu tauschen und das Teer schon überall rausläuft.
Bild

Auch habe ich nach langem suchen C53 gefunden, welcher in einem Harten Plastik unkenntlich eingepackt ist und ein Draht zwischen Kondensator und dem Plastik geht. Wozu der ist, weiß ich nicht. Eventuell eine Spule um den Kondensator? dieses ist aber nicht im Schaltplan eingezeichnet.
Bild


Ich werde nach dem Essen mal schauen, ob ich noch passende Kondensatoren da habe, da ich irgendwie in Erinnerung habe, dass ich damals welche übrig hatte.


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BeitragVerfasst: So Dez 26, 2021 14:18 
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ElektroAlexx hat geschrieben:
Beim messen von der Ratiospannung kam raus, mit gezogener Tunerröhre habe ich 27,2V DC gemessen und mit eingesteckter Tunerröhre habe ich auch wieder 27,2V DC gemessen.

Hallo,

das klingt so, als würde die ZF-Stufe mit der ECH81 schwingen, deshalb gibts maximale Ratiospannung auch ohne Signal vom Tuner.

Kontrolliere diese drei Kondensatoren mal auf korrekte Verdrahtung und auf richtigen Kapazitätswert. Ich nehme an, Du hast die alle bereits ausgetauscht?
Dateianhang:
comp_Unbenannt.jpg


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_________________
Viele Grüße,
Günter


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BeitragVerfasst: So Dez 26, 2021 14:35 
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Beiträge: 1793
C54/55 sollten auch untersucht werden. Nicht daß die EF85 kurz vor der Instabilität arbeitet.


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BeitragVerfasst: So Dez 26, 2021 15:47 
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Also ich habe jetzt mal die beiden Drähte von C51 und C52 durch kürzere ersetzt und dabei noch einmal die Kapazitäten verglichen. Sind beides 10nF sollte also passen. C51 und C52 wurden damals von mir durch neue ersetzt.

C85 ist noch der alte. Dieser sieht fast so aus, wie solch ein grüner runder Widerstand. Er hat ist auch so rund aufgerollt und hat ein loch in der Mitte nur in blau.

C54 habe ich mal ausgebaut, habe aber keinen passenden Ersatz da, deshalb habe ich es mal mit 100nF probiert, genau das selbe Problem.


Ich habe noch einen alten Kondensator unter der Gleichrichterröhre entdeckt, dies müsste C83 oder C84 sein. Denke aber mal, dass diese Kondensatoren nicht für dieses Problem verantwortlich sein sollten oder?

Ich habe mal versucht, den Fehler in einem Video einzufangen, eventuell ist das aufschlussreicher, was das Problem betrifft.
https://youtu.be/nnTP4lpvEn4

Edit:
Der Tuner ist offen, da ich darin den Fehler zuerst vermutet habe. Habe ihn bisher noch nicht wieder geschlossen. Werde ich aber als nächstes tun. Der Fehler besteht auch mit geschlossenem Tuner!


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BeitragVerfasst: So Dez 26, 2021 15:58 
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Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
Beiträge: 1793
ElektroAlexx hat geschrieben:
C54 habe ich mal ausgebaut, habe aber keinen passenden Ersatz da, deshalb habe ich es mal mit 100nF probiert, genau das selbe Problem.

Die genannten Kondensatoren müssen mit den Werten der vorher dringewesenen übereinstimmen. Über die läuft die Schirmgitterneutralisierung.

ElektroAlexx hat geschrieben:
Ich habe noch einen alten Kondensator unter der Gleichrichterröhre entdeckt, dies müsste C83 oder C84 sein. Denke aber mal, dass diese Kondensatoren nicht für dieses Problem verantwortlich sein sollten oder?

Die müssen raus, nicht daß Dir die Anodenwicklung des Netztrafos abbrennt.
Hast Du auch C72 erneuert? Ist zwar im NF-Teil, aber dennoch.


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BeitragVerfasst: So Dez 26, 2021 16:25 
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Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
ElektroAlexx hat geschrieben:
Ich habe mal versucht, den Fehler in einem Video einzufangen, eventuell ist das aufschlussreicher, was das Problem betrifft.
https://youtu.be/nnTP4lpvEn4
Edit: Der Tuner ist offen, da ich darin den Fehler zuerst vermutet habe. Habe ihn bisher noch nicht wieder geschlossen. Werde ich aber als nächstes tun. Der Fehler besteht auch mit geschlossenem Tuner!

Hallo,

der Fehler kommt aus dem ZF Verstärker und ist unabhängig vom Tuner, egal ob offen oder geschlossen. Der ZF Verstärker schwingt, weil es eine Mitkopplung vom Ausgang (Anode) zum Eingang (Steuergitter) gibt. Im Video hört man schön, wie sicht der Verstärker aufschwingt. Somit sind auch alle Bauteile und Leitungen an Anoden und Steuergitter verdächtig.

ElektroAlexx hat geschrieben:
Beim messen der Spannungen die im Schaltplan stehen, stellte ich fest, dass ich normalen empfang habe, wenn ich eine Leitung an die Anodenspannung der ech81 anschließe. Dabei braucht die Leitung mit nichts weiter verbunden sein, einfach frei hängend.

Du hast dadurch zur Anodenspannung eine Kapazität hinzugefügt, die ausreicht, um den Schwingungseinsatz zu verhindern.

Ich hatte einmal ein ähnliches Problem, bei dem ein neuer von mir eingelöteter Kondensator defekt war (in Deinem Fall wäre das der C51). Also alles ist möglich.
Außerdem hat Dein Radio eine serienmäßige Rückkopplung über den 0,5 MOhm Widerstand aufs Steuergitter der ECH81. Deshalb meine Frage nach dem C85, der auch auf dieser Leitung hängt.

_________________
Viele Grüße,
Günter


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BeitragVerfasst: So Dez 26, 2021 17:36 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
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Yamanote hat geschrieben:
Außerdem hat Dein Radio eine serienmäßige Rückkopplung über den 0,5 MOhm Widerstand aufs Steuergitter der ECH81. Deshalb meine Frage nach dem C85, der auch auf dieser Leitung hängt.


Moin,
wirklich?
An dieser Leitung sind die Steuergitter der ECH81 und der EF89 angeschlossen. Jeweils ueber 0,5M, die der Entkopplung dienen. Diese Leitung ist die Regelspannungsleitung, sie wird von den Empfangsgleichrichtern gespeist (und steuert auch das mag. Auge). W24/C85 bilden die Regelzeitkonstante, ausserdem dienen sie der Aussiebung von HF- und NF-Resten auf der Leitung, sie darf nur eine Gleichspannung fuehren.

73
Peter


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BeitragVerfasst: So Dez 26, 2021 18:50 
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Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Beiträge: 598
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
hf500 hat geschrieben:
sie darf nur eine Gleichspannung fuehren

Also gibts durch die Leitung keinen Rückkopplungspfad aufs Steuergitter, auch wenn C85 defekt oder nicht angeschlossen ist?

_________________
Viele Grüße,
Günter


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BeitragVerfasst: So Dez 26, 2021 19:49 
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Registriert: Mo Dez 26, 2016 13:37
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Ich habe C51 mal entfernt und siehe da, das Radio spielt. Auch wenn nicht mit voller Lautstärke. Ich gehe also mal davon aus, dass dieser Kondensator dann defekt ist?! Werde auf jeden fall mal Ersatz bestellen.

Am magischen Auge war auch der 2MOhm Widerstand defekt. Diesen habe ich ausgetauscht. Nun bewegt sich das Auge wieder, allerdings nicht weit und schließen tut es sich auch nicht, auch wenn der Empfang gut ist.
Dies ist aber auch bei MW nicht der Fall.
Zudem ist das Auge wenn auf UKW geschaltet, im Gegensatz zu MW sehr schwach.


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